| Titel: | J. Hollway's Schmelzprocess für Schwefelmetalle bei beschleunigter Oxydation und ohne Anwendung von Brennmaterial; von F. Bode, Civilingenieur in Hannover. | 
| Autor: | F. Bode | 
| Fundstelle: | Band 232, Jahrgang 1879, S. 433 | 
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                        J. Hollway's Schmelzproceſs für Schwefelmetalle
                           								bei beschleunigter Oxydation und ohne Anwendung von Brennmaterial; von F. Bode,
                           								Civilingenieur in Hannover.
                        Mit einer Abbildung auf Tafel 38.
                        Bode, über Hollway's Schmelzproceſs für
                           								Schwefelmetalle.
                        
                     
                        
                           Am 12. Februar 1879 legte Hollway der Society of Arts in London eine interessante Schrift
                              									vor, welche über im groſsen Maſsstabe ausgeführte Versuche berichtet, das Kupfer aus
                              									kupferarmen Schwefelkiesen auf trockenem Wege, aber ohne Anwendung von Schmelzkohle,
                              									zu gewinnen, mindestens
                              									so weit zu concentriren, daſs das Product im Stande ist, eine namhaftere Fracht zu
                              									ertragen, so daſs es in üblicher Weise auf trockenem Wege in Hütten weiter
                              									ausgebracht werden kann, welchen billige Kohlen zur Verfügung stehen. Hollway denkt hierbei in erster Linie an die spanischen
                              									kupferhaltigen Schwefelkiese, welche mit höchstens 4 Proc. Kupfer in England fast
                              									allgemein zur Schwefelsäurefabrikation benutzt und deren Abbrände dann, meist in
                              									besonderen Werken, nach Hendersons Verfahren (1879 231 259) auf nassem Wege entkupfert (auch entsilbert und
                              									entgoldet) werden. Spanische Riotinto-Kiese verarbeitet man auch in Deutschland, wo
                              									sie mit (garantirt) 48 Proc. Schwefel zum Absatz kommen.
                           Der Reichthum schon allein der spanischen und portugiesischen Gruben an solchem
                              									kupferhaltigen Schwefelkies ist ein ungeheurer. Im südlichen Spanien fordern allein
                              									die Riotinto Company, die Tharsis Company und die Firma Mason und Barry
                              									jährlich 1½ bis 2 Millionen Tonnen Kiese und beträgt die englische Einfuhr jährlich
                              									über 610000t. Aehnliche groſse Lagerstätten mit
                              									mäſsigem Gehalt an Kupfer gibt es in den Karpathen, in Siebenbürgen, Südamerika,
                              									Cuba, Australien, am Cap der guten Hoffnung und gewiſs noch an manchen anderen
                              									Plätzen, wo man wegen theuren Brennmaterials dem Kupfer mittels des gewöhnlichen
                              									Verschmelzens nicht beikommen kann und wo man sich des primitivsten nassen Processes
                              									mit groſsen Kupferverlusten, der Cementation, bedienen muſs.
                           Trotz ihres Reichthumes ist aber die Ausbeutung dieser Lagerstätten doch eine
                              									beschränkte. Am günstigsten sind noch diejenigen gestellt, welche, wie die
                              									spanischen, eine groſsartig entwickelte chemische Industrie mit Schwefel zu
                              									versorgen in der Lage sind. Aber auch hier findet die Erzförderung bald eine Grenze
                              									an diesem Schwefelbedarf selbst. Wo ein solcher fehlt, da ruht die Erzgewinnung
                              									gänzlich oder beschränkt sich auf ein Minimum für die Cementkupfer-Gewinnung, welche
                              									mit Preisgebung des sämmtlichen Schwefels erfolgt. Nur ausnahmsweise werden geringe
                              									Antheile des letzteren gewonnen (vgl. 1879 231 255).
                           Die ärmeren und Abfall-Erze mit 1,5 Proc. Kupfer und weniger werden an den spanischen
                              									Gruben durch Röstung und Auslaugung auf Kupfer verarbeitet; man bringt hierbei (nach
                              									der mir vorliegenden Quelle) 85 Proc. des Kupfers aus, nämlich etwa 65 Proc. direct
                              									durch Auslaugen in Gefäſsen und später noch 20 Proc. aus den gelaugten Rückständen.
                              									Die Kosten betragen für 100t behandeltes Erz
                              									1329,10 M., und da man hieraus nur 1t,275 Kupfer
                              									(= 85 Proc.) auszieht, für welches man 1,181 M. auf 1k zu setzen hat, so ist von 100t Erz die
                              									Bruttoeinnahme 1505,77 M. und mithin der Bruttogewinn 176,76 M. Bei einem 2 proc.
                              									Erz würden zwar die Auslagen auf 1525,50 M. steigen, dagegen der Gewinn sich auf
                              									451,10 M. erhöhen.
                           
                           Dieses Verfahren ist aber mit schweren Nachtheilen, auch abgesehen von dem
                              									Kupferverluste, behaftet. Mehrere Monate jährlich müssen die Werke wegen
                              									Wassermangel still liegen; wenn alsdann der Regen kommt, so fällt er in groſser
                              									Menge und führt erhebliche Kupferverluste herbei. Ferner verderben sowohl die
                              									Röstgase meilenweit die Vegetation, wie die flüssigen Abgänge die Gewässer derart,
                              									daſs Behörden und Bevölkerung sich dieser Industrie gebenüber stets feindselig
                              									verhalten und die spanische Regierung sie auf die bestehenden Plätze eingeengt hat
                              									(in Portugal ist sie sogar untersagt worden). Auch ist das Verfahren nur für arme
                              									Erze unter 3 Proc. Kupfer brauchbar und endlich gehen Schwefel, Silber und Gold
                              									gänzlich verloren.
                           Die Hitze, welche solche Schwefelkiese bei ihrer Verbrennung zu liefern vermögen, ist
                              									bisher nur in der Weise benutzt worden, um Rostprocesse damit weiter zu führen, wie
                              									solche der Cementation in freien Haufen vorausgehen oder in den
                              									Schwefelsäurefabriken in Oefen gehandhabt oder auf Hüttenwerken als Vorbereitung
                              									eines Schmelzprocesses ausgeübt werden. Dagegen beschränken sich die Bestrebungen,
                              									die Verbrennungswärme dieser Materialien zu Schmelzungen der Masse selbst nützlich
                              									zu verwenden, nur auf Versuche, und die von Hollway
                              									mitgetheilten scheinen mir immerhin der Beachtung werth, wenn ich auch bemerken
                              									muſs, daſs er mehrfach spielend über Schwierigkeiten hinweggeht, welche erst recht
                              									auftauchen werden, wenn die mit den bisherigen Versuchen erlangten Resultate zu
                              									einem regelrechten und ununterbrochen gehenden Verfahren ausgebaut werden
                              									sollen.
                           Hollway drückt stark gepreſsten Wind in die
                              									geschmolzenen Massen der zu behandelnden Schwefelmetalle – ebenso wie Bessemer durch das Eisenbad in der Bessemerbirne, wie
                              									denn auch die Versuche mit einem Bessemerapparat angestellt sind – und erzielt
                              									hierdurch einen energischen Verbrauch an Sauerstoff (welcher beim Durchgange durch
                              									das Bad vollständig verzehrt wird), in Folge davon eine
                              									zur Unterhaltung der Operation hinreichende Temperatur und eine Abkürzung der
                              									Zeitdauer der Schmelzungen selbst. Hollway ist nicht
                              									der Erste, der ein solches Verfahren versuchte, sondern meines Wissens nur der
                              									Erste, der es für Erze direct zur Anwendung bringen will. Es ist darauf aufmerksam
                              									zu machen, daſs man schon früher ganz nach dem Princip von Bessemer und auch in der Bessemerbirne versucht hat, Kupfersteine zu
                              									concentriren, für welchen Zweck (Entfernung eines Theiles Schwefel durch
                              									Verflüchtigung und eines Theiles Eisen durch Verschlackung) man bisher Flammöfen
                              										verwendete.Im J. 1868 berichtete Kupeluieser (1869 191 38) nach Mittheilung von Jossa über die zu Wotkins am Ural stattgehabten
                                    											Versuche, einen Kupferstein in einer kleinen Versuchsbirne, passend zur
                                    											Aufnahme von 2t Roheisen, zu concentriren.
                                    											Diese Versuche haben ein im Ganzen genommen nicht ungünstiges Resultat
                                    											ergeben. Man erzielte einen reichen Concentrationsstein und Schlacken von
                                    											34,46, 29,46 und 27,20 Proc. Kieselsäure mit Gehalten an  Kupferoxyd von
                                    											bezieh. 2,13, 8,46 und 8,53 Proc. Da die Analysen aber auch 0,11, 1,68
                                    											bezieh. 1,77 Proc. Schwefel aufweisen, so darf man vielleicht annehmen, daſs
                                    											ein Theil des Kupfers als Stein der Schlacke beigemengt war.Kupelwieser berechnet die Gewichte der Anfangs-
                                    											und Schluſsproducte derart, daſs 1310k,4
                                    											Kupferstein 433k,3 concentrirten Stein und
                                    												1128k,7 Schlacke lieferten und meint,
                                    											daſs etwa 20 Minuten Zeit für den Proceſs nöthig gewesen sein möchten.
                                    											Weshalb man auf diesen Versuchsresultaten nicht weiter gebaut hat, darüber
                                    											ist nichts bekannt geworden. Anzunehmen ist, daſs das Verfrischen von
                                    											Kupferstein in der Bessemerbirne – oder auf einem ähnlichen Wege – nur auf
                                    											groſsen Werken ausgeführt werden kann.Auch von Tessié du Motay wurde Einleiten von
                                    											Gebläseluft in die geschmolzenen Erze behufs Beschleunigung der Oxydation
                                    											und Verminderung der Operationen vorgeschlagen (vgl. Muspratt's Chemie, 3. Auflage Bd. 4 S. 67).
                           
