| Titel: | Gussvorrichtung für den Siemens-Martin-Process. | 
| Fundstelle: | Band 227, Jahrgang 1878, S. 461 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        Gussvorrichtung für den
                           								Siemens-Martin-Process.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									31.
                        Scott's Gussvorrichtung für den Siemens-Martin-Process.
                        
                     
                        
                           M.
                                    											Scott in London hat eine neue und
                              									sehr praktische Gussvorrichtung (Fig. 16 und 17 Taf. 31)
                              									angegeben, welche gegen die bisher gebräuchlichen den Vorzug der Einfachheit mit
                              									demjenigen, einen unter allen Umständen reinen Guss zu liefern, verbindet. Die auf
                              									einem Schienengleise laufende Grundplatte A trägt die
                              									Gussformen C; letztere stehen kreisförmig um das
                              									senkrechte Eingussrohr B, welches sämmtliche Formen
                              									durch Vermittlung horizontaler Kanäle E gleichmässig
                              									mit dem zu vergiessenden Metalle versieht. Sowohl das Rohr B als die Kanäle E bestehen aus Eisenblech,
                              									welches innerlich mit feuerfestem Material ausgefüttert ist. Die Eingussröhre B ist nach unten erweitert und an den Stössen der
                              									Blechhülle mit dehnbaren Muffen bekleidet. Als Aufsatz befindet sich auf letzterer
                              									der mit einer Schnauze G versehene Trichter F. Zwischen den Gussformen C und dem Eingussrohr B steht ein Behälter
                              										H, in welchen die Schnauze G mündet.
                           Wenn der Guss bewerkstelligt werden soll, so führt man den Apparat vor das Stichloch
                              										L des Ofens, unter welchen der Schlackenkasten J steht und setzt auf die Eingussröhre den
                              									trichterförmigen Behälter M nebst anschliessender
                              									Zuflussrinne K. Nach Oeffnung des Stichloches L wird durch Vorhalten einer Platte die zuerst
                              									ausfliessende blasse bis zum Erscheinen des reinen Gusses in den Schlackenkasten J geleitet. Hierauf füllt man den Behälter M, dessen Ausgussöffnuug vorläufig durch Niederdrücken
                              									des Stiftes N verschlossen gehalten wird. Hierdurch
                              									bewirkt man, dass sämmtliche mit dem Metall ausfliessende Schlakentheilchen und
                              									sonstige Unreinigkeiten an die Oberfläche steigen und dass bei hierauf folgender
                              									Oeffnung des Ausflusses die Formen mit durchaus homogener Masse gefüllt werden.
                              									Diejenige Metallmenge, welche die Formen nicht mehr auszufüllen vermag, läuft durch
                              										G in das Gefäss H
                              									über, wodurch gleichzeitig die Beendigung des Gusses angezeigt wird. Nachdem die
                              									Rinne K entfernt, wird der Apparat vom Ofen weggefahren
                              									und der Einguss B, dessen Fuss aus 3 Theilen a, b und b' besteht,
                              									abgehoben; die Gussformen werden beseitigt und die Zuführungskanäle zerbrochen.
                           Durch Belegen der Sohle der Gussformen mit feuerfesten Ziegeln lässt sich das Gewicht
                              									der Gussstücke reguliren. Zum Transport der Schlacken eignen sich am besten
                              									Kippwagen mit aufgesetztem Kasten, welcher durch einen Krahn auf- und abgehoben
                              									werden kann. Das beschriebene Verfahren gestattet ein ununterbrochenes Zufliessen
                              									des Metalles und in Folge dessen eine schnelle Füllung. (Nach der Berg- und hüttenmännischen Zeitung, 1878 S. 6.)
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
