| Titel: | Zur Verhütung von Kesselsteinbildungen. | 
| Autor: | F. | 
| Fundstelle: | Band 231, Jahrgang 1879, S. 58 | 
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                        Zur Verhütung von
                           								Kesselsteinbildungen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 7.
                        Zur Verhütung von Kesselsteinbildungen.
                        
                     
                        
                           Im Anschluſs an die früheren Mittheilungen über Verhütung von Kesselsteinbildungen
                              									mögen hier die neuesten diesbezüglichen Vorschläge besprochen werden. Zur leichteren
                              									Uebersicht soll die frühere Eintheilung (*1876 220 173)
                              									beibehalten werden.
                           Elektricität und Zinkeinlagen. Ueber die Anwendung des
                              									Zinkes (*1876 222 166) liegen mehrere Mittheilungen
                              										vor.Annales des Mines, 1877 Bd. 12 S. 155. Engineering, 1878 Bd. 26 S. 29. Man
                              									vermuthet noch immer elektrische Ströme, ohne bisher irgendwo solche nachgewiesen zu
                              									haben; im günstigsten Falle können sie nur kurze Zeit andauern (vgl. 1876 222 247). Versuche auf der Zinkerzgrube Cäciliie bei Beuthen mit Zinkeinlagen in Unterkesseln
                              									lieſsen keinerlei Wirkung derselben auf die Kesselsteinbildung erkennen.Zeitschrift für Berg-, Hütten- und Salinenwesen,
                                    											1877 S. 245. Eine solche wird auch nur in seltenen Fällen
                              									eintreten können. – Aehnlich spricht sich auch L. BourL. Bour: Note sur l'emploi du zinc pour empêcher
                                          													les incrustations dans les chaudières à vapeur (Lyon
                                       											1878). aus.
                           Schlammfänger. F. HotchkissNeueste Erfindungen, 1878 S.
                                       										257. will die in Fig. 1 Taf.
                              									7 gezeigte Vorrichtung verwenden. Sobald der Kessel geheizt wird, soll das
                              									Kesselwasser lebhaft in die Trichterrohre c einströmen,
                              									in b aufsteigen, durch den kleinen Behälter a hindurchflieſsen und schlieſslich durch das Rohr d wieder in den kälteren Theil des Kessels zurückgehen.
                              									Der in a abgesetzte Schlamm wird durch das Rohr e entfernt. Es wird behauptet, der Apparat sei auf
                              									durchaus wissenschaftlichen Principien basirt und diene dazu, die Niederschläge in
                              									jenem Stadium ihrer Bildung und Freiwerdung, wenn sie auf der Wasserfläche
                              									schwimmen, sofort aus dem Dampfkessel fortzuschaffen, und zwar nach auſsen hin,
                              									wodurch selbstverständlich die Bildung von Kesselstein und das Festsetzen der
                              									Niederschläge am Boden ganz wegfalle. – Diese Angabe ist natürlich nicht zutreffend;
                              									im günstigsten Falle wird die Schlammansammlung vermindert.
                           E. Solvay in Brüssel (*D. R. P. Nr. 175 vom 26. Juli
                              									1877) hat den in Fig. 2 Taf.
                              									7 dargestellten Apparat construirt, welcher namentlich für Siederohrkessel bestimmt
                              									ist. Die über einander liegenden Siederohre S bilden
                              									ein Schlangenrohr; mehrere der letzteren sind am unteren Ende durch ein Querrohr E und oben durch ein zweites Querrohr V verbunden. Dadurch soll erreicht werden, daſs der
                              									entwickelte Dampf möglichst viel Wasser mitreiſst und durch das Rohr T in den Absatzbehälter M
                              									führt. Hier trennen sich Dampf und Wasser; der trockene Dampf entweicht durch die
                              									Leitung F, das Wasser setzt seine Uneinigkeiten am
                              									Boden des Gefäſses ab, flieſst über den Rand der ringförmigen Rinne d und gelangt durch das Rohr U mit dem Ventil s nach dem Kessel zurück.
                              									Das Rohr w führt neues Speisewasser zu, durch das Rohr
                              										r oder das Mannloch x
                              									wird der angesammelte Schlamm entfernt. P sind
                              									Reinigungsthüren des Kessels.
                           Auch diese Vorrichtung kann trotz der Versicherung des Erfinders die
                              									Kesselsteinbildung nicht verhindern; noch weniger kann sich ein bereits incrustirter
                              									Kessel dadurch allein wieder reinigen. Sie dürfte kaum nennenswerthe Vorzüge den bis
                              									jetzt bekannten ähnlichen Apparaten (vgl. 1876 220 174)
                              									gegenüber haben.
                           Talk. Der Vorschlag Marie'sPolytechnic Review, 1878 Bd. 5 S.
                                       											274., Talk gegen Kesselsteinbildung anzuwenden, ist weder
                              									neu, noch empfehlenswerth (vgl. 1876 220 177).
                           Fetten der Kesselwände. Nach F. BüttgenbachIndustrieblätter, 1878 S.
                                       										414. mischt man 25 Th. Colophonium, 2,5 Th. Graphit und 2,5 Th.
                              									Schwärze mit 240 Th. Gastheer, erwärmt unter Umrühren und fügt 6 Th. Talg und 140
                              									Th. Erdöl hinzu. Mit der noch warmen Lösung werden die Kessel angestrichen. Der
                              									Anstrich soll unberechenbare Vortheile bringen! – J.
                                    										Bernard in Paris (D. R. P. Nr. 2025 vom 11. September 1877) mischt 1k Seife, 1k
                              									Kartoffeln oder Stärkemehl und 1k Ochsengalle;
                              									statt des Stärkemehles kann auch jedes andere Mehl, Leim u. dgl. verwendet werden.
                              									Dieses Gemisch, in die Kessel gebracht, soll alte Krusten ablösen, die innere
                              									Oberfläche des Kessels vollkommen rein und sauber halten, zugleich soll aber auch
                              									der aus einem solchen Kessel entwickelte Dampf Schieber, Hähne, Cylinder, Kolben
                              									u.s.w. schmieren. Daſselbe müſste demnach theilweise durch den Dampf mit
                              									übergerissen werden, was bei derartigen schmierenden Mitteln allerdings wohl
                              									vorkommt (vgl. 1878 230 135), – Grund genug, dieselben
                              									nicht anzuwenden.
                           Gerbstoffe u. dgl. Cooper und SmithMoniteur industriel, 1878 Bd. 5 S.
                                       											507. empfehlen Natriumtannat gegen Kesselsteinbildungen,
                              									welches sie krystallisirt und flüssig liefern; dasselbe hat folgende
                              									Zusammensetzung:
                           