                           Nachdem Hollway verschiedene Versuche in einfachen
                              									Tiegeln angestellt hatte, ging er seit Juli 1878 zu Versuchen mit einer
                              									Bessemerbirne über, welche, mit dem in England üblichen „Ganister“
                              									ausgefüttert, im Stande war, etwa 6100k Roheisen
                              									auf ein Mal aufzunehmen und mit kaltem Winde versehen wurde. Auſserdem stand zur
                              									Verfügung ein gewöhnlicher Cupolofen, von 1m,22
                              									Durchmesser in der Düsengegend und 1m,525 weiter
                              									oben, mit 8 Düsen, wovon drei mit 76mm und fünf
                              									mit 112mm Oeffnung.Die beiden Luftcylinder der Gebläsemaschine hatten je 1067mm Durchmesser und 1m,22 Hub und machten bei durchschnittlich
                                    												5k,1 Dampfdruck auf 1qc im Kessel 45 Umgänge in der
                                    										Minute. Die kupferhaltigen Kiese wurden mit Kokes im Cupolofen wie
                              									Roheisen niedergeschmolzen und das erhaltene Monosulfuret gelangte beim Stechen in
                              									die Bessemerbirne. Der Cupolofen ging hierbei mit heller, leuchtender Flamme, deren
                              									Färbung beständigwechselnd war. Der gröſste Theil des Bleies wurde während dieses
                              									Einschmelzens verflüchtigt. Das Spectrum der Gichtflamme zeigte Blei, Natrium,
                              									Lithium und Thallium; Schwefel, Kohlenoxyd und arsenige Säure gaben keine bestimmten
                              									Linien im Spectralapparat. Die Kiese brauchten längere Zeit zum Schmelzen, als eine
                              									entsprechende Menge Roheisen; der erblasene RohsteinSo will ich im Folgenden das im Cupolofen erhaltene Monosulfuret nennen, den
                                    											in der Birne erblasenen Stein dagegen Concentrationsstein.
                              									bildete aber eine bewegliche, leicht flüssige Masse.
                           1. Vorversuch, 10/11. Juli 1878. Etwa 5t,08 Rohstein wurden ½ Stunde lang ebenso geblasen
                              									wie eine Bessemercharge und ohne irgend einen Zuschlag an Fluſsmitteln. Der Inhalt,
                              									aus concentrirtem Stein und Schlacke bestehend, wurde aus der Birne gekippt und
                              									zeigte sich leicht flüssig. Die Schlacke gab beim Abkühlen schöne Krystalle von
                              										Eisenoydulsingulosilicat.Der Fayalith des Mineralreichs (2FeO,SiO2)
                                    											krystallisirt im rhombischen System. Die Ganisterfütterung wnr
                              									energisch angegriffen.Durch Entnahme von Kieselsäure zur Schlackenbildung. Ganister ist gemahlener
                                    											Sandstein der Kohlenformation, wie er bei Sheffield vorkommt, und enthält
                                    											etwa 93 Proc. Kieselsäure, 4 Proc. Thonerde, 1 bis 2 Proc. Eisenoxyd und
                                    											Carbonate von Kali, Natron und Kalk. Das Mehl wird angemengt mit wenig
                                    											feuerfestem Thon. (Wedding: Eisenhüttenkunde,
                                    											Bd. 3 S. 346.)
                           2. Vorversuch, 11/12. Juli. Der mit etwa 3,4 Proc. Kupfer in die
                              									Birne eingelassene Rohstein gab nach 15 Minuten Blasen einen Concentrationsstein mit
                              									46 Proc. Kupfer. Man hatte in die Birne Sand eingeworfen und zeigte sich der Angriff
                              									des Futters bedeutend ermäſsigt.
                           
