| Titel: | Ein praktischer Wink für Gasbeleuchtung; von A. J. van Eyndhoven. | 
| Autor: | A. J. van Eyndhoven | 
| Fundstelle: | Band 229, Jahrgang 1878, S. 449 | 
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                        Ein praktischer Wink für Gasbeleuchtung; von
                           									A. J. van
                              								Eyndhoven.
                        van Eyndhoven, über Gasbeleuchtung.
                        
                     
                        
                           Bekanntlich hat man früher immer geglaubt, die Flamme sei durchscheinend. Da mir dies
                              									zweifelhaft erschien, entschloſs ich mich, hierüber mit Hilfe eines ausgezeichneten
                              									Photometers von W. Sugg in London einige Untersuchungen
                              									anzustellen, welche in der Tydschrift ter bevordering van
                                 										Nyverheid, 1878 Bd. 41 S. 7 näher beschrieben sind.
                           Die ersten Versuche wurden mit einem Fledermaus-Brenner von 1601 stündlichem Gasverbrauch bei 8mm,3 Druck angestellt. Das Mittel aus 10
                              									Beobachtungen ergab, daſs die Leuchtkraft der flachen Seite 11,38 und der schmalen
                              									Seite 10,04 Kerzen betrug: nach Correction für Barometer und Thermometer berechnet
                              									sich die wirkliche Leuchtkraft für Normal verbrauch von Gas und Kerze auf 11,81 bezieh. 10,18 Kerzen.
                              									Es wurden englische Wallrathkerzen benutzt mit einem Normalverbrauch von 120 Grains
                              									oder 7g,75.
                           Für eine Flamme von 100l stündlichem Gasverbrauch
                              									war die wirkliche Leuchtkraft an der flachen Seite 9,03 und an der schmalen Seite
                              									7,42 Kerzen bei einem Gasdruck von 4mm.
                           In beiden Fällen ist der Unterschied 1,5 Kerzen oder 17 bis 18 Proc.
                           Diese Untersuchungen habe ich noch öfters für groſse und kleine Flammen wiederholt;
                              									immer war eine Differenz deutlich wahrnehmbar. Die Flamme ist demnach nicht
                              									durchscheinend und ein Fledermaus-Brenner gibt auf seiner flachen Seite das meiste
                              									Licht. Aus gleichem Grunde wird man auch von einem Argandbrenner nicht die ganze
                              									Leuchtkraft bekommen.
                           Für eine gute Gassenbeleuchtung müssen deshalb die Schlitze der Brenner und die
                              									Richtung der Straſse senkrecht auf einander stehen.
                           Harlem, August 1878.