| Titel: | J. S. Leng's Schieberventil. | 
| Autor: | H. | 
| Fundstelle: | Band 230, Jahrgang 1878, S. 214 | 
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                        J. S. Leng's Schieberventil.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 23.
                        Leng's Schieberventil.
                        
                     
                        
                           Bei fast allen bisherigen Schieberventilen wird der Schieber durch eine
                              									Schraubenspindel verschoben, so daſs mehrere Umdrehungen des Handrades auf derselben
                              									erforderlich sind, um das Ventil gänzlich zu öffnen. Bei gewöhnlichen
                              									Absperrschiebern ist nun die Zuhilfenahme der Schraubenspindel mit Rücksicht auf die
                              									oft sehr beträchtliche Reibung, welche bei der Bewegung des Schiebers zu überwinden
                              									ist, nothwendig. Anders ist dies aber bei solchen Schieberventilen, wo beim Anheben
                              									die Schieber zunächst entlastet werden, und umgekehrt beim Ventilschluſs das
                              									Anpressen der Schieberplatten gegen ihre Sitze erst im letzten Moment der Bewegung
                              									vollzogen wird. Da dieses Anpressen, welches allein gröſsere Kräfte beansprucht, in
                              									der Regel durch eine Keil- oder Kniehebelwirkung erleichtert wird, so ist es
                              									offenbar rationell, wenn das Verschieben der von ihren Sitzen abgehobenen
                              									Schieberplatten durch eine Vorrichtung erfolgt, welche eine rasche Bewegung
                              									derselben zuläſst.
                           Dieser Gedanke ist nun in recht einfacher und sinnreicher Weise durch das in den Fig.
                                 										1 und 2 Taf. 23
                              									abgebildete Schieberventil von J. S. Leng in New-York
                              									(Fletcher street 4) verwirklicht. Leng wendet entgegen
                              									dem bisherigen Gebrauch, zum Schluſs der Ventilöffnung einen einzigen Schieber s an, welcher an schräg stehenden Rippen r der Gehäusewand geführt wird. In einen Schlitz
                              									zwischen zwei am Rücken des Schiebers angegossenen Nasen tritt nun ein Vorsprung
                              									eines Hebels h, welcher auf dem Vierkant einer durch
                              									eine Stopfbüchse des Ventilgehäuses ins Freie tretenden Achse a sitzt. Ertheilt man letzterer mit Hilfe des auf ihr
                              									befestigten Handhebels o eine Vierteldrehung, so wird
                              									der Schieber auf die ganze Höhe der Durchgangsöffnung verschoben. Beim Schlieſsen
                              									des Ventiles wird der Schieber nahe am Ende seiner Bewegung eines theils durch die
                              									schräg liegenden Führungsrippen, anderntheils aber durch den keilartig wirkenden
                              									Daumen d am Hebel h fest
                              									gegen seinen Sitz gepreſst.
                           Die Vortheile dieser Construction sind in die Augen springend; bei ihrer Einfachheit
                              									gestattet sie eine rasche Schieberbewegung; alle inneren Theile sind nach
                              									Abschrauben der Verschluſskappe k leicht zugänglich.
                              									Weiter läſst der Hebel o von auſsen jederzeit leicht
                              									erkennen, ob und wie weit der Schieber geöffnet ist, und endlich kann der Handhebel
                              									leicht mittels einer Stange oder Kette bewegt werden, so daſs die Anordnung des
                              									Ventiles auch an weniger zugänglichen Stellen anstandslos zulässig ist.
                           
                              
                                 H.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
