| Titel: | D. E. Hughes' und Edison's Telephon, Mikrophon, Wärmemesser. | 
| Autor: | E–e. | 
| Fundstelle: | Band 229, Jahrgang 1878, S. 147 | 
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                        D. E. Hughes' und Edison's Telephon, Mikrophon,
                           								Wärmemesser.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 14.
                        Hughes' und Edison's Telephon, Mikrophon, Wärmemesser.
                        
                     
                        
                           Der Erfinder des bekannten Typendrucktelegraphen, der zur Zeit in
                              										London lebende Prof. D. E.
                                 
                                 
                                 										Hughes, hat jüngst gefunden, daſs gewisse ungleichartige (nicht homogene)
                              									leitende Stoffe, wenn sie in den Stromkreis einer galvanischen Batterie
                              									eingeschaltet werden, tönende Schwingungen in undulatorische Ströme umzusetzen und
                              									durch diese nicht nur sowohl Töne wie Worte in einem entfernten Telephon wieder zu
                              									erzeugen, sondern auch sogar sonst vollständig unhörbare Geräusche deutlich
                              									vernehmbar zu machen vermögen. Als Empfänger benutzt Hughes dabei ein Bell'sches Telephon. Hughes lieſs seine Erfindung am 9. Mai d. J. der Royal Society in London durch Prof. Huxley vorführen und reichte der Physical
                                 										Society daselbst eine am 8. Juni vorgelesene Abhandlung ein (vgl. Scientific American Supplement, 1878 S. 2024. Telegraphic Journal, 1878 Bd. 6 S. 260 und 255. Engineering, 1878 Bd. 25 S. 481 und 475), worin er als
                              									das Wesentliche in seinem in unzähligen verschiedenen Formen von ihm ausgeführten
                              									Mikrophon das Vorhandensein eines Leiters in einem Stromkreise bezeichnet, welcher
                              									seinen Widerstand genau in Einklang mit tönenden Schwingungen zu ändern vermag; als
                              									dazu befähigt erkannte Hughes Leiter in Pulverform, als
                              									Feilspäne, in Flächenform unter einem ganz schwachen Druck, dessen Gröſse sich nach
                              									der Tonstärke zu richten hat und mit dieser wächst; während bei zu schwachem Druck
                              									Stromunterbrechungen auftreten, welche mittels des Galvanometers nachweisbar sind,
                              									werden mit zunehmendem Drucke die Töne lauter und reiner, und die Nadel steht
                              										still; bei noch stärkerem Drucke aber werden die
                              									Töne wieder schwächer.Nach dem Naturforscher, 16. Mai 1878 S. 211 hat Lüdtge einen ähnlichen Apparat erfunden und im
                                    											April in der Physikalischen Gesellschaft zu
                                    											Berlin vorgezeigt; er verwendet zwei sich berührende
                                    										Metallplatten. Als Ursache der Wirkung glaubt Hughes nach seinen Beobachtungen mehr die Herstellung neuer, zahlreicherer
                              										ContactstellenW. H. Pitt und W. H.
                                       												Dopp in Buffalo glauben dagegen aus ihren im letzten halben Jahre
                                    											angestellten, zum Theil mit jenen von Edison
                                    											und Hughes zusammenfallenden Versuchen den
                                    											Schluſs ziehen zu müssen, daſs als Ursache die bekannten Erscheinungen des
                                    												Contactwiderstandes an den
                                    											Berührungsflächen der verschiedenen Theilchen von nicht continuirlichen
                                    											Leitern anzusehen seien. (Scientific American,
                                    											29. Juni 1878 Bd. 38 S. 404.), als die Zusammendrückung annehmen
                              									zu müssen; wäre letztere die Hauptursache, so müſsten sich Metallpulver, Kohle und
                              									gewisse elastische Leiter als wirksamer erweisen, während doch zur Wiedergabe der
                              									menschlichen Stimme zwei Flächen von maſsivem Gold die beste Wirkung gaben. Die
                              									Kraft der tönenden Schwingungen in Betreff der Veränderung des Contactes ist
                              									überraschend; beim Sprechen kommen alle Körper im Zimmer in Molecularbewegungen. Am
                              									Ende der Vorlesung in der Physical Society erläuterte
                              										Hughes selbst die Verwendung des Mikrophons für
                              									medicinische und chirurgische Zwecke; nach dieser Richtung hin hat er sich mit Dr.
