| Titel: | Zur Herstellung von Chlorkalk. | 
| Fundstelle: | Band 230, Jahrgang 1878, S. 420 | 
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                        Zur Herstellung von Chlorkalk.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 36.
                        Zur Herstellung von Chlorkalk.
                        
                     
                        
                           Um bei der Herstellung von Bleichpulver eine schädliche Temperaturerhöhung zu
                              									verhüten (vgl. 1875 215 232), will J. Hargreaves in
                              									Widnes nach dem ihm im
                              									Deutschen Reich vom 10. Juli 1877 ab ertheilten Patent Nr. 43 Wasserkühlung
                              									anwenden. Fig. 7 Taf.
                              									36 zeigt einen Verticalschnitt, Fig. 8 den
                              									Grundriſs und Fig. 9 einen
                              									Horizontalschnitt des betreffenden Apparates. Die Wände a und die Böden b desselben sind hohl und
                              									werden durch die Röhren c mit Kühlwasser versorgt. Wie
                              									die in Fig. 10
                              									dargestellte Abänderung des Apparates zeigt, können auch die Arme d, Schaufeln e und die
                              									Mittelwelle f ebenfalls hohl gemacht und zur
                              									Wasserkühlung verwendet werden.
                           Die Schaufeln g sind mit Stielen (Fig. 7)
                              									versehen, mittels welcher sie in Schlitzen der Arme i
                              									frei auf- und abgleiten; doch können die Schaufeln auch in Gelenken an den Armen
                              									hängen. Der vom Wassermantel l umgebene Sammelkasten
                              										k befindet sich unterhalb der tiefsten Abtheilung
                              									des Apparates und nimmt den fertigen Chlorkalk auf. Der Rührer n verhindert das Zusammenballen desselben, bis er von
                              									der Schnecke m nach auſsen geschafft wird. Durch den
                              									Elevator o wird frischer Kalk nach oben zugeführt, das
                              									Chlor tritt unten durch das Rohr p ein, das
                              									überschüssige entweicht oben durch q. Die Fenster r gestatten eine bequeme Beobachtung des Vorganges.
                           E. Malétra in Paris (* D. R. P. Nr. 1006 vom 9. October
                                 									1877) empfiehlt einen aus 5 bis 7mm starkem Blech
                              									hergestellten, 4m langen, auf dem guſseisernen
                              									Gestell L liegenden Cylinder A (Fig. 11 und
                              										12 Taf. 36) von 1m,8 Durchmesser, der
                              									an beiden Enden geschlossen, an jeder Seite und in der Mitte aber mit einer Thür I und J versehen ist.
                              									Durch die Seitenthüren wird nach Oeffnen von J der
                              									fertige Chlorkalk in den untergestellten Wagen K
                              									geschoben, während der frische Kalk durch die verschlieſsbaren Oeffnungen H zugeführt wird. Die durch Stopfbüchsen aus dem
                              									Cylinder austretende eiserne Hohlwelle B macht 12 bis
                              									20 Umdrehungen in der Minute und trägt in einer Schraubenlinie angeordnete
                              									Blechschaufeln G. Das Chlor wird durch die Röhren M zugeführt, welche zur leichteren Beobachtung des
                              									Chlorstromes durch die kurzen Glasröhren N unterbrochen
                              									sind. Das Thermometer O zeigt die im Apparate
                              									herrschende Temperatur. Steigt lese im Sommer zu hoch, so verwendet man
                              									doppelwandige Cylinder mit Wasserkühlung.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
