| Titel: | Mittheilungen von der Weltausstellung in Paris 1878. | 
| Fundstelle: | Band 232, Jahrgang 1879, S. 1 | 
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                        Mittheilungen von der Weltausstellung in Paris 1878.
                        (Fortsetzung von S. 498 des vorhergehenden Bandes.)
                        Mittheilungen von der Weltausstellung in Paris 1878.
                        
                     
                        
                           
                              Französische Boxmaschinen (Tafel 1).
                              
                           Auſser den schon in der Einleitung (1878 229 405)
                              									erwähnten und bereits bekannten englischen Boxmaschinen von Brotherhood (* 1874 213 273. *1879 231 11), West (* 1875 217 441), Outridge (* 1878
                              										227 327), Turner (* 1878
                              										227 520), Willans (*
                              									1874 214 89. 176) u.a. hat auch Frankreich drei Maschinen
                              									dieses Systemes ausgestellt, dessen Wesenheit bekanntlich darin besteht, daſs die
                              									Maschine durch Wegfall der Kreuzkopfführungen und in Folge der hohen Tourenzahl sehr
                              									compendiös ausfällt derart, daſs alle bewegten Theile in einem gemeinsamen Gehäuse
                              									(englisch box) eingeschlossen und geschützt werden
                              									können. Dabei sind die Dampfcylinder gewöhnlich einfach wirkend, die Treibstangen
                              									nur nach einer Richtung hin beansprucht und darum die hohe Tourenzahl um so sicherer
                              									zu erreichen. Wir haben wiederholt bemerkt, daſs derartige Maschinen nur in
                              									speciellen Fällen mit Rücksicht auf Raumersparniſs oder hohe Geschwindigkeit an
                              									ihrem Platze sind, und daſs es müſsig wäre, auf diesem Wege etwa eine rationellere
                              									Ausnutzung der Dampfkraft oder gröſsere Billigkeit der Herstellung und Erhaltung
                              									anzustreben.
                           Von den französischen „Boxmaschinen“ war die bedeutendste, allerdings auch
                              									complicirteste, die von Demenge, welche in Fig.
                                 										1 bis 4 Taf. 1
                              									dargestellt ist. Dieselbe hat in einem mittleren Gehäuse die Schwungradwelle
                              									gelagert und rechts und links an dieses Gehäuse den groſsen und kleinen
                              									Dampfcylinder angeschraubt, beide mit Dampfhemd versehen, einfach wirkend und nur an
                              									den äuſseren Enden Arbeitsdampf erhaltend. Die Schwungradwelle hat in der Mitte des
                              									Gehäuses einen Kurbelzapfen angeschmiedet, an welchem die beiderseitigen
                              									Treibstangenköpfe gleichzeitig angreifen und daher derart in der Lagerschale
                              									ausgeschnitten sind, daſs sie einander das entsprechende Winkelspiel gestatten; um
                              									jedoch unter allen Umständen die Lage dieser Stangen zu sichern, hat jede auf ihrer
                              									linken Seite einen kreisförmig ausgebohrten Bügel angeschraubt, durch welche sich
                              									die Stangen gegenseitig an den Enden umgreifen. Links führt die Treibstange direct
                              									zum Kolben des kleinen
                              									Cylinders, rechts jedoch zu einem in cylindrischer Bohrung laufenden Kreuzkopf, mit
                              									welchem der Kolben des groſsen Cylinders verkeilt ist. Letzterer ist an seiner
                              									Innenwand, und ebenso der Cylinderdeckel, mit Blei ausgekleidet, wodurch, in Folge
                              									der geringen Wärmecapacität dieses Metalles, welche nur ⅓ derjenigen des Eisens
                              									beträgt, die Condensation während der Dampfadmission wesentlich vermindert werden
                              									soll.
                           Durch den Cylinderdeckel hindurch geht die mit dem groſsen Kolben verschraubte
                              									Kolbenstange der Luftpumpe, welche in einem eigenen Gehäuse, völlig getrennt von der
                              									eigentlichen Boxmaschine, untergebracht ist und eine eigentümliche Einrichtung
                              									zeigt.
                           Die Luftpumpe ist nämlich insofern einfach wirkend, als nur rechts vom Kolben
                              									derselben, bei der Bewegungsrichtung der Pfeile in Fig. 1, das
                              									Condensationswasser in den Ueberlaufraum U gepreſst und
                              									beim Rückgange auf derselben Seite neuerdings Wasser aus dem Condensationsraum C angesaugt wird; auf der linken Seite des
                              									Luftpumpenkolbens findet nun auch ein Wechsel von angesaugten und weiter gepreſsten
                              									Wassermengen statt, aber hier, da die wirksame Kolbenfläche durch die plungerartig
                              									erweiterte Kolbenstange auf einen schmalen Ring reducirt ist, in bedeutend kleineren
                              									Mengen. Dieses Cylinderende bildet die Kesselspeisepumpe, indem durch ein in Fig.
                                 										1 nicht sichtbares Ventil beim Rechtsgange des Kolbens aus dem
                              									Ueberlaufraum U heiſses Wasser angesaugt und beim
                              									Rückwärtsgange durch das Druckventil d in die
                              									Druckleitung zum Dampfkessel gepreſst wird. Zum Abstellen der Pumpe dient ein
                              									Ventilkegel s, welcher das Zuleitungsrohr zum
                              									Saugventil der Pumpe schlieſst, zum Reguliren des Einspritzwassers ein zweiter
                              									Ventilkegel i über der Mündung des Einspritzrohres in
                              									den Condensatorraum C; gleichzeitig wird hierdurch das
                              									Einspritzwasser genöthigt, in einer dünnen schleierartigen Schicht dem Dampf
                              									entgegenzutreten, um derartig eine angeblich bessere Condensation zu erzielen; eine
                              									ähnliche Einrichtung war an der Weltausstellungsmaschine von Friedrich Wannieck (vgl. * 1873 210 81) zu Wien
                              									1873 angebracht.
                           Die Wirkungsweise der Maschine ist hiernach leicht zu verfolgen. Frischer Kesseldampf
                              									tritt in den Schieberkasten des kleinen Cylinders (in Fig. 1 und
                              										2 links) ein, gelangt, durch eine Doppelschiebersteuerung regulirt,
                              									hinter den kleinen Kolben und bewegt denselben in der Richtung der Pfeile nach
                              									rechts; gleichzeitig wird der groſse Kolben, durch Vermittlung der Kurbel und seiner
                              									Treibstange, nach rechts geschoben und mit ihm der Luftpumpenkolben. Der hinter dem
                              									groſsen Kolben enthaltene Dampf gelangt, unter der Schiebermuschel hindurch, durch
                              									einen nach aufwärts führenden Kanal in das Ausströmrohr, welches entweder zum
                              									Condensatorraum C führt (Fig. 1)
                              									oder, falls das hier eingeschaltete Wechselventil anders gestellt ist, direct in die
                              									freie Luft. Haben beide Kolben ihren Lauf nach rechts beendet, so eröffnet der Grundschieber des kleinen
                              									Cylinders unter seiner Muschel hindurch die Verbindung zwischen dem kleinen Cylinder
                              									und dem Schieberkasten des groſsen Cylinders, welche durch ein auſsen liegendes,
                              									aber durch einen Mantel vom Kesseldampf geheiztes Rohr geschieht, das hier die
                              									Stelle des bei Compound-Maschinen üblichen Zwischenbehälters vertritt und wohl auch
                              									der Grund war, daſs Demenge seine Maschine fälschlich
                              										„Compound-Maschine“ nannte, obwohl doch die Bewegungsphasen beider Kolben
                              									sich nicht kreuzen, sondern wie bei der normalen Woolf sehen Maschine regelmäſsig
                              									abwechseln.
                           Der expandirte Dampf des kleinen Cylinders tritt durch die Doppelschieber des rechts
                              									befindlichen Schieberkastens neuerdings expandirend hinter den Kolben des groſsen
                              									Cylinders, treibt diesen, sammt kleinem Kolben und Luftpumpenkolben wieder nach
                              									links zurück, und ein neues Spiel beginnt.
                           Es erübrigt nur noch die Besprechung der Steuerung und des Regulators. Für beide
                              									dient eine kleine Welle, welche von der Maschinenkurbel durch Schleppkurbel
                              									mitgenommen wird und auf der vorderen Seite des Gehäuses heraustritt. Hier sitzen
                              									zunächst zwei Excenter, von denen das innere die beiden Grundschieber, das äuſsere
                              									die beiden Expansionsschieber steuert, und zwar dadurch, daſs die Stangen derselben
                              									in je ein Mittelstück (Fig. 3)
                              									eingekeilt sind, welches mit ebenen Gleitflächen armirt und, nach oben und unten
                              									ausgenommen, die Seitenbewegung der Excenterscheiben auf die Schieber überträgt.
                              									Dabei kann der Expansionsschieber des kleinen Cylinders durch Schraube und Griffrad
                              									verstellt und genau wie bei der Meyer-Steuerung durch Näherung oder Entfernung der
                              									zusammen arbeitenden Kanten der Füllungsgrad regulirt werden.
                           Vor dem Excenter befindet sich noch ein Lager für die Welle und auſserhalb derselben
                              									ist die Regulatorscheibe angebracht (Fig. 4).
                              									Dieselbe erhält in zwei angeschmiedeten Augen die Drehpunkte der Schwunggewichte,
                              									welche bei erhöhter Geschwindigkeit das Bestreben haben, nach auswärts zu fliegen
                              									und dadurch mittels ihrer in eine centrale Spindel eingreifenden Winkelarme einen
                              									auſserhalb des Regulatorgehäuses angebrachten Winkelhebel entsprechend verstellen;
                              									um dabei den Regulator auf verschiedene Geschwindigkeiten einzustellen, ist das
                              									Portersche Gegengewicht an einem nach abwärts gekrümmten Arme des Winkelhebels zum
                              									Verstellen eingerichtet.
                           Ueber die allgemeine Anordnung der Maschine ist nur noch zu bemerken, daſs sie, als
                              									Hochdruckmaschine ohne Condensation gedacht, einen ganz günstigen Eindruck macht,
                              									welcher aber durch das Hinzutreten des Condensators sofort aufgehoben wird.
                              									Abgesehen davon, daſs bei der directen Verbindung zwischen Luftpumpen- und
                              									Maschinenkolben eine höhere Tourenzahl als 100 in der Minute kaum denkbar ist (die
                              									Ausstellungsmaschine stand kalt) und somit ein Hauptvorzug praktischer Boxmaschinen
                              									illusorisch wird, so wurde dadurch auſserdem der Raumbedarf mindestens aufs Doppelte
                              