                              										Richardson und Henry
                                 										Thompson verbunden. Das Mikrophon verspricht besonders gute Dienste bei
                              									Steinoperationen, bei denen es die Auffindung der Steintrümmer, die so wichtig ist,
                              									erleichtert; ebenso die von Knochensplittern, Kugelstücken u.s.w.
                           Wird eine (etwa 8cm lange) Glasröhre A (Fig. 14
                              									Taf. 14 mit einer Mischung von metallischem Zinn und Zink (weiſse Bronze, weiſses
                              									Silberpulver) gefüllt, das Pulver durch zwei Pfropfen aus Gaskohle leicht
                              									zusammengedrückt, an die Pfropfen die Enden x und y eines eine Batterie und ein Galvanometer enthaltenden
                              									Stromkreises geführt und dann die Pfropfen mit Siegellack in ihrer Lage
                              									festgehalten, wird dann die Röhre an ihren Enden erfaſst und der Länge nach gezogen
                              									oder zusammengedrückt,
                              									so bewegt sich die Nadel sofort in der einen oder der andern Richtung. Legt man eine
                              									solche Röhre A auf einen an dem einen Ende offenen
                              									Resonanzkasten R und verbindet die Drähte x und y durch ein (Bell'sches) Telephon hindurch mit einer aus 3 kleinen
                              										Daniell'schen. Elementen bestehenden Batterie, so
                              
                              									bildet sie das einfachste Telephon; denn alle in den Kasten gesprochenen Worte sind
                              									im Telephon deutlich zu hören, ja man kann sogar bei einem einzigen
                              									Schlieſsungskreise in ein Instrument singen und gleichzeitig auf einer fernen
                              									Station Gesungenes hören.
                           Reine Holzkohle (Zeichenkohle), anstatt der Röhre A
                              									verwendet, gibt wegen ihres groſsen Widerstandes keine Wirkung; bis zum Weiſsglühen
                              									erhitzt und dann rasch in ein Quecksilberbad gesteckt, nimmt sie jedoch soviel fein
                              									vertheilte Quecksilbertheilchen auf, daſs sie fast so gut wie die die Röhre A mit gemischtem Metallpulver gebraucht werden kann.
                              									Ebenso kann mit Platinhyperoxyd getränkte Holzkohle als Stab oder als Pulver in
                              									einer Röhre mit Vortheil verwendet werden; desgleichen mit Eisen metallisirte
                              									Kohle.
                           Eine Röhre mit reinem Bleischrot zeigt die ErscheinungErcheinung gut, wird aber unwirksam, sowie die Oberflächen sich mit isolirendem Oxyd
                              									überziehen, was sich vielleicht durch Einlegen des Schrotes in Naphta verhüten
                              									lieſse.
                           Auch Ketten, ein Häufchen bildend, und ähnliche mechanische Gebilde sind brauchbar.
                              									Am einfachsten nimmt man zwei mit den Enden des Stromkreises verbundene Drahtstifte,
                              									legt sie auf einem horizontalen Tische in einer Entfernung von 1mm parallel neben einander und quer über sie einen
                              									dritten Drahtstift; alle gegen den letztern gesprochenen Wörter sind im Telephon
                              									wunderbar deutlich und kräftig zu vernehmen. Noch besser wird die Wirkung, wenn man
                              
                              									die Drahtstifte durch Gaskohlenstäbchen ersetzt.