                           Versuche 1 bis 6, 17/18. Juli. Die angewendeten Kiese enthielten 2
                              									bis 3 Proc. Kupfer und in 1000k an Silber 45g,9, sowie an Gold 0g,191. Da man nur mit kleinen Mengen arbeitete, so muſste man sehr
                              									vorsichtig sein, um die Chargen nicht zu überblasen. Man machte gleichzeitig
                              									spectroskopische Beobachtungen und hatte für jeden Versuch die Zeitdauer des Blasens
                              									vorher festgestellt. Nachdem so die Versuche 1 bis 3 ohne Anstand beendet waren (nur
                              									daſs die Steine nicht so concentrirt fielen), wurde beim vierten Versuche
                              									absichtlich ein Ueberblasen herbeigeführt, um den Wechsel im Spectrum zu beobachten.
                              									Danach wurde dann beim 5. und 6. Versuche das Blasen im Augenblicke des
                              									Verschwindens gewisser Linien des Spectrums eingestellt.
                           Mit einem (elektrischen) Siemens'schen Pyrometer wurde die Temperatur der Gase an der
                              									Birnenöffnung gemessen. Das Pyrometerrohr war an dem der Hitze ausgesetzten Ende auf
                              									etwa 45cm durch ein Porzellanrohr, dann weitere
                              										62cm durch umgeschlagenen Lehm geschützt. Die
                              									erhaltenen Temperaturen sind wegen Verzögerung der Wärmeübertragung mithin zu
                              									niedrig.
                           Gasproben wurden oberhalb der Birnenöffnung., wo eine Thonglocke aufgehängt war,
                              									durch einen sehr kräftigen Aspirator abgesaugt, der mit der Glocke durch ein mit
                              									Thon umschlagenes eisernes Rohr in Verbindung stand. An den aus der Birne
                              									aufsteigenden, in den Gasen vertheilten sublimirten Substanzen konnte man erkennen,
                              									daſs 3 Secunden nach Beginn des Saugens bereits die Gase in dem Apparate ankamen.
                              									Leider sind aber nur 2 Gasanalysen mitgetheilt, die allerdings dafür sprechen, daſs
                              									ein vollkommener Verbrauch des Luftsauerstoffes stattfindet. Mehr solcher Analysen,
                              									ausgedehnt über die Dauer einer Operation, würden ein vorzügliches Bild der
                              									chemischen Vorgänge liefern und hätten um so leichter angestellt werden können, als
                              									die Untersuchung nicht an Ort und Stelle während der Operation erfolgte, die Proben
                              									vielmehr später im vollständig eingerichteten Laboratorium untersucht wurden.
                           Wenn die Birne gekippt wurde, so nahm man in der Grube den Geruch nach schwefliger
                              									Säure wahr; bei aufrechter Stellung des Gefäſses aber war während des Blasens keine
                              									schweflige Säure selbst in nächster Nähe der Flamme zu bemerken. Die Ausfütterung
                              									der Birne hatte während der 6 Versuche nicht erheblich gelitten, so daſs ein bereit
                              									stehender Reserveapparat nicht zur Benutzung zu kommen brauchte. Die Flamme der
                              									Birne zeigte im Spectroskop Linien des Natriums, Lithiums und Thalliums, auſserdem
                              									aber vorwiegend Linien unbekannten Ursprunges, von denen einige als Leitlinien für
                              									die Führung des Processes benutzt werden konnten. Bleilinien waren nicht zu
                              									bemerken, ebenso wenig solche des Kupfers, ausgenommen beim vierten Versuche, wo die
                              									Charge 6 Minuten lang überblasen wurde. Das Halbschwefelkupfer gelangte hierbei
                              									nicht sobald zur Oxydation, als, etwa eine Minute lang, die Flamme prachtvoll
                              									meergrün aus dem Maule der Birne strömte und im Spectralapparat alle Linien, mit
                              									Ausschluſs derjenigen
                              									des Kupfers und des Natriums, verschwanden. Dann blieb während der letzten 5 Minuten
                              									das Maul dunkel und ohne Flamme.
                           Die spezifischen Gewichte des Concentrationssteines und der Schlacken schwankten
                              									nicht erheblich; man fand:
                           
                              
                                 Bei Versuch
                                 1
                                 2
                                 3
                                 4
                                 5
                                 6
                                 Mittel
                                 
                              
                                 Für
                                 den Stein
                                   4,73
                                   4,80
                                   5,12
                                 –
                                   5,18
                                   4,95
                                 4,96
                                 
                              
                                 „
                                 die Schlacke
                                   4,08
                                   4,10
                                   4,02
                                 3,57
                                   4,20
                                   4,17
                                           4,11Wenn die Zahl unter 4 nicht mit einbezogen wird.
                                 
                              
                                 SiO2
                                 29,90
                                 30,05
                                 29,55
                                 –
                                 28,53
                                 26,22
                                 28,85.
                                 
                              
                           Die Zahlen der dritten Reihe geben den Kieselsäuregehalt der Schlacken in Procenten
                              									an. Die Zusammensetzung nähert sich dem Singulosilicat (2FeO,SiO2), welches 29,4 Proc. Kieselsäure enthält. Das hohe
                              									specifische Gewicht dieser Schlacken erschwert die gute Trennung des Steines. Die
                              									concentrirten Steine zeigen meist Ueberschuſs an Eisen, wenn man den Schwefel auf
                              									Halbschwefelkupfer und Einfach-Schwefeleisen berechnet. Sie gaben mit Schwefelsäure
                              									behandelt WasserstoffEs ist nicht ganz deutlich erkennbar, ob die Wasserstoffentwicklung von sämmtlichen Steinen gelten soll. und
                              									Schwefelwasserstoff aus, während Schwefelkupfer unlöslich blieb. Man darf wohl
                              									annehmen, daſs das auf Zusatz von Säuren Wasserstoff entwickelnde Eisen energisch
                              									reducirend auf etwa verschlacktes Kupferoxyd einwirkt und vielleicht erklärt sich in
                              									dieser Weise das beobachtete Auftreten von Haarkupfer im Stein.
                           Es sind nun noch die Einzelnheiten dieser sechs Versuche anzuführen.
                           1. Versuch. Das Blasen dauerte 17 Minuten, während welcher Zeit rund 710k Sand in die Birne geworfen wurden. Die Menge des
                              									eingeführten Steines lieſs sich nicht hinreichend genau bestimmen. Der mittlere
                              									Winddruck war 1k,4 auf 1qc. Bei Beginn des Blasens entstiegen der
                              									Birnenöffnung dichte Dämpfe von verschiedener Färbung, die ein Spectrum mit einer
                              									groſsen Zahl heller Linien gaben. Bei Zunahme der Temperatur und nach der
                              									Verflüchtigung des Bleies erschien die Flamme weniger dicht. Das erblasene, in
                              									Eingüssen abgekühlte Product bestand aus drei Zonen: oben Schlacke, in der Mitte ein
                              									Gemisch von Schlacke und Stein, unten Stein. Wir stellen sogleich die Analysen von
                              									den Versuchen 1 und 2 zusammen:
                           
                              
                                 
                                 Rohstein
                                 Concentrirter Stein
                                 
                              
                                 
                                 1
                                 2
                                 1
                                 2
                                 
                              
                                 Fe
                                 59,62
                                 60,30
                                   57,10
                                   56,05
                                 
                              
                                 Cu
                                   3,52
                                   3,25
                                   15,85
                                   16,59
                                 
                              
                                 Zn
                                   1,52
                                   1,88
                                     0,84
                                     0,48
                                 
                              
                                 Pb
                                   0,79
                                   0,81
                                     0,22
                                     0,31
                                 
                              
                                 As
                                   0,06
                                   0,05
                                     0,04
                                     0,03
                                 
                              
                                 Mn
                                   0,21
                                   0,20
                                     0,22
                                     0,20
                                 
                              
                                 Al2O3
                                   0,15
                                 Spur
                                     0,11
                                     0,13
                                 
                              
                                 CaO
                                   0,28
                                   0,34
                                     0,34
                                     0,16
                                 
                              
                                 MgO
                                   0,27
                                   0,32
                                     0,34
                                     0,25
                                 
                              
                                 S
                                 33,10
                                 32,50
                                   21,96
                                   23,47
                                 
                              
                                 SiO2
                                   0,15
                                   0,30
                                     2,00
                                     1,10
                                 
                              
                                 O und Verlust
                                 –
                                 –
                                     0,98
                                     1,23
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––
                                 ––––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 99,67
                                 99,95
                                 100,00
                                 100,00.
                                 
                              
                           
                           Schlacke
                           
                              
                                 
                                 1
                                 2
                                 
                              
                                 Eisenoxydul
                                   53,30
                                   54,62
                                 
                              
                                 Eisenoxyd
                                     3,00
                                     3,71
                                 
                              
                                 Eisen,
                                 an
                                 Schwefel
                                 gebunden
                                     5,79
                                     4,27
                                 
                              
                                 Kupfer,
                                 „
                                 „
                                 „
                                     0,16
                                     0,22
                                 
                              
                                 Blei
                                     0,12
                                     0,10
                                 
                              
                                 Zinkoxyd
                                     1,15
                                     1,75
                                 
                              
                                 Arsen
                                 Spur
                                 Spur
                                 
                              
                                 Manganoxyd
                                     0,32
                                     0,37
                                 
                              
                                 Thonerde
                                     2,15
                                     2,06
                                 
                              
                                 Kalk
                                     0,40
                                     0,37
                                 
                              
                                 Magnesia
                                     0,46
                                     0,45
                                 
                              
                                 Schwefel
                                     3,39
                                     2,55
                                 
                              
                                 Kieselsäure
                                   29,90
                                   30,05
                                 
                              
                                 
                                 ––––––
                                 –––––––
                                 
                              
                                 
                                 100,14
                                 100,52.
                                 