                              									erhöht und zu allem Ueberflusse noch eine der lächerlichsten Schrullen der
                              									Maschinentechnik ins Leben gerufen. Wenn nämlich die Condensation wirklich voll
                              									ausgenutzt werden soll, so muſs selbstverständlich der hinter dem groſsen Kolben
                              									wirkende Dampf bis unter die Atmosphäre expandiren; wäre nun in dem mittleren
                              									Gehäuse der Boxmaschine atmosphärischer Druck, so würde am Ende des Rückganges von
                              									rechts nach links der groſse Kolben nicht mehr einem effectiven Ueberdruck in der
                              									Richtung seiner Bewegung ausgesetzt sein, sondern im Gegentheile von der Kurbelwelle
                              									gezogen werden müssen. Hierzu aber ist die angewendete Treibstangen Construction,
                              									welche nur auf Druck beansprucht werden darf, absolut ungeeignet, und logischer
                              									Weise hätte nun entweder auf die Anwendung der Condensation überhaupt oder auf die
                              									Erzielung eines schnellen Ganges, welcher ohnedies in Folge der directen Verbindung
                              									der Luftpumpe unausführbar ist, verzichtet werden sollen und demgemäſs eine normale
                              									Treibstangen-Construction, widerstandsfähig auf Druck und Zug, gewählt werden
                              									können. Keines von beiden gefiel dem Erfinder, und er ersann einen wunderbaren
                              									Ausweg, um dennoch seine Boxmaschine mit Druckstangen und mit Compression
                              									beibehalten zu können; dieses Auskunftsmittel besteht darin, daſs er das mittlere
                              									Gehäuse sorgfältig nach allen Seiten abschlieſst, die Lager mit Stopfbüchsen, die
                              									Schmierbüchsen mit Rückschlagventilen versieht und – den mittleren Raum durch eine
                              									stets offene Verbindung mit dem Condensator dauernd evacuirt!
                           Die vielen damit verbundenen Complicationen in Herstellung und Betrieb liegen auf der
                              									Hand; gleichzeitig verschwindet damit der wesentlichste Vortheil der Woolf'schen
                              									Maschinen, indem nun auch der Hochdruckkolben die volle Druckdifferenz und der
                              									Hochdruckcylinder die volle Temperaturdifferenz mitzumachen hat. Und eine solche
                              									Construction soll ökonomischer sein wie eine normale Dampfmaschine. Man sieht, zu
                              									welchen Verirrungen eine falsche Auffassung des eigentlichen Wesens und wahren
                              									Zweckes der Boxmaschine führt.
                           Die Maschine von Macabies, Thiollier und Guérand (Fig.
                                 										5 bis 7 Taf. 1)
                              									wird gleichfalls von ihren Erfindern „Compound-Maschine“ genannt, arbeitet
                              									jedoch wie die Maschine von Demenge und die später zu
                              									beschreibende, ebenfalls „Compound“ genannte Vallet'sche Boxmaschine einfach nach Woolf'schem Princip. Die Kurbelzapfen
                              									der gekröpften Schwungradwelle stehen einander diametral gegenüber, die Welle liegt,
                              									was wir nur loben können, sammt Regulator und Excenter völlig offen; doch
                              									repräsentiren die direct in dem Kolben angreifenden und allein auf Druck
                              									beanspruchten Treibstangen und die einfach wirkenden Cylinder die typischen
                              									Eigenschaften der Boxmaschine.
                           
                           Wie aus dem Horizontalschnitt Fig. 6
                              									hervorgeht, enthalten die Cylinder zwei verschiedene Bohrungen; die hintere von
                              									geringerem Durchmesser empfängt den Kesseldampf, die vordere gröſsere den schon
                              									expandirten Dampf; die Cylinder sind freitragend an die Fundamentplatte angeschraubt
                              									und enthalten zwischen sich, in der Mitte zusammenstoſsend, den Schieberkasten.
                              									Jeder Cylinder hat seinen besonderen Dampfschieber, welcher von einem Excenter in
                              									normaler Weise bewegt wird; zwischen den Schiebern befindet sich eine
                              									Entlastungsplatte, welche, wie aus dem Querschnitt durch den Schieberkasten Fig.
                                 										7 hervorgeht, keilförmig ist und durch eine Schraubenfeder und den in
                              									Folge der Flächendifferenzen auftretenden Dampfüberdruck leicht nach abwärts
                              									gedrückt wird, um der Abnutzung der Schieber folgen zu können. Der dem
                              									Schieberkasten zuströmende Kesseldampf passirt eine Drosselklappe, welche in der aus
                              										Fig. 5 ersichtlichen Weise von einem Cosinusregulator (* 1877 224 19) bewegt wird; der Regulatorantrieb geschieht
                              									mittels einer Zwischenwelle durch ein Paar Stirnräder und Kegelräder. Vom
                              									Schieberkasten aus gelangt der Dampf, für die Kolbenstellung der Figur 6,
                              									hinter den kleinen Kolben des rechten Cylinders und treibt diesen nach links;
                              									gleichzeitig werden durch die Vermittlung der linken Kurbel und Treibstange der
                              									groſse und kleine Kolben links nach einwärts geschoben, und es entweicht dabei der
                              									vor ersterem befindliche Dampf durch die Ausströmöffnung a ins Freie, während der vor dem kleinen Kolben befindliche, beim vorher
                              									gegangenen Hube wirksam gewesene Dampf nunmehr unter der Schiebermuschel hindurch in
                              									den Verbindungskanal c tritt, welcher unter der
                              									Schiebermuschel des rechten Cylinders ausmündet und hier endlich hinter dem groſsen
                              									Kolben zur Wirkung gelangt. Indem somit abwechselnd der Arbeitsdampf des kleinen
                              									Cylinders der einen Seite zum groſsen Cylinder der anderen Seite strömt, findet das
                              									regelmäſsige Spiel der Woolf sehen Dampfmaschine statt, und wird es so ermöglicht,
                              									auch mit einer einfachen Steuerung hohe Expansionsgrade und rationelle Ausnutzung
                              									des Dampfes zu bewerkstelligen. Groſser und kleiner Kolben sind beiderseits in einem
                              									Stück gegossen und nur der groſse Kolben mit Ringen nach auſsen abgedichtet; der
                              									frische Kesseldampf des kleinen Cylinders kommt ja, selbst bei etwaiger
                              									Dampflässigkeit, noch immer im groſsen Cylinder zur Wirkung. Die im Inneren des
                              									kleinen Kolbens angreifenden Treibstangen erhalten dabei eine solide Führung und
                              									ermöglichen, da sie nur auf Druck beansprucht sind, jede beliebige Tourenzahl.
                           Auf diese Weise erfüllt die Maschine von Macabies, Thiollier
                                 										und Guérand alle Anforderungen, welche man billiger Weise an eine
                              									Boxmaschine stellen kann, und leistet auf einem Raum von etwa 1qm, 5 bei 300 Touren und 6at Admissionsspannung ungefähr 25e effectiv.
                           
                           Vallet's „Compoundmaschine“ (Fig. 8 und
                              										9 Taf. 1) arbeitet gleichfalls nach dem System Woolf und hat nur einen einzigen Cylinder, welcher auf der einen
                              									Kolbenseite als Hochdruck-, auf der anderen Seite als Niederdruck-Cylinder
                              									functionirt. Der Dampfkolben hat nämlich statt der Kolbenstange eine plungerartige
                              									Fortsetzung, an deren anderem Ende die Treibstange angebracht ist und vermöge
                              									welcher bei einem Hube das links vom Dampfkolben beschriebene Volum nur ¼ des Volums
                              									auf der rechten Kolbenseite beträgt. Es strömt sonach der Kesseldampf, nachdem er
                              									das Dampfhemd passirt hat (Fig. 8),
                              									beim Hingang zunächst auf die linke Seite des Kolbens, um dann bei dem Rückgange von
                              									rechts nach links unter der Schiebermuschel hindurch auf der rechten Seite des
                              									Kolbens zu expandiren, und endlich beim nächsten Hingang durch die Schiebermuschel
                              									in den Ausströmkanal a zu gelangen. Der Schieber ist in
                              										Fig. 8 in seiner Mittelstellung gezeichnet; nach rechts verschoben,
                              									verbindet er die linke Cylinderseite mit der Einströmung, die rechte mit dem
                              									Ausströmkanal a und leitet so den Kolbenhingang ein von
                              									links nach rechts; nach links verschoben, verdeckt der Schieber den Ausströmkanal
                              										a und bildet unter seiner Muschel die Communication
                              									zwischen rechtem und linkem Cylinderende. Die erforderliche Bewegung erhält er von
                              									einem Excenter l, welches jedoch nicht direct auf der
                              									Schwungradwelle sitzt, sondern behufs compendiöserer Construction auf dem
                              									cylindrisch abgedrehten vorderen Lager der Schwungradwelle (Fig. 8) und
                              									von der letzteren einfach durch einen Mitnehmer bewegt wird. Der ganze Mechanismus
                              									ist in einem Gehäuse eingeschlossen, das zum Behufe der Schmierung mit Seifenwasser
                              									angefüllt werden soll; der daran angeschraubte Dampfcylinder ragt frei hinaus. Da
                              									derselbe – einerseits einfach wirkender Hochdruckcylinder, andererseits einfach
                              									wirkender Niederdruckcylinder – sowohl beim Kolbenhingang als Rückgang activ bleibt,
                              									so ist auch, entgegen der Normalconstruction der Boxmaschinen, die Treibstange
                              									sowohl auf Zug, als auf Druck beansprucht, und es ist fraglich, ob die eigenartige
                              									Construction der Treibstange (Fig. 9),
                              									welche den Verbindungsgliedern der alten Balanciermaschinen entlehnt scheint, zur
                              									Erzielung eines ruhigen und anstandslosen Ganges bei hohen Geschwindigkeiten genügen
                              									wird.
                           Müller-Melchiors.
                           