                           Den Einfluſs des Druckes untersuchte Hughes bei einer
                              									Reihe von Stoffen mittels der in Fig. 15
                              									Taf. 14 abgebildeten Vorrichtung; der auf einer Grundplatte G stehende Ständer C trägt den Hebel H; in das Maul bei D kommt
                              
                              									die zu untersuchende Substanz, und dann wird der Druck durch Aufsetzen von kleinen
                              									Gewichten auf den einen oder andern Arm von H
                              									vergröſsert oder verkleinert; zwischen x und y wird das Telephon und die Batterie eingeschaltet. Bei
                              									diesen Versuchen benutzte Hughes eine Taschenuhr in
                              									verschiedenen Entfernungen vom Sender als tönenden Körper und beobachtete, wie laut
                              									das Ticken im entfernten Telephon hörbar war.
                           Den empfindlichsten Apparat zeigt Fig. 16
                              									Taf. 14. Ein kleines Stäbchen aus Gaskohle A, wie sie
                              									für elektrische Lampen verwendet werden, ruht mit seinen beiden zugespitzten Enden
                              									in zwei kleinen Höhlungen, welche in zwei kleinen Kohlenstücken C ausgearbeitet sind; die mit den Drahtenden x und y verbundenen
                              									Kohlenstückchen C sind an einem Resonanzboden
                              
                              									befestigt, der auf einer ruhig stehenden Unterlage angebracht ist. Nicht nur das
                              									Gesprochene hört man mit diesem Apparate in der Ferne laut und deutlich, sondern
                              									selbst die leiseste Berührung des Bodens ist im Telephon als lautes Geräusch zu
                              									vernehmen, so das leise Antippen des Bodens mit einem weichen Haarpinsel oder das
                              									Laufen einer Stubenfliege auf ihm. (Vgl. Engineering,
                              									10. Mai 1878 Bd. 25 S. 369. Telegraphic Journal, 1878
                              									Bd. 6 S. 224.)
                           Seine ersten Versuche hat Hughes mit Drähten gemacht;
                              									hier war beim Sprechen gegen die Drähte und wenn dieselben in Querschwingungen
                              									versetzt wurden, Nichts zu hören; erst beim Brechen trat ein eigenthümliches
                              									Geräusch auf; ähnlich wurden Töne wiedergegeben, während die Bruchenden leicht auf
                              									einander gedrückt wurden.
                           Bei dem in Fig. 17
                              									Taf. 14 abgebildeten SenderIn ähnlicher Weise
                                    											verwendete James Blyth, nach einer Mittheilung
                                    											an die Royal Society in Edinburgh mit
                                    											Gaskokesstücken gefüllte Gläser, oder flache, dünnwandige Holzbüchsen, wobei
                                    											er durch in die Kokes herab reichen de Zinnstreifen den Strom eines Leclanché-Elementes zuführte; wurden die Kokes
                                    											angefeuchtet, so wurde die Leclanché-Batterie entbehrlich. Auch ein
                                    											einziges, längeres Kokesstück, um dessen Enden die Zuleitungsdrähte
                                    											gewickelt wurden, erwies sich als brauchbar. Bei Benutzung einer Batterie
                                    											aus zwei (Grove'schen Elementen konnte ein Glas
                                    											mit Kokesstücken auch als Empfänger dienen. (Telegraphie Journal, 1878 Bd. 6 S. 246.)Darauf stellte W. J. Millar einen
                                    											mikrophonischen Empfänger her, indem er den um einen Schenkel eines
                                    											permanenten Hufeisenmagnetes der Länge nach 2 bis 3m isolirten Kupferdraht (Nr. 30 der
                                    
                                    											Birminghamer Lehre) wickelte und den Deckel einer Zinnbüchse dem Magnete
                                    											gegenüber stellte. (Engineering, 5. Juli 1878
                                    											Bd. 26 S. 12.) – Ebenda ist ein Mikrophon-Empfänger von Hughes beschrieben und abgebildet, welcher z.
