| Titel: | Ueber Feuerungsroste. | 
| Fundstelle: | Band 229, Jahrgang 1878, S. 474 | 
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                        Ueber Feuerungsroste.
                        Mit Abbildungen.
                        Meidinger, über Feuerungsroste.
                        
                     
                        
                           Prof. Dr. H. Meidinger veröffentlicht in der Zeitschrift des
                                       												Vereines deutscher Ingenieure, 1878 S. 213 ff. eine
                              									interessante Abhandlung über die Leistung der verschiedenen Feuerungsroste. Wenn wir
                              									auch den hier niedergelegten Anschauungen nicht in allen Punkten beipflichten
                              									können, so erscheinen sie doch geeignet, zur Aufklärung in der für die Praxis so
                              									wichtigen und viel erörterten Frage beizutragen. (Vgl. *1875 218 532. 1876 222 207.)
                           
                              C.
                              
                           Vorerst folge eine kurze Beschreibung der Roste, was für Uebersicht und Vergleich
                              									sich als zweckmäſsig erweisen dürfte, wenn schon die meisten Roste dem Praktiker
                              									nicht unbekannt sein werden. Die Holzschnitte geben in gleichem Maſsstabe elf
                              									verschiedene Formen, und zwar in der Ansicht von oben, von der Langseite und in der
                              									Mitte von der Schmalseite.
                           
                              
                              Fig. 1., Bd. 229, S. 474
                              
                           Fig. 1: Rost von Melch.
                                 										Nolden in Frankfurt a. M. bildet die einfachst denkbare Form. Der Stab ist
                              										86cm lang (Fugenlänge zwischen den Köpfen
                              									abgesehen von der Verdickung in der Mitte 78cm),
                              									besitzt der ganzen Länge nach die gleichmäſsige Höhe von 14cm. Er ist oben 10mm breit, unten 4mm, die Fuge hat 9mm. Das Charakteristische dieses Roststabes ist
                              									seine groſse und gleichmäſsige Höhe, bei verhältniſsmäſsig geringer Dicke. Das dem
                              									Verfasser vorliegende Muster ist von Holz, deshalb kann das Gewicht eines Stabes nur
                              									annähernd zu 6k,2 angegeben werden, 1qm Rost würde ein Gewicht von 420k besitzen und eine freie Fläche von 0qm,41 lassen.
                           Fig. 2: Rost von O.
                                 										Hillig in Berlin ist dem vorigen ähnlich, jedoch in der Mitte höher als an
                              									den Enden. Der Stab ist 89cm lang (Fugenlänge 80),
                              									in der Mitte 13cm,5, an den Enden 7cm,5 hoch, oben 8mm breit, unten 3mm, die Fuge oben 3mm. Das Charakteristische des Stabes ist seine
                              									sehr geringe Dicke, schmale Fuge und groſse Höhe. Das Gewicht eines Stabes ist 3k,76.
                           
                           1qm Rost besitzt ein Gewicht von 470k und hat 0,qm,285 freie Fläche. – Ein im Holzmodell vorhandener weiterer Roststab von Hillig ist 60cm lang
                              									(Fugenlänge 52), hat eine gröſste Höhe von 15cm
                              									(an den Enden 10), ist 6mm breit und hat
                              									gleichfalls 3mm Fuge.
                           
                              
                              Fig. 2., Bd. 229, S. 475
                              
                           
                              
                              Fig. 3., Bd. 229, S. 475
                              
                           Fig. 3: Rost von Beminghaus in Duisburg. Der Stab ist 60cm lang (Fugenlänge ebenfalls 60), 7cm,8
                              									bis auf die abgestumpften Ecken gleichmäſsig hoch, hat 7mm Breite und ebenso groſse Fuge. Drei Stück sind zu einem Packet mittels
                              									eines Bolzens und dazwischen gelegter, ihre Spitze der Fuge zukehrender Trapeze
                              									vernietet. Das Charakteristische des Rostes besteht darin, daſs derselbe aus Schmiedeisen ist. Durch die Vereinigung mehrerer Stücke
                              									zu einem Packet wird die Fuge hergestellt und ist dem Werfen vorgebeugt; die Fuge
                              									ist der ganzen Stablänge nach offen. Das Gewicht dreier Stäbe beträgt 6k. Das Gewicht von 1qm ist 286k; die freie Fläche von 1qm beträgt 0qm,5.
                           Aehnliche schmiedeiserne Roste wurden zuerst von Belpaire in Belgien bei den dortigen Lokomotiven angewendet. Die aus
                              									Walzeisen hergestellten Stäbe sollen dort 6 bis 8cm Höhe haben (je nach der Länge bis zu 80cm), 5 bis 6mm obere Breite und blos
                              										3mm Fuge. (Vgl. 1876 222 281. *1878 221 519.)
                           
