| Titel: | Neue Brauerei-Einrichtungen. | 
| Fundstelle: | Band 231, Jahrgang 1879, S. 46 | 
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                        Neue Brauerei-Einrichtungen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 6.
                        Neue Brauerei-Einrichtungen.
                        
                     
                        
                           Hopfenconservirungsbüchse. H. Droop
                              									in Barmen (*D. R. P. Nr. 2059 vom 21. December 1877) läſst den frischen Hopfen noch
                              									2 bis 3 Wochen zum Nachtrocknen liegen, schwefelt ihn und preſst ihn dann in
                              									Cylinder aus Eisenblech A (Fig. 1 Taf.
                              									6), welche auſsen mit Oelfarbe, innen mit Bottiglack gestrichen sind. Zur
                              									Verstärkung ist um die Mitte ein Reif a gelegt. Es wird
                              									nun zunächst an den untern Reif b aus Winkeleisen der
                              									eiserne Boden mit zwischengelegten Gummiringen angeschraubt, dann der geschwefelte
                              									Hopfen eingepreſst und auf c der Deckel festgemacht.
                              									Zur Entleerung werden Deckel und Boden abgenommen und der Hopfen mit Hilfe derselben
                              
                              									Presse, welche zum Füllen benutzt wurde, herausgedrückt, indem man die Büchse, wie
                              									die Abbildung zeigt, auf den Eisenring d stellt und den
                              									Kolben niederschraubt.
                           Die Maschine zum Entleeren von Hopfenbüchsen, welche S. Israel in Berlin (*D. R. P. Nr. 2777 vom 16. April
                              									1878) angegeben hat, schabt den fest eingepreſsten Hopfen mittels einer Frässcheibe aus, welche sich um
                              									eine verticale Achse mit Rädervorgelege dreht und in einem Ständer gelagert ist, der
                              									zum Centriren und Festhalten der Eisenbüchse eingerichtet ist.
                           Abschluſsvorrichtung zur selbstthätigen
                                 										Entleerung conischer Gerstenweichen. Als Verlängerung des unteren Theiles
                              									des Quellstockes (Fig. 2 und
                              										3 Taf. 6) sind die Seiherplatten e
                              									eingesetzt, durch welche das Wasser in den diesen Theil der Weiche umgebenen Mantel
                              										b und nach Oeffnung eines entsprechenden Hahnes
                              									durch d austreten kann. Der Verschluſskegel f sitzt auf einer in der Längsachse des Cylinders a in zwei Führungen gelagerten Stange h, welche seitlich mit Zahnschnitt versehen ist. Im
                              									Eingriff mit dieser ist ein Zahnradsegment i auf
                              									horizontaler Welle befestigt, auf deren äuſserem Ende das Schraubensegmentrad k aufgekeilt ist, in welches die Schraube l eingreift. Durch entsprechende Drehung derselben
                              									mittels der Kurbel m wird der Kegel f gehoben oder gesenkt und so in passender Weise die
                              									Weiche geschlossen oder entleert. – Wie Lintner in der
                              										Zeitschrift für das gesammte Brauwesen, 1878 S. 393
                              									hervorhebt, zeichnet sich diese von Scheib und Comp.
                              									construirte Vorrichtung durch Einfachheit und leichte Handhabung aus (vgl. *1878 229 254).
                           Die Frankfurter Gummiwaarenfabrik hat ein Patent auf Gummischuhe
                              									mit elastischer Sohle für Mälzer erhalten (*D. R. P. Nr. 1551 vom 30. October
                              									1877).
                           Th. Kaden in Chemnitz und A.
                                 										Lohse in Elberfeld (*D. R. P. Nr. 1579 vom 6. Juli 1877) haben einen
                              									Keimapparat patentirt erhalten, in welchem die geweichte Gerste mit einer dem
                              									jeweiligen Stande des Wachsthums entsprechenden Luftmenge bearbeitet wird. – E. Planer in Wien (*D. R. P. Nr. 1137 vom 3. November
                              									1877) hat einen mechanischen Keimapparat mit Wendewalzen construirt.
