| Titel: | Maccoll's Nietmaschine; von W. Muir und Comp. in Manchester. | 
| Fundstelle: | Band 230, Jahrgang 1878, S. 20 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Maccoll's Nietmaschine; von W. Muir und Comp. in
                           								Manchester.
                        Mit einer Abbildung auf Tafel 5.
                        Maccoll's Nietmaschine.
                        
                     
                        
                           Die in Fig. 1 Taf. 5 nach dem Engineer, 1878 Bd. 45
                                 									S. 288 dargestellte Nietmaschine ist für Kupfernieten bestimmt und soll in groſser
                              									Anzahl in Verwendung stehen. Der aus zwei Theilen A und
                              										B bestehende hydraulische Preſskolben trägt bei A das Schelleisen; beide Theile A,B sind durch einen Bolzen D so verbunden,
                              									daſs sie sich innerhalb bestimmter Grenzen einander nähern oder von einander
                              									entfernen können. Der rückwärtige Theil B wird von der
                              									Kurbel C mit constantem Hub hin und her bewegt. Der Hub
                              									des vorderen Theiles A dagegen ist veränderlich und
                              									stellt sich selbstthätig nach der Dicke der zwischen die beiden Schelleisen
                              									gebrachten Bleche. Der Raum zwischen A und B ist mit Wasser ausgefüllt, welches durch ein
                              									Saugventil und ein Druckventil mit dem Inhalte eines oberhalb des Preſscylinders
                              									vorhandenen Wasserbehälters in Verbindung gelangen kann. Das Druckventil ist der
                              									erforderlichen Pressung entsprechend belastet; bei Eintritt der letzteren öffnet es
                              									sich und tritt das überschüssige Wässer in den Behälter über; A bleibt unter dem bestimmten Drucke gegen die Niete
                              									wirkend still stehen, während B ungehindert seinen Hub
                              									vollendet. Sobald B den Rückgang beginnt, wird das
                              									Saugventil E durch den an das Antriebstirnrad
                              									befestigten Bogen F geöffnet. Dieser ist so weit
                              									ausgedehnt, daſs E während des ganzen Rückweges von B offen bleibt. Dadurch kann sich der Raum zwischen den
                              									beiden Kolbentheilen wieder mit Wasser füllen; A bleibt
                              									anfangs, durch die Reibung an der Dichtungsmanschette gehalten, zurück, bis die
                              									Spindel D vollständig ausgezogen ist und A mitzugehen zwingt.
                           Auf diese Weise ist zu Ende des Rückganges nach Schluſs des Ventiles E stets genau wieder derselbe Zustand hergestellt, und
                              									dasselbe Spiel wiederholt sich bei jeder neu eingebrachten Niete. Das Ventil E kann aber auch mittels des Hebels H in jedem Augenblicke der Vorwärtsbewegung des
                              									Preſskolbens von Hand geöffnet werden, um die Verbindung des Raumes zwischen den
                              									beiden Kolbentheilen und
                              									jenem des Wasserbehälters herzustellen. Sobald aber beide Räume in Verbindung
                              									stehen, wird der Kolben A sofort entlastet und zum
                              									Stillstande gebracht; B kann seinen Hub frei vollenden,
                              									indem das Wasser aus dem Preſscylinder frei in den Behälter übertritt.
                           Hiermit ist ein sehr bequemes Mittel geboten, das Schelleisen in jedem beliebigen
                              									Augenblicke auſser Thätigkeit zu setzen. Der zwischen beiden Kolbentheilen
                              									vorhandene Druck ist an einem Manometer ersichtlich und kann durch Aenderung der
                              									Belastung des Druckventiles beliebig regulirt werden. Es steht sonach bei dieser
                              									Nietmaschine der auf die Niete ausgeübte Druck unter steter Controle seitens des
                              									Maschinenwärters.
                           Solche Maschinen wurden mit Erfolg zum Nieten kupferner Locomotiv-Feuerbüchsen
                              									angewendet, für welche die Nieten zum dichten Schluſs ungefähr halb so viel Pressung
                              									erfordern als Eisennieten unter gewöhnlichen Verhältnissen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