                                    											Z. jedoch nur etwa1/10 empfindlich ist als Bell's Telephon. (Vgl. Anmerkung 4.)
                              									befinden sich vier 6mm lange Weidenkohlenstückchen
                              										B bis E zwischen zwei
                              									in der Glasröhre G festgemachten und mit dem
                              									Stromkreise xy verbundenen gleichen Stücken A und F; der Druck wird so
                              									lange vergröſsert, bis der elektrische Widerstand ⅓ von dem der Linie beträgt, worin
                              									der Sender angewendet werden soll. Die Röhre wird mit den Enden A oder F an dem
                              									Resonanzboden befestigt.
                           Wie die tönenden Schwingungen den Widerstand vergröſsern und verkleinern können,
                              									macht Fig. 18 Taf. 14 anschaulich, in der dieselben 5 Theilchen erst in ihrer
                              									normalen Lage, darunter bei Zusammendrückung und Ausdehnung gezeichnet sind.Hughes faſst seinen kürzlich erfundenen
                                    											Mikrophon-Empfänger als einen Beleg für die Richtigkeit dieser Ansicht und
                                    											die Umkehrbarkeit dieses Vorganges auf; der Empfänger enthält auf der Mitte
                                    											einer Membran aus Pergament, welche über einen zinnernen Cylinder gespannt
                                    											ist, zwei durch eine Feder gegen einander gedrückte Stückchen Fichtenkohle,
                                    											welche in den Stromkreis des Mikrophons aufgenommen sind. Hughes meint, die undulatorischen Ströme
                                    											veränderten die Dimensionen der Kohlenblöcke und versetzten so die Membran
                                    											in hörbare Schwingungen. (Engineering, 5. Juli
                                    											1878 Bd. 26 S. 12.)
                           Legt man, ähnlich wie in Fig. 15,
                              									ein Stück metallisirte Kohle auf eine Achse, verbindet es durch ein Telephon mit dem
                              									einen Pol einer Batterie und läſst es mit seinem andern Ende auf einem andern metallisirten
                              									Kohlenstücke ruhen, von welchem ein Draht nach dem zweiten Batteriepole läuft, so
                              									gibt dieses Mikrophon nicht blos die Worte im Telephon wieder, sondern macht es im
                              									Telephon auch hörbar, wenn die hölzerne Grundplatte mit der weichsten Haarbürste
                              									berührt wird, oder eine in der Nähe des Mikrophons in einer Zündhölzchenbüchse
                              									gefangen gehaltene Fliege läuft.
                           Nach der VorführungVorfühung in der Royal Society hat Hughes die Verwendbarkeit seines Apparates für einen
                              									weiteren Zweck gefunden. Anstatt der in Fig. 14
                              									beschriebenen Glasröhre nahm Hughes eine Federspule A (Fig. 19
                              									Taf. 18) und fand, daſs dieselbe äuſserst empfindlich gegen Wärme war. Bei
                              									Annäherung der warmen Hand schlägt die Nadel des Galvanoskops G heftig nach der einen Seite aus, bei der Abkühlung
                              									der Spule nach der andern. (Nach dem Engineer, 17. Mai
                              									1878 Bd. 45 S. 343.)
                           Diese Erfindungen des Prof. Hughes erinnern an die
                              									Entdeckung Edison's, daſs die entsprechend zubereitete
                              									Kohle unter Druck ihren Widerstand rasch ändert (vgl. 1877 225 515). Er brachte zum Nachweis dessen eine Kohlenplatte C (Fig. 20
                              									Taf. 14) zwischen zwei Metallplatten in den Stromkreis einer Batterie B und belastete sie mehr oder weniger, was Ablenkungen
                              									der Nadel des Galvanometers G veranlaſste. Auch Edison's Kohlentelephon, dessen Beschreibung in einem
                              									der nächsten Hefte folgt, nutzt diese Eigenschaft der Kohle aus. Bei einer spätem
                              									Form dieses Telephons hat Edison sogar die schwingende
                              									Platte weggelassen und einfach eine starre Metallplatte benutzt, „um eine
                                 										ansehnliche Menge der tönenden Schwingungen der kleinen Kohlenscheibe
                                 										zuzuführen“. (Vgl. Scientific American, 8. Juni
                              									1878 Bd. 38 S. 353.)
                           In der That findet sich diese Form des Kohlentelephons im Journal of the Telegraph, 1878 Bd. 11 S. 114 vom 16.
