| Titel: | C. W. Hunolt's Verbesserungen an Schussspulmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 231, Jahrgang 1879, S. 420 | 
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                        C. W. Hunolt's Verbesserungen an
                           								Schuſsspulmaschinen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 38.
                        Hunolt's Verbesserungen an Schuſsspulmaschinen.
                        
                     
                        
                           Die Spulmaschinen, auf welche sich diese Verbesserungen beziehen, sind solche mit
                              									Reibungsrollen und stehenden Spindeln (vgl. * 1878 227 539). Sobald der auf- und
                              									niedergehende Fadenführer an die starke Stelle der Spule oder Spindel kommt,
                              									ertheilt die letztere der sie reibenden Fadenführerrolle eine kurze Drehung; diese
                              									bewirkt ein Aufsteigen des Fadenführers dadurch, daſs eine mit der Rolle verbundene
                              									Feder in einen am Wagen befestigten Schraubengang greift.
                           An den älteren, von C. W. Hunolt in
                              										Chemnitz gelieferten Schuſsspulmaschinen erfolgt die
                              									Bewegung des Fadenführerwagens durch eine Herzscheibe, welche auf eine Rolle an
                              									einem Schlitten wirkt, der durch eine Stangenverzahnung das Getriebe der
                              									Wagenbetriebswelle vor und zurück dreht und durch verzahnte Stelzen den Wagen hinauf
                              									und herab bewegt. Hunolt vereinfachte diesen
                              									umständlichen Apparat später dadurch, daſs er den Schlitten durch einen Tritt
                              									ersetzte, dessen einer Arm die Excenterrolle trug und dessen anderer Arm
                              									zahnkranzartig geformt war und in das Getriebe der Wagenbewegungswelle eingriff. Das
                              									Excenter, die Rolle und die Zahnräderübersetzung sind jetzt (*D. R. P. Nr. 177 vom 31. Juli
                              									1877) beseitigt; die Betriebswelle a (Fig. 12
                              									Taf. 38) wirkt durch eine Kurbel oder Kurbelscheibe b
                              									und eine Zugstange c sofort auf den an der
                              									Wagenbetriebswelle e befestigten Hebel d ein. Durch das Zahnrad f
                              									und die senkrecht geführte Stelze g erhalten somit der
                              									Wagen und die daran angebrachten Fadenführer sehr schnelle Auf- und Niederbewegung,
                              									wobei nur wenig Fadenwindungen auf eine Conusschicht des zu spulenden Kötzers
                              									kommen. Letzteres ist namentlich nothwendig, wenn Schlauchspulen hergestellt oder
                              									das Garn auf die blanke Spulmaschinenspindel aufgewickelt, d.h. als sogen. Cop in
                              									der Webschütze ohne jegliche Spindel, von innen heraus sich abziehend, verwebt
                              									werden soll.
                           Fig.
                                 										13 Taf. 38 zeigt einen ähnlichen Antrieb des Wagens. Die
                              									Spindelbetriebswelle h, welche durch Reibungsscheiben
                              									die rechtwinklig zu ihr stehenden Spindeln treibt, trägt am einen Ende die
                              									Antriebscheibe und an dem anderen die Kurbelscheibe b;
                              									durch die Schubstange c, den Hebel d, die Welle e und das
                              									Getriebe f wird die Wagenstelze g nahezu in ähnlicher Weise wie zuvor hinauf und herab bewegt.
                           In Fig. 14 ist der Zahnbetrieb zwischen der Wagenwelle und der Wagenstelze
                              									in einen direct wirkenden Hebelbetrieb umgewandelt worden; Hunolt hat die Bogenbewegung des Hebelendes der Wagenstelze durch ein
                              									Gelenk in der Stelze unschädlich gemacht. Die Stelze g
                              									des Wagens m ist durch das Lager l geradlinig geführt und bei k gelenkartig geformt, i ist ein mit g verbolzter, an der Wagenwelle e festsitzender Hebel, der auf- und abschwingt, wenn der Arm d durch einen Kurbelmechanismus in der zuvor
                              									beschriebenen Weise bewegt wird.
                           Fig.
                                 										15 zeigt die nöthige Umformung der Spindel für Herstellung von
                              									Schlauchspulen. Die Fadenführerrolle a steigt auf einer
                              									geraden Gewindespindel b mit Hilfe einer geradlinigen
                              									Führungsstange c hinauf und bewegt sich gleichzeitig
                              									mit ihnen und dem Wagen e auf und ab. Die Spindel f ist schwach conisch zulaufend, an zwei Seiten flach
                              									gearbeitet und unten bei h für den Anfang der Spulung
                              									kegelförmig verdickt. Die unten vor dem Spulen auf h
                              									aufgesteckte Scheibe g dient zum Abziehen des fertigen
                              									Kötzers.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