                              
                           Gemenge von Stein und Schlacke
                           
                              
                                 
                                 1
                                 2
                                 
                              
                                 Eisen
                                 55,00
                                 58,50
                                 
                              
                                 Kupfer
                                   5,00
                                   5,32
                                 
                              
                                 Schwefel
                                 10,41
                                 16,47
                                 
                              
                                 Kieselsäure
                                 12,70
                                   6,80
                                 
                              
                                 
                                 –––––
                                 ––––––
                                 
                              
                                 
                                 83,11
                                 87,09.
                                 
                              
                           Durch Kupellation fand man in den concentrirten Steinen des 1.
                              									und 2. Versuches:
                           
                              
                                 
                                 g
                                 
                                 g
                                 
                              
                                 Silber in 1000k
                                 333,274
                                 bezieh.
                                 360,357
                                 
                              
                                 Gold in 1000k
                                     9,951
                                 „
                                   10,717.
                                 
                              
                           Drei Kupellationen von je einer anderen Probe gaben im Stein
                              									des 1. und 2. Versuches:
                           
                              
                                 
                                 
                                 
                                 g
                                 
                                 g
                                 
                              
                                 Silber
                                 in
                                 1000k
                                 276,929
                                 bezieh.
                                 369,983
                                 
                              
                                 „
                                 „
                                 „
                                 271,322
                                 „
                                 359,974
                                 
                              
                                 „
                                 „
                                 „
                                 274,447
                                 „
                                 364,950
                                 
                              
                                 Gold
                                 in
                                 1000k
                                     2,998
                                 „
                                     9,951
                                 
                              
                                 „
                                 „
                                 „
                                     2,998
                                 „
                                     9,951
                                 
                              
                                 „
                                 „
                                 „
                                     2,998
                                 „
                                     9,951.
                                 
                              
                           Die Temperaturzunahmen während der Versuche sind aus den folgenden Aufzeichnungen zu
                              									ersehen:
                           
                              
                                 1. Versuch
                                 2. Versuch
                                 
                              
                                 12 Uhr
                                 19
                                 Min.
                                   68°
                                 (Zunahme)
                                 2 Uhr
                                 11
                                 Min.
                                   60°
                                 (Zunahme)
                                 
                              
                                 
                                 20
                                 „
                                 157
                                 +  89°
                                 
                                 13
                                 „
                                   85
                                 +  25°
                                 
                              
                                 
                                 22
                                 „
                                 169
                                 +  12
                                 
                                 14
                                 „
                                   97
                                 +  12
                                 
                              
                                 
                                 23
                                 „
                                 219
                                 +  50
                                 
                                 15
                                 „
                                 168
                                 +  71
                                 
                              
                                 
                                 24
                                 „
                                 232
                                 +  13
                                 
                                 17
                                 „
                                 205
                                 +  37
                                 
                              
                                 
                                 26
                                 „
                                 292
                                 +  60
                                 
                                 18
                                 „
                                 262
                                 +  57
                                 
                              
                                 
                                 28
                                 „
                                 401
                                 +109
                                 
                                 19
                                 „
                                 340
                                 +  78
                                 
                              
                                 
                                 29
                                 „
                                 527
                                 +126
                                 
                                 21
                                 „
                                 412
                                 +  72
                                 
                              
                                 
                                 31
                                 „
                                 648
                                 +121
                                 
                                 22
                                 „
                                 518
                                 +106
                                 
                              
                                 
                                 32
                                 „
                                 686
                                 +  38
                                 
                                 24
                                 „
                                 558
                                 +  40
                                 
                              
                                 
                                 34
                                 „
                                 703
                                 +  17
                                 
                                 25
                                 „
                                 609
                                 +  51
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 27
                                 „
                                 690
                                 +  81
                                 
                              
                           2. Versuch. Es kamen etwa 1t,5 geschmolzener
                              									Rohstein in Behandlung und wurden wieder gegen 710k Sand in die Birne eingeworfen. Das Blasen dauerte bei 1k,4 Windpressung auf 1qc 18 Minuten. Die Producte waren denen des 1. Versuches sehr ähnlich; die
                              									Schlacke insbesondere war dicht, schwarz gefärbt und krystallinisch.
                           3. Versuch. Die Beschickung war hier vollständiger geblasen; angewendet hatte man
                              									gegen 1270k Rohstein bei Zuschlag von 710k Sand; die Windpressung war die frühere. Dauer
                              									des Blasens 17 Minuten.
                           4. Versuch. Der Rohstein wurde 6 Minuten lang überblasen; Sandzuschlag war
                              									unterblieben und etwa 1000 bis 1250k Rohstein
                              									waren in Arbeit genommen. Die Schlacke war weniger basisch und weit weniger
                              									krystallinisch als die gewöhnlich fallende; das Kupfer darin war vorwiegend als Oxyd
                              									erhalten.
                           In den folgenden, die Versuche 3 und 4 betreffenden Analysen ist auch die
                              									Zusammensetzung des Sublimates angegeben, welches sich an der Thonglocke über der
                              									Birne absetzte und welches, obwohl das Spectrum beim 4. Versuche so stark auf Kupfer
                              									reagirte, doch nur wenig davon enthält. Das Blei scheint als Schwefelblei
                              									übergegangen und dieses erst nach dem Absatz durch die heiſse Luft oxydirt zu sein,
                              									welche während der Zeit des Ueberblasens wohl nicht mehr völlig entsauerstofft aus
                              									der Birne kam.
                           
                              
                                 3. Versuch
                                 
                              
                                 Concentrationsstein
                                 Schlacke
                                 
                              
                                 Schwefel
                                   22,22
                                 Eisen, metallisch
                                   49,30
                                 
                              
                                 Eisen
                                   12,56
                                 Kupfer,    „
                                     1,55
                                 
                              
                                 Kupfer
                                   62,36
                                 Zinkoxyd
                                     0,98
                                 
                              
                                 Zink
                                     0,42
                                 Manganoxydul
                                     0,30
                                 
                              
                                 Blei
                                     0,14
                                 Arsen
                                     0,00
                                 
                              
                                 Unlösliches
                                     0,28
                                 Kalk
                                     0,63
                                 
                              
                                 Sauerstoff u. nicht Bestimmtes
                                     2,02
                                 Thonerde
                                     1,08
                                 
                              
                                 
                                 ––––––
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 100,00
                                 Kieselsäure
                                   29,55
                                 
                              
                                 
                                 
                                 Schwefel
                                     6,67
                                 
                              
                                 
                                 
                                 Magnesia, Sauerstoff und nicht     Bestimmtes
                                     9,94
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 –––––––
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 100,00.
                                 