                        
                           
                              Sicherheitsventil von Hopkinson und Comp. in Huddersfield
                                 											(Fig. 1
                                 										Taf. 2).
                              
                           Ebenso wie bei seinem selbstthätigen Absperrventil für Dampfleitungen (vgl. * 1879
                              									231 209) wendet Hopkinson auch bei seinem
                              									Sicherheitsventil Quecksilber an und setzt es in offenem Gefäſse der Einwirkung des
                              									Kesseldampfes aus.Es ist dies auch ganz unbedenklich; denn die Beständigkeit des Quecksilbers
                                    											ist eine so groſse, daſs selbst bei 180°, welche Temperatur einer Spannung
                                    											von 10at gesättigten Wasserdampfes
                                    											entspricht, die entstehenden  Quecksilberdämpfe erst 1/70at Spannung haben, somit weniger als
                                    											Wasserdämpfe in freier Luft bei 15°; in Folge dessen ist nur nach sehr
                                    											langer Zeit eine Nachfüllung von Quecksilber nothig. Hier dient
                              									dasselbe dem Zwecke, bei
                              									eintretendem Ueberdruck im Kessel das Sicherheitsventil sofort voll zu öffnen und so
                              									lange offen zu halten, bis der normale Druck wieder erreicht ist.
                           Der Ventilteller v (Fig. 1 Taf.
                              									2), an welchem mittels der in den Kessel hinabragenden Stange das entsprechende
                              									Belastungsgewicht aufgehängt ist, bildet zunächst ein einfaches Sicherheitsventil,
                              									welches mittels des Handhebels h von auſsen zur Probe
                              									gehoben werden kann und sich bei Dampfüberdruck zwar selbstthätig hebt, aber
                              									bekanntermaſsen nur so wenig, daſs sehr groſse Ventile erforderlich wären, um allem
                              									im Kessel gebildeten Dampf den Ausgang zu gestatten. Darum hat Hopkinson noch eine eigene Vorrichtung angebracht, um
                              									die Wirkung des Dampfes zu unterstützen und das Ventil weit offen zu halten.
                              									Dieselbe besteht aus einem doppelarmigen Hebel, welcher in der Mitte an einem Kloben
                              									der Kesselwand aufgehängt ist, an einem Ende ein fixes Gewicht trägt, am anderen
                              									Ende einen Behälter mit Quecksilber, der oben offen ist. In denselben ragt ein
                              									Röhrchen, welches mit einer Verschraubung aus dem Kessel heraustritt und am oberen
                              									Ende zu einem offenen Sammelgefäſse erweitert ist. Durch den im Kessel herrschenden
                              									Ueberdruck wird das Quecksilber in das Röhrchen hinaufgetrieben, dessen Höhe so
                              									bemessen ist, daſs beim Normaldruck das Quecksilber grade bis zum Sammelgefäſse
                              									steigt. Dann bleibt noch ein bestimmtes Quecksilbergewicht im unteren Gefäſse
                              									zurück, grade hinreichend, um dem fixen Gewicht auf der anderen Seite des
                              									doppelarmigen Hebels das Gleichgewicht zu halten. Bei geringerer Spannung überwiegt
                              									das Quecksilber, der Hebel kann sich jedoch nicht drehen, da das fixe Gewicht mit
                              									einem Stift an die Kesselwand anschlägt. Wie jedoch Ueberspannung eintritt, steigt
                              									eine gröſsere Menge Quecksilber aus dem unteren in das obere Gefäſs, ersteres wird
                              									dadurch leichter, das fixe Gewicht sinkt und die Hängestange des
                              									Sicherheitsventiles, an welche der doppelarmige Hebel mit Schneiden anliegt, wird
                              									nun gleichzeitig durch den Dampfdruck auf den Ventilteller und den Einfluſs des
                              									Hebelgewichtes gehoben.
                           Die ganze Einrichtung ist sehr empfindlich und hat wohl nur den einzigen Nachtheil,
                              									daſs bei höheren Spannungen das Standröhrchen unmäſsig hoch wird (nämlich 760mm für je 1at);
                              									doch lieſse sich dem wohl dadurch abhelfen, daſs das Sammelgefäſs oben luftdicht
                              									abgeschlossen wird.
                           
                        
                           
                              Vincent und Le Blanc's Schmiedemaschine für Schraubenmuttern
                                 											(Fig. 2
                                 										bis 7 Taf.
                                 										2).
                              
                           Diese von J. Le Blanc und Comp. in Paris ausgestellte
                              									Maschine ist nach dem System Vincent und Le Blanc construirt und zeigt principiell die Vereinigung einer Spindel-
                              									und Kniehebelpresse. Auf Taf. 2 gibt Fig. 2 die
                              									ausgestellte Maschine im perspectivischen Bilde. Die Fig. 3 bis
                              										7 stellen die wesentlichen Details derselben nach dem an H. A. Flender in Düsseldorf unter Nr. 1086 vom 11.
                              									September 1877 ab verliehenen Deutschen Reichspatent.
                           Die Spindel a der Schraubenpresse wird durch
                              									Frictionsscheiben b und b'
                              									die auf gemeinschaftlicher Achse befestigt sind, in Umdrehung versetzt; letztere ist
                              									in ihren Lagern verschiebbar, so daſs durch den Winkelhebel c abwechselnd b und b' an das Schwungrad der Spindel angedrückt und diese rechts und links
                              									gedreht werden kann. Durch die Spindel a wird die
                              									Mutter d und der mit ihr durch die Zugstangen e, e' verbundene Tisch f
                              									(durch Gegengewicht h ausbalancirt) in den Führungen
                              										gg und g'g' vertical
                              									auf und nieder bewegt. In der hier gezeichneten tiefsten Stellung des Tisches wird
                              									das zu verarbeitende Flacheisen i (Fig. 6) in
                              									weiſsglühendem Zustande in die Maschine eingebracht. Beim Aufwärtsgange des Tisches
                              									wird der vorderste Stahldorn k, welcher mit den beiden
                              									anderen k1 und k2 (Fig. 5) an
                              									der Unterseite des Querstückes im Ständer der Maschine befestigt ist, bis zur Hälfte
                              									in das Flacheisen eingedrückt. Hierauf wird der Tisch gesenkt und das Flacheisen
                              									umgewendet, so weit vorgeschoben, daſs die erhaltene Vertiefung auf den im Tische
                              									festen Zapfen k3 (Fig.
                                 										6) zu liegen kommt. Beim folgenden Aufwärtsgange des Tisches drückt k eine neue Vertiefung ein, k1 aber steht k2 gegenüber und locht das Flacheisen
                              									bis auf eine dünne Wand. Nun wird der Tisch wieder abwärts bewegt, das Flacheisen
                              									umgewendet, vorgeschoben und mit dem Tische gehoben, wobei k, k1, und k3 wie vorher wirken, k2 aber die dünne Wand
                              									im Flacheisen durchstöſst und in die Oeffnung l (Fig.
                                 										6) des Tisches eintritt. Gleichzeitig mit der Spindelpresse wirkt die
                              									Kniehebelpresse, welche die mit je vier entsprechend geformten Messern versehenen
                              									Schieber m, m' (Fig. 6) von
                              									der Seite her an das Flacheisen andrückt.
                           Beim Aufgange des Tisches legen sich die in die Zapfen s
                              									drehbar eingehängten, durch Gewichte u, u'
                              									zurückgezogenen vier Druckstangen q, q' mit den
                              									Beilagen v, v' an die um die Zapfen n, n' drehbaren Backen p,
                                 										p' an und bewirken hierdurch den Vorschub der Schieber m und m' letztere sind
                              									durch die Stücke t, t' gehalten und geführt. Sobald die
                              									Richtung der Druckstangen beinahe horizontal wird, drücken sich die Messer der
                              									Schieber m, m' in das Flacheisen und erzeugen die
                              									äuſsere Form der Mutter. Die ersten drei Messerpaare schneiden das Flacheisen ein,
                              									die letzten etwas längeren schneiden es vollständig durch. Beim Abwärtsgange des
                              									Tisches wird das Flacheisen durch die zwischen die Messer eingeschobenen Stücke w (Fig. 6),
                              									welche oben einen kleinen Vorsprung haben, von den Dornen abgestreift. Um die
                              									Drehzapfen n, n' vor dem Abbiegen zu schützen, sind
                              									diese durch Arme o, o' gestützt, welche am Querstücke des Ständers
                              									befestigt sind und principiell das Bild der Kniehebelpresse vervollständigen. Fig.
                                 										7 zeigt noch die Draufsicht der Mutter d.
                           Mit dieser Maschine können 5000 bis 10 000 Muttern im Tage erzeugt werden; dieselbe
                              									wird von Le Blanc in drei Gröſsen gebaut Nr. 1 erzeugt
                              									Muttern mit 6 bis 14mm Lochweite und kostet 8000
                              									Franken, Nr. 2 für 6 bis 25mm Lochweite kostet
                              									10000 Fr., Nr. 3 für 6 bis 35mm Lochweite kostet
                              									12000 Fr. Gleichzeitig wird dazu auch ein besonderer Glühofen zum Preise von 600 Fr.
                              									geliefert, welcher zweckmäſsig unmittelbar neben der Maschine aufzustellen ist.
                           