                              
                                 
                                 Krystallisirt
                                 Flüssig
                                 
                              
                                 Krystallisirte Soda
                                   95,5
                                   25,1
                                 
                              
                                 Tannin
                                     1,2
                                     1,4
                                 
                              
                                 Wasser
                                     3,0
                                   72,6
                                 
                              
                                 Organische Stoffe
                                     0,3
                                     0,9
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 100,0
                                 100,0.
                                 
                              
                           Das kohlensaure Natrium soll die Kalksalze fällen, das Tannin
                              									aber dem Niederschlage eine schlammige Beschaffenheit geben, weiche das Anhaften
                              									desselben an die Kesselwandungen verhüten soll. Weit besser würde es offenbar sein,
                              									nur mit Soda zu fällen, den Niederschlag aber gar nicht in den Kessel
                              									hineinzubringen.
                           
                           Meldrum und Cail
                              									(Englisches Patent Nr. 1969 vom 19. Mai 1877) wollen Lederabfälle auf 400° erhitzen
                              									und dann mit Kalk oder Natron kochen, oder aber gerbstoffhaltige Pflanzenstoffe mit
                              									Wasser auskochen und diese Lösungen in die Kessel bringen.
                           J. Rolf und G. O. Kramer in
                              									Osnabrück haben, wie sie in einer Flugschrift behaupten, durch Zufall ein ebenso
                              