                           G. Holzner (Zeitschrift für das
                                 										gesammte Brauwesen, 1878 S. 241, 276 und 301) gibt einen umfassenden
                              									Bericht über Beobachtungen in der mechanischen Mälzerei in Wyl, welche von der
                              									Maschinenfabrik Germania in Chemnitz gebaut wurde. Die
                              									bereits in D. p. J. *1874 213 117 beschriebene Darre ist 2m,8
                              									tief, 2m,944 breit, 3m,3 hoch und hat 9 Horden mit einer Darrfläche von je 8qm,24. Die mitgetheilten Analysen des
                              									dargestellten Malzes sprechen sehr zu Gunsten dieser Mälzerei. – Bei der von der
                              									genannten Maschinenfabrik patentirten Malzdarre (*D. R. P. Nr. 17 vom 3. Juli 1877)
                              									sind verschiedene Neuerungen zu bemerken. Der Wagen ist vorn und rückwärts mit
                              									verstellbaren Platten versehen, um die Füllhöhe bequem reguliren zu können. Um
                              									Arbeit zu ersparen, haben die Rinnen der obersten Etage einen solchen Ausschnitt
                              										(230mm lang), daſs die Wendung erfolgen kann,
                              									ohne den Wagen aus dem Darrraum herauszuziehen. Die Jalousien sind aus Stangengewebe
                              									von verschieden groſsen Durchgangsöffnungen; die weitmaschigeren liegen nach oben zu
                              									und die Luft steigt senkrecht aufwärts. Um ein leichtes Wenden zu erzielen, ist die
                              									Lagerung bezieh. Aufhängung der einzelnen Jalousien excentrisch gewählt; es
                              
                              									schlieſsen sich hierbei in Folge der ungleichen Belastung die Fächer von selbst.
                              									Ferner beziehen sich die Eigenthümlichkeiten noch auf die Herstellung der Vorder-
                              									und Hinterwand, auf eine Isolirschicht zwischen den Umfassungsmauern des
                              									Darrapparates und auf die Einführung frischer Luft.
                           Die von Brüder Noback und Fritze in
                              									Prag und Joh. Gecmen (auch Jecmen geschrieben) in Nepomuk bei Pilsen patentirten Verbesserungen an
                              									mechanischen Darren und Wendeapparaten (*D. R. P. Nr. 2487 vom 31. März 1878) sind
                              									durch Fig. 4 bis 8 Taf. 6
                              									näher veranschaulicht. Bei den allen Gecmen'schen
                              									Jalousiedarren ging der heiſse Luftstrom in einer Schlangenlinie (Fig. 4)
                              									durch die Etagen in die Höhe. Beim Wenden der Jalousieplatten um 90° wurde das Malz
                              									nicht in gleichmäſsiger Höhe vertheilt auf die nächst untere Etage abgegeben; es
                              									bildete sich vielmehr eine Schicht mit wellenförmiger Oberfläche, also verschiedener
                              									Dicke, was das gleichmäſsige Abdarren sehr erschwerte. Das Aufbringen des Grünmalzes
                              									auf die oberste Etage erfolgt nun mittels eines Wagens l, welcher in der Stellung Fig. 6 den
                              									Darrraum nach auſsen abschlieſst. Die Ausfluſsöffnung des Wagens liegt in solcher
                              									Höhe über der Hordenfläche, als die Malzschicht Dicke haben soll. Fährt man daher
                              									mit gefülltem Wagen über die leere Etage, so bedeckt sich diese gleichmäſsig mit
                              									Grünmalz. Die Jalousiehorden schlieſsen an allen vier Seiten des Darrraumes gut an
                              									und sind aus Drahtgeflecht, Siebblech o. dgl., lassen also die Luft durch das
                              									Darrgut senkrecht in die Höhe streichen; sie bestehen jede aus einem viereckigen
                              									Blechrahmen, welcher oben mit der etwas gekrümmten oder einer ebenen Horde b (Fig. 7 und
                              										8) überdeckt ist. An den kurzen Seiten hängt der Rahmen in Drehzapfen,
                              									von denen der eine zur Kurbel f verlängert ist; der
                              									Zapfen derselben steckt in der Schiene g, welche für
                              									alle Jalousiehorden einer Etage gemeinschaftlich ist und mittels Handhaben bewegt
                              									wird. Mit den äuſsersten Kanten der beiden über den Rahmen hinausstehenden Flächen
                              									klappt die Horde an der einen Seite über, an der anderen Seite unter die
                              									benachbarten Horden. Bei Verschiebung der Schiene g
                              									werden die Kurbeln f bezieh. die Jalousiehorden um 180°
                              									gedreht, wobei nicht nur eine vollkommene Wendung des Malzes erzielt wird, sondern
                              									auch alle Anhäufungen weggestrichen werden, so daſs Schichten von stets
                              									gleichbleibender Dicke entstehen, durch welche die Luft gleichmäſsig streichen kann.
