| Titel: | F. Quatram's Effectometer. | 
| Autor: | M-M. | 
| Fundstelle: | Band 232, Jahrgang 1879, S. 315 | 
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                        F. Quatram's Effectometer.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 28
                           							
                        Quatram's Effectometer.
                        
                     
                        
                           Der vorliegende Apparat (* D. R. P. Nr. 1194 vom 8. August 1877) ist seiner Wesenheit
                              									nach eine Combination des schon längst bekannten und u.a. durch ein sehr schönes
                              									Exemplar im Gewerbemuseum zu Karlsruhe vertretenen Pendelkraftmessers mit dem
                              									gleichfalls nicht unbekannten und bei Killinger's
                              									Zugkraftmesser angebrachten selbstthätigen Registrirapparate, interessirt jedoch
                              									immerhin durch seine hübsche constructive Durchführung.
                           Ein nach Art der Schleifsteintröge construirtes Gestell (Fig. 4 und
                              										5 Taf. 28) trägt in langen Hülsen gelagert zwei Wellen, jede mit einer
                              									Riemenscheibe auſsen, einem Kegelrade innen; die eine Riemenscheibe dient zur Aufnahme der
                              									bewegenden Kraft, die andere zum Fortleiten derselben in die Arbeitsmaschine,
                              									nachdem sie den messenden Apparat passirt hat. Dieser selbst besteht aus einem in
                              									gleicher Achse mit den beiden Wellenstummeln, aber vollständig unabhängig von
                              									denselben gelagerten pendelnden Arm, welcher am Ende mit einem Gewichte belastet ist
                              									und in der Mitte ein lose aufgesetztes Kegelrad trägt, das die einander gegenüber
                              									stehenden Kegelräder der Wellenstummel verbindet und so die Kraft von der treibenden
                              									Riemenscheibe auf die getriebene überträgt. Der Zahndruck beider Kegelräder wirkt
                              									dabei nach derselben Richtung und erzeugt ein Umdrehungsmoment, welches den
                              									pendelnden Arm aus seiner vertical abwärts gerichteten Mittellage Fig. 5 je
                              									nach der Bewegungsrichtung rechts verdreht oder links, wie in Fig. 4
                              									angedeutet. So lange findet dieses Verdrehen statt, bis das Moment aus dem
                              									horizontalen Schwerpunktsabstande des pendelnden Armes, multiplicirt mit dessen
                              									Gesammtgewicht, gleich ist dem doppelten Zahndrucke, multiplicirt mit dem Radius der
                              									Kegelräder, worauf die weitere Kraftübertragung im Gleichgewichtszustande und ohne
                              									Verdrehung des Pendels stattfindet, bis ein Wechsel in der Arbeitsleistung eintritt.
                              									Nachdem das Gewicht des Pendels einerseits, der Radius der Kegelräder andererseits
                              									Constante sind, so folgt aus der bestehenden Momentengleichheit sofort, daſs der
                              									horizontale Linearausschlag des Pendels (bezieh. der Sinus des Ausschlagwinkels)
                              									proportional ist dem Zahndruck. Es wird daher der Pendelarm nach aufwärts verlängert
                              									und mit einem vorstehenden Zapfen in dem verticalen Schlitz eines Gleitstückes g geführt, dessen nach aufwärts gerichteter Zeiger auf
                              									einer entsprechend eingetheilten Scale sofort den Zahndruck, bezieh. auch die
                              									Riemenspannung angibt.
                           Hat man auf diese Weise in jedem Augenblicke ein Maſs des vorhandenen Zahndruckes, so
                              									gehört nur mehr eine Combination mit der Tourenzahl dazu, um sofort die geleistete
                              									Arbeit in Meterkilogramm anzugeben.
                           Zunächst dient hierzu die Scheibe s, welche durch
                              									Zahnradübersetzung mit dem einen Wellenstummel verbunden ist; wider die flache Seite
                              									derselben wird ein scharfkantiges Röllchen gepreſst und derart gleichfalls in
                              									Drehung versetzt, welche sich dann durch die Welle dieses Röllchens und zwei
                              									Verzahnungen auf den Zeiger eines auſsen angebrachten Zifferblattes überträgt. Doch
                              									geschieht dies nicht in constantem Verhältnisse, da das Röllchen nicht stets
                              									dieselbe Stelle der Frictionsscheibe berührt, sondern auf einem Schleifkeil seiner
                              									Welle verschoben werden kann und zwar, wie aus Fig. 4
                              									ersichtlich, durch einen von der Gleitschiene g
                              									vorstehenden Mitnehmer. Hierdurch ist die Stellung des Röllchens von der Lage des
                              									Pendels abhängig; hängt letzteres bei der Arbeitsübertragung Null vertical nach
                              									abwärts, so befindet sich das Röllchen genau vor dem Mittelpunkte der
                              									Frictionsscheibe und
                              									könnte somit, selbst wenn sich diese drehen würde, keine Bewegung auf den Zeiger
                              									übertragen; je weiter das Pendel gehoben wird, desto mehr wird das Röllchen aus dem
                              									Mittel der Scheibe s verschoben und in um so raschere
                              									Umdrehung wird es versetzt. Und da diese Steigerung der Umdrehungszahl direct und
                              									einfach proportional ist dem Sinus des Pendelwinkels, dieser aber ebenso dem
                              									Zahndruck proportional bleibt, so gibt nunmehr auch die Umdrehungszahl des
                              									Röllchens, da sie sich als ein Product der Tourenzahl der Frictionsscheibe s und des Ausschlages des Pendelarmes darstellt, ein
                              									directes Maſs der aus Zahndruck und Zahngeschwindigkeit zusammengesetzten
                              									Arbeitsleistung. In Folge der Verbindung des Registrirwerkes mit dem linken Wellenstummel des Apparates (Fig. 5)
                              									empfiehlt es sich auch, um genau die geleistete Arbeit zu erhalten, den Antrieb von
                              									der rechten Riemenscheibe erfolgen zu lassen.
                           Es ist hiernach numehr das Zifferblatt entsprechend einzutheilen und der Apparat
                              									derart zu justiren, daſs einer vollen Umdrehung des Zeigers eine Zehnerpotenz, etwa
                              									100 Meterkilogramm entspricht; nun wird ein Zählwerk zugefügt, welches die vollen
                              									Umdrehungen des Zeigers angibt, und es läſst sich jederzeit die bis dahin geleistete
                              									Gesammtarbeit ablesen. Unabhängig hiervon gibt der Apparat auſserdem noch auf der
                              									früher erwähnten graden Scale die Riemenspannungen an.
                           
                              
                                 M-M.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