                        
                           
                              Supportdrehbank von Chaligny und Guyot-Sionnest in Paris
                                 											(Fig. 8
                                 										und 9 Taf.
                                 										2).
                              
                           Diese in Fig. 8 und
                              										9 Taf. 2 dargestellte, kräftig gebaute Maschine zeigt als besondere
                              									Details die hinter der Mittelebene der Wange liegende Spitzenachse und den nach
                              									rückwärts abfallenden Einschnitt der Wange vor der Planscheibe. Die Leitspindel
                              									liegt innerhalb der Wange und in Folge der genannten Anordnung der Spitzenachse so
                              									weit von dieser entfernt, daſs trotz des Einschnittes der gekröpften Wange die
                              									Einlagerung derselben wie bei einer Drehbank mit gerader Wange erfolgen konnte und
                              									somit die Einschaltung einer Zwischenwelle zur Uebertragung der Bewegung von den
                              									Wechselrädern auf die Leitspindel entbehrlich wurde. Zugleich ist dadurch dem
                              									Supportschlitten vor der Spitzenachse sichere Auflage geboten derart, daſs auch der
                              									Support dann noch gut gestützt ist, wenn der Drehstahl am äuſsersten Durchmesser der
                              									Planscheibe zur Anwendung kommt. Der Einschnitt ist in den Figuren punktirt
                              									angedeutet. Das Einspannen schwerer Arbeitsstücke zwischen die Spitzen erfolgt mit
                              									Leichtigkeit von der Rückseite der Maschine; aus diesem Grunde ist es jedoch
                              									angezeigt, die Maschine frei im Arbeitsraume, also nicht mit der Rückseite an die
                              									Wand gerückt aufzustellen.
                           Die Maſse dieser Maschine, deren übrige Details aus den
                              									Abbildungen leicht zu entnehmen sind, sind folgende: Spitzenhöhe 400mm, Länge der Wange 7000mm, Drehlänge 4800mm, Durchmesser der Planscheibe 1100mm,
                              									Durchmesser der Spindel im vorderen Lager 125mm
                              									Anzahl der Geschwindigkeitsreihen 10. Die Drehbanksspindel und die Leitspindel sind
                              									aus Stahl hergestellt. Das Gewicht der Maschine beträgt 7300k.
                           
                              J. P.
                              
                           
                        
                           Das Verarbeiten des Thones und das
                                 										Formen der Kohlenziegel (Taf. 3 und 4).
                           
                              a) Das Reinigen und Mischen des Thones.
                              Das Reinigen des Thones von beigemischten Steinen, bezieh. Versteinerungen
                                 										erfolgt noch vielfach dadurch, daſs mittels des Gefühles der Hände und Füſse die
                                 										betreffenden Verunreinigungen aufgesucht und diese hierauf mit der Hand entfernt
                                 										werden. Das Schlemmen des Thones bezweckt ebenfalls die Aussonderung von
                                 										Beimischungen.
                              