                              
                           
                              
                                 4. Versuch
                                 
                              
                                 Schlacke
                                 Sublimat
                                 
                              
                                 KieselsäureEisenoxydulEisenoxyd
                                   34,34  25,10  33,83
                                 43,27 Fe
                                 BleisulfatSchwefelbleiZinkoxyd
                                   52,08  17,29  21,78
                                 50,91 Pb(17,47 Zn)
                                 
                              
                                 Manganoxydul
                                     0,12
                                 
                                 Kupferoxyd
                                     0,09
                                 (  0,07 Cu)
                                 
                              
                                 Thonerde
                                     1,81
                                 
                                 Eisenoxyd
                                     2,86
                                 
                                 
                              
                                 Zinkoxyd
                                     0,73
                                 
                                 Unlösl. Rukstände
                                     2,14
                                 
                                 
                              
                                 Kupferoxyd
                                     2,39
                                 (1,91 Cu)
                                 Unbest. u. Verlust
                                     3,76
                                 
                                 
                              
                                 Bleioxyd
                                     0,03
                                 
                                 
                                 ––––––
                                 
                                 
                              
                                 Kalk
                                     0,24
                                 
                                 
                                 100,00.
                                 
                                 
                              
                                 Magnesia
                                     0,30
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Schwefel
                                     0,15
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Arsen
                                     0,00
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Phosphorsäure
                                     0,031
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Nicht bestimmt
                                     1,45
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 100,521.
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                           
                           
                              
                                 Temperaturen
                                 
                              
                                 3. Versuch
                                 4. Versuch
                                 
                              
                                 3
                                 Uhr
                                 58
                                 Min.
                                   60°
                                 (Zunahme)
                                 5
                                 Uhr
                                 28
                                 Min.
                                   97°
                                 (Zunahme)
                                 
                              
                                 4
                                 „
                                 –
                                 „
                                   86
                                  +   26°
                                 
                                 „
                                 29
                                 „
                                 136
                                  +   39°
                                 
                              
                                 
                                 „
                                   1
                                 „
                                 121
                                 +   35
                                 
                                 „
                                 31
                                 „
                                 193
                                 +   57
                                 
                              
                                 
                                 „
                                   2
                                 „
                                 177
                                 +   56
                                 
                                 „
                                 32
                                 „
                                 311
                                 + 118
                                 
                              
                                 
                                 „
                                   3
                                 „
                                 219
                                 +   42
                                 
                                 „
                                 33
                                 „
                                 348
                                 +   37
                                 
                              
                                 
                                 „
                                   5
                                 „
                                 296
                                 +   77
                                 
                                 „
                                 35
                                 „
                                 559
                                 + 211
                                 
                              
                                 
                                 „
                                   6
                                 „
                                 346
                                 +   50
                                 
                                 „
                                 37
                                 „
                                 643
                                 +   84
                                 
                              
                                 
                                 „
                                   7
                                 „
                                 422
                                 +   76
                                 
                                 „
                                 39
                                 „
                                 694
                                 +   51
                                 
                              
                                 
                                 „
                                   9
                                 „
                                 479
                                 +   57
                                 
                                 „
                                 41
                                 „
                                 765
                                 +   71
                                 
                              
                                 
                                 „
                                 10
                                 „
                                 550
                                 +   71
                                 
                                 „
                                 42
                                 „
                                 796
                                 +   31
                                 
                              
                                 
                                 „
                                 12
                                 „
                                 726
                                 + 176
                                 
                                 „
                                 44
                                 „
                                 802
                                 +     6
                                 
                              
                           5. Versuch. Man arbeitete mit gegen 1016k Rohstein
                              									bei Zuschlag von 610k Sand. Dauer des Blasens 12
                              									Minuten; Windpressung 1k,23 auf 1qc. Acht in 10 Minuten abgelesene Temperaturen
                              									bginnen mit 151° und endigen mit 734°. Die Untersuchung des concentrirten Steines
                              									gab:
                           
                              
                                 Kupfer
                                   63,43
                                 
                              
                                 Eisen
                                   13,20
                                 
                              
                                 Schwefel
                                   20,37
                                 
                              
                                 Unlösliches
                                     1,20
                                 
                              
                                 Zink. Silber und nicht Bestimmtes
                                     1,80
                                 
                              
                                 
                                 –––––––
                                 
                              
                                 
                                 100,00.
                                 
                              
                           Drei Kupellationen dieses Steines gaben in 1000k:
                           
                              
                                 g
                                 
                                 
                                 g
                                 
                                 
                              
                                 1670,061
                                 Silber
                                 und
                                 29,640
                                 Gold
                                 
                              
                                 1640,058
                                 „
                                 „
                                 34,952
                                 „
                                 
                              
                                 1655,070
                                 „
                                 „
                                 32,464
                                 „
                                 
                              
                           Der Stein enthielt 0,12 Proc. metallisches Kupfer, welches in
                              										1000k an Silber 6160g,323 enthielt, an Gold dagegen nur Spuren und
                              									zwar im höchsten Betrage von 3g,06.
                           
                              
                                 Schlacke
                                 
                                 
                              
                                 EisenoxydulKupferSchwefelKalkKieselsäureZink,
                                    											Blei, Thonerde und   nicht Bestimmtes
                                   67,17    0,87    1,08    0,07  28,53    2,28––––––100,00
                                 Eine kleine Menge Eisen war anSchwefel gebunden
                                    											gegenwärtig;auch war etwas Eisenoxyd vor-handen. Der ganze Betrag
                                    											ist als FeOberechnet.
                                 
                              
                           Vom vorhergegangenen Versuche waren Schlackenuberreste
                              									in der Birne geblieben- daher mag es kommen, daſs die erhaltenen Producte etwas von
                              									den übrigen abweichen.
                           6. Versuch. Man behandelte gegen 1016k Rohstein mit
                              									einem Zuschlag von etwa 560k Sand, der mit
                              									Schaufeln während des 11 Minuten andauernden Blasens eingeworfen wurde. Die Trennung
                              									der ausgekippten Producte erfolgte ganz ähnlich wie beim 1. Versuch, und es ist sehr
                              									bemerkenswerth, daſs in der mittleren Zone, wo man wiederum ein Gemenge von Stein
                              									und Sehlacke hatte, weder Gold noch Silber enthalten war. Die Analysen gaben:
                           
                           
                              
                                 
                                 Schlacke
                                 Gemenge von Stein und Schlacke
                                 
                              
                                 Kupfer
                                     0,42
                                     5,20
                                 
                              
                                 Eisenoxydul
                                   67,52
                                   70,42
                                 
                              
                                 Kieselsäure
                                   26,22
                                   14,67
                                 
                              
                                 Thonerde
                                     2,46
                                     1,57
                                 
                              
                                 Schwefel
                                     2,06
                                     4,17
                                 
                              
                                 Sauerstoff, Verlust
                                     1,32
                                     3,97
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––
                                 –––––––
                                 
                              
                                 
                                 100,00
                                 100,00.
                                 
                              
                           Durch Kupellation kein Gold und kein Silber.
                           
                              
                                 Concentrationsstein
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Kupfer,
                                 an Schwefel gebunden
                                 59,71
                                 
                                 
                              
                                 „
                                 metallisch
                                   0,27
                                 
                                 
                              
                                 
                                 
                                 –––––
                                 
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                   59,98
                                 
                              
                                 Eisen
                                 
                                   13,16
                                 
                              
                                 Schwefel
                                 
                                   21,94
                                 
                              
                                 Unlöslicher Rückstand (Sand und Eisenoxyd)
                                 
                                     2,57
                                 
                              
                                 Silber und Gold
                                 
                                     0,152
                                 
                              
                                 Sauerstoff und Verlust
                                 
                                     2,198
                                 
                              
                                 
                                 
                                 –––––––
                                 
                              
                                 
                                 
                                 100,00.
                                 
                              
                           Auf der Kapelle erhielt man im Stein auf 1000k:
                           
                              
                                 
                                 g
                                 g
                                 g
                                 
                              
                                 Silber
                                 1480,061
                                 1475,022
                                 1477,510
                                 
                              
                                 Gold
                                     39,991
                                     34,314
                                     37,540.
                                 