                              									Zum Ausbringen des fertigen Malzes dient ein Doppeltrichter s, o; die frühere Rutsche konnte nicht zur Anwendung kommen, weil durch
                              									eine solche der heiſse Luftstrom aus dem Heizraum nach einer Seite der Darre hinüber gedrängt
                              									worden wäre. Der Trichter o ist mit einer Klappe
                              									abgesperrt, um hier den Zutritt der äuſseren Luft abzuhalten. Um die in dem Ofen des
                              									Heizapparates erzeugte Hitze besser auszunutzen, haben schlieſslich die Erfinder das
                              									ganze verticale Röhrensystem aus Doppelröhren construirt.
                           Maschine zum Entkeimen und Reinigen von Malz. Das
                              									Eigentümliche dieser von Ch. A. Duprez in Reims (*D. R.
                              									P. Nr. 650 vom 10. Juli 1877) construirten und in Fig. 9 und
                              										10 Taf. 6 dargestellten Maschine besteht in der Anwendung zweier
                              									verticaler oder horizontaler Bürsten, welche eine hin- und hergehende Bewegung
                              									erhalten, wobei zugleich die eine Bürste auf-, die andere herabsteigt und umgekehrt.
                              									Während dieser Bewegung wird das zu entkeimende Getreide durch die Bürsten geführt
                              									und durch die Berührung mit den Borsten derselben von Keimen und anderen fremden
                              									Körpern befreit. In dem oberen Theile des Gestelles ist die horizontale Kurbelwelle
                              										B gelagert, welche mittels der Pleuelstangen H die Bewegung der entsprechend geradgeführten Bürsten
                              										I bewirkt. Oberhalb des Gestelles ist der Trichter
                              										L gelagert, in welchen das zu entkeimende Getreide
                              									geschüttet wird; derselbe läuft in ein conisches Rohr aus, welches unmittelbar über
                              									den Bürsten mündet. Unterhalb der Bürsten ist ein trogförmiger Reiniger M in geneigter Lage angebracht, dessen Boden aus
                              									gelochtem Eisenblech besteht. Durch eine von der Welle O abgeleitete Rüttelung werden im Reiniger die abgeriebenen Keime von den
                              									Körnern getrennt.
                           Feuerungsanlage für Braupfannen. G. Gerstetter in
                              									Augsburg (*D. R. P. Nr. 1885 vom 11. December 1877) legt einen zweiten zum Kamin
                              									führenden Rauchabzugskanal an, um durch diesen bei entsprechender Schieberstellung
                              									die glühenden Gase abzuführen und so von der Pfanne abzuhalten, wenn dieselbe
                              									geleert wird. – Eine andere Pfannen-Einmauerung hat C. A.
                                 										Reiffen in Witten (*D. R. P. Nr. 2040 vom 13. November 1877) patentirt
                              									erhalten.
                           Der Gegenstromkühler von J. Ph. Lipps in Dresden (*D. R. P. Nr. 899 vom 17. Juli
                              									1877) führt die Würze durch flache, dünnwandige Kupferröhren, welche von Kühlwasser
                              									umgeben sind (vgl. *1876 222 487. 1878 229 344). Diese Röhren sind in den Rohrwänden t, t1 (Fig. 11 und
                              										12 Taf. 6) festgelöthet, welche mit dem Bodenstück x und dem Obertheil y
                              									verschraubt und gegen die Rückwände abgedichtet sind. Der äuſsere Abschluſs des
                              									Apparates wird durch die Thüren n, o, p und q gebildet. Die Rohrwände t und t1 sind
                              									auſsen mit Flanschen, verticalen und horizontalen Rippen v versehen, an welche sich die Thüren o und
                              										n dicht anlegen. Letztere sind auf der ganzen
                              									Innenfläche mit einer Gummiplatte versehen, durch welche ein wasserdichter Abschluſs
                              									sowohl am Rande, wie auf den einzelnen Rippen hergestellt wird. Die Thüren schwingen
                              									um Zapfen s, r und können durch Ueberwurfsschrauben,
                              									deren Muttern mit einem Griff versehen sind, leicht geschlossen und geöffnet werden.
