| Titel: | Neue Ziehfedern. | 
| Fundstelle: | Band 227, Jahrgang 1878, S. 529 | 
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                        Neue Ziehfedern.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									35.
                        Sprenger's Ziehfedern.
                        
                     
                        
                           Das Mechanische Institut von Ed. Sprenger in
                                 											Berlin (Ritterstrasse 75) bringt zwei neue
                              									Ziehfedern in den Handel, wovon die eine zur Patentirung im Deutschen Reich am 24.
                              									November 1877 Nr. 3437 angemeldet wurde, die andere in Preussen patentirt ist; sie
                              									sind in Fig.
                                 										12 und 13 Taf. 35 in n. Gr. abgebildet.
                           Die erste derselben, zum gewöhnlichen Gebrauch bestimmt, unterscheidet sich von den
                              									üblichen Ziehfedern dadurch, dass die Stellung nicht durch eine Schraube an der
                              									Seite, sondern durch eine Schraube am oberen Ende des Stieles mittels
                              									Keilverschiebung erfolgt. Als Vorzuge der Feder werden geltend gemacht, dass eine
                              									seitliche Verschiebung der Spitzen, wie sie bei der älteren Construction leicht
                              									vorkommt, wenn die Schraube etwas excentrisch gedreht oder ausgeleiert ist, nicht
                              									möglich wird, sowie dass die Feder von beiden Seiten gebraucht werden kann und
                              									deshalb gleichmässiger sich abnutzt.
                           
                           Die zweite Feder ist zum Ausziehen von Curven bestimmt, die aus freier Hand
                              									gezeichnet sind – bekanntlich eine Arbeit, die fast immer in sehr unvollkommener
                              									Weise mittels einer einfachen Zeichenfeder geleistet wird, da wenige Zeichner eine
                              									so grosse Fertigkeit und Sicherheit der Hand besitzen, um sich hierzu einer
                              									gewöhnlichen Ziehfeder bedienen zu können. Die Feder, welche sich in dem Holzstiel
                              									dreht, wird so geführt, dass letzterer möglichst senkrecht auf das Papier gerichtet
                              									ist; vermöge der excentrischen Lage ihres Schwerpunktes folgt die Feder auf das
                              									leichteste jeder Richtung des Zuges, und es bedarf (wie wir persönlich erprobt
                              									haben) einer sehr geringen Uebung, um mit ihr völlig sicher zu arbeiten. Es braucht
                              									kaum hervorgehoben zu werden, dass die Anwendung des Instrumentes für künstlerische
                              									Zeichnungen, bei denen meist Linien von wechselnder Stärke vorkommen, eine
                              									beschränkte ist, dagegen besonders für Situationspläne grossen Werth hat. Neben der
                              									hier dargestellten einfachen Feder wird auch eine doppelte oder sogen. Wege-Ziehfeder zum Ausziehen von Parallelcurven
                              									hergestellt.
                           Der Preis der einfachen Ziehfeder mit Keilstellung ist 3 M., der Curvenziehfeder 5
                              									M.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