                              									interessantes, als einfaches, fast kostenloses Verfahren entdeckt, um den
                              									Kesselstein in den Dampfkesseln zu isoliren. Der Erfolg ist so überraschend, daſs
                              									dieses Verfahren selbstverständlich in kurzer Zeit alle anderen Mittel verdrängt
                              									haben wird! Wer das Mittel anwenden will, hat sich durch Unterschrift zur
                              									Geheimhaltung des Verfahrens zu verpflichten und für 1 Kessel 100 M., für 2 Kessel
                              									180 M. u.s.f. zu bezahlen. – Das ganze wunderbare Verfahren besteht nun lediglich
                              									darin, daſs man in jeden Kessel einige Reiserbündel, namentlich von Eichen, bringen
                              									soll. Wunderbar ist hierbei nur, daſs es noch immer Leute gibt, welche für eine
                              									schon seit dem J. 1839 bekannte Geschichte (vgl. 1876 220
                              									179) solche Geldsummen ausgeben, noch wunderbarer, daſs der Bauinspector Reiſsner in Osnabrück u.a. öffentlich bescheinigen
                              									mögen, daſs sich das Mittel aufs glänzendste bewährt.
                           Daſs es wenigstens für Kessel mit Unterfeuer auch sehr gefährlich werden kann, liegt
                              									auf der Hand. Ein hier in Hannover ausgeführter Versuch bei einem Flammrohrkessel
                              									ergab, daſs der Kesselstein nicht vermindert wurde, daſs der Kessel aber grenzenlos
                              									verschmiert war.
                           Blondonneau empfiehlt Ulminsäure und ulminsaure Salze;
                              									ulminsaures Alkali soll Kalkulmat bilden, welches keine festen Krusten gibt. – Die
                              									Anwendung von Torf gegen Kesselsteinkrusten ist nicht neu (vgl. 1876 220 177), auch nicht besonders empfehlenswerth.
                           Stärkemehlhaltige Stoffe. HoppeVerhandlungen des Vereines zur Beförderung des
                                       												Gewerbfleiſses 1878 S. 171. empfiehlt einmal wieder
                              									Kartoffeln, A. RautertGewerbeblatt für Hessen, 1878 S.
                                       											220 Carraghenmoos, alte Vorschläge, vor deren Anwendung nur
                              									gewarnt werden kann (vgl. 1876 220 180).
                           Vorwärmer. J. Lovegrove und T.
                                 										Baker haben Vorwärmer construirt, in denen der Abdampf nicht mit dem Wasser
                              									in Berührung kommtPolytechnic Review, 1878* Bd. 5 S. 231 und
                                    											283.; letzterer verbindet diesen Vorwärmer mit einem Filter. –
                              										Robertson und HendersonIron. 1878* Bd. 11 S. 616
                              									lassen dagegen den Abdampf durch das Rohr B (Fig.
                                 										3 Taf. 7) in das Wasser selbst eintreten; in Folge der eigenthümlichen
                              									Mündung CD dieses Rohres sollen im Wasser Strömungen
                              									entstehen, damit dasselbe gleichmäſsig vorgewärmt wird. Der nicht condensirte Dampf
                              									entweicht aus dem Rohr x. Das so vorgewärmte Wasser
                              									steigt in dem Rohre F auf und flieſst durch das zur
                              									Speisepumpe führende Rohr E ab. Die auf diese Weise
                              									zurückgehaltenen Fett-
                              									und Schmutztheile werden durch die Oeffnung a
                              									abgelassen, während das vorzuwärmende Wasser durch b
                              									eintritt. Die Oeffnungen f endlich sind angebracht,
                              									damit im Rohre F derselbe Druck herrscht als im ganzen
                              									Vorwärmer.
                           D. Grimm in Nürnberg (*D. R. P. Nr. 2213 vom 8. November
                              									1877) will mit dem auf die Hälfte der bisherigen Länge verkürzten Dampfkessel A (Fig. 4 und
                              										5 Taf. 7) den Vorwärmer B verbinden, in
                              									welchem sich ein mittels Riemenscheibe in Umdrehung gesetztes Schaufelrad C befindet. Hierdurch soll der aus a eintretende Abdampf der Maschine mit dem Wasser
                              									vollkommen gemischt und somit die Wärme desselben besser ausgenutzt werden, als dies
                              									mit anderen Vorrichtungen geschieht. Der nicht condensirte Dampf entweicht durch b. Besonders empfehlenswerth ist diese Vorrichtung
                              									nicht.
                           Reinigung des Wassers mit Chemikalien. C. Schönemann in
                              									Berlin (*D. R. P. Nr. 3238 vom 6. Juni 1878) hat einen Reinigungsapparat construirt,
                              									welcher folgendermaſsen beschrieben wird.
                           Der Apparat besteht aus einem Kasten aus Eisenblech mit im Inneren
                              									durch den Kasten gezogenen Querwänden, welche theils in der Wasserlinie endigen,
                              									theils vom Boden abstehen. Nahe am Boden sind in einer Seitenwand zur Entfernung des
                              									abgesetzten Schlammes oder Niederschlages aus dem zu reinigenden Wasser Rohre mit
                              									Hahnverschluſs angebracht. Auf der einen Seite besitzt der Kasten einen Aufsatz von
                              									Eisenblech; derselbe enthält einen Eisenblechteller mit Wasserüberfall, ein kleines
                              									Wasserrad und eine besondere Rührvorrichtung, um das Wasser mit den. Zuthaten
                              									tüchtig vor der Fällung zu mischen. Das zu reinigende Wasser flieſst aus dem über
                              									dem Blechkasten befindlichen Behälter durch Rohr und Regulirhahn in den Aufsatz. In
                              