                              									Die Rippen v sind gegen einander versetzt, wie die
                              									Abbildung zeigt. Aus dieser Anordnung der Rohrwände und der Thüren o, n entstehen zwei Doppelreihen von Kammern 1, 3, 5 bis 17 auf der
                              									einen und 2, 4, 6 bis 16
                              									auf der anderen Seite. Diese Kammern stehen derart mit einander durch die Kühlröhren
                              									in Verbindung, daſs die bei a in die Kammer 1 eingetretene Würze durch die drei untersten Röhren
                              										w1 in die Kammer
                              										2 strömt, von dieser durch die zweite Gruppe von
                              									drei Röhren w2 in die
                              									Kammer 3 u.s.w. bis zur Kammer 17; diese erstreckt sich abweichend von den übrigen horizontal bis in die
                              									andere Abtheilung des Apparates, in welchem die Würze nun in ähnlicher Weise
                              									weiterläuft, aber abwärts gerichtet, bis sie aus der letzten Kammer abgeleitet
                              									wird.
                           Der in Fig. 13 und 14 Taf. 6
                              									ersichtliche Gegenstromkühler von L. W. Thon und G. Thon in
                              									Sontra (*D. R. P. Nr. 357 vom 28. August 1877) unterstüzt den Durchfluſs der zu
                              									kühlenden Flüssigkeit durch Drehung einer das Kühlwasser enthaltenden Schnecke. Die
                              									der gröſseren Leichtigkeit wegen hohl gefertigte Welle A ist an ihren beiden Enden mit hohlen Zapfen versehen, welche mittels
                              									Stopfbüchsen gedichtet sind und aus den Kopfwänden des Cylinders D nach auſsen reichen. Auf diese Welle ist die im
                              									Querschnitt rechteckige Schnecke ab gelöthet, deren
                              									erster Gang a mit dem einen hohlen Zapfen und deren
                              									letzter Gang b mit dem anderen hohlen Zapfen in
                              									Verbindung steht. Beide Zapfen sind auſserhalb noch einmal in dem Gestell F gelagert und an ihren Enden mit Verschraubungen c, d versehen. Der eine Zapfen trägt die Riemenscheiben
                              									zum Antrieb. Das Kühlwasser strömt bei c ein, tritt
                              									innerhalb des Cylinders D in die Schnecke und aus dem
                              									anderen Zapfen d heraus. Die zu kühlende Flüssigkeit
                              									dagegen tritt durch den Stutzen e in den Cylinder D ein und durch f wieder
                              									heraus, wobei die rotirende Schnecke den Durchfluſs wesentlich befördert, so daſs
                              									die dicksten Flüssigkeiten mit Hilfe dieses Apparates abgekühlt werden können.
                           Der Radialkühler von E. Hubert in Dresden (*D. R. P. Nr. 968 vom 22. August
                              									1877) gestattet wohl kaum eine so gute Ausnutzung des Kühlwassers, als die Neubecker'schen und Lawrence'schen Apparate (*1876 222 489). Nach
                              									der Skizze Fig. 15 und
                              										16 Taf. 6 besteht der Kühler aus einem Cylinder A, welcher unten durch einen Boden geschlossen, oben offen und mit dem
                              									Ueberlaufrohr e versehen ist. In diesem Cylinder taucht
                              									das vom Wasserbehälter F kommende Rohr b bis fast auf den Boden hinab, um das kalte Wasser
                              									unten zu ergieſsen. In dem Cylinder A steht ein innen
                              									verzinnter kupferner Cylinder B der unten ebenfalls
                              									einen Boden hat, aus welchem ein Rohr f durch den
                              									eisernen Boden hindurch zum Abfluſsventil führt. Der Cylinder B ist oben offen, damit der heiſse Dampf des zu
                              									kühlenden Bieres entweichen kann. Durch das ebenfalls durch den eisernen Cylinder
                              										A
                              									durchgehende Rohr d steht er mit dem Kühlschiff E in Verbindung. In diesem Cylinder B stehen
                              									nach Erforderniſs 3 bis 8 sectorförmige, oben offene oder auch geschlossene Einsätze
                              										C von Kupfer, gut verzinnt und mit je einem bis
                              									fast zum Boden reichenden Einlaufrohr b' und einem
                              									gebogenen Ueberlaufrohr c versehen. Die Einsätze C werden durch angelöthete Streifen 10mm von einander und am Umfange vom Cylinder B gehalten und bilden so die radialen Zwischenräume für
                              									das zu kühlende Bier. Durch das Rohr b', welches sich
                              									in ebenso viele Theile verzweigt, als Einsätze sind, werden dieselben mit Wasser
                              									versorgt. Durch einen unten am Rohr f befindlichen
                              									Regulator kann der Lauf des Bieres beschleunigt oder verzögert werden, indem eine in
                              									demselben befindliche Klappe durch eine Schraube mehr oder weniger gegen ihren Sitz
                              									gepreſst wird.
