| Titel: | Addirstift von Oscar Leuner in Dresden. | 
| Fundstelle: | Band 231, Jahrgang 1879, S. 326 | 
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                        Addirstift von Oscar Leuner in
                           								Dresden.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 29.
                        Leuner's Addirstift.
                        
                     
                        
                           Dieses in Fig. 5 bis
                              										7 Taf. 29 in der Seitenansicht und zwei Durchschnitten abgebildete
                              									Additionsinstrument (* D. R. P. Nr. 2555 vom 8. December 1877) besteht aus einer
                              									runden Hülse h, aus deren vorderem Ende ein flaches
                              									Stäbchen hervorragt; letzteres enthält in gleichen Abständen die Ziffern 0 bis 9. Beim Addiren
                              									drückt man den Stift in steiler Lage so auf das Papier, daſs sich das Stäbchen bis
                              									an die betreffende Ziffer in die Hülse hineinschiebt. Mit dem hinteren Ende der
                              									Hülse ist ein viereckiges Gehäuse fest verbunden, worin drei kleine, mit Hilfe der
                              									Knöpfe a, b und c drehbare
                              									Stahlachsen gelagert sind. Jede der letzteren enthält ein Rädchen mit 10 Zähnen –
                              									die hinterste ein Sperrrädchen – und eine Trommel, auf deren Mantelfläche die
                              									Ziffern 0 bis 9 in
                              									gleichen Abständen markirt sind. Diese Ziffern kommen in den Oeffnungen d, e und f zum Vorschein,
                              									und zwar in f als Einer, in e als Zehner und in d als Hunderter. Die
                              									Achse c besitzt einen Daumen, welcher nach jeder
                              									Umdrehung das Rad b um einen Zahn weiter dreht, und
                              									ebenso bewegt ein an der Achse b befindlicher Daumen
                              									nach jeder Umdrehung das folgende Rad a um einen Zahn
                              									weiter. In das Sperrrad c greift unter einem gewissen
                              									Federdruck eine an das Rohrstück g angelenkte
                              									schräggezahnte Stange. Das Rohr g ist mit dem
                              									Ziffernstäbchen fest verbunden und wird, sobald der Druck auf den Stift aufhört, gegen den in der Hülse
                              									angebrachten Ansatz h1
                              									angedrückt, d.h. in diejenige Lage zurückgeführt, welche der Nulllage des Stäbchens
                              
                              									entspricht.
                           Vor Beginn einer Addition müssen die Trommeln so eingestellt werden, daſs in jeder
                              									der Oeffnungen d, e, f eine Null sichtbar ist.
                              									Angenommen nun, es sollen die Ziffern 5 und 8 addirt werden, so schiebt man das Ziffernstäbchen
                              									zuerst bis zum Theilstrich 5 in die Hülse hinein. Dadurch gelangen hinter einander 5
                              									Zähne der Zahnstange mit dem Sperrrädchen c in
                              									Eingriff, und die Ziffer 5 der Trommel erscheint in der
                              									Eineröffnung f. Beim Aufheben des Stiftes verhindert
                              									eine Sperrfeder die Mitnahme des Rädchens und der Trommel durch die zurückgehende
                              									Zahnstange. Hierauf schiebt man das Stäbchen bis an die Ziffer 8 in die Hülse,
                              									wodurch das Sperrrädchen c um weitere 8 Zähne, im
                              									Ganzen also um 13 Zähne, gedreht wird und die Zahl 3 in
                              									der Oeffnung f erscheinen muſs. Da sich aber nach
                              									Zurücklegung von 10 Zähnen das folgende Rädchen b um
                              									einen Zahn weiter bewegt hat, so muſs in den beiden Oeffnungen f und e das Resultat 13 = 5 + 8 erscheinen. Nimmt man an, der Daumen der
                              									Achse c sei zehnmal zum Eingriff gekommen, so wird das
                              									Rädchen b eine Umdrehung vollendet haben und der an
                              									seiner Achse sitzende Daumen wird nun das Rädchen a um
                              									einen Zahn weiter drehen, wodurch in der Hunderteröffnung die Ziffer 1 sichtbar wird. Da aber das Hunderterrädchen
                              									gleichfalls 10 Zähne hat, so ist mit diesen 3 Rädern die Möglichkeit gegeben, bis
                              									1000 zu addiren. (Vgl. Smith und Potts' Addirstift * 1876 222 29.)
                           Der von P.
                                    											J. Bäckmann in Stockholm erfundenen
                              										„Rechenapparat für Addition“ ist im Deutschen Reiche unter Nr. 2615 vom
                              									26. März 1878 ab patentirt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
