| Titel: | Presse zur Herstellung von Blechbüchsen. | 
| Fundstelle: | Band 229, Jahrgang 1878, S. 418 | 
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                        Presse zur Herstellung von
                           								Blechbüchsen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 35.
                        Bliſs und William's Presse zur Herstellung von
                           								Blechbüchsen.
                        
                     
                        
                           Die S. 208 d. Bd. erwähnte Presse von Blieſs und Williams in
                              										Brooklyn war schon zu Philadelphia 1876 ausgestellt und
                              									wird von Wencelides in seinem vorstehend angeführten
                              									Berichte näher beschrieben. Auf dieser Presse mit nach rückwärts geneigtem Tische
                              									wurden Deckel für Schuhwichsbüchsen angefertigt; die interessante Anordnung der
                              									Matrize ist in Fig. 3 und
                              										4 Taf. 35 dargestellt.
                           In dem Rohre R befindet sich ein Kolben K, der mit seiner Oberfläche einige Millimeter unter
                              									die Bettkante gestellt ist. In dieser Lage wird er durch die Feder F gehalten, welcher man eine verschiedene Spannung
                              									mittels der Schraube S ertheilen kann. Durch die
                              									Matrizen A und B wird das
                              									Blech in entsprechender Gröſse ausgeschnitten und bei weiterem Eindringen von A und B über den unteren Stempel C gebogen. Während des Biegens des Bleches über den
                              									Stempel C wird der Blechausschnitt zwischen der unteren
                              									Fläche von A und dem nachgiebigen Ringe r mit einem Drucke, welcher der Spannung der Feder F gleich ist, gehalten. Dieser Ring r ist in einer ringförmigen Nuth der unteren Matrize
                              										B geführt, stützt sich durch 4 oder 6 Stifte von
                              									gleicher Länge auf die Oberfläche des gespannten Kolbens K und kann somit nachgeben, wenn A sich in
                              									der Matrize B bewegt. Der gepreſste Deckel wird, wenn
                              									der obere Stempel sich nach aufwärts bewegt hat, durch die zusammengepreſste Feder
                              									mittels des Kolbens K, der Stifte und des Ringes r herausgetrieben und kann auf der schiefen Fläche nach
                              									rückwärts abfallen. Dem Kolben K kann man, wie leicht
                              									ersichtlich, eine verschieden groſse Spannung geben, somit der Pressung anpassen,
                              									mit welcher die gebogene Blechscheibe zwischen dem Ringe r und der Stempelfläche A eingeklemmt
                              									wird.
                           Durch diese einfache Vorrichtung wird das sogen. Ziehen auch bei solchen Pressen
                              
                              									möglich, welche nur einen einzigen Stoſs haben, freilich nur für gewisse Arbeiten,
                              									bei denen eine solche Anordnung der Matrizen zuläſsig ist. –
                           Anschlieſsend sei hier noch der Vorrichtung zur Befestigung
                                 										der Matrizen gedacht, welche die Feracute Machine
                                 										Works bei ihren Pressen allgemein anwenden, und die in Fig. 5 Taf.
                              									35 abgebildet ist. Die Hülse a, in welche sich die
                              									Klemme k so einlegt, daſs eine Verdrehung der letzteren
                              									verhindert wird, hat an ihrem unteren Ende ein Gewinde angeschnitten, ebenso die zu
                              									einem Schraubenbolzen verlängerte Klemme k. Das Gewinde
                              									der Hülse a ist jedoch feiner als jenes des Bolzens k. Das Griffrad G paſst in
                              									seiner Nabe als Mutter sowohl auf das Gewinde der Hülse, als auf das Gewinde des
                              									Bolzens. Von der Gröſse der Differenz in der Steigung dieser beiden Gewinde hängt
                              									nun die Verschiebung der Klemme k und ferner auch die
                              									Kraft, mit der man dieselbe anziehen kann, ab. Wenn die Klemme k beim Lüften so hoch geschoben wird, daſs sie mit
                              									ihrem prismatischen Theil aus der Hülsenflansche heraustritt, dann kann man sie
                              									seitwärts verdrehen und die Matrize verstellen oder ganz entfernen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