                              
                           Im Rückblick auf die mitgetheilten Analysen der Steine beider Arten ist über die
                              									Rohsteine zu bemerken, daſs sich dieselben schon bei flüchtiger Betrachtung als
                              									Monosulfuret darstellen (mit einer geringen Beimischung von Halbschwefelkupfer).
                              									Doch findet man bei näherer Prüfung, daſs immerhin etwas, wenn auch nicht viel,
                              									Schwefel fehlt.
                           Von den Concentrationssteinen zeigen sich diejenigen der Versuche 1 und 2 in der
                              									Zusammensetzung gut übereinstimmend. Ich finde bei beiden das Verhältniſs der
                              									Atommengen (= Procentzahl/Atomgewicht) von Cu:Fe:S ziemlich angenähert = 4:16:11,
                              									wenn man die Quotienten für Zink, Blei und Mangan mit dem für Eisen vereinigt.
                              									Dieses Verhältniſs schlieſst eine einfache Formel aus, nach welcher man, wie bei
                              									vielen Steinen, nur Einfach-Schwefeleisen mit Halbschwefelkupfer erhält. Doch würde
                              									die Formel (2Cu2S,7Fe2S),2FeS dem obigen Verhältnisse entsprechen.Rammelsberg läſst in ähnlichen Fällen mehrfach
                                    											das Halbsulfuret des Eisens zu. Der Concentrationsstein Nr. 3
                              									entspricht nur angenähert der Formel 2Cu2S,FeS. Der
                              									concentrirte Stein Nr. 5 entspricht nach Abzug des metallischen Kupfers der nicht
                              									eben einfachen Formel (51Cu2S,11Fe2S),2FeS und endlich fügt sich das Product des
                              									Versuches 6 recht gut der Formel 2Cu2S,FeS, welcher
                              									wir schon unter 3 begegneten.
                           Beim 5. Versuche, wo der geringen Beschickung von etwa 1016k Rohstein zufolge nur eine verhältniſsmäſsig
                              									dünne Schicht geschmolzener Masse über den Fernen der Birne stand, sind 2 Gasproben
                              									genommen, die eine (a)
                              									nach sechs, die andere (b) nach 12 Minuten des Blasens, letztere gerade im
                              									Augenblicke des Kippens der Birne. Frankland fand:
                           
                              
                                 
                                 a
                                 b
                                 c
                                 
                              
                                 Stickstoff
                                   86,00
                                   88,37
                                   88,70
                                 
                              
                                 Schweflige Säure
                                   14,00
                                   10,88
                                   11,30
                                 
                              
                                 Kohlensäure
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 Kohlenoxyd
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 Sauerstoff
                                 –
                                     0,75
                                 –
                                 
                              
                                 
                                 ––––––
                                 ––––––
                                 –––––––
                                 
                              
                                 
                                 100,00
                                 100,00
                                 100,00.
                                 
                              
                           Hollway schreibt den geringen Sauerstoffgehalt in b dem
                              									Umstände zu, daſs beim Kippen des Apparates die atmosphärische Luft zu der die Gase
                              									fangenden Thonglocke des Aspirators theilweise Zutritt fand, was glaubhaft
                              									erscheint. Die corrigirte Analyse c gibt dann nach
                              									Beseitigung von 3,7 Proc. atmosphärischer Luft das wirkliche Verhältniſs an. Man
                              									sieht nun durch Vergleichung von a und c, daſs zu Ende des Blasens weniger
                              									Sauerstoff zur Bildung von schwefliger Säure verbraucht wird als zu Anfang, folglich
                              									ebenso anfangs weniger Sauerstoff zur Bildung von Metalloxyden verbraucht werden
                              									kann als am Schlüsse. Hieraus ist zu schlieſsen, entweder daſs zu Beginn des Blasens höher mit Schwefel gesättigte und zu
                              									Ende weniger gesättigte Sulfurete verbrennen, oder daſs
                              									bei Beginn des Blasens Schwefel vorwiegend oxydirt wird, die Oxydation der Metalle
                              									aber, im Verhältniſs zum Schwefel, vorläufig rückständig bleibt und sich niedere
                              									Schwefelungsstufen bilden. Was den ersten Fall anbetrifft, so ist allerdings das
                              									niedriger gesättigte Halbschwefelkupfer (Cu2S)
                              									erheblich beständiger als das Einfach-Schwefeleisen (FeS). Da aber, gegen die
                              									gesammte Menge des Kupfers gehalten, nur ganz unerhebliche Antheile von Kupfer
                              									verschlackt sind, also auch nur wenig Schwefelkupfer zerlegt ist, so muſs man,
                              									glaube ich, den ersten Theil der obigen Alternative verwerfen und den zweiten gelten
                              									lassen. Alsdann aber bleibt, da man Halbschwefelkupfer von Anfang bis zu Ende des
                              									Blasens bestehend annehmen muſs – immer vorausgesetzt, daſs man die Ladung nicht
                              									überblasen hat – und sonstige Schwefelmetalle so gut wie gar nicht in Betracht
                              									kommen, nur die Möglichkeit übrig, daſs das Eisenmonosulfuret selbst nach und nach
                              									in niedere Schwefelungsstufen theilweise übergeht, wie dies auch die aus den
                              									Analysen von mir berechneten Formeln andeuten. Es scheint, daſs dann diese niederen
                              									Sulfurete des Eisens zu Ende des Blasens ganz vorwiegend von dem Sauerstoff in
                              									Anspruch genommen werden. Berechnet man nämlich aus c die Gasgewichte, so erhält
                              									man:
                           
                              
                                 
                                 88,7
                                 Vol.
                                 N
                                 entsprechend
                                 111,4959
                                 G.-Th.
                                 
                              
                                 
                                 11,3
                                 „
                                 SO2
                                 „
                                   32,3293
                                 
                                 
                              
                                 In letzterem Betrage hat man O:
                                   16,1646
                                 
                                 
                              
                           Nach dem bekannten Verhältniſs von N zu O in atmosphärischer Luft mutete man auf
                              									111,4959 G.-Th. Stickstoff haben 33,6540 G.-Th. Sauerstoff. Mithin sind
                              									verbraucht:
                           
                           
                              
                                 16,1646
                                 G.-Th.
                                 O
                                 zur
                                 Bildung
                                 von
                                 SO2,
                                 entsprechend
                                 16,1646
                                 S.
                                 
                              
                                 17,4894
                                  „    „
                                 O
                                 „
                                 „
                                 „
                                 FeO,
                                 „
                                 61,2129
                                 Fe.
                                 
