| Titel: | Selbstcentrirendes Futter von A. Hansse in Darmstadt. | 
| Fundstelle: | Band 231, Jahrgang 1879, S. 320 | 
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                        Selbstcentrirendes Futter von A. Hansse in
                           									Darmstadt.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 28.
                        Hansse's selbstcentrirendes Futter.
                        
                     
                        
                           In Futtern, speciell in selbstcentrirenden Bohrerfuttern, ist in den letzten zwei
                              									Jahrzehnten weitaus der gröſsere Theil zur Vervollkommnung von amerikanischer Seite
                              									geschehen. Die Amerikaner konnten mittels ihrer vorzüglichen Specialmaschinen
                              									insbesondere der hier in Betracht kommenden Fräsmaschinen, darin Ausgezeichnetes
                              									liefern; es sind eine groſse Anzahl verschiedener Futter – welche mehr oder weniger
                              									bekannt – von da aus über die ganze industrielle Welt verbreitet.Vgl. Frost *1877 226
                                    											246. Porter *1877 225 418. Westcott *1876 222 413. Almond *
                                    											1876 221 442. Hubbard * 1873 210 435.
                           Die wesentlichen Haupttheile eines selbstcentrirenden Futters sind die Backen und der
                              									Theil, durch welchen das gleichmäſsige Zusammenziehen und Auseinandergehen derselben
                              									zu bezieh. von der Mittelachse bewirkt wird; letzteres geschieht entweder durch eine
                              									rechts- und linksgängige Schraube oder durch eine Planspirale oder auch, indem die
                              									Backen vermöge ihrer Führung gezwungen werden, einer schiefen Ebene oder Fläche
                              									entlang zu gleiten; zu demselben Zwecke finden auch conische Gewinde Anwendung,
                              									sowie auch Einrichtungen, bei welchen sich ein tonischer Theil zwischen Hebeln, die
                              									mit den Backen in Verbindung stehen, einschiebt; durch letztere Art wird aber das
                              									Futter zu complicirt.
                           Die Ansprüche die man an ein selbstcentrirendes Futter stellt, sind: 1) Ein rasches,
                              									festes, centrisches (rund laufendes) Einspannen von Drähten oder Stäben von rundem,
                              									ovalem, quadratischem oder auch rechteckigem Querschnitt von 1mm Durchmesser an. 2) Runde Form, keine
                              									hervorspringenden Theile, um Verletzungen zu verhüten. 3) Keine Oeffnungen an
                              									demselben, welche Schmutz oder Späne ins Innere führen und so die Abnutzung fördern
                              									oder die Wirkungsweise des Futters hemmen können. 4) Die Möglichkeit, bei möglichst
                              									kleinem äuſserem Durchmesser des Futters Gegenstände von möglichst groſsem Durchmesser einspannen
                              									zu können.
                           Diese Gesichtspunkte waren es, welche mich bei Construction des in Fig. 4 bis
                              										12 Taf. 28 dargestellten Futters leiteten; nebenbei war mein Augenmerk
                              									auf Erzielung gröſstmöglichster Stärke der einzelnen Theile gerichtet.
                           Der Theil a des Futterkörpers, welcher hinten
                              									kegelförmig ausgedreht ist, wird auf einem entsprechend passenden Conus der
                              									Drehbank- bezieh. Bohrspindel (handwarm) aufgesteckt, um das Loswerden desselben
                              									beim Drehen oder Bohren zu verhindern. In dem Führungsstück b liegen die Backen c und c', welche unten mit passendem Vorsprunge in die
                              									Planspirale d eingreifen; letztere bildet mit dem
                              									Schraubenrad e ein Stück, welches sich schlieſsend in
                              									dem Führungstheil b dreht und das gleichmäſsige
                              									Zusammen- oder Auseinandergehen der Backen bewirkt. Sind die Backen c, c', sowie der Theil d
                              									in b eingeschoben und zusammen über den Futterkörper
                              										a gesteckt, so wird der Mantel f darüber gestülpt, die Schraube h eingeführt, ein kleiner Stift hinter die Schulter
                              									dieser Schraube gesteckt, um dieselbe beim Linksdrehen am Herausschrauben zu
                              									hindern, und schlieſslich das Ganze mittels des Vorsetzringes g, welcher sich in den Mantel f einschraubt, zusammengezogen. Der Schlüssel i wird zum raschen Drehen der Schraube h
                              									benutzt; ein leichtes Anziehen genügt in den meisten Fallen, um Gegenstände fest zu
                              									spannen.
                           Durch die von vier Seiten umschlossene Führung der Backen ist ein Nachgeben derselben
                              									nicht leicht möglich, und da alle Theile entweder aus Stahl oder bestem schmiedbarem
                              									Guſs bestehen, sowie alle der Abnutzung unterworfenen Theile gehärtet sind, so ist
                              									mit der erforderlichen Haltbarkeit auch jede Gefahr des Zerbrechens so viel wie
                              									möglich vorgebeugt.
                           Das Futter ist in ⅜ n. Gr. gezeichnet und spannt in dieser Gröſse Drähte von 0 bis
                              										25mm Durchmesser.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
