| Titel: | M. Weigert's Webschütze mit Vorrichtung zum Zwirnen der Schussfäden. | 
| Autor: | Z. | 
| Fundstelle: | Band 229, Jahrgang 1878, S. 327 | 
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                        M. Weigert's Webschütze mit Vorrichtung zum Zwirnen der
                           								Schuſsfäden.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 27.
                        Weigert's Webschütze.
                        
                     
                        
                           Die „Einrichtung an Webschützen, um die von der Spule ablaufenden Einschlagfäden
                                 										gedreht oder gezwirnt in das Gewebe einzutragen“, auf welche S. und Dr. M. Weigert in
                              										Berlin das deutsche Reichspatent Nr. 1142 vom 9. November
                              									1877 ab erhalten haben, soll zur Anfertigung von Geweben dienen, die eine abwechselnde
                              									Eintragung von rechts oder links gezwirnten Schuſsfäden erheischen. Insbesondere
                              									können Schuſsfäden derart in Gewebe eingetragen werden, daſs sie beim Hingange der
                              									Schütze eine weitere Zwirnung, beim Rückgange eine Aufdrehung erhalten, oder es
                              									können zwei und mehr verschiedenartige oder verschiedenfarbige Fäden je nach dem
                              									Laufe der Schütze rechts oder links gezwirnt oder gegenseitig umschlungen im Gewebe
                              									eingeschossen werden.
                           Diese Zwecke werden dadurch erreicht, daſs während die Schütze das Fach durchläuft,
                              									die Schleifspule in Drehung gesetzt wird, so daſs die Eintragfäden in dem Maſse, als
                              									sie von der Spule sich abziehen, eine Zwirnung erhalten. Die Drehung der Spule wird
                              									mittels Kegelrädchen o. dgl. durch die laufenden Schützenrollen bewirkt; beim Hin-
                              									und Rückgänge der Schütze wechselt die Drehrichtung der Rollen und erhalten somit
                              									die Einschlagfäden abwechselnde Zwirnung.
                           Die Fig. 3 bis 6 Taf. 27
                              									zeigen eine Schütze mit zwei Spulen; die Einrichtung einer einspuligen Schütze
                              									ergibt sich daraus von selbst. Die Schütze hat die bekannte Form. An den Rollen c sind die Kegelrädchen d
                              									angebracht, welche in die mit den Spindeln i
                              									verbundenen Getriebe e eingreifen. Die Spulen a sind auf den Spindeln i
                              									fest aufgesteckt; die darauf gespulten Schuſsfäden ziehen über den Haken f durch die Oese g nach
                              									dem Gewebe. Damit auf der dem Rietblatte zugekehrten Seite der Schütze die
                              									Schuſsfäden durch das Blatt keine Reibung erhalten, wird daselbst dem
                              									Schützenkörper, wie die Querschnitte Fig. 5 und
                              										6 bei m zeigen, eine Aushöhlung gegeben. Die
                              									Gröſsen- und Uebersetzungsverhältnisse richten sich nach der Zahl der Windungen,
                              									welche die Einschlagfaden erhalten sollen.
                           Um den Schützenrollen beim Durchgang durch das Fach zuverlässige Drehung zu geben,
                              									können dieselben oder die Schützenbahn, wenn das Gewicht der Schütze nicht genügen
                              
                              									sollte, eine geriefte Lauffläche erhalten; auch kann die Uebertragung der
                              
                              									Rollendrehung auf die Spulen beliebig anders erzielt werden.Solche
                                    											Webschützen scheinen sich auch für solche Waare zu eignen, für welche die
                                    											auf S. 214 d. Bd. beschriebenen Honegger'schen
                                    											Spulapparate nothwendig sind.Z.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