                              Chambrette-Bellon in Bèze (Cote-d'Or) stellte ein
                                 										Geräth aus, welches in ganz anderer Weise den gleichen Zweck erreichen soll.
                                 										Derselbe benutzt siebartig durchlöcherte Blechstiefel, in denen sich je ein
                                 										Kolben verschiebt. Die Blechstiefel stehen paarweise auf einem Gerüst, ihre
                                 										Kolben werden von unten bewegt und bilden gleichsam den Boden der Stiefel, ihre
                                 										ebenfalls durchlöcherten Deckel sind aufklappbar. Die Füllung der Blechstiefel
                                 										mit zu reinigendem Thon erfolgt von oben, während der betreffende Kolben sich in
                                 										seiner tiefsten Lage befindet. Nachdem der Deckel geschlossen, bewegt sich der
                                 										Kolben nach oben und preſst den Thon in Fäden, deren Dicke der Weite der in den
                                 										Wandungen befindlichen Löcher entspricht, nach auſsen. Alle gröberen
                                 										Beimischungen werden zurückgehalten und mittels der Hände von dem Kolben
                                 										abgehoben, sobald derselbe seinen höchsten Stand erreicht hat. Die Kolbenstangen
                                 										eines Stiefelpaares sind so mit einander verbunden, daſs sich die eine nach
                                 										unten bewegt, sobald die andere emporsteigt.
                              Ueber die Leistungsfähigkeit dieses Geräthes habe ich keine genügenden Angaben
                                 										erhalten können, muſs mich demnach auf das Aussprechen meiner Meinung
                                 										beschränken. Hiernach ist die durch das Geräth stattfindende Sichtung der Thonmasse für gewisse Thonarten und
                                 										bei Fertigung solcher Thonwaaren verwendbar, welche weder die hohe Feinung des
                                 										Rohstoffes verlangen, die das Schlemmen und das Kneten mittels der Hände oder
                                 										Füſse gestatten, noch herstellbar sind aus einer Thonmasse, welche durch die
                                 										weiter unten besprochenen Feinungsverfahren vorbereitet worden ist. Ich glaube,
                                 										daſs das von Chambrette-Bellon gezeigte Verfahren,
                                 										welches übrigens in etwas anderer Weise in Deutschland seit mehreren Jahren
                                 										bekannt ist, auf einem dem entsprechend beschränkten Gebiete recht nützlich sein
                                 										kann.
                              Für gewöhnliche Ziegelwaare werden die dem Thon beigemengten Steine meistens
                                 										durch Zermalmen derselben unschädlich gemacht. Dieses Zermalmen erfolgt zumeist
                                 										mittels Walzen, in seltenen Fällen mittels Kollergänge. Beide bewirken auſserdem
                                 										eine Mischung des Thones, weshalb diese Arbeit sowie erstgenannte gleichzeitig
                                 										in Betracht gezogen werden müssen, wenn man sich ein Urtheil über die Vorzüge
                                 										oder Nachtheile einer hierher gehörenden Maschine bilden will.
                              Die Ausstellung enthielt nun fast alle Arten der gebräuchlichen Thonmühlen,
                                 										nämlich Walzen, Kollermühlen und Thonschneider.
                              Um in meinen weiteren Ausführungen über diese Mühlen besser verstanden zu werden,
                                 										muſs ich auf die grundsätzliche Wirkung derselben zunächst näher eingehen. Es
                                 										seien A und B (Fig. 1 Taf. 3) zwei Walzen, welche sich in den angegebenen
                                 										Pfeilrichtungen mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit
                                 											\frakfamily{V} drehen. Diesem Walzenpaare wird Thon
                                 										zugeführt; in dem Querschnitt ab sei die
                                 										Geschwindigkeit des Thones V, in dem Querschnitt
                                 											cd dagegen v. Es
                                 										muſste demnach, wenn
                                 										die Geschwindigkeit des Thones innerhalb der Querschnitte gleich wäre, die
                                 										Gleichung Geltung haben:
                              V(ab)=v(cd) oder \frac Vv
                                    											=\frac{cd}{ab}\right,
                              d.h. es würde V erheblich
                                 										kleiner sein als v. Die Geschwindigkeit
                                 											\frakfamily{V} der Walzenumfange ändert sich zwischen ac und bd nicht.
                                 										Deshalb ist anzunehmen, daſs \frakfamily{V} gröſser als V, aber kleiner als v
                                 										ist. Längs der Berührungsfläche zwischen Thon und Walzen dürfte des groſsen
                                 										Reibungswiderstandes halber der genannte Unterschied der Geschwindigkeiten
                                 										geringer sein, in Folge dessen aber V und v in der Achse des Thonstranges um so mehr von
                                 											\frakfamily{V} abweichen, so daſs eine erhebliche
                                 										Verschiebung der Thontheilchen innerhalb des Thonstranges stattfinden wird,
                                 										welche Verschiebung eine entsprechende Mischung hervorbringt. Bewegen sich die
                                 										Walzen A und B mit
                                 										verschiedenen Umfangsgeschwindigkeiten, so wird die Verschiebung der
                                 										Thontheilchen gröſser werden, also die Mischung gründlicher stattfinden.
                                 										Gleichzeitig werden alle Steine, die dicker sind als der Abstand cd,
                                 										zertrümmert, sofern die Lagerung der Walzen mit entsprechender Entschiedenheit
                                 										gegen einander gedrückt werden. Die Zertrümmerung gelingt aber besser, wenn die
                                 										Umfangsgeschwindigkeiten der Walzen verschieden groſs sind, als wenn dieselben
                                 										sich nicht unterscheiden, weil durch ersteres die einwirkenden Kräfte die
                                 										rollenden Steine nach einander in verschiedenen Richtungen treffen. Hiernach ist
                                 										im Allgemeinen eine verschiedene Umfangsgeschwindigkeit der Walzen von
                                 										Werth.
                              Die trommelförmigen Roller der Kollergänge werden durch die Reibung an dem ebenen
                                 										Herd gedreht. Je weiter die mit letzterem in Berührung stehenden Flächentheile
                                 										der Roller von der Königswelle entfernt sind, um so gröſser sollte hiernach die
                                 										Umfangsgeschwindigkeit derselben sein. Dies ist nicht möglich, da sie alle
                                 										derselben cylindrischen Fläche angehören. Sonach wird der nach der Königswelle
                                 										zu hegende Theil der Rolleroberfläche auf dem Teller vorwärts, der nach auſsen
                                 										liegende Theil rückwärts gleiten, die Mitte aber auf dem Teller rollen. Die
                                 										Kollergänge haben daher ohne weiteres einen Unterschied in der Geschwindigkeit
                                 										der wirkenden Flächen, entsprechen also der oben genannten Forderung. Freilich
                                 										ist der Geschwindigkeitsunterschied kein gleichmäſsiger: er nimmt vielmehr von
                                 										einem gröſsten Werth bis zu Null ab.
                              Sehen wir nun, wie die Aussteller der gestellten Forderung bezüglich des
                                 										Geschwindigkeitsunterschiedes gerecht geworden sind.
                              Nach meinen Vermerken hatten nur zwei Aussteller glatte, trommelförmige Walzen zu
                                 										dem alleinigen Zweck der Steinzertrümmerung und der Thonmischung angewendet,
                                 										nämlich G. E. Boudry in Paris und Joly in Blois. Ersterer hatte eine Hertel-Schmelzer'sche Maschine ausgestellt, welche
                                 										meiner Ansicht nach nicht in Frankreich gefertigt war. Letzterer zeigte mehrere
                                 										Maschinen, welche der Hertel-Schmelzer'schen
                                 										nachgebildet waren. Die glatten, trommelförmigen Walzen dieser Maschinen drehen
                                 										sich mit verschiedener Geschwindigkeit (etwa 3 : 5), erreichen also das
                                 										Verlangte auf dem geradesten Wege.
                              Andere, unter denen ich Gebrüder Boulet in Paris
                                 										nenne, hatten die Umfläche der Walzen mit Ringen, bezieh. Rillen versehen. Fig. 2 Taf. 3 ist eine Ansicht einer Boulet'schen Maschine. An einer der Trommeln ist die Oberfläche
                                 										deutlich zu erkennen. Offenbar ist die aus dieser Anordnung hervorgehende
                                 										Wirkung ähnlich wie bei der vorhin genannten Maschine, indem die Trommelflächen
                                 										der gröſseren Durchmesser immer mit den Trommelflächen der kleineren Durchmesser
                                 										zusammen arbeiten. Mir scheint aber die Erreichung des vorliegenden Zweckes auf
                                 										so umständlichem und manche Unbequemlichkeiten im Gefolge habendem Wege nicht
                                 										vortheilhaft zu sein, vielmehr das erstgenannte Verfahren den Vorzug zu
                                 										verdienen. Sofern nämlich die Ringe ziemlich genau in die gegenüber liegenden
                                 										Rillen passen, so wird oft ein Klemmen von solchen Steinen, deren geringe Gröſse
                                 										keine Zerkleinerung nöthig macht, zwischen den einander gegenüber liegenden
                                 										Flächen eintreten.
                              Es ist hierbei noch zu bemerken, daſs Boulet
                                 										auſserdem – an einer seiner Maschinen – den Walzen eine verschiedene
                                 										Umdrehungsgeschwindigkeit gegeben hatte!
                              Hanctin in St. Denis verwendete eine Art Kollermühle
                                 										zur Feinung des Thones. Der Teller derselben besteht aus einem kreisförmig
                                 										gebogenen Troge; in demselben rollen drei durchbrochene Kugeln, indem diese
                                 										durch mit Fingern versehene Arme, welche sich mit einer senkrechten Welle
                                 										drehen, fortgeschoben werden. Diese Maschine kann nur weichen Thon verarbeiten,
                                 										zertrümmert die beigemischten Steine nicht, scheidet sie ebenso wenig aus; sie
                                 										hat in ihrer Wirkungsweise dem sogen. Thonschneider gegenüber Nichts voraus, ist
                                 										aber wesentlich theurer sowohl im Ankauf, als auch bezüglich ihrer
                                 										Unterhaltung.
                              Der Thonschneider nimmt bei der Feinung (Mischung) von weichem Thon, sofern
                                 										dieser nicht von Steinen befreit werden soll, den ersten Rang ein. Die
                                 										Ausstellung enthielt denselben in den verschiedensten Formen und Gröſsen, sowohl
                                 										für alleinige Verwendung, als auch als Fertigmischer desjenigen Thones, welcher
                                 										zuvor durch Walzwerke verarbeitet ist. Er wirkt mischend, indem die Schräge
                                 										seiner Messer den Thon fortschiebt, während die Reibung des Thones an den Wänden
                                 										des Gefäſses den Thon zurückzuhalten strebt. Einzelne Abtheilungen des Gemenges
                                 										eilen daher anderen voraus und nehmen somit diesen gegenüber eine andere Lage
                                 										ein. Merkwürdig ist die Erscheinung, daſs die Bedingungen, unter welchen diese
                                 										wichtige Maschine am vortheilhaftesten arbeitet, bis jetzt so wenig klar gelegt
                                 										sind. Ein groſser Theil der Verschiedenheiten in Form, Gröſse und Einrichtung,
                                 										welche an den
                                 										ausgestellten Thonschneidern hervortraten, ist auf den genannten Umstand
                                 										zurückzuführen.
                              
                           
                              b) Formen der Thonwaaren.
                              Früher wurde in D. p. J. * 1876 222 310 das Formen von Porzellantellern mittels der
                                 											Faure'schen Maschinen besprochen. Zu Paris
                                 										hatte P. Faure in Limoges seine Maschinen in
                                 										verbesserter Gestalt ausgestellt. Namentlich die Maschine zum Fertigformen ist
                                 										so wesentlich vervollkommnet, daſs sie in 10 Arbeitsstunden gewöhnlich gegen 500
                                 										Teller liefern und deshalb eine sehr verbreitete Einführung erfahren haben
                                 										soll.
                              Die Fig. 3 und 4 Taf. 3
                                 										stellen die neue Maschine in zwei Ansichten dar. An einem kräftigen,
                                 										guſseisernen Gestell ist die Spindel gelagert; sie trägt an ihrem oberen Ende
                                 										die Töpferscheibe E und wird mittels der festen
                                 										Riemenrolle H in Umdrehung versetzt. Die
                                 										Riemenrolle G dreht sich lose um die Welle und
                                 										dient zur Auſserbetriebsetzung der Spindel, unter Zuhilfenahme der durch den
                                 										Fuſshebel F verstellbaren Theile. Auf der Scheibe
                                 											E wird das Modell D befestigt, dessen Form der Innenfläche des zu bildenden Tellers
                                 										entspricht. Ueber D befinden sich die beiden
                                 										formenden Werkzeuge A und B, welchen selbstständige Bewegungen gegeben sind. A schwingt in einem Bogen um die Achse der Säule
                                 											R; auſserdem steigt A sowie B mit der Säule R senkrecht auf und nieder. Diese Bewegungen werden
                                 										auf. folgende Weise hervorgebracht.
                              Auf der Scheibenspindel befindet sich eine Riemenrolle 2, welche die beiden
                                 										Rollen J, von denen die eine sich lose herumdreht,
                                 										während die andere mit ihrer Welle fest verbunden ist, mittels eines
                                 										Treibriemens dreht. Die Welle der Rollen J ist mit
                                 										einer Schraube K versehen, welche in ein Zahnrad
                                 											Q eingreift und hierdurch die Drehung zweier
                                 										unrunder Scheiben L und M veranlaſst, welche mit dem Rade Q durch
                                 										eine gemeinschaftliche Welle verbunden sind. Die unrunde Scheibe L wirkt auf eine in der Gabel des um S drehbaren Körpers gelagerte Rolle N. Der genannte drehbare Körper endigt oben in
                                 										einen verstellbaren Stift T und beeinfluſst damit
                                 										den Arm U, der mit dem Arm, an welchem A befestigt ist, gemeinschaftlich gegossen wurde.
                                 										Sobald hiernach die unrunde Scheibe L die Rolle N verdrängt, wird auch U und A bewegt, und zwar vermöge der
                                 										beschriebenen Einrichtung nur in wagrechter Ebene. U und A drehen sich aber um die Säule R und müssen sich wegen der Anordnung ihres Lagers
                                 										mit der Säule R senkrecht auf und nieder bewegen.
                                 										Diese erhält ihre Bewegung durch die unrunde Scheibe M und die auf derselben laufende Rolle O.
                                 										Da M und L sich
                                 										gleichzeitig drehen, so muſs dem Werkzeug A auch
                                 										die senkrechte geradlinige Schwingung zu Theil werden, so lauge dasselbe durch
                                 											L im Bogen schwingt. Das Werkzeug A erhält hierdurch eine solche Bewegung, daſs es in
                                 										bester Weise seine Aufgabe zu lösen vermag, welche in der Ausbildung des Bodens
                                 										des Tellers oder der Schüssel und in dem Verdrängen des überflüssigen Thones
                                 										besteht.
                              Nachdem diese Arbeit im Wesentlichen vollendet ist, tritt das Werkzeug B in Thätigkeit, welchem die Formung des Randes des
                                 										zu fertigenden Tellers überwiesen ist. Mit Hilfe der Handkurbel C wird B seiner
                                 										Höhenlage nach genau eingestellt; die senkrechte Bewegung von R vermittelte vorher ein allmäliges Niederbiegen
                                 										des Randes des Messerblattes, so daſs derselbe gleichzeitig mit dem Boden in der
                                 										niedrigsten Stellung von R seine Vollendung
                                 										erfährt. Nunmehr wird R durch die unrunde Scheibe
                                 											M rasch gehoben, um den fertigen Teller
                                 										beseitigen und durch ein Massenblatt ersetzen zu können.
                              Die Verbindung des Stiftes T mit dem Arm U ist eine wenig vollkommene; um einen in Folge
                                 										dessen eintretenden „todten Gang“ zu vermeiden, hat man den Arm U mittels einer Schnur der Einwirkung, des
                                 										Gewichtes V ausgesetzt. Das Verschieben des
                                 										Riemens, welcher auf den Rollen I und J liegt, erfolgt durch den Hebel W bezieh. den Fuſshebel F'.
                              Schlieſslich ist noch einer Theilconstruction zu gedenken, welche die Aenderung
                                 										der Form der unrunden Scheiben bezweckt. Man erkennt dieselbe in Fig. 4
                                 										an der Scheibe L.
                              Die Maschine arbeitete in der Ausstellung täglich und machte hinsichtlich ihrer
                                 										Leistung einen recht vortheilhaften Eindruck. Nicht so günstig kann man die
                                 										Construction der Theile beurtheilen, welche unwillkürlich fühlen läſst, daſs sie
                                 										das Ergebniſs zahlreicher Versuche, nicht aber einer Ausbildung nach
                                 										einheitlichem Gedanken ist.
                              Zum Formen der Dachziegel waren Maschinen zweier Gattungen ausgestellt. Die eine
                                 										derselben diente zur Fertigung von sogen. Biberschwänzen, also ebenen Ziegeln,
                                 										welche behufs des Aufhängens mit einer Nase versehen sind. Sie war nur durch
                                 										Maschinen des schon genannten Fabrikanten Joly in
                                 										Blois vertreten. Ein liegender Thonschneider erzeugt mit Hilfe eines geeigneten
                                 										Mundstückes einen Thonkörper von flach rechteckigem Querschnitt. Ziemlich nahe
                                 										vor dem Mundstück befindet sich ein Walzwerk, welches den genannten Thonkörper
                                 										in geringem Maſse ausstreckt, so daſs eine Platte von gewünschter Dicke
                                 										entsteht. Das Walzwerk formt gleichzeitig die Nase, welche in ähnlicher Weise
                                 										durch Einbiegen eines der kurzen Ränder entsteht, wie bei der Fertigung der
                                 										deutschen Dachpfannen der Fall ist; ein Unterschied ist nur insofern vorhanden,
                                 										als die gebildete Höhlung durch die Maschine nicht ausgefüllt wird.
                              Die andere Gattung gehörte der Falzziegel-Verfertigung an. Durch irgend ein
                                 										Verfahren werden Platten gebildet, welche die entsprechenden Maſse besitzen.
                                 										Diese Platten werden in einer Presse in die gewünschte Form gebracht.
                              