                           Beim Gebrauch des Kühlers wird derselbe so hoch gestellt, daſs Bier und oberer Rand
                              									des Cylinders A in gleichem Niveau stehen; ein Hahn am
                              									Rohr d wird geöffnet, nachdem A und C mit Wasser gefüllt sind, so daſs das
                              									Bier die Zwischenräume anfüllt und je nach Stellung des Abfluſsventiles langsamer
                              									oder schneller abläuft, während der Wasserzufluſs entsprechend regulirt wird. Ist
                              									das Wasser in F nicht genügend kalt, so werden einige
                              									Eisstücke hineingeworfen. Zur Reinigung läſst sich der Apparat leicht aus einander
                              									nehmen.
                           Gährbottigkühlung. Vaas und Littmann empfehlen in der Allgemeinen Zeitschrift
                                 										für Bierbrauerei, 1878 * S. 480 eine Gährbottigkühlung, welche wenig von
                              									der Vorrichtung von Gottfried (*1878 229 345) zu unterscheiden ist. – Auf demselben Princip
                              									beruht der Kühler von P. Weining in Hanau (*D. R. P.
                              									Nr. 1178 vom 8. December 1877), nur ist hier ein doppelwandiges Gefäſs in der Mitte
                              									des Bottigs befestigt, welches innerhalb und auſserhalb von der gährenden
                              									Flüssigkeit umspült wird.
                           Um das Ueberflieſsen des mit Hefe vermischten Schaumes, welcher
                              									bei der Nachgährung aus dem offenen Spundloch ausgeworfen wird und somit die
                              									Lagerfässer verunreinigt, zu verhüten, setzt H. Gebauer
                              									in Oppeln (*D. R. P. Nr. 1153 vom 16. November 1877) auf die Fässer ein kleines
                              									Gefäſs, genannt „Kappenraffer“, welches den Schaum sammelt, die Kohlensäure
                              									aber entweichen läſst. Nach dem Zusatzpatent *Nr. 2229 vom 29. Januar 1878 werden an
                              									dem Kappenraffer unten zwei Röhrchen angebracht, welche das aus dem Schaume
                              									abgesetzte Bier wieder in das Lagerfaſs zurückführen.
                           Pichapparat. Brüder Noback und Fritze in Prag (Allgemeine Zeitschrift für Bierbrauerei, 1878 *S. 369)
                              									leiten in die Lager- und Transportfässer überhitzte Luft, dadurch erhalten, daſs
                              									mittels eines kleinen Gebläses Luft durch eine glühende Kokesschicht getrieben wird.
                              									Das alte und die etwa erforderliche geringe Menge frisches Pech schmelzen und geben
                              									einen dünnen, glatten Ueberzug.
                           Weniger praktisch erscheint der Pichapparat von A.
                                 										Grosmann in Schorndorf (*D. R. P. Nr. 1904 vom 10. Januar 1878), da bei diesem brennendes Pech
                              									verwendet wird.
                           A. Jericka (Der böhmische
                                 
                                 										Bierbrauer, 1878 S. 185) hält das Pichen der Fässer für überflüssig. Neue
                              									Fässer sollen innen lackirt werden, gebrauchte nur mit heiſsem Wasser oder bei
                              									eingetretener Säuerung vorher mit Kalkwasser gewaschen werden. Der Lack wird durch
                              									Lösen von 5 Th. Schellack, 15 Th. Colophonium und 2 Th. Terpentin in 100 Th. Alkohol
                              									hergestellt und auf das vorher gut angewärmte Faſs aufgetragen.
                           Zum Wälzen gröſserer Fässer
                              									unmittelbar nach deren Auspichung dient ein von L. v.
                                 										Bernd in Wiener-Neustadt (*D. R. P. Nr. 2433 vom 26. März 1878)
                              									construirter Apparat. Derselbe besteht aus vier Rollen oder Scheiben, je zwei auf
                              									zwei parallelen Wellen fest aufgekeilt, bezieh. lose aufgesetzt. Jede aufgekeilte
                              									Rolle ist mit der gegenüberliegenden losen Scheibe durch eine endlose Kette o. dgl.,
                              									welche sich in der Mitte etwas einsenkt, verbunden. Wird nun das Faſs auf die zwei
                              									Ketten gelegt und die Welle mit den aufgekeilten Scheiben gedreht, so rollt das
                              									Faſs, ohne seinen Ort zu verändern.