                              
                              Fig. 4., Bd. 229, S. 475
                              
                           Fig. 4: Rost der Kühnle'schen Maschinenfabrik in Frankenthal. Drei
                              									in einem Stück zusammengegossene Stabe, deren beide äuſsere 10cm als gröſste Höhe besitzen, während der mittlere
                              									nur 6cm hat. Die Länge beträgt 70cm. Die Breite eines Stabes ist 9, die Fuge 8cm. Das Charakteristische der sogen. Champagner-Roste liegt in der Vereinigung dreier Stäbe
                              									zu einem Guſsstück, wodurch ein Verziehen nicht wohl eintreten kann und das Gewicht
                              									verhältniſsmäſsig vergröſsert wird, so daſs beim Schüren eine Lageveränderung kaum
                              									möglich ist, ferner in der kleineren Höhe des mittleren Stabes, von welch letzterem
                              									Verfasser jedoch den Zweck nicht finden kann. Das Gewicht dreier Stäbe beträgt 10k,65. Das Gewicht von 1qm beträgt 266k,
                              									die freie Fläche von 1qm 0qm,425.
                           Champagner-Rost der Maschinenbau-Gesellschaft Carlsruhe
                              									ist kürzer, niedriger und leichter als der vorige. Länge 57cm (Fuge 50); Stabbreite 7, Fuge 8mm; gröſste Höhe 6, kleinste 3cm. Höhe des mittleren Stabes 3cm. Die Lager der Köpfe sind wie bei Hillig (Fig. 2) geformt,
                              									doch springen die Stäbe etwas über den Zahn links vor, wie bei Fig. 5. Gewicht dreier Stäbe 3k,1. 1qm Rost
                              									hat ein Gewicht von 120k und eine freie Fläche von
                              										0qm,45.
                           Fig. 5: Champagner-Rost von Gebrüder Schmaltz in Offenbach ist noch kürzer als der vorhergehende.
                              									Stäbe 34cm lang (Fuge auch 34). Die Stäbe sind hier alle
                              									gleichmäſsig hoch, die äuſseren haben 5,3, die inneren 3cm Höhe. Die obere Breite der Stäbe beträgt 7mm, ebenso viel die Fuge. Das Gewicht dreier zusammengegossener Stäbe
                              									beträgt 1k,83. 1qm Rost hat ein Gewicht von 126k und
                              									eine freie Fläche von 0qm,463.
                           
                              
                              Fig. 5., Bd. 229, S. 476
                              
                           
                              
                              Fig. 6., Bd. 229, S. 476
                              
                           Fig. 6: Rost von E. Mehl
                              									in Augsburg. Der Stab hat 32cm,5 Länge (offene
                              									Fuge 25,5), 7cm,5 gröſste Höhe, 6mm obere Breite und 4mm Fuge. Das Charakteristische des Rostes besteht in den kleinen dünnen
                              									Stäben und schmalen Luftfugen. Die Stäbe werden unverbunden eingesetzt. Das Gewicht
                              									eines Stabes beträgt 0k,6. 1qm Rost hat ein Gewicht von 207k und 0qm,36
                              									freie Fläche.
                           
                              
                              Fig. 7., Bd. 229, S. 476
                              
                           Fig. 7: Rost von Knoblauch. Der Stab hat eine Länge von 35cm,5 (Fugenlange 28); seine gröſste Höhe ist 8cm,5, seine Breite 7mm, ebenso groſs die
                              									Fuge, Das Charakteristische dieses Rostes besteht in seiner geringen Länge, daſs er
                              									durchbrochen, gleich breit ist und daſs die Stäbe durch eine Stange zusammengehalten
                              									werden, die durch ein unten befindliches Loch gesteckt ist; auch ist er nicht eben,
                              
                              									sondern in der Mitte etwas vertieft; bei der Verbindung überdecken sich die Stäbe in
                              									eigenthümlicher Weise. Das Gewicht eines Stabes beträgt 0k,64. 1qm hat
                              									ein Gewicht von 131k und eine freie Fläche von
                              										0qm,4.
                           