                              Da diese Fabrikationsart in Frankreich heimisch ist, so glaube ich, die von
                                 										französischen Fabrikanten gelieferten, hierher gehörenden Ausstellungsstücke
                                 										näher besprechen zu sollen.
                              Chambrette-Bellon in Bèze hatte eine Presse für
                                 										Falzziegel ausgestellt, die im Wesentlichen derjenigen gleicht, welche Gebrüder Schmerber 1873 in Wien ausgestellt hatten.
                                 										Ich habe diese Presse damals ausführlich beschrieben (vgl. * 1874 211 7) und darf deshalb Interessenten auf die Quelle
                                 										verweisen. Eine Presse für Handbetrieb, derselben Firma angehörig, war
                                 										theilweise recht zweckmäſsig angeordnet. Die obere Formplatte dieser Presse wird
                                 										mittels einer Schraube gegen die auf der unteren liegende Thonplatte gedrückt,
                                 										bezieh. von dem geformten Thonziegel abgehoben. Hierauf vermag man die untere
                                 										Formplatte in ihrer Längenrichtung zu verschieben. So lange sie noch Theilweise
                                 										unter der oberen Formplatte sich befindet, gleitet sie längs einer
                                 										walzenförmigen Stange und einer wagrechten, ebenen Platte} sobald sie dagegen um
                                 										ihre ganze Länge verschoben ist, hat sie die ebene Platte verlassen, kann somit
                                 										sehr bequem um die walzenförmige Stange gekippt werden, so daſs das Abnehmen des
                                 										geformten Ziegels gar keine Mühe macht. Hierauf kippt man die untere Formplatte
                                 										zurück, legt ein zu pressendes Thonblatt auf, schiebt beide unter die obere
                                 										Formplatte und preſst von neuem. Hieraus geht hervor, daſs die in Rede stehende
                                 										Presse nicht allein recht bequem für das Abnehmen der gepreſsten Ziegel ist,
                                 										sondern auch mit dem denkbar geringsten Formplattenhub zu arbeiten vermag, da
                                 										die obere Formplatte nur in so weit gehoben zu werden braucht, als die Dicke der
                                 										ungepreſsten Platte verlangt.
                              G. Pinette in Chalon-sur-Saône hatte die untere Form
                                 										in derselben Weise verschiebbar und umkippbar gemacht, wie Chambrette-Bellon. Die Bewegung der oberen
                                 										Preſsform erfolgt aber durch eine Schraube mit Schwungrad, an dessen Rande
                                 										abwechselnd die eine oder die andere Frictionsscheibe drehend wirkt, wie bei
                                 										älteren Prägemaschinen gebräuchlich ist. Diese Bewegungsübertragung war an den
                                 										verschiedenartigsten Maschinen der französischen Ausstellung verwendet und wird
                                 										auch im vorliegenden Theilbericht noch einmal Erwähnung finden.
                              Schlosser und Maillard in Paris führten eine
                                 										Falzziegelpresse vor, bei welcher auf andere Weise die Möglichkeit angestrebt
                                 										wird, rasch zu arbeiten. Die obere Platte erhält ihre auf und nieder gehende
                                 										Bewegung durch eine dreigängige Schraube, an welcher ein Doppelarm mit zwei
                                 										Schwungkugeln angebracht ist. Unter der oberen Platte befinden sich zwei Formen,
                                 										die auf Geleisen zu verschieben sind, und zwar so, daſs eine derselben an der
                                 										linken oder rechten Seite der Presse sich befinden muſs, wenn die andere in
                                 										richtiger Lage unter der oberen Preſsform sich befindet. Die auſserhalb der
                                 										Maschine befindliche Form wird mit einem Massenblatt bedeckt, während gepreſst
                                 											wird. Hierauf –
                                 										nachdem die obere Platte gehoben – schiebt man erstere unter die obere Preſsform
                                 										und befördert damit die untere Form, welche soeben zum Pressen benutzt wurde,
                                 										mit ihrem Ziegel nach der Auſsenseite der Maschine. Der Ziegel wird hier
                                 										abgehoben und ein neues Thonblatt aufgelegt, während die andere Form ihr Blatt
                                 										zum Ziegel ausbilden läſst u.s.w. Das Verfahren ist recht sinnreich; es
                                 										ermöglicht ebenfalls einen geringen Hub der oberen Platte, gewährt aber bei
                                 										weitem nicht ein so bequemes Abheben des Ziegels, als die vorhin beschriebene
                                 										Presse von Chambrette-Bellon und G. Pinette.
                              Brethon in Tours zeigte eine Falzziegelpresse für
                                 										Maschinenbetrieb, bei welcher die unteren Formplatten ebenso eingerichtet sind
                                 										und ebenso gehandhabt werden, wie bei der Maschine von Schlosser und Maillard beschrieben wurde. Die Bewegung der oberen
                                 										Platte erfolgt aber mittels Krummzapfen, unter Einschaltung eines doppelarmigen
                                 										Hebels, welcher über der Maschine Platz gefunden hat. Die Anordnung dieser
                                 										Maschine erscheint nicht nachahmenswerth. – Handpressen derselben Firma, welche
                                 										ebenfalls mit Hebel versehen sind, dürften eher zu den zweckmäſsigen derartigen
                                 										Geräthen gezählt werden.
                              Fig. 5 Taf. 3 stellt eine Falzziegelpresse von Joly in Blois dar, welche mehrere
                                 