                              									dem Zufluſsrohr ist die Vorkehrung getroffen, daſs auf ganz selbstthätige Art und
                              									Weise die Zuthaten (Chlorbarium, Kalkwasser u. dgl.) in bestimmten Mengen
                              									fortlaufend und nur dann zugeführt werden, wenn das zu reinigende Speisewasser
                              									überhaupt durch den Regulirhahn in den Apparat einströmt. Zu diesem Zweck sind
                              									Rohrstücke in Schöpflöffelform endigend angebracht, welche die Flüssigkeiten aus
                              									offenen, am Blechcylinder befestigten Bodenstücken entnehmen. In diese Blechcylinder
                              									werden die Flüssigkeiten täglich einmal eingebracht. Die Rohrstücke sind in Lager
                              									gelegt und tragen auf ihrer Verlängerung Holzscheiben, welche einerseits mit den
                              									Scheiben auf der Wasserradachse correspondiren, während andererseits von diesem aus
                              									auf die Wasser-Rührwelle entsprechende Scheiben aufgesetzt sind. Das einfallende
                              									Wasser wird auf dem Eisenteller gleichzeitig mit den Flüssigkeiten gut zerstreut.
                              									Die Rührvorrichtung gibt kräftige Mischung, und durch eingeleiteten Dampf in
                              									bestimmter Höhe und Richtung von Dampfmaschinen oder direct aus Dampfkesseln erfolgt
                              									bei höherer Wärme die chemische Zersetzung leichter und in kürzerer Zeit.
                           Ist der Wasserhahn auf einen bestimmten Zufluſs gestellt, sind
                              									ebenso die Chemikalien dazu in richtiger und zu dem Wasser passender Menge und
                              									Stärke abgemessen und die Blechcylinder gefüllt, so ist die Wasserreinigung ganz
                              									selbstthätig und fortlaufend ohne besondere Aufsicht im Gange. Inzwischen setzt sich
                              									in dem Blechkasten der gebildete Schlamm zu Boden, während das Wasser, in ruhigen
                              									Zustand gekommen, fort- und durch ein am Ende des Kastens angebrachtes Rohr nach
                              									einem Sammelbehälter abflieſst. Durch einen am Kasten angebrachten Hahn kann das
                              									gereinigte Wasser auch periodenweise nach etwa 1 Stunde Stillstandszeit völlig
                              									geklärt abgelassen werden. Durch ein eingehängtes offenes Rohr kann jederzeit
                              									Wasserstand und Temperatur des Wassers controlirt werden. In diesen Wasserbehälter
                              									tritt gleichzeitig der vom Blechkasten abgehende Dampf, welcher dieses Wasser vorwärmt, so daſs es
                              									gereinigt und vorgewärmt nach dem Dampfkessel abgeführt werden kann.
                           Hiernach stimmt dieser Apparat im Princip mit dem Nolden'schen (*1876 220 376) überein.
                           H. Walz in Berlin (*D. R. P. Nr. 65 vom 22. Juli 1877)
                              									verwendet, wie aus Fig. 6 und
                              										7 Taf. 7 näher zu ersehen, einen Kasten von Eisenblech, welcher durch die
                              									zwei Scheidewände s in drei Räume P, Q und R abgetheilt
                              									wird. In dem ersten Behälter P mischt sich das durch
                              										w zugeführte Wasser mit den aus dem Behälter A zuflieſsenden Chemikalien, tritt von unten in die
                              									zweite Abtheilung Q, steigt in dieser auf und flieſst
                              									in den Vorrathsraum R, aus dem es gereinigt durch E zum Dampfkessel gelangt. Der abgesetzte Schlamm wird
                              									durch die Rohrstutzen x entfernt. Der Abdampf von der
                              									Maschine tritt durch ein Rohr bei D ein und entweicht,
                              									soweit er nicht condensirt wird, durch d.
                           Eigenthümlich ist die selbstthätige Zuführung der Chemikalien. Am unteren Ende des
                              									mit einem Regulirungshahn versehenen Rohres h ist eine
                              									um einen horizontalen Stift drehbare Klappe angebracht, welche durch den Druck des
                              									Gegengewichtes n das Rohr schlieſst. Mit dieser
                              