                              
                           Das Atomverhältniſs der letzteren ist 1,010 für den Schwefel und 2,186 für das Eisen,
                              									was wiederum auf Halbschwefeleisen (Fe2S) hinweist,
                              									kaum auf Eisenmonosulfuret.
                           Nach der der Analye der Schlacke vom 5. Versuch, für welchen ja auch die Gasanalysen
                              									gelten, beigefügten Bemerkung scheint nur wenig Eisenoxyd (welches nicht bestimmt
                              									wurde) zugegen gewesen zu sein, so daſs sich das Resultat der Rechnung von diesem
                              									Gesichtspunkte aus nicht wesentlich verschieben lassen dürfte.
                           Nach der Analyse a gibt eine ähnlich durchgeführte Rechnung:
                           
                              
                                 20,054
                                 G.-Th.
                                 O
                                 zur
                                 Bildung
                                 von
                                 SO2
                                 verbraucht
                                 
                              
                                 12,576
                                  „    „
                                 O
                                 „
                                 „
                                 „
                                 FeO
                                 „
                                 
                              
                           Hier stehen die äquivalenten Mengen von Schwefel und Eisen im Verhältnisse von 4:5
                              										(Fe5S4 =
                              										3FeS,Fe2S). Ich möchte mit diesen Formeln
                              									positive Sätze über chemische Vorgänge nicht hinstellen; ich glaube nur, daſs sie
                              									vortrefflich zeigen, in welcher Weise der Sauerstoff des Windes in Anspruch genommen
                              									wurde. Eine gröſsere Reihe von Gasanalysen würde den Verlauf des ganzen Processes
                              									neben den analysirten festen Producten vorzüglich aufklären. Hollway meint, daſs es scheine, wie unter den vorliegenden Bedingungen
                              									Eisen mehr oxydirbar sei als der mit ihm verbundene Schwefel und zuerst verbrenne.
                              									Die vorliegenden Rechnungen zeigen aber das Gegentheil.
                           Weitere Versuche fanden im November 1878 statt. Etwa 2032k Rohstein wurden ohne Zuschlag 5 Minuten lang geblasen und dann 4064k kalter Schwefelkies in groſsen Stücken nach und
                              									nach nebst etwa 460k Sand (mit 16 Proc.
                              									Feuchtigkeit) eingeworfen. Trotz des hohen Verbrauches an Wärme blieb die Masse
                              									flüssig und wurde nach einiger Zeit weiteren Blasens halb ausgekippt. Man setzte
                              									hierauf fernere 915k Schwefelkies in Stücken und
                              										150k Sand zu und konnte nach kurzer Zeit des
                              									Blasens die ganze Masse wieder auskippen. Bei einem folgenden Versuche hatte man die
                              									nachträglich zuzufügenden Materialien zu früh eingeworfen, die Masse erstarrte durch
                              									zu heftige Abkühlung und muſste mit Kohlen wieder in Fluſs gebracht werden.
                           Die Producte dieser letzten Versuche waren theilweise überblasen, wahrscheinlich
                              									davon herrührend, daſs beim Auskippen der Massen verhältniſsmäſsig mehr Stein als
                              									Schlacke austrat. Ein Theil der letzteren wurde so wieder mit geblasen, sie verlor
                              									an Schwefel und ein Theil des Eisensoxyduls ging in Oxyd über, indem die hierbei
                              									frei werdende Wärme genügte, den Schmelzfluſs zu erhalten. Der gewonnene Stein, noch
                              									nicht hinlänglich geblasen, enthielt nur 8,4 Proc. Kupfer, die überblasene Schlacke
                              									dagegen 2,36 Proc. Kupfer und nur 0,25 Proc. Schwefel. Da letzterer Betrag nicht
                              									ausreicht, um das Kupfer als Halbschwefelkupfer zu binden, so war ein Theil Kupfer
                              									verschlackt. Bei dem
                              									letzten Versuche erhielt man auch sehr schön krystallisirte Schlacken (in dünnen
                              									Tafeln von fast 25mm Durchmesser), die sich in der
                              									Zusammensetzung dem Singulosilicat nähern (2FeO,SiO2), welchem sich auch im Ganzen genommen die Schlacken der im Juli
                              									angestellten Versuche anschlieſsen. Eine eigenthümliche Schlacke von metallischem
                              									Ansehen wurde in einem Falle erhalten; sie zeigte die Form von Prismen. Die
                              										ZusammensetzungGefunden:Formel verlangt:FeS  6,10  6,09SiO228,9929,08FeO mit 2,78 MnO und ZnO64,1264,82Kupfer, Thonerde, Unbestimmtes–––––––––––––99,9999,21 entspricht der Formel (13FeO,FeS),7SO2, ein Singulosilicat, in welchem ein Eisenoxydul durch ein
                              									Eisenmonosulfuret vertreten ist.Im Helvin, welcher in regulären Tetraëdern krystallisirt, hat man ebenfalls
                                    											eine Verbindung von Monosulfureten mit Silicaten; die Zusammensetzung ist
                                    											aber 3(MnO,FeO)2,SiO2 + Be2O32,SiO23 +
                                    											2(Mn,Fe)S. Das specifische Gewicht war nach zwei Bestimmungen
                              									4,19 und 4,22.
                           Wenn man, wie Hollway will, den Sauerstoffverbrauch
                              									hauptsächlich nach der Reaction FeS + O3 = SO2 + FeO stattfinden läſst (was aber, wie gezeigt
                              									worden ist, schon in der Mitte des Versuches nicht mehr zutrifft), so berechnet sich
                              									das Maximum an schwefliger Säure in den Birnengasen zu 15 Vol.-Proc. Die Verbrennung
                              									in den Kiesöfen der Schwefelsäurefabriken kann man, vom Luftüberschuſs abgesehen,
                              									ausdrücken durch 2FeS2 + 110 = Fe2O3 + 4SO2, wonach sich 16,1 Vol.-Proc. schweflige Säure
                              									ergeben. Der fernere Zuschuſs an Luft, falls man mit Hollway an Schwefelsäure-Erzeugung denkt, wäre in beiden Fällen gleich,
                              									auf die Gewichtseinheit schwefliger Säure bezogen. Immerhin aber glaube ich, daſs
                              									man die Birnengase durchschnittlich nur mit 13 Vol.-Proc. schwefliger Säure in
                              									Anrechnung bringen dürfte, und alsdann erhält man daraus geeignete Bleikammergase
                              									von 7 Vol.-Proc. schwefliger Säure, während Kiesöfen solche, rechnungsmäſsig, von
                              									etwa 9 liefern, beide Male 6 Vol.-Proc. Sauerstoff auf die ganze Stickstoffmenge
                              									gerechnet.
                           Man müſste somit für Birnengase mehr Bleikammerraum bewilligen oder mehr Salpeter
                              									brauchen, als für Kiesofengase.Die Verwendung solcher Birnengase für Bleikammerbetrieb kann ich aber nicht
                                    											für eine so ganz einfache Sache halten, als sie hingestellt wird.
                              									Auſser für Bleikammerbetrieb, der allerdings in den wenig gewerbfleiſsigen Gegenden,
                              									für welche Hollway seinen Proceſs berechnet, auch nur
                              									eine verhältniſsmäſsig kleine Menge Schwefel beseitigen würde, erwähnt der Erfinder
                              									noch die Verwendung der schwefligen Säure für Hargreaves' Proceſs der Natronsulfat-Bereitung. Dieser setzt aber auch
                              									wieder einen groſsen J erbrauch an Sulfat voraus, das nicht viel Transport verträgt
                              									und für schweflige Säure Salzsäure gibt, die dem Producenten in Hinsicht auf Condensation und
                              									Verwerthung neue Sorgen macht; ferner die Reduction der schwefligen Säure zu
                              									Schwefel durch Schwefelwasserstoff, letzterer erhalten durch Eintreiben von
                              									Wasserdampf in das zu behandelnde Schwefelmetall – ein Vorschlag, welcher sich, die
                              									technischen Schwierigkeiten beiseite gesetzt, eher hören läſstWeil man damit in der Menge der zu verarbeitenden schwefligen Säure ziemlich
                                    											unbeschränkt ist. Die praktische Ausführung wird aber immerhin nicht geringe
                                    											Schwierigkeiten bieten, weil das Verhältniſs von schwefliger Säure zu
                                    											Schwefelwasserstoff richtig getroffen werden muſs.; endlich die
                              									Absorption der schwefligen Säure durch Wasser und mit daran sich schlieſsender
                              									Erzeugung von flüssiger schwefliger Säure, wobei es aber auch noch wünschenswerth
                              									bleibt, daſs sich die Anwendungen derselben in diesem Zustande noch recht sehr
                              									verallgemeinern möchten.In einer Nachschrift kommt Hollway gelegentlich
                                    											der Verwendung der schwefligen Säure auch auf die Fabrikation von
                                    											Superphosphat aus Estremadura-Phosphat und Schwefelsäure. Freilich gestattet
                                    											diese Fabrikation den Verbrauch groſser Mengen Schwefelsäure, mithin die
                                    											Beseitigung groſser Mengen schwefliger Säure. Immerhin ist aber zu erwägen,
                                    											daſs diese Fabrikation, in England ausgeübt, an Fracht für Rohstoff nur
                                    