                           Eine Maschine zum Reinigen der
                                 										Fässer von äuſserem Schmutz hat K. Pohl in
                              									Dresden (*D. R. P. Nr. 975 vom 6. September 1877) angegeben, welche ihrer
                              									Herstellungskosten wegen nur für gröſsere Brauereien verwendbar sein wird. Das zu
                              									etwa ein Drittel mit Wasser gefüllte Faſs wird auf zwei Rollenpaare, welche auf zwei
                              									parallelen Wellen sitzen und von diesen gedreht werden, gelegt und gewälzt. Von den
                              									Seiten und von oben kommen stellbare Besen oder Bürsten in Berührung mit dem
                              									rollenden Faſs, auf welches mittels Schläuche lauwarmes Wasser gespritzt werden
                              									muſs.
                           Der Apparat zum Reinigen von
                                 										Bierleitungen von E. Derendinger in Hagenau
                              									(*D. R. P. Nr. 2904 vom 23. Februar 1878) ist ein fahrbarer Dampfkessel (Field's System) mit einer Armatur von Hähnen, welche
                              
                              									nach Belieben Dampf, siedendes oder kaltes Wasser anzuwenden gestatten. Man bringt
                              									nun den Apparat zu der zu reinigenden Leitung und verbindet diese durch Schläuche
                              									mit dem einen der Hähne am Kessel.
                           Flaschenputzapparat. Zum Reinigen der Flaschen bedient
                              									sich H. Walz in Berlin (*D. R. P. Nr. 1481 vom 19.
                              									October 1877) eines Apparates, welcher dem Schock'schen
                              									Faſsspülapparat (*1878 229 436) im Wesen ähnlich ist.
                              									Durch den Tisch A (Fig. 17
                              									Taf. 6) reicht ein Stück Rohr 30mm über demselben
                              									hervor, welches die Flaschenbürste und unten ein Zahnrad a trägt, das mittels Fuſsschwungrad und Schnurscheibe in Bewegung gesetzt
                              									wird. Durch dieses Rohr geht das Einspritzrohr b (vgl.
                              										Fig. 18). Wird nun über die rotirende Bürste und das Rohr b eine Flasche gesteckt, so drückt der Flaschenboden
                              									den Stift c nieder, öffnet dadurch die Bohrung e, so daſs nun das durch den Schlauch g und das Hauptrohr f
                              									zugeführte Wasser in die Flasche spritzt. Beim Heben der Flasche drückt die
                              									Spiralfeder x gegen die an dem Stifte c befestigte Scheibe d und
                              									sperrt den Wasserstrahl ab. Der Tisch B dient zum
                              									Festklemmen der Flaschen während des Spülens und zum Aufstellen der übrigen Flaschen
                              									vor und nach der Reinigung.
                           Sollen Flaschen mittels Wasser ausgespült und zugleich mittels Schrot o. dgl.
                              									gereinigt werden, so hat dafür W. Thompson in Dublin
                              									(*D. R. P. Nr. 2364 vom 1. März 1878) einen Apparat construirt, in welchem die
                              									Flaschen in einem runden Rahmen um dessen verticale Achse gedreht werden, während
                              									der Rahmen selbst um eine horizontale Welle rotirt. Die Deckplatte des Rahmens ist
                              									eine Hohlscheibe mit passenden Oeffnungen zum Festhalten des Flaschenhalses. Durch
                              									diese Hohlscheibe gelangt das Spülwasser in die Flasche, ebenso Schrotkörner o.
                              									dgl., welche in Behältern an der Hohlscheibe geschickt untergebracht sind. Bei der
                              									combinirten schnellen Drehung des Apparates scheuert das Wasser und der Schrot die
                              									Flaschen rein. Durch entsprechendes Stellen der Rahmen und der Schrotbehälter werden
                              									die Flaschen entleert, um nach Bedarf noch mit reinem Wasser ausgeschwenkt zu
                              									werden. Einfacher wird die ganze Vorrichtung, wenn jede Flasche vorher mit der
                              									Ladung Schrot versehen wird.
                           A. Rohde in Hamburg (*D. R. P. Nr. 471 vom 28. August
                              									1877) schlägt vor, die Luft für Bierpumpen durch eine
                              									Lösung von übermangansaurem Kali, dann durch Holzkohle und Baumwolle zu leiten. –
                              										O. Hutzler in Tiefenstein (*D. R. P. Nr. 742 vom 7.
                              									August 1877) verdichtet und kühlt die zum Heben von Bier bestimmte Luft in einem
                              									Wasserdruckkessel.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