                              									horizontalen Verschluſsklappe ist eine nach unten gerichtete Platte verbunden, gegen
                              									welche das von der Pumpe P durch w zugeführte Wasser strömt, dadurch h öffnet, so daſs eine entsprechende Menge der in A befindlichen Fällungsmittel zuflieſst, so lange die
                              									Wasserzufuhr dauert. Um ferner den Wasserzufluſs zu regeln, ist in dem verlängerten
                              									Kegel des Lufthahnes l der Wasserpumpe die
                              									verschiebbare Stange B befestigt, welche an einem Ende
                              									das verstellbare Gegengewicht C, am anderen das
                              									Blechgefäſs G trägt; dieses ist leer leichter als C, aber schwerer, sobald es mit Wasser gefüllt ist.
                              									Dieses Gefäſs steht nun mittels eines Gummischlauches mit der Abtheilung R an einer höher als das Abfluſsrohr E gelegenen Stelle in Verbindung. Steigt nun hier das
                              									Wasser bis zur Linie ab, so geschieht dies ebenfalls im
                              									Gefäſs G, wodurch es, schwerer geworden, nach unten in
                              									die bestimmte tiefste Stellung fällt und hierbei den Lufthahn öffnet. Der fernere
                              									Zufluſs des kalten ungereinigten Wassers nach dem Apparate hört auf. Sinkt nun durch
                              									den Verbrauch des gereinigten Wassers das Niveau in R
                              									und somit auch im Gefäſse G, bis letzteres leichter als
                              									das Gegengewicht C geworden, so steigt es wiederum bis
                              									zum vorgeschriebenen höchsten Stande, schlieſst dabei den Lufthahn und setzt somit
                              									die Pumpe wieder in Thätigkeit. Das Gefäſs G ist
                              									vollkommen wasserdicht; nur im Deckel befinden sich einige kleine Löcher, durch
                              									welche die Luft beim Entleeren eintritt. Sie werden dagegen von einem oberhalb mit
                              									Leder überzogenen Schwimmer, der eine Führung im Deckel erhält, beim Steigen des
                              									Wassers wieder geschlossen.
                           