                              
                              									April d. J. und im Journal of the Franklin Institute,
                              									April 1878 Bd. 105 S. 269 bereits beschrieben. Mit Recht scheint daher Edison in der New York
                                 										Tribune vom 8. Juni 1878 S. 5 sowohl die Metallisirung der Kohle mittels
                              									Quecksilber, wie die Theilung der Kohle als seine Erfindung in Anspruch zu nehmen.
                              									Metallisirte Kohle habe er schon voriges Jahr bei seinen Telephonversuchen
                              									verwendet, die Theilung der Kohle wiederholt und namentlich bei einer Reihe von
                              									Versuchen, welche er auf besondern Wunsch des Präsidenten Orton der Western Union Company kurz vor
                              									dessen Tode angestellt habe. Die durch Eintauchen in Quecksilber metallisirte Kohle
                              									habe er unter „den fein vertheilten Metallen“ mitverstanden, welchen Ausdruck
                              									er in einer für Prescott's Werk über das sprechende
                              									Telephon (welchem der erwähnte Aufsatz im Journal of the
                                 										Telegraph entnommen sei) gelieferten Mittheilung gewählt habe. Ebenso habe
                              										Hughes keinen Anspruch auf die Entdeckung der
                              									Verwendbarkeit des Mikrophons zum Nachweisen schwacher Wärmeänderungen; denn diese
                              									Entdeckung habe Edison zuerst in dem Washington Star vom 19. April bekannt gemacht, einen
                              									Abdruck davon auch an W. H. Preece geschickt, und
                              									dieser sei nachweislich auch noch vor der Vorführung des Mikrophons in der Royal Society an Preece
                              									gelangt, da dieser einen Auszug daraus in seinem Mai-Vortrage vor der London Society of Arts gegeben habe. Preece, welchem Edison im
                              									vorigen Jahre sein Laboratorium gezeigt und den er seitdem über seine Versuche im
                              									Laufenden erhalten habe, soll sich nicht nur einer Verletzung der Rechte Edison's, sondern auch eines Vertrauensmiſsbrauches
                              									schuldig gemacht haben. Im New York Herald vom 4. Juni
                              									S. 10 wird erwähnt, Edison sei schon vor 6 Monaten von
                              									Prof. Langley in Pittsburg veranlaſst worden, seine
                              										„Thermosäule“ zur Messung der Wärme in den Spectren der Sterne verwendbar
                              									zu machen, und dies sei ihm vollkommen gelungen, indem er die Wärmestrahlen durch
                              									Brenngläser auf dem Körper concentrire, welcher den Druck auf den Kohlenblock
                              									ausübe. Auch der Feuchtigkeitszustand laſse sich so bestimmen, wenn man das
                              									Hartgummi der Thermosäule durch einen Stab aus Gelatine ersetze. Edison's Thermosäule bestehe aus einem Kohlenblock
                              									zwischen zwei Metallplatten; ein Stück Hartgummi oder Gelatine sei so angebracht,
                              									daſs es gegen die Platten drücke. Ersteres dehne sich durch die Wärme aus, so daſs
                              									es die Platten stärker gegen einander presse, wobei die Stromstärke zunimmt; ähnlich
                              									wirke die Feuchtigkeit höchst empfindlich auf die Gelatine. So laſse sich ein
                              									Milliontel Grad Temperatur messen. Die Beschreibung dieses Druck- und Wärmemessers
                              									(Mikro-Tasimeters) von Edison wird in einem der
                              									nächsten Hefte folgen.
