| Titel: | Apparat zur Bestimmung des Wassergehaltes der Milch; von E. Geissler in Bonn. | 
| Fundstelle: | Band 231, Jahrgang 1879, S. 56 | 
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                        Apparat zur Bestimmung des Wassergehaltes der
                           								Milch; von E. Geiſsler in
                           									Bonn.
                        Mit einer Abbildung auf Tafel 5.
                        Geiſsler's Bestimmung des Wassergehaltes der Milch.
                        
                     
                        
                           Zur Bestimmung des Wassergehaltes der Milch durch Destillation verwendet Geiſsler (*D. R. P. Nr. 1217 vom 23. October 1877) das
                              										cylindrische
                              									Glasgefäſs A (Fig. 18
                              									Taf. 5), welches durch das angeschmolzene Glasröhrchen a mit der in 100 Volumtheile eingetheilten Meſsröhre B verbunden ist. Der den Hals des Gefäſses A schlieſsende hohle Stopfen d stellt die Verbindung mit dem Meſsröhre E
                              									her, die durch den Hahn c abgeschlossen werden kann.
                              									Dieses Rohr E hat dieselbe Theilung wie B, nur beginnt diese hier oben, bei B aber unten.
                           Man bringt nun in A und B
                              									einige Tropfen Wasser, setzt die durchbohrten Glasstopfen d und b luftdicht auf, füllt E mit der zu untersuchenden Milch bis zum Nullpunkt,
                              									dann den kleinen Messingkessel M zu etwa ⅓ mit Wasser,
                              									setzt A auf den in M
                              									eingelötheten, durchlöcherten Cylinder G und erhitzt
                              									das Wasser durch eine kleine Spiritusflamme zum Sieden. Zugleich erhitzt man,
                              									während selbstverständlich der Hahn f geöffnet bleibt,
                              										B vorsichtig mit einer Flamme, um mittels der in
                              										A und B entwickelten
                              									Wasserdämpfe die Luft zu verdrängen. Gelingt es hierbei nicht, den Apparat durch
                              									Saugen an i völlig luftleer zu erhalten, so bedient man
                              									sich einer kleinen Glaskugel K mit Röhre, welche auf
                              									die oberste Spitze der Hahnröhre f bei i aufgeschliffen ist und durch einen Korkstopfen geht,
                              									woselbst sie angefaſst wird. Um dieselbe zu gebrauchen, nimmt man die Hahnröhre,
                              									indem man zugleich den Hahn f schlieſst, von B, dann
                              									auch bei i von der Kugel K
                              									weg und gibt in K eine kleine Menge Wasser, welche
                              									mittels der Lampe zum Verdampfen gebracht wird. Während der Dampf ausströmt, steckt
                              									man die Spitze der Hahnröhre bei i in die Kugelröhre
                              									und kühlt die Kugel in einem Gefäſs mit Wasser ab. Dann setzt man das Ganze auf B und erwärmt diese Röhre, wie vorhin beschrieben.
                              									Oeffnet man jetzt den Hahn f, so wirkt die luftleere
                              									Kugel als Sauger und nimmt die Luft aus dem Apparat auf. Der Hahn f wird sogleich wieder geschlossen.
                           Ist so die Luftleere erreicht, so senkt man B in den
                              									Kühlcylinder H und merkt sich die Menge des unten in
                              										B angesammelten Condensationswassers. Nun läſst man
                              									vorsichtig 4 bis 5 Scalentheile Milch durch Oeffnen des Hahnes c von E nach A übertreten und wiederholt dies, nachdem jedesmal das
                              									darin enthaltene Wasser nach B überdestillirt ist, so
                              									oft, bis 100 Th. Milch verarbeitet sind. Die Ablesung des Destillates in B gibt nach Abzug des ersterwähnten
                              									Condensationswassers direct den Wassergehalt der Milch.
                           Der Apparat ist sinnreich, leider aber leicht zerbrechlich und etwas schwierig zu
                              									handhaben.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