                           F. HetetBulletin de la Société d'Encouragement, 1878 Bd.
                                    											5 S. 543. Der Apparat war auf der Pariser Weltausstellung an dem
                                    											Maschinenmodelle des Schiffes Dupotit Thouars
                                    											angebracht. empfiehlt zur Reinigung von fetthaltigem
                              									Condensationswasser folgende selbstthätige Vorrichtung (Fig. 8 Taf.
                              									7). Je nach der Menge des durch die Pumpe P aus dem
                              									Behälter H angesaugten und in das Speiserohr T gepumpten gereinigten Wassers tritt eine bestimmte,
                              									durch den Schwimmer in A und den Hahn R geregelte Menge in das Trichterrohr E, durch welches Kalk eingeführt wird. Das gebildete
                              									Kalkwasser steigt in K auf und gelangt durch das Rohr
                              										D und den zweiten Regulirapparat B in den Condensator C.
                              									Der nicht gelöste Kalk wird durch den Stutzen U
                              									entfernt.
                           Soll das Wasser auf Schiffen zum Trinken verwendet werden, so läſst man dasselbe
                              									zugleich mit dem Kalkwasser zusammen in das Trichterrohr a (Fig. 9)
                              									einflieſsen. Während des Aufsteigens in der mit entsprechenden Scheidewänden
                              									versehenen ersten Abtheilung c mischen sich die beiden
                              									Flüssigkeiten, durchflieſsen in der Richtung der Pfeile die übrigen mit Kohle
                              									gefüllten Abtheilungen des Filters und treten gereinigt durch s aus. Am Boden des Filters sind Reinigungshähne
                              									angebracht.
                           Die Chemische Fabrik Eisenbüttel in Braunschweig
                              									empfiehlt in einer Flugschrift die Reinigung des Speisewassers mit Soda und
                              									Kalk:
                           Nachdem die zur gänzlichen Ausfällung des Wassers nöthige Menge
                              									von Kalk und reinem kohlensaurem Natron aus der Analyse des Wassers berechnet oder
                              									durch einen praktischen Versuch im Laboratorium festgestellt wurde, wird dem
                              									möglichst hoch (etwa auf 60°) vorgewärmten Wasser im Fällungsbehälter zuerst Kalk
                              									als dünne Kalkmilch zugesetzt und umgerührt und zwar so viel, bis empfindliches
                              									rothes Lackmuspapier nach wiederholtem Umrühren des Wassers, etwa ¼ Minute nach dem
                              									Eintauchen, eben anfängt, bläulich zu werden. Sodann gibt man das in heiſsem Wasser
                              									im Blecheimer gelöste reine kohlensaure Natron zu und rührt abermals kräftig um.
                              									Nach 20 bis 30 Minuten (je wärmer das Wasser, desto rascher die Fällung) hat sich
                              									der entstandene Niederschlag vollständig in groſsen Flocken zu Boden gesetzt und das
                              									klare Wasser wird in den Reinwasserbehälter abgelassen. Wird das Wasser nicht
                              									vorgewärmt, so dauert die Klärung länger.
                           Im Anschluſs hieran mögen noch einige andere die Sicherheit der Dampfkessel
                              									betreffende Mittheilungen Platz finden.
                           TichborneChemical News, 1878 Bd. 38 S.
                                       											191. berichtet über die Zerstörung der Dampfkessel durch das
                              									Wasser des Vartry-Flusses. Hiernach werden die Nitrate des Speisewassers in Nitrite,
                              									diese in Hydrate und Stickoxyd zersetzt, welches angeblich nach folgender Gleichung
                              										Fe + 2NO = FeO + N2
                              									O die Kesselbleche stark oxydirt (vgl. 1878 230
                              									44).
                           Sicherheitspfropfen. A. F. O. Budenberg in Manchester
                              									(*D. R. P. Nr. 1249 vom 31. Juli 1877) hat sich einen schmelzbaren
                              									Sicherheitspfropfen patentiren lassen, welcher sich von den bisherigen dadurch
                              									unterscheidet, daſs er sicherer wirkt und leichter ausgewechselt werden kann.
                           
                           Die Sternberger Maschinenbauanstalt (*D. R. P. Nr. 530
                              
                              									vom 1. August 1877) verwendet eine solche leicht schmelzbare Legirung für ihren
                              									thermischen Siedeverzugsanzeiger (Fig. 10
                              									Taf. 7). Derselbe besteht aus einem genügend weiten Rohre, welches, von einer
                              									höheren Stelle des Dampfraumes ausgehend, eine möglichst niedrige, dem Feuer direct
                              									ausgesetzte Stelle des Kesselwassers berührt, um an einer passenden Stelle des
                              									Dampfkessels auszumünden. An dem äuſseren Ende trägt das Rohr eine Dampfpfeife, bei
                              										a hat es eine Verengung, in welcher ein Pfropfen
                              									von entsprechender Leichtschmelzbarkeit den Durchgang des Dampfes verschlieſst.
                              									Sobald durch den eingetretenen Siedeverzug das Wasser im Dampfkessel heiſser wird
                              									als der über demselben befindliche Dampf, schmilzt der Pfropfen und gewährt dem
                              									Dampfe freien Austritt aus der Dampfpfeife. Die bisherigen Erfahrungen sprechen
                              									nicht besonders zu Gunsten derartiger Sicherheitsvorrichtungen.
                           
                              
                                 F.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