                           Hughes und Preece
                              									vertheidigen sich gegen jenen schweren Vorwurf im Engineering, 5. Juli 1878 S. 14 und 15 und auch die Redaction dieser
                              									Zeitschrift tritt mit einem langen Artikel (S. 13) für Beide ein. Hughes hebt hervor, auf
                              									die Benutzung der Spule sei er zufällig gekommen, als er nicht gleich eine Glasröhre
                              									zur Hand gehabt habe, und als er dann kurz darauf ihre Empfindlichkeit gegen Wärme
                              									einigen Journalisten gezeigt habe, hätten der Engineer
                              									und Electrician, zufolge seiner flüchtigen Erklärung,
                              									ähnliche Wirkungen wie bei einer Thermosäule zu sehen geglaubt und bei ihren
                              									Mittheilungen darüber der Sache eine Wichtigkeit zugeschrieben, die er ihr auch
                              									jetzt noch nicht beilege; die Federspule (mit 4 Weidenkohlenstückchen, vgl. Fig.
                                 										17 Taf. 14) habe, wegen ihrer Ausdehnung und Zusammenziehung unter dem
                              									Einflusse der Wärme und Feuchtigkeit, ihren eigentlichen Zweck nicht erfüllt. Sein
                              									Mikrophon aber ward schon im Januar und Februar in den Aemtern der Submarine Telegraph Company probirt, doch erst am 2.
                              									Mai Huxley u.a. erklärt. Edison's Telephon mit starrer Platte (direct
                                 										impact carbon, telephone) habe er erst im April kennen gelernt. Preece hat Edison's
                              									Kohlentelephon zuerst im October durch einen Agent Edison's erhalten, „vertrauliche“ Mittheilungen behauptet er von
                              										Edison überhaupt nicht empfangen zu haben. Nach dem
                              									redactionellen Artikel im Engineering hätte Hughes die Erfindung eines „Wärmemessers oder
                                 										Thermosäule“ nie für sich in Anspruch genommen und nur die oben erwähnte
                              									Mittheilung im Engineer (Bd. 45 S. 343) könne zu dem
                              									Missverständniſs bei Edison Anlaſs gegeben haben, um so
                              									mehr, als ja Mikrophon und Edison's Wärmemesser an sich
                              									so verschieden seien, ja selbst das Mikrophon und Edison's Kohlentelephon.
                           Lancaster und Söhne in Birmingham führen das Mikrophon
                              									so aus, daſs es gleich die Batterie bei sich führt: eine Zink- und Kohlenplatte mit
                              									zwischenliegendem angefeuchteten Papier; die Zinkplatte liegt auf einem
                              									Mahagonykästchen, auf der Gaskohlenplatte ruht ein Kohlenstab und lehnt sich an die
                              									Schneide einer zweiten Kohlenplatte, welche ein in der erstem befestigter
                              									Holzständer trägt. (Vgl. Engineer, 14. Juni 1878 Bd. 45
                              									S. 422. Telegraphic Journal, 1878 Bd. 6 S. 254.)
                           J. Houston und E. Thomson
                              									in Philadelphia haben nach dem Engineer, 5. Juli 1878
                              									Bd. 46 S. 3 das Mikrophon mit Erfolg als Relais für das Bell'sche Telephon verwendet, indem sie auf dessen schwingender Platte ein
                              									Miniatur-Mikrophon anbrachten. Dieses bestand wesentlich aus 3 Kohlenstückchen,
                              									welche in dem Stromkreis einer Batterie und eines empfangenden Telephons gelegt
                              									waren. Die Schwingungen der Platte reichten hin, das Mikrophon in Thätigkeit zu
                              									versetzen und so die Schwingungen automatisch in den anderen Stromkreis weiter zu
                              									geben.
                           
                              
                                 E–e.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
