| Titel: | Tranter's Doppelpistole; von F. Hentsch. | 
| Autor: | F. Hentsch | 
| Fundstelle: | Band 229, Jahrgang 1878, S. 527 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Tranter's Doppelpistole; von F. Hentsch.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 44.
                        Hentsch, über Tranter's Doppelpistole.
                        
                     
                        
                           Die von Tranter construirte und in Amerika patentirte
                              									Doppelpistole ist zur Anwendung von Metallpatronen eingerichtet und von hinten zu
                              									laden.
                           Das hintere Ende der beiden Läufe A (Fig. 6 bis
                              										8 Taf. 44) bildet eine viereckige kastenartige Hülse B, welche mit einem senkrechten, zur Aufnahme des
                              									Verschluſsblockes C dienenden und etwas tiefer, als die
                              									Laufbohrung reicht, geführten Querschnitte versehen ist. Auf die untere horizontale
                              									Fläche dieses Ausschnittes legt sich das Verschluſsstück C bei geschlossener Waffe, und als Stütze gegen den Rückstoſs bei dem Schuſse dient der hinter
                              									der Auslaſsung stehen gebliebene Theil M der Hülse;
                              									darin sind zwei oben offene Auslaſsungen in der Verlängerung der Seele der Läufe
                              									angebracht, um das Einbringen der Patronen in letztere zu ermöglichen. An der
                              									rechten Seite ist mittels der Schraube N der
                              									Verschluſsblock C so befestigt, daſs er in senkrechter
                              									Richtung gedreht und nach links geöffnet werden kann. An dem hinteren Ende der
                              									beiden Läufe befindet sich auf der oberen Seite eine bis in die Bohrung derselben
                              									reichende Auslaſsung, welche zur Aufnahme des Ausziehers L dient; letzterer besteht aus einem mittels einer Schraube auf der oberen
                              									ebenen Fläche zwischen beiden Läufen gehaltenen Schieber und einem an dessen
                              
                              									hinterem Ende befindlichen, nach unten gerichteten und sich vor die Patronenwulste
                              									legenden Ansätze. Derselbe ist vor und zurück verschiebbar und wird durch die Finger
                              									in Thätigkeit versetzt, arbeitet also nicht selbstthätig.
                           Der Verschluſsblock C ist ein vierkantiges Stück Eisen
                              									mit zwei Bohrungen, deren Achsen bei geschlossener Waffe in der Verlängerung der
                              									Achsen der Laufbohrungen liegen. Diese Bohrungen verengen sich nach vorn, dienen zur
                              									Aufnahme je eines Schlagbolzens und einer diesen zurückdrückenden Spiralfeder und
                              									werden nach rückwärts durch je eine das Herausfallen letzterer Theile verhindernde
                              									Schraube geschlossen. An der linken Seite ist der Block, wie oben bemerkt, mit der
                              									Hülse B verbunden, an der rechten Seite besitzt er
                              									einen mittels einer Schraube befestigten Griff E;
                              									derselbe wird bei geschlossener Waffe niedergelegt, wodurch er das Verschluſsstück
                              										C in seiner Stellung fixirt.
                           Die Läufe werden in einem metallenen Gestelle befestigt, welches auſserdem das
                              									Schloſs F (Fig. 8) und
                              									den vorderen Theil des Schaftes aufnimmt. Dasselbe gestattet, daſs das Schloſs unter
                              									den Läufen liegt, und ist durch diese Einrichtung ermöglicht, die Waffe sehr kurz zu
                              									halten und sie dadurch handlicher zu machen. Um das Schloſs so viel als möglich zu
                              
                              									verkürzen, haben die Stangen G des Doppelschlosses eine
                              									eigentümliche, nach unten gerichtete Form erhalten, so daſs die Abzüge J gegen deren unteres Ende wirken. Als Patrone dient
                              									eine solche mit Metallhülse und Centralzündung.
                           Was nun das Zusammenwirken der Schloſs- und Verschluſstheile betrifft, so werden
                              									behufs Ladens die beiden Hähne gespannt. In Folge dessen werden die Schlagbolzen
                              									durch ihre Spiralfeder nach hinten gedrängt und treten hinter die vordere Fläche des
                              									Verschluſsblockes C zurück; letzterer wird nun nach
                              									links gedreht und aufgerichtet, wie in Fig. 7 die
                              									punktirten Linien andeuten. Dabei wird sein Griff gehoben. Die hinteren
                              									Lauföffnungen sind nun freigelegt War die Waffe geladen und abgeschossen, so schiebt
                              									der Schütze nunmehr den Auszieher L zurück, wodurch die
                              									Patronenhülsen aus den Läufen herausgeschoben werden und bei gehobener Mündung nach
                              									hinten herausfallen. Hierauf führt man die neuen Patronen ein., der Auszieher L wird dabei mitgenommen und auf seinen Platz gebracht, der
                              									Verschluſsblock niedergelegt, der Griff E
                              									heruntergeklappt, und ist die Pistole nunmehr zum Abschieſsen bereit.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
