| Titel: | August Vogelsang's Doppelventil. | 
| Autor: | F. H. | 
| Fundstelle: | Band 229, Jahrgang 1878, S. 128 | 
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                        August Vogelsang's Doppelventil.
                        Mit einer Abbildung auf Tafel 12.
                        Vogelsang's Doppelventil.
                        
                     
                        
                           August Vogelsang in Sprokhövel (Westphalen) hat unter Nr. 597 vom 9. August 1877 ab ein Deutsches
                              									Reichspatent auf eine bemerkenswerthe Ventilconstruction erhalten, welche in ihrer
                              									principiellen Einrichtung den neueren Absperrschiebern verwandt ist. Die Flüssigkeit
                              									kann das Ventil ohne Aenderung der Bewegungsrichtung durchströmen, keine
                              									Querschnittsverengung setzt dieser Bewegung ein Hinderniſs entgegen, und zum Oeffnen
                              									und Schlieſsen des Ventiles ist auch bei gröſseren Dimensionen ein verhältniſsmäſsig
                              									geringer Kraftaufwand erforderlich.
                           Wie aus Fig. 11
                              									Taf. 12 ersichtlich, besteht das Ventil aus einem mit Eintritt- und Austrittstutzen
                              									versehenen Gehäuse, deren Oeffnungen durch zwei um ihre Achsen drehbare Klappen a, b geschlossen werden können. Die Klappenachsen
                              									liegen lose in Pfannen, welche an der Gehäusewand angegossen sind, und werden
                              									mittels der Keilstücke o, p durch den Gehäusedeckel
                              									niedergehalten und am Drehen verhindert. An der Rückseite der Klappen sind die Hebel
                              										N, M und Nasen y, z
                              									angegossen, deren einander zugekehrte Flächen etwas abgeschrägt sind. Wird zwischen
                              									die letzteren durch Drehung der Ventilspindel B das
                              									über dieselbe geschraubte Querstück A gedrückt, so hat
                              									die Keilwirkung seiner Flächen v, w gegen y, z das feste Anpressen der Klappen an ihre Sitze zur
                              									Folge. Wird dagegen durch Rückwärtsdrehen der Spindel das Querstück A gehoben, so stöſst es an die Hebel M, N, nimmt diese mit und öffnet die Klappen. Dabei
                              									legen sich die Nasen y, z von unten an das Querstück
                              
                              
                              
                              
                              									und sichern so für jede Stellung des letzteren die Lage der Klappen.
                              									Selbstverständlich ist das Querstück A durch seitliche
                              									Führung an der Drehung gehindert.
                           Damit im geschlossenen Ventil kein Wasser stehen bleiben kann, ist in seinem Boden
                              									ein in der Regel durch eine Feder geschlossenes Ablaſsventilchen v angebracht. Das beim Schlieſsen des Ventiles abwärts
                              									bewegte Querstück A drückt gegen den im Bolzen n gelagerten Hebel und öffnet dadurch das
                              									Ablaſsventilchen.
                           Die Dichtungsflächen der Ventilklappen werden stets von der durchströmenden
                              									Flüssigkeit umspült; es kann sich deshalb an denselben kein den dichten Schluſs
                              									beeinträchtigender Schmutz anlegen. Uebrigens lassen sich die Klappen leicht aus dem
                              									Gehäuse nehmen und auf ihre Sitze frisch aufschleifen. Auch können, wie Fig.
                                 										11 bei a zeigt, die Klappen mit Leder- oder
                              									Kautschukplatten gefüttert werden. Da die Ventilspindel selbst nur gedreht wird und
                              									keine Längsverschiebung erhält, wäre ihre Abdichtung im Gehäuse mittels eines
                              									aufgeschliffenen Conus zweckmäſsiger als eine solche mit Stopfbüchse; die
                              									Construction könnte dadurch noch an Einfachheit gewinnen.
                           
                              
                                 F. H.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
