| Titel: | Einfacher Verbrennungsofen für die Elementaranalyse; von Robert Muencke. | 
| Autor: | Robert Muencke | 
| Fundstelle: | Band 231, Jahrgang 1879, S. 161 | 
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                        Einfacher Verbrennungsofen für die
                           								Elementaranalyse; von Robert
                              									Muencke.
                        Mit Abbildungen.
                        Muencke's Verbrennungsofen.
                        
                     
                        
                           Die von mir in D. p. J. (* 1874 212 315. * 1876 221 354)
                              									beschriebenen Verbrennungsöfen mit Vorrichtung zur gleichzeitigen Luft- und
                              									Gasregulirung an den einzelnen Gaslampen, mit zerlegbarem und festem Gestell haben
                              									bereits viele Anerkennung gefunden. Ich hoffe, daſs der nachstehend beschriebene
                              									einfache Verbrennungsofen mit gesonderter Vorrichtung für Gas- und Luft-Regulirung
                              									sich desselben Beifalles zu erfreuen haben wird.
                           Auf einer genügend langen und weiten eisernen Röhre mit beiderseits
                              									schlauchstückartig abgedrehten Enden ist eine eiserne, der Anzahl der Gaslampen
                              									entsprechend lange, rectanguläre Schiene hartgelöthet, in welche in gleichen
                              									Zwischenräumen die Gaslampen geschraubt sind. An jedem Ende dieser Schiene ist
                              									ferner ein Messingrohr von der Weite der Gaslampen-Röhren eingeschraubt, welches
                              									theils zur Aufnahme von Röhrenträgern dient, wenn der Ofen ohne Gestell in Anwendung
                              									gezogen wird, theils die Führung vermittelt, wenn der Ofen im Gestell gehoben und
                              
                              									gesenkt wird. Zwei niedrige, zweifüſsige, zwischen den vor- und drittletzten
                              									Gaslampen festsitzende Stützen geben der Gasröhre mit ihren Lampen eine gesicherte
                              									Stellung. Die Gaslampen, von vernickeltem oder oxydirtem Messing gefertigt, bestehen
                              									aus dem eingeschraubten Hahnstücke, der einfachen conischen Gasausströmungsspitze
                              									mit runder Oeffnung, dem aufgeschraubten 110mm
                              									langen und 11mm weiten Rohr und dem etwa 45mm langen flachen Aufsatzstück. Sie sind sämmtlich
                              									mit einfachen, nur um sich selbst drehbaren Luftregulirungshülsen versehen, die
                              									entweder bei ganz geöffnetem Luftzutritt durch seitlich eingeschraubte lange und
                              									starke Stifte oder durch sechseckige, auf runden Scheiben ruhenden Platten (wie bei
                              									den Oefen mit gleichzeitiger Luft- und Gas-Regulirungsvorrichtung) mittels des
                              									beigegebenen Schlüssels sich bequem reguliren lassen, der diesen Vorrichtungen
                              									entsprechend construirt ist. Rechtwinklig zu ihrer Längsachse und in der Mitte ihrer
                              									Ausdehnung ist in den rectangulären Hahngriffen ein etwa 20mm langer und 3mm starker Stab befestigt, dessen freie Enden beiderseits ungefähr 7mm den Griff überragen. Diese derartig geformten
                              									Hahngriffe geben dem Schlüssel eine schnell gesicherte Lage und Führung; zwei an dem
                              									einen Ende desselben eingeschraubte Stäbchen können in je zwei gegenüber liegende
                              									Winkel der kreuzförmigen Hahngriffe eingreifen, wo dann ein geringer Druck
                              									hinreicht, dem Hahn die entsprechende Stellung zu geben.
                           
                              
                              Fig. 1., Bd. 237, S. 162
                              
                           Fig. 1 zeigt den Ofen ohne Gestell mit verstellbaren
                              									Röhrenträgern, wie er sich besonders zu Vorlesungsversuchen eignet.
                           
                              
                              Fig. 2., Bd. 237, S. 162
                              
                           In Fig. 2 ist der Ofen mit vollständigem Gestell für
                              										190mm lange und 60mm breite Chamottesteine abgebildet. Das starke eiserne Gestell trägt auf
                              									der Innenseite der Quertheile, der Länge und Weite der endständigen Röhren
                              									entsprechend, je zwei kleine gabelförmige Stücke, welche diesen Röhren beim Heben
                              									und Senken der Gasröhre zur Führung dienen. Oberhalb der unteren Ausschnitte an
                              									diesen Seitentheilen ist je eine Schraubenspindel befestigt, welche eine lose ovale
                              									Platte mit einem T-förmigen und einem runden Ausschnitt trägt. Die Weite des
                              									T-förmigen Ausschnittes entspricht der Stärke der Schraubenspindel, die Weite des
                              									runden Ausschnittes dem Durchmesser des Gasrohres. Der Querschnitt des T-förmigen
                              									Ausschnittes vermittelt die leichte Entfernung der Platte von der Spindel, bezieh.
                              									der Gasröhre von dem Gestell, während der Längstheil desselben gestattet, die Gaslampen der
                              									Verbrennungsröhre mehr oder weniger zu nähern und durch die an der Spindel
                              									befindliche Flügelmutter in erforderlicher Lage zu befestigen.Diese Oefen werden ausgeführt in dem Technischen Institut für Anfertigung
                                    											chemischer Apparate und Geräthschaften der Gebrüder
                                       												Muencke in Berlin, NW. Luisenstraſse 58.
                           Berlin, December 1878.