| Titel: | Leopold Baumeister's Herabgleitapparat für Feuersgefahr. | 
| Fundstelle: | Band 229, Jahrgang 1878, S. 94 | 
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                        Leopold Baumeister's Herabgleitapparat für
                           								Feuersgefahr.
                        Mit einer Abbildung.
                        Baumeisters Herabgleitapparat für Feuersgefahr.
                        
                     
                        
                           Textabbildung Bd. 229, S. 94Unter Bezugnahme auf die in D. p. J. * 1877
                              										226 586 gegebene Uebersicht über
                              									Selbstrettungsapparate bei Feuersgefahr sei im Nachstehenden der von Leopold Baumeister in Gaggenau (Baden) construirte Herabgleitapparat für Feuersgefahr (D. R. P. Nr.
                              									301 vom 2. Juli 1877) beschrieben. Derselbe befindet sich stets in gebremstem
                              									Zustand und gleitet erst dann, wenn die Wirkung der Bremse durch die betreffende
                              									Vorrichtung theilweise aufgehoben wird.
                           In einem aus zwei parallelen, durch Schrauben f bis f3 verbundenen Platten
                              									bestehenden Gehäuse ist um den Bolzen f ein
                              									hufeisenförmiger Bügel gg1 drehbar, durch welchen zu seiner Hubbegrenzung die Schrauben f1,f2 mit einigem
                              									Spielraum treten. Der Bügel umschlieſst eine kleine lose Seilrolle a, deren Achse im Gehäuse. durch eine einzige Schraube
                              									befestigt ist, um das Herausnehmen derselben mit der Rolle leicht und rasch
                              									bewerkstelligen zu können; auch kann durch Anziehen dieser Schraube der Drehung der
                              									Rolle ein beliebiger Bremswiderstand entgegengestellt werden. In die seitliche
                              									Oeffnung n des Bügels gg1 wird nun eine Schleife des zum
                              									Herablassen dienenden Seiles geschoben, dann die Rolle a in diese Schleife gelegt und die Achsenschraube angezogen. Das obere
                              									Seilende ist irgendwo befestigt, die Last hängt an dem durch den Bolzen f1 mit dem Gehäuse
                              									verbundenen Ring q und spannt das obere Seil stück.
                              									Dadurch wird der obere Bügelschenkel g in die Höhe
                              									gedrückt, während der untere Schenkel g1 das Seil um so fester gegen die Rolle a preſst, je gröſser das Gewicht der Last an q ist; die so erzeugte Reibung hindert das Gleiten des
                              									Apparates am Seil. Wird ein solches dagegen beabsichtigt, so muſs der Bügel gg1 etwas gelüftet
                              									werden, indem man den um den Gehäusebolzen f3 drehbaren Hebel r
                              									niederhält, welcher durch den excentrischen Daumen r1 auf den Bügel g
                              									drückt. Eine Stellschraube o, welche hierbei als
                              									regulirbare Hubbegrenzung dient, bildet den Geschwindigkeitsregulator für das
                              
                              									Gleiten, welches selbstverständlich sofort unterbrochen wird, sobald der
                              									Herabgleitende den Hebel r ausläſst.
                           Soll eine todte Last am Seil herabgelassen werden, oder will der Herabgleitende
                              									während des Sinkens die Hände frei haben, so ist der Hebel r mittels eines in eine Schraube p1 endigenden Kettchens am Gehäuse anzuhängen.