                              
                              Fig. 8., Bd. 229, S. 476
                              
                           Fig. 8: Querstab-Rost von Gebrüder Schmaltz in Offenbach (schon über 20 Jahre alt, früher von Elsässer in Mannheim angefertigt). Bei diesem Rost sind
                              									28 Stäbe mittels zweier Querstücke zu einem Guſsstück vereinigt von 55 × 14cm,5 Fläche. Die Stäbe haben die geringe Höhe von
                              										3cm,8, je drei an jedem Ende über dem Auflager
                              									sogar nur 2cm,5. Die obere Breite der Stäbe ist
                              										13mm, die Fuge 7mm. Das ganz Eigentümliche an diesem Rost besteht darin, daſs die
                              									Roststäbe nicht in der Richtung von vorn nach hinten, sondern von rechts nach links
                              									liegen. Infolge des groſsen Gewichtes liegt der Rost fest auf, auch soll er sich
                              									schön eben halten. (Die Schlacke laſse sich hier besser entfernen durch
                              									scherenartiges Abstoſsen, während sie sich bei der gewöhnlichen Lage der Luftspalten
                              									leicht verkeile.) Ein Guſsstück wiegt 15k,8. 1qm Rost besitzt ein Gewicht von 200k und eine freie Fläche von 0qm,354.
                           
                           
                              
                              Fig. 9., Bd. 229, S. 477
                              
                           Fig. 9: Der Moerth'sche
                              									Rost von Gebrüder Gienanth in Eisenberg. Der Stab hat
                              									eine zickzackartige Form, ist 67cm,5 lang (die
                              									Luftfuge 60); die gleichmäſsige Höhe beträgt 8cm.
                              									Die breitere Fläche oben hat 18, die schmälere 6mm. Die entstandenen Fugen haben 6 × 15mm
                              
                              									und 8 × 18mm Weite. Unter jeder schmäleren Stelle
                              									hat der Stab ein lern weites Loch. Je fünf Stäbe sind zu einem Stück
                              									zusammengenietet, um ein schweres stabiles, nicht leicht sich verziehendes Stück
                              									herzustellen. Das Charakteristische des Rostes besteht in der Zickzackform, der
                              									Durchlöcherung und der Verbindung von fünf Stück. Durch die Form gedenkt man die
                              									Luft mehr vertheilt in den Brennstoff zuzuführen; die Durchlöcherung soll die
                              									Abkühlung durch die Luft vermehren. Das Gewicht von fünf verbundenen Stäben beträgt
                              										18k,8; 1qm
                              									Rost wiegt 235k und hat 0qm,375 freie Fläche.
                           
                              
                              Fig. 10., Bd. 229, S. 477
                              
                           Fig. 10: Der Fletscher'sche Rost von R. Gott in Biberach. Der
                              									Stab hat 90cm Länge (76 Fuge), 12cm gleichmäſsige Höhe, 16mm,5 obere Breite und 7mm Fuge. Er besitzt 17 Einschnitte von 6mm Breite, die 40mm tief herunter gehen und unten sich birnenförmig bis zu 22mm erweitern; dieselben laufen abwechselnd nach
                              									der einen und anderen Seite scharf aus. Der obere Theil des Stabes besteht somit aus
                              									einer Anzahl sich nach oben erweiternder Säulchen. Das Charakteristische des Rostes
                              									besteht nächst der Höhe der Stäbe in dieser Theilung, wodurch, wie bei dem
                              									vorhergehenden, eine vertheiltere Luftzuführung und eine etwas geneigte Richtung der
                              									Luft bewirkt werden sollen. Der Stab wiegt 7k,7.
                              										1qm Rost besitzt ein Gewicht von 3k,67 und 0qm,332
                              									freie Fläche.
                           
