| Titel: | Elihu Thomson und Edwin J. Houston's elektrische Lampe. | 
| Autor: | E–e. | 
| Fundstelle: | Band 232, Jahrgang 1879, S. 235 | 
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                        Elihu Thomson und Edwin J. Houston's elektrische
                           								Lampe.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 23.
                        Thomson und Huston's elektrische Lampe.
                        
                     
                        
                           Elihu Thomson und Edwin J.
                                 										Houston verwenden zur Erzeugung des elektrischen Lichtes die bei der
                              									Unterbrechung des Stromes auftretenden Funken. Sie meinen so zur Erzeugung des
                              									elektrischen Lichtes mit einem Strome auszukommen, welcher durchaus nicht hinreichen
                              									würde, um einen beständigen Lichtbogen hervorzubringen; bei Verwendung eines
                              									mächtigen Stromes dagegen könnten sie eine beträchtliche Anzahl von Lampen in einen
                              									und denselben Stromkreis aufnehmen. Dazu wollen sie eine oder beide Elektroden,
                              									welche gewöhnliche Kohlenelektroden sein oder aus einem anderen Material von
                              									genügender Leitungsfähigkeit hergestellt werden können, gegen einander schwingen
                              									lassen, so daſs sie abwechselnd einander berühren und sich von einander entfernen;
                              									die Schwingungen sollen sich aber so rasch folgen, daſs die einzelnen Funken (mehr
                              									als 25 oder 30 in der Secunde) im Auge einen ununterbrochenen Lichteindruck
                              									hervorrufen. Die schwingende Bewegung kann der Strom selbst hervorbringen; sie
                              									braucht nur der einen Elektrode ertheilt zu werden, und zwar geschieht es am besten
                              									bei der negativen, welche dann so dick genommen wird, daſs sie nur sehr langsam
                              									verbrennt.
                           
                           Die Erfinder haben dazu verschiedene Lampen angegeben. Die eine derselben ist in Fig.
                                 										17 und 18 Taf. 23
                              									abgebildet. Bei ihr besteht der Ständer p aus zwei bei
                              										i gegen einander isolirten Theilen; der Querarm j des oberen derselben trägt an dem Stabe r die positive Elektrode, an dem unteren sitzt der
                              									biegsame Stab b, auf welchem in der Hülse c die negative Elektrode und am Ende der eiserne Anker
                              										a dem stellbaren Pole des Elektromagnetes m gegenüber befestigt ist. Die Geschwindigkeit der
                              									Schwingungen des Stabes b läſst sich mittels des
                              									starren Stabes l reguliren, welcher die Länge des
                              									schwingenden Stabes b bestimmt. Wie die punktirten
                              									Linien andeuten, liegt der Elektromagnet m in dem
                              									Stromkreise, indem der positive Strom der Klemme y
                              									zugeführt wird und seinen Weg über den oberen Theil des Ständers p, in j nach r gelangt, aus der unteren Kohle über c, l, den unteren Theil von p und durch m nach der Klemme x und dem negativen Pole der Maschine weiter geht. Um
                              									einen guten, freien Contact des Armes j mit der
                              									positiven Elektrode zu erhalten, geht der eiserne Stab r durch ein Loch s in j (Fig. 18),
                              									welches mit Quecksilber angefüllt ist. Da das Quecksilber weder den Metallstab r, noch die Wände des Loches netzt, so kann sich der
                              									Stab frei bewegen, ohne daſs Quecksilber austritt. Wenn die Elektroden sich
                              									berühren, so veranlaſst der durch m gehende Strom, daſs
                              										m den Anker a anzieht, dadurch die Elektroden von
                              									einander entfernt, was den Strom so weit schwächt, daſs die Elasticität von b die Elektroden wieder zur Berührung bringt. Während
                              									der raschen Schwingungen von b kann die positive
                              									Elektrode, obgleich sie frei fallen kann, doch den schnellen Bewegungen der
                              									negativen nicht folgen und somit auch nicht in beständiger Berührung mit ihr
                              									bleiben; das langsame Fallen der positiven aber läſst sich dadurch sichern, daſs man
                              									ihr ein entsprechendes Gewicht gibt, oder ein Gegengewicht anbringt; dann schiebt
                              									sie sich selbst in dem Maſse nach, in welchem sie verbrennt.
                           Um beim Abbrennen der Elektroden schlieſslich nicht eine bleibende Unterbrechung des
                              									Stromes eintreten zu lassen, ist an dem oberen Ende von r ein Knopf angebracht, welcher beim Niedergehen von r endlich, wenn die Kohlen bis zum äuſsersten
                              									zulässigen Maſse verbrannt sind, gegen den Hebel t
                              									stöſst, den Stab v von ihm abschnappen und mit seinen
                              									zwei Contactstiften in Quecksilbernäpfchen einfallen läſst; da nun das eine Näpfchen
                              									durch einen isolirten, im Inneren des hohlen Trägers p
                              									herabgehenden Draht mit der Schraube x in leitender
                              									Verbindung steht, so schlieſst v beim Abschnappen den
                              									Strom auf einem neuen Wege, unter Ausschlieſsung der Lampe. (Nach dem Journal of the Franklin Institute, 1878 Bd. 106 S.
                                 									251.)
                           
                              
                                 E–e.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
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