| Titel: | Neue Eisschränke. | 
| Fundstelle: | Band 232, Jahrgang 1879, S. 63 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Neue Eisschränke.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 8.
                        Neue Eisschränke.
                        
                     
                        
                           Der in Fig. 3 Taf. 8 nach dem Schweizerischen Gewerbeblatt, 1878 S.
                                 										206 im Durchschnitt gezeichnete Eisschrank für Haushaltungen ist wie
                              									gewöhnlich aus 12 bis 15cm weit von einander
                              									abstehenden Breterwänden hergestellt, deren Zwischenräume mit Spreu, Schlackenwolle
                              									u. dgl. gefüllt sind. Der gut schlieſsende Deckel a
                              									lehnt sich beim Aufklappen gegen die Stütze c, welche
                              									ein Bört zu beliebiger Benutzung trägt. Der Boden und die Wandungen des Schrankes
                              									sind bis d mit Zinkblech ausgeschlagen. Das Eis wird
                              									auf den Rost e gelegt und auf dieses das zu
                              									conservirende Fleisch v. dgl. das Schmelzwasser flieſst
                              									durch das gebogene Rohr b ab. – Die latente
                              									Schmelzwärme des Eises würde bei diesem Schrank besser ausgenutzt werden, wenn der
                              									Eisraum über dem Aufbewahrungsraum für die Speisen lägeVgl. Ferd. Fischer: Chemische Technologie des
                                       												Wassers, Braunschweig 1878 S. 63., wie dies bei den
                              									neueren Eisschränken auch meist der Fall ist.
                           E.
                                    											Stuck in Leipzig (* D. R. P. Nr. 2341
                              									vom 4. November 1877) schlägt vor, die äuſsere Wand des Eisschrankes aus 25mm starkem Holz zu machen, diese innen mit einer
                              									Filzschicht zu bekleiden, darüber eine in Leinöl getränkte Papptafel und
                              									schlieſslich ein Zinkblech zu legen. – Diese Isolirung erscheint etwas
                              									mangelhaft.
                           J.
                                    											Scheibner in Berlin (* D. R. P. Nr.
                              									2475 vom 3. Januar 1878) füllt die Zwischenräume zwischen dem Schrank und einem
                              									Einsatz, welcher die aufzubewahrenden Speisen aufnimmt, mit kleinen Steinen, über
                              									die das Schmelzwasser des darüber liegenden Eises flieſsen soll. – Eine Ausfüllung
                              									mit Stoffen, welche die Wärme schlecht leiten, würde auf den Eisverbrauch günstiger
                              									wirken als die schweren Steine.
                           F.
                                    											Brüggemann in Magdeburg (* D. R. P.
                              									Nr. 2786 vom 3. Juli 1877) hat einen Eisschrank patentirt erhalten, welcher sich von
                              									den gewöhnlichen Eisschränken nur durch eine keineswegs einfache Hahnvorrichtung zum
                              									Ablassen des Schmelzwassers unterscheidet.
                           Th.
                                    											Weigele in Berlin (* D. R. P. Nr.
                              									2484 vom 12. März 1878) schlägt vor, das Schmelzwasser in einer besonderen
                              									Abtheilung des Eisschrankes zu sammeln, in diesen auch anderes Wasser zu geben und das so
                              									abgekühlte Wasser durch ein Kohlefilter zu klären, um es dann als Trinkwasser zu
                              									verwenden.
                           Nach gefälliger Mittheilung des Hrn. Neubecker in
                              									Offenbach a. M. bestehen die von ihm hergestellten Eisschränke, System Brainard (vgl. 1874 214 421), aus einem 5 bis 7cm starken Holzgerippe, welches innen und auſsen
                              									mit Bretern bekleidet ist, die dann wieder mit an den Nuthen verlöthetem Zinkblech
                              									überzogen wurden. Dadurch wird erreicht, daſs die aus Hobelspänen von Tannenholz
                              									bestehende Füllung völlig trocken und luftdicht abgeschlossen bleibt. Der
                              									verhältniſsmäſsig groſse Eisraum A (Fig. 4 Taf.
                              									8) ist von dem Räume B für die Speisen durch ein
                              									zickzackförmig gebogenes Blech getrennt. Durch diese Anordnung wird eine groſse
                              									Abkühlungsfläche gewonnen, sowie eine Trockenhaltung der Luft erreicht, da das an
                              									der Unterseite des Bleches condensirte Wasser durch eine Rinne abgeführt wird. Die
                              
                              									vier gangbarsten Gröſsen haben im Durchschnitt folgendes Ergebniſs geliefert:
                           
                              
                                 Nr.
                                 Inhalt des
                                 OberflachedesEisgefaſses
                                 
                                    
                                    \frac iJ
                                    
                                 Tagl.Eisverbrauch
                                 Temperatur imSchrank beidauernd
                                    											geschlThuren
                                 
                              
                                 Schrankes (J)
                                 Eisgefaſses (i)
                                 
                              
                                 
                                 cbm
                                 cbm
                                 qm
                                 
                                 k
                                 
                                 
                              
                                 8
                                 0,128
                                 0,018
                                 0,42
                                 0,14
                                 5
                                  6 bis 7°
                                 
                              
                                 7
                                 0,214
                                 0,033
                                 0,60
                                 0,15
                                 5    bis 6
                                 6 bis 7
                                 
                              
                                 6
                                 0,400
                                 0,065
                                 0,85
                                 0,16
                                 7,5 bis 8
                                 5 bis 6
                                 
                              
                                   5a
                                 0,830
                                 0,145
                                 1,50
                                 0,18
                                 15
                                 5 bis 6
                                 
                              
                           Eigentümlich ist der Verschluſs des von C. Brunzlow in
                              										Berlin (* D. R. P. Nr. 3426 vom 30. Mai 1878)
                              
                              									construirten Eisschrankes. Der Schiebdeckel D ist
                              									nämlich, wie der Durchschnitt Fig. 5 Taf.
                              									8 zeigt, cylindrisch gewölbt, so daſs der Vorrathraum B
                              									durch Zurückschieben oder Vorziehen von D geöffnet oder
                              									geschlossen wird. Durch diese Vorrichtung soll das Eindringen warmer Luft in den
                              									Schrank und den Eisraum E beim Oeffnen ersehwert
                              									werden. Das durch das Rohr M abflieſsende Schmelzwasser
                              									sammelt sich in dem Kasten IV, aus welchem es von Zeit zu Zeit durch Lösen des
                              									Stopfens o abgelassen wird. Die Behälter H und K sind für Bier u.
                              									dgl. bestimmt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