                              
                              Fig. 11., Bd. 229, S. 477
                              Doppelter Maſsstab
                              
                           Fig. 11: Der Kessler'sche
                              									Rost von J. Asmus in Freiburg. Der Stab hat eine Länge
                              									von 30cm und gleichmäſsige Höhe von 8cm. Von einer Breite laſst sich hier nicht mehr
                              									sprechen, da der obere Theil des Stabes in eine Anzahl (13) Sternsäulen zerlegt ist,
                              									indem derselbe ähnlich wie der Fletscher'sche Rost
                              									Quereinschnitte erhielt, die dadurch entstehenden Flachsäulchen aber mit nach unten
                              									sich verjüngenden Rippchen versehen sind, wodurch die Sternform entsteht. Die
                              									Einschnitte gehen abwechselnd 3 und 2cm tief nach
                              									unten, nur ganz unten sich erweiternd. Der eigentliche Stab, abgesehen von den
                              									Querrippen, zeigt eine kaum merkliche Verjüngung nach unten, er ist oben 6, unten
                              										4mm breit. Die Sterne des einen Stabes gehen
                              									in die Lücken des anderen bei der Zusammensetzung des Rostes, und so entsteht die
                              									eigenthümliche Form der Rostflache, wodurch die letztere wie siebartig durchbrochen
                              									erscheint. Die Fugen sind nach allen Richtungen 4mm weit. Der Zweck, welcher mit dieser Anordnung verbunden ist, ist der
                              									gleiche wie beim Moerth'schen und Fletscher'schen Rost: die Luft soll möglichst vertheilt
                              									zugeführt werden. Der Roststab wiegt 1k. 1qm besitzt ein Gewicht von 180k und 0qm,43
                              									freie Fläche.
                           
                           Für den besseren Vergleich stellen wir die Hauptverhältnisse der 12 Roste in der
                              									folgenden Tabelle übersichtlich zusammen.
                           
                              
                                 Bezeichnung
                                 1qm
                                    											Rost
                                 Fugenbreitezwischenden
                                    											Stäben
                                 Obere Breiteeines Stabes
                                 Höhe einesStabes
                                 Gewicht einesStückes
                                 
                              
                                 Gewicht
                                 freie Fläche
                                 ganze senk-rechte Fläche
                                 
                              
                                   1) Nolden
                                 k420
                                 qm  0,42
                                 qm13,5
                                 mm8
                                 mm11
                                 cm14
                                 k  6,2
                                 
                              
                                   2) Billing
                                 470
                                     0,285
                                 17,1
                                 3
                                   8
                                    13,5
                                     3,76
                                 
                              
                                   3) Berninghaus
                                 286
                                 0,5
                                   9,5
                                 7
                                   7
                                   8
                                 6
                                 
                              
                                   4) Kühnle
                                 266
                                     0,425
                                   8,4
                                 8
                                   9
                                 10 u. 6
                                    10,65
                                 
                              
                                       Masch.-F. Carlsruhe
                                 120
                                   0,45
                                   4,6
                                 8
                                   7
                                 6 u. 3
                                     3,1
                                 
                              
                                   5) Champ. Schmaltz
                                 126
                                     0,463
                                   5,9
                                 7
                                   7
                                 5,3 u. 3
                                       1,83
                                 
                              
                                   6) Mehl
                                 207
                                   0,36
                                   7,5
                                 4
                                   6
                                      7,4
                                      0,6
                                 
                              
                                   7) Knoblauch
                                 131
                                 0,4
                                   4,1
                                 7
                                   7
                                      8,5
                                        0,64
                                 
                              
                                   8) Querstab Schmaltz
                                 200
                                     0,354
                                   4,9
                                 7
                                 13
                                 3,8 u. 2,5
                                    15,8
                                 
                              
                                   9) Moerth
                                 235
                                     0,375
                                   6,0
                                 8 × 18 u. 6 × 15
                                 18
                                   8
                                    18,8
                                 
                              
                                 10) Fletscher
                                 367
                                     0,332
                                   8,7
                                 7 u. 6
                                    16,5
                                 12
                                      7,7
                                 
                              
                                 11) Kessler
                                 180
                                   0,43
                                   9,0
                                 4
                                   6
                                   8
                                    1
                                 