                                 										Eigenthümlichkeiten besitzt. Die untere Form ist auf zwei Schienen verschiebbar
                                 										und wird, nachdem sie nach auſsen gezogen ist, mit Hilfe des Handhebels A behufs ihrer Entleerung umgekippt. Die obere Form
                                 										wird von einer Platte B und 4 Stangen D getragen, geführt und auch niedergezogen. Sie ist
                                 										mit diesen Stangen unter Vermittlung der Kopfplatte B durch Muttern verbunden, welche ihr Gewinde auf den Stangen selbst
                                 										finden; man vermag sie somit bequem und genau hinsichtlich ihrer Höhenlage
                                 										einzustellen. Dies ist um so mehr nothwendig, als die Presse nicht allein für
                                 										Falzziegel, sondern auch für groſse Hohlziegel verwendet werden soll. Die
                                 										Stangen D erhalten ihre Führung in der oberen
                                 										Platte C des Maschinengestelles und nahe am Boden
                                 										in Querstücken E, so daſs die Führung eine recht
                                 										sichere genannt werden muſs. Ein Querstück F
                                 										verbindet die vier Stangen D mit einem
                                 										sternförmigen Rade, in welchem drei Rollen G
                                 										gelagert sind. Auf diese Rollen wirken die drei eigenthümlich geformten Zähne
                                 										des Rades H, welches auf der durch das groſse
                                 										Stirnrad J bewegten Welle K befestigt ist. Die Rollen G legen sich
                                 										nämlich in die Höhlungen von H in ähnlicher Weise,
                                 										wie die Zähne von Stirnrädern in einander greifen; der Boden der betreffenden
                                 										Höhlung von H drückt eine der Rollen O nieder und nimmt sie gleichzeitig in wagrechter
                                 										Richtung mit, bis die Welle K, die Rolle G und der Zapfen des sternförmigen Rades über
                                 										einander, d.h. die Rolle G senkrecht unter der
                                 										Welle K liegt. Die gemeinschaftliche Wirkung des
                                 										Rades H und des sternförmigen, die Rollen G enthaltenen Rades ist daher dieselbe, wie
                                 										diejenige des Kniehebels, sonach die Entschiedenheit der Druckwirkung, welche durch
                                 										die Theile F, D und B
                                 										auf die obere Formplatte übertragen wird, eine sehr groſse.
                              Bei fernerer Drehung der Welle K bezieh. des Rades
                                 											H schieben die Zähne des letzteren die Rollen
                                 											G lediglich zur Seite, während die unrunden
                                 										Scheiben L unter, weiter oben mit den Stangen D verbundene, Rollen greifen und die Stangen nebst
                                 										der oberen Formplatte heben. Der Antrieb des groſsen Rades J erfolgt durch ein Zahnrädchen, welches entweder
                                 										durch die Handkurbel M oder durch die Riemenrollen
                                 											N bewegt wird.
                              Bemerkenswerth ist noch die Befestigungsart der Maschine auf dem Fuſsboden. Die
                                 										beiden Schilder des Maschinengestelles sind unten mittels der Querstücke O verbunden, welche auſserhalb derselben in runde
                                 										Zapfen endigen. Diese Zapfen sind in Bohrungen der Frösche P gesteckt und können sich in diesen drehen. Joly hatte fast sämmtliche Maschinen seiner
                                 										Ausstellung in dieser Weise gestützt; er bezweckt offenbar die Vermeidung von
                                 										Spannungen in dem Maschinengestell, welche leicht eintreten, sobald die mit dem
                                 										Gestell zusammengegossenen Füſse auf einem unebenen Fuſsboden befestigt werden.
                                 										Die Anordnung entspricht wenigstens theilweise dem genannten Zweck.
                              Eine sehr kräftige Hohlziegelpresse von Gebrüder
                                    											Boulet in Paris ist durch Fig. 6
                                 										Taf. 3 abgebildet. Man erkennt zunächst, daſs die obere Formplatte A mit Hilfe einer mehrgängigen Schraube, eines
                                 										Schwungrades B und zweier Reibungsräder C auf und nieder bewegt wird. Die beiden Räder sind
                                 										auf der gemeinschaftlichen Welle D befestigt und
                                 										werden abwechselnd, mittels des Hebels E bezieh.
                                 										des Handhebels F, gegen den Kranz von B gedrückt; sie drehen daher das Schwungrad B einmal in der einen, einmal in der anderen
                                 										Richtung. Die untere Form G ist schlittenartig
                                 										verschiebbar und, wenn genügend ausgezogen, um die Achse der Spindel H umkippbar. Die Presse soll fähig sein, 2500 bis
                                 										4500 Ziegel – je nach der Gröſse derselben – in einer 10stündigen Arbeitszeit zu
                                 										pressen. Mir gefällt dieselbe nicht so gut als diejenige, welche Fig. 5
                                 										wiedergibt, zumal diese nur 2100, jene aber 3200 Franken kosten soll.
                              Gebrüder Boulet hatten ferner eine Dachziegelpresse
                                 										geliefert, welche beide in Frage kommenden Formungsarbeiten, nämlich die Bildung
                                 										des Massenblattes und die endgiltige Formung durch Pressen verrichtete. Mittels
                                 										eines Krummzapfens erfolgt die Bewegung der für beide Arbeiten erforderlichen
                                 										Werkzeuge; ein Kolben preſst die entsprechende Thonmenge durch ein Mundstück und
                                 										erzeugt damit das Massenblatt; dieses gelangt auf die untere Form der Presse,
                                 										mit dieser unter die obere Formplatte und erhält hier ihre Pressung. Die untere
                                 										Form wird behufs ihrer Entleerung wagrecht verschoben, kann aber im ausgezogenen
                                 										Zustande nicht umgekippt werden.
                              An die Dachziegelpressen schlieſsen sich unmittelbar die sogen. Nachpressen für Mauerziegel.
                                 										Bevor ich auf die Besprechung der hierher gehörenden Ausstellungsstücke eingehe,
                                 										halte ich eine Erörterung des Zweckes dieses Pressens, wie des Pressens von
                                 										Thonwaaren überhaupt, für geboten. Die weiche Thonmasse hat man sich aus kleinen
                                 										Thonkörpern zu denken, welche im Wasser schwimmen, oder doch ringsum von Wasser
                                 										umgeben sind, so daſs ihre gegenseitige Verschiebung leicht von statten geht.
                                 										Beimengungen von Sand und anderen Körpern kleinkörniger Gröſse ändern hierin
                                 										zunächst nichts. In Folge Verdunstung eines Theiles des in der Masse vertheilten
                                 										Wassers ist das übrig bleibende Wasser bestrebt, die einzelnen Körperchen
                                 										entsprechend zu nähern, da es an den Wandungen derselben haftet und seine eigene
                                 										Zusammenhangskraft eine Trennung der Wasserschichten zu verhindern sucht.
                                 										Hierbei werden einige Körperchen der Masse zusammenstoſsen; sofern sie bildsam
                                 
                                 										genug sind, um dem Adhäsionseinfluſs des Wassers nachzugeben, so wird eine
                                 										andere gegenseitige Lage derselben eintreten, welche dem Wasser gestattet, im
                                 										Zusammenhang zu bleiben; ist der erforderliche Grad von Bildsamkeit nicht
                                 										vorhanden, stoſsen namentlich harte Körperchen zusammen, welche behufs
                                 										Beibehaltung des Zusammenhanges eine Verschiebung im weiteren Umfange nöthig
                                 										machen, so wird ein theilweises Abreiſsen stattfinden müssen. Durch Zuhilfenahme
                                 										eines äuſseren Druckes kann man dieses Abreiſsen vermeiden und, wenn es schon
                                 										eingetreten sein sollte, unschädlich machen, so lange die Bruchflächen noch mit
                                 										Wasser oder Wasserdampf bedeckt sind, d.h. mit solchen Hüllen, welche durch
                                 										Verdunstung beseitigt werden können. Wenn dagegen die Trennung in solchem Maſse
                                 										oder so lange vor dem Eintritt des äuſseren Druckes stattgefunden hat, daſs der
                                 										Wasserdampf bereits von atmosphärischer Luft verdrängt worden ist, so wird die
                                 										Näherung der Bruchflächen zu einer Wiederherstellung des Zusammenhanges nicht
                                 										führen. Beim Weglassen jedes äuſseren Druckes erhält der reinste Thon eine
                                 										groſse Zahl kleiner Risse der vorhin bezeichneten Art, da das vorsichtigste
                                 										Trocknen kein vollständig gleichmäſsiges sein kann. Das Brennen des Thones kann
                                 										diese Risse wieder beseitigen, wenn die Erhitzung bis zum Schmelzpunkte
                                 										fortgesetzt wird, weil alsdann die trennenden Schichten atmosphärischer Luft
                                 										ausgetrieben werden. Unreine Thonarten verhalten sich, wie schon angedeutet,
                                 										ungünstiger; solche Thonarten aber, in welchen die Verunreinigungen nicht
                                 										gleichförmig vertheilt sind, werden am wenigsten im Stande sein, dem Bestreben
                                 										des Wassers, den Zusammenhang zu erhalten, in genügender Weise nachzukommen.
                                 										Daher verwendet man groſse Sorgfalt auf das Mischen des Thones und zertrümmert
                                 										gröſsere, feste Körper, um die Bruchstücke gleichmäſsig vertheilen zu können,
                                 										oder beseitigt sie mit gröſserer oder geringerer Sorgfalt, je nachdem man eine
                                 										mehr oder weniger feste Waare fertigen will.
                              