                              
                           Wir finden vor Allem in der ersten senkrechten Spalte einen auſserordentlichen
                              									Unterschied in dem Gewicht von 1qm Rost, fast bis
                              									zum Vierfachen schwankend. Dies muſs von vornherein sich auf den Preis eines Rostes
                              									von groſsem Einfluſs erweisen.
                           Ferner sehen wir, daſs der Gesammtdurchlaſs für die Luft (freie Rostfläche) bei 1qm Rost von 0,285 bis 0qm,5, d.h. um das 1,7fache schwankt.
                           Die senkrechte Fläche bei 1qm Rost schwankt um mehr
                              									als das Vierfache, von 4,1 bis 17,1.
                           Die Fugenbreite zwischen den Stäben geht von 3 bis 8mm, die obere Breite der Stäbe selbst von 6 bis 18mm, die Höhe eines Stabes von 3,8 (oder 2,5) bis
                              										14cm.
                           Endlich noch das Gewicht eines eingehängten Stückes, bald aus einem Stab, bald aus
                              									mehreren verbundenen Stäben bestehend, mit Rücksicht auf Stabilität, bewegt sich
                              									innerhalb der groſsen Grenzen 0,6 bis 18k,8.
                           Eine Gruppirung der Roste nach allen ihren Eigenschaften ist nicht möglich, es lassen
                              									sich immer nur einige zusammenstellen nach gewissen Gleichartigkeiten, nach anderen
                              									Richtungen sind sie wieder anders zu ordnen.
                           Als besonders hohe Stäbe besitzend fallen auf die Roste von Nolden und Hillig, auch noch etwa von Fletscher. Sehr niedrige Stäbe haben die beiden Roste
                              									von Schmaltz (Nr. 5 und 8) und der Rost der Maschinenbau-Gesellschaft Chrisruhe.
                           Weiterhin ist die geringe Fugenbreite bei Hillig, Mehl
                              									und Kessler bemerkenswerth.
                           Breite Stäbe mit breiten Fugen haben Fletscher, Moerth
                              									und der Schmaltz'sche Querstab-Rost.
                           Eine eigenthümliche siebartige Fugenform, bedingt durch die obere Gestalt der Stäbe,
                              									haben die Roste von Moerth, Fletscher und Kessler.
                           Hillig hat die kleinste Gesammtfuge bei gröſstem
                              									Gewicht- darauf folgt Fletscher nach beiden Richtungen;
                              									aber ersterer hat dabei schmale, letzterer breite Einzelfugen. Mehl und der Schmaltz'sche
                              									Querstab-Rost, die zunächst kommen mit kleiner Gesammtfuge, haben jedoch ein sehr
                              									geringes Gewicht und ebenfalls wieder ganz verschiedene Einzelfugen. Berninghaus mit der gröſsten Gesammtfuge und breiter
                              									Einzel fuge steht seinem Gewichte nach in der Mitte.
                           Man sieht hiernach, daſs ein Parallellaufen verschiedener Eigenschaften durchaus
                              									nicht oder doch nur zufällig stattfindet. Es ist kein allgemeines Princip, nach welchem die
                              									beabsichtigten Verbesserungen vorgenommen werden; der Eine sucht solche auf diesem,
                              									der Andere auf jenem Wege zu erzielen. Die Abweichungen von der gebräuchlichen
                              									Rostform bewegen sich in den folgenden Richtungen:
                           
                              1) Man sucht sehr hohe Stäbe herzustellen.
                              2) Man sucht die Stäbe und die Fugen schmal zu machen.
                              3) Man sucht groſse Gesammtfuge zu bilden.
                              4) Man sucht durch Einschnitte in den oberen Theil der Stäbe
                                 										die Luft mehr vertheilt zuzuführen.
                              5) Einzelne vermindern das Gewicht eines Roststückes bis auf
                                 										das Aeuſserste, Andere suchen es wieder möglichst groſs zu machen.
                              6) Durch Anwendung von Schmied eisen statt Guſs sucht man den
                                 										Rost dauerhafter zu machen.
                              
                           Für all die genannten Modifikationen wissen ihre Urheber eine Reihe von Vortheilen
                              									namhaft zu machen, insbesondere erhebliche Brennstoffersparniſs zu versprechen, und
                              									dabei muſs es nur auffallen, daſs einzelne der Vortheile zum Theil mit
                              									entgegengesetzten weiteren Mitteln erreicht zu werden suchen. So z.B. findet man bei
                              									schmaler Einzelfuge die Gesammtfuge sowohl groſs wie klein, die Stäbe hoch und
                              									niedrig, leicht und schwer; groſse Gesammtfuge ist mit schmaler wie breiter
                              									Einzelfuge verbunden. Im Gegensatz zu den Behauptungen ihrer Erfinder hört man nun
                              
                              
                              
                              
                              									aber auch, allerdings mehr privat und mündlich, daſs dieser und dann wieder der und
                              									jener Rost seine Mangel im praktischen Betriebe gezeigt habe, daſs er vorsichtig
                              									behandelt werden müsse, daſs er nur für besondere Sorten Kohlen geeignet sei, daſs
                              									er leicht verschlacke, leicht durchbrenne. Genug, forscht man aufmerksam nach, so
                              									kann man über die meisten Roste ebenso viel Gutes wie Schlimmes einsammeln, und man
                              									ist geneigt zu glauben, daſs der alte einfache Stabrost doch auch nicht so ganz
                              									verwerflich sei.
                           
                              
                                 (Schluſs folgt.)