                              Offenbar wird durch die genannten kleinen Risse die Fläche, längs welcher der
                                 										Körper bei einer Inanspruchnahme zu widerstehen vermag, verkleinert, also die
                                 										Festigkeit vermindert. Durch Vermeidung der Risse wird die volle Festigkeit
                                 										erhalten. Man denke nur an die Widerstandsfähigkeit eines gut geschlagenen
                                 										Lehmestriches und vergleiche sie mit derjenigen eines Estriches, welcher eine
                                 										geringere Zahl Trachten erhalten hat; oder man vergleiche den immer noch
                                 										ziemlich feuchten Estrich mit einem Lehmsteine, der viel trockner ist. Beide
                                 										Vergleiche – zu denen ich noch eine groſse Zahl anderer anführen könnte –
                                 										erhärten unwiderleglich das oben Gesagte.
                              Wenn man daher den Thon in reichlich weichem Zustande geformt hat, so ist es
                                 										behufs Erzielung eines einigermaſsen festen Ziegels – abgesehen von Klinkern –
                                 										unbedingtes Erforderniſs, nach theilweisem Trocknen eine Zusammendrückung
                                 										eintreten zu lassen. Soll der Ziegel sehr hart werden, so ist diese Pressung ein
                                 										oder mehrere Male zu wiederholen.
                              Wenn man den Thon in einem so trocknen Zustande verarbeitet, wie man ihn sonst
                                 
                                 											„nachzupressen“ pflegt, so ist ohne weiteres die Festigkeit des
                                 										Ziegels zu erwarten, welche durch jenes „Nachpressen“ gewonnen wird.
                              Wir erhalten hierdurch eine Reihe von Fabrikationsarten, nämlich: 1) Verarbeitung
                                 										weichen Thones für lose Waare. 2) Verarbeitung weichen Thones und Nachpressen für festere Ziegel. 3) Verarbeitung
                                 										steifen Thones u.s.w.
                              In Bezug auf das Formen von Ziegeln aus weichem Thon bot die Ausstellung keine
                                 										erwähnenswerthen Objecte; ich kann daher, wie früher gesagt, sofort zu der
                                 										zweiten Fabrikationsart übergehen, d.h. da der erste Theil derselben als
                                 										erledigt zu betrachten ist, zur Besprechung der Nachpressen schreiten.
                              F. Ficheux und Comp. in Paris hatten mehrere Formen
                                 										solcher Nach pressen ausgestellt, welche mit gewaltigem Hebelwerk ausgestattet
                                 										waren. Ich verzichte auf die Beschreibung derselben, weil ihre Anordnungen zu
                                 										wenig hübsch sind.
                              Der mehrgenannte Joly in Blois zeigte dagegen eine
                                 										recht hübsche Presse; sie ist durch Fig. 7
                                 										Taf. 4 dargestellt. Die Preſsform A ruht auf dem
                                 										Gestell; in der Kopfplatte desselben finden zwei Stangen B ihre Führung, welche aber mittels eines Querstückes C verbunden sind und an diesem die obere Preſsform
                                 											D tragen, während sie mit einem Bock K in Verbindung stehen, der mittels des Stiftes E in der Fuſsplatte geführt wird. Der Bock K umschlieſst die durch den Hebel J zu bewegende Welle und steht mit dieser in
                                 										Verbindung vermöge der unrunden Scheibe G, der in
                                 										einem Kniehebelstück gelagerten Rolle F und der in
                                 											K festgelagerten Rolle H. Dreht man den Hebel J in der
                                 										Pfeilrichtung a, so umfaſst ein Ausschnitt der
                                 										Scheibe G die Rolle F. Bei weiterem
                                 										Drehen von J tritt hierbei die Kniehebelwirkung
                                 										ein, so daſs der Druck der Formplatte D, sobald
                                 										letztere dem Ende ihrer Bewegung sich nähert, ein sehr groſser wird. Die untere,
                                 										in dem Kasten A befindliche Formplatte stützt sich
                                 										hierbei auf die Kopfplatte des Gestelles.
                              Nach stattgefundener Pressung bewegt man den Hebel J
                                 										in der Pfeilrichtung b; hierdurch wird zunächst der
                                 										Kniehebel gelöst; gleichzeitig drückt aber der Rücken der unrunden Scheibe G gegen die Rolle H
                                 										und hebt in Folge dessen den Bock K und mit ihm die
                                 										obere Formplatte D. Nach einiger Zeit stöſst der
                                 										Bock K gegen einen an der unteren Formplatte
                                 										befestigten, in der Kopfplatte des Gestelles geführten Stift L und veranlaſst dadurch die untere Formplatte an
                                 										der aufwärts gerichteten Bewegung theilzunehmen, also den gepreſsten Stein aus
                                 										der Form A zu schieben, so daſs derselbe bequem
                                 										abgehoben werden kann.
                              Die pressenden Flächen bedürfen hiernach eines groſsen, senkrechten Weges, was
                                 										mit einem entsprechenden Kraftaufwande verbunden ist.
                              A. Chevalier und Baujan in Paris hatten an ihren
                                 										Nach pressen diesen Uebelstand vermieden, indem sie den Kasten, welcher den zu
                                 										pressenden Stein umschlieſst, diagonal getheilt hatten. Die eine Hälfte ist an
                                 										dem Boden der Form befestigt, die andere Hälfte kann abgenommen werden. – Ich
                                 										fürchte, daſs die Bedienung der Presse hierdurch umständlich wird.
                              England hatte einige schon bekannte Nachpressen geliefert, weshalb ich mir eine
                                 										Besprechung ersparen kann.
                              Zahlreicher als die Nachpressen waren die Maschinen vertreten, welche die
                                 										Ziegelsteine aus sogen, trocknem Thon fertigen.
                              Die von Joly in Blois und von Boudry in Paris ausgestellten Hertel-Schmelzer'schen Ziegelmaschinen gehören
                                 										schon hierher, wenngleich sie einen weicheren Thon zu verarbeiten pflegen, als
                                 										die vornehmlich England angehörenden Pressen. Es ist mir unter diesen Pressen,
                                 										bei welchen eine Zahl von Formen mit beweglichem Boden in einer wagrechten, sich
                                 										ruckweise drehenden Platte angebracht sind, welche Formen mit krümlichem Thon
                                 										gefüllt, dann mittels eines kräftig drückenden Stempels geschlossen werden,
                                 										worauf der betreffende bewegliche Boden, nachdem die Form den Platz des Stempels
                                 										verlassen hat, den fertigen Ziegel allmälig aus der Form schiebt, wenig Neues
                                 										aufgefallen. Erwähnenswerth dürfte eine Presse von Chambrette-Bellon sein, in deren Tisch nicht weniger als 24 Formen
                                 										Platz gefunden haben, und bei welcher die beweglichen Böden auch die Pressung zu
                                 										vollziehen haben. Der Kasten, in welchen der Thon geworfen wird, übergreift ⅙
                                 										sämmtlicher Formen. Ich halte eine so groſse Zahl von Formen in einer Maschine für
                                 										nicht vortheilhaft, weil bei einer nöthig werdenden Aenderung der Formengröſsen
                                 										erhebliche Kosten erwachsen.
                              Von hervorragendem Interesse für mich war die Maschine Nr. 2 der Gregg Brick Company in Philadelphia, welche in dem
                                 										landwirthschaftlichen Annex der Vereinigten Staaten im Betrieb gezeigt wurde.
                                 										Sie besteht aus der Presse und dem Speiseapparat. Unter einem zum Einwerfen des
                                 										krümlichen Thones dienenden Trichter befindet sich ein wagrechter Kanal A (Fig. 8
                                 										und 9 Taf.
                                 										3) von rechteckigem Querschnitt, den ein längs des Kanales beweglicher Kolben
                                 											B mit senkrechtem Kopfende ausfüllt. An dem
                                 										einen Ende des Kanales mündet derselbe in einen Kasten C, dessen wagrechter Querschnitt einem plattliegenden Ziegel
                                 										entspricht, und dessen Boden D senkrecht
                                 										verschiebbar ist. Der Kolben B befinde sich in
                                 										gröſster Entfernung von C, der Trichter ist mit
                                 										Thon gefüllt und die Oberfläche des Bodens D
                                 										schneidet mit der Sohle von A ab, ganz so, wie Fig. 8 erkennen läſst. Es bewegt sich alsdann der Kolben B in der Pfeilrichtung vorwärts und schiebt eine
                                 										entsprechende Thonmenge in den Kasten C. Hierauf
                                 										hebt sich D und preſst den Thon, weil die
                                 										Druckplatte E des Kastens C diesen oben noch fest verschlieſst. Nach vollzogener Pressung wird
                                 											E ebenfalls gehoben, während D seine steigende Bewegung fortsetzt, so daſs
                                 										schlieſslich der gepreſste Stein über den Rand des Kastens C (vgl. Fig. 9)
                                 										gehoben wird und eine Platte F im Stande ist, den
                                 										Stein zur Seite zu schieben. Inzwischen hat der Kolben B seine rückläufige Bewegung angetreten, D steigt nieder, F geht in seine Ruhelage
                                 										zurück und das Spiel beginnt von Neuem. Die Maschine soll, bei einer
                                 										Kraftbeanspruchung von 10e, stündlich 800 bis
                                 										1000 Steine formen können; sie kostet ab Philadelphia ohne Mischmaschine 650
                                 										Dollars.
                              Endlich nenne ich noch eine Handpresse für Fuſsbodenplatten, welche G. Pinette in Chalon-sur-Saône ausgestellt hatte.
                                 										Bemerkenswerth ist hier die zweckmäſsige Zusammenfassung der einzelnen Theile
                                 										und die Einrichtung, vermöge welcher die Form um einen senkrechten Zapfen nach
                                 										auſsen gedreht werden kann, so daſs mit zwei Formen zu arbeiten ist, wobei die
                                 										eine in der Presse zum eigentlichen Formen benutzt wird, während die zur Seite
                                 										geschobene ihre Füllung erhält.
                              Die Röhren-Formmaschinen waren, mit einer Ausnahme, mit Stiefel und Kolben
                                 										versehen, so daſs je eine Stiefelfüllung zu Röhren verarbeitet wird, worauf der
                                 										Kolben behufs abermaliger Füllung des Stiefels zurückgeschoben werden muſs. Emil Müller in Paris hatte eine Presse für gröſsere
                                 										Röhren ausgestellt, welche im Wesentlichen der Sachsenberg'schen Presse (* 1874 214 428)
                                 										nachgebildet schien. (Schl. folgt.)
                              Prof. Hermann Fischer.
                              
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               