                                    											Rohphosphat und Schwefelkies zu rechnen hat. Setzt man, in runden Zahlen,
                                    											auf 100 Rohphosphat 80 Kammersäure und auf 100 Schwefelkies 210 Kammersäure,
                                    											so hat der englische Fabrikant auf 100t
                                    											Superphosphat Auslage an Fracht für 47t,3
                                    											Rohproducte zu rechnen, letztere von einer solchen Beschaffenheit, daſs sie
                                    											schwerlich durch Havarie an Werth verlieren dürften. Soll dagegen das in
                                    											Spanien erzeugte Superphosphat in England abgesetzt werden, so beträgt die
                                    											Fracht statt 47t,3 nunmehr 100t und das Frachtobject ist von einer für
                                    											Havarie sehr empfindlichen Beschaffenheit. Dazu ist noch zu bemerken, daſs
                                    
                                    											in der Fabrikation künstlicher Düngestoffe, obschon sie bisher im Ganzen und
                                    											Groſsen noch ziemlich gut prosperirte, sich neuerdings ebenfalls eine höchst
                                    											gedrückte Geschäftslage anzeigt.
                           Im Februar 1879 wurden weitere Versuche gemacht. Man brachte, nachdem die erste
                              									Ladung zufällig überblasen und mit Hilfe von Kohle theilweise wieder erweicht und
                              									mit Stangen aus der Birne geschafft war, 100k
                              
                              									Kohlen in das Gefäſs und fügte Stücke von (kaltem) Kies zu. Nach Wiederaufnahme des
                              									Blasens sammelte sich am Boden der Birne Rohstein an und 8 Stunden lang wurde dann
                              									fortwährend weiter Kies und Sand eingeworfen. 20 Minuten lang muſste wegen
                              									Beschädigung eines Dampfrohres das Blasen eingestellt werden; doch war die Masse
                              									flüssig geblieben und man konnte die Operation ohne Schwierigkeit fortsetzen. Gegen
                              										18t,25 Schwefelkies waren in dieser Zeit
                              									behandelt und wahrscheinlich über 8t,1 Schwefel
                              									waren verbrannt worden. Am Maul der Birne brannte fortwährend eine blaue
                              									Schwefelflamme, deren Inneres aber einen Stich ins Grüne zeigte, hervorgerufen durch
                              									die Verdeckung des inneren (pomeranzgelben) Schwefeldampfes durch das äuſsere
                              									Blau.
                           Im Anschlüsse an den letzten Versuch berechnet nun Hollway die Wärmemengen und Temperaturen, welche durch Verbrennung
                              									verschiedener Schwefelmetalle entstehen. Ich führe jedoch nur das Beispiel für
                              									Eisenmonosulfuret an und brauche über den Modus der Berechnung nichts hinzuzufügen,
                              									da die Rechnung selbst ihn kenntlich macht. Die Verbrennungswärme des Schwefels
                              									(nach Favre und Silbermann) zu 2220c und diejenige des
                              									Eisens (nach denselben) bei seiner Verbrennung zu FeO mit 1353c gesetzt, erhält man:
                           
                              
                                 Für 16 + 28 = 44 Th. Schwefeleisen (28 × 1353) + (16 × 2220) =
                                 73404c
                                 
                              
                                 Durch Verbindung von Eisen mit Schwefel zu FeS werden auf      1 Th.
                                    											Eisen nach Favre und Silbermann 634c frei, bei
                                    											der       Zerlegung mithin ebenso viel latent; auf 28 Eisen
                                    											somit
                                 
                                 
                              
                                       28 × 634 =
                                 17752
                                 
                              
                                 
                                 ––––––
                                 
                              
                                 Verbrennungswärme von 44 FeS =
                                 55652c.
                                 
                              
                                                                                        Somit für 1 Th. FeS
                                    											=
                                   1265c.Hollway findet 1217c,9 und als Temperatur 2225°. Ich
                                          													habe, obschon nur Berichterstatter, mich nicht entschlieſsen können,
                                          													die Zahlenunterlagen ohne Controle anzunehmen und mich daher solcher
                                          													Zahlen bedient, die ich selbst erlangen konnte (meist nach A. Naumann in Gmelin-Kraut's Handbuch der Chemie).
                                 
                              
                           Durch die Verbrennung entstehen: 32 Th. schweflige Säure, 36 Th.
                              									Eisenoxydul und 53 Th. Stickstoff, aus atmosphärischer Luft zurückgelassen. Die
                              									bezüglichen specifischen Wärmen sind 0,1553 bezieh. 0,14Für Eisenoxydul; berechnet aus der Atomwärme des Zinkoxydes (= 5,05) unter
                                    											der Annahme, daſs dieselbe gleich der des Eisenoxyduls. und
                              									0,2438. Man erhält also als Summe (32 × 0,1553) + (36 × 0,14) + (53 × 0,2438) =
                              									21,931 und die Verbrennungstemperatur des Eisenmonosulfurets = 55652:21,931 =
                              									2427°.
                           In ähnlicher Weise findet Hollway für
                              									Zinkblende 1992°, für Bleiglanz 1863°. Für Kohle mit 80 Proc. Kohlenstoff, 5 Proc.
                              									Wasserstoff und 15 Proc. Asche (deren Wärmecapacität zu 0,2 und die Wärmeabsorption
                              									bei Zerlegung des Kohlenwasserstoffes auf 5 G.-Th. Wasserstoff 1870c gesetzt) 2787°.
                           Zu diesen Zahlen ist aber zu bemerken, daſs sie unter Voraussetzungen erhalten sind,
                              									die eigentlich sich mehr einem Röstprocesse, als einem Schmelzprocesse nähern; es
                              									ist keine Rücksicht genommen auf die erzeugten Producte, Stein und Schlacke.
                              									Aehnliches gilt auch von dem folgenden Versuche einer Berechnung der Endtemperatur
                              									bei einer Bessemercharge.Wobei ich in Folge der theilweisen Anwendung anderer Zahlen unter Hollway's Resultat von 2748°
                                    									bleibe.
                           Vorausgesetzt ist ein Roheisen mit 4,2 Proc. Kohlenstoff, 2,8
                              									Proc. Silicium und eine Eisenverbrennung von 7 Proc., so daſs 86 Proc. Eisen übrig
                              									bleiben. Das Eisen soll mit 1650°, der Gebläsewind mit 50° in die Birne kommen. Es
                              									entstehen 9,8 Proc. Kohlenoxyd, 6,0 Proc. Kieselsäure, 10,0 Proc. Eisenoxyd, 39,1
                              									Proc. Stickstoff bei einem Verbrauch von 11,8 Proc. Sauerstoff. Die angesetzten
                              									specifischen Wärmen und Verbrennungswärmen erkennt man aus dem Ansätze leicht
                              									heraus. Die vorhandene und zugebrachte Wärmemenge ist nun zunächst: (100 × 0,1138 ×
                              									1650) + (4,2 × 2470) + (2,8 × 7830) + (7 × 1855) + 50 [(39,1 × 0,2438) + (11,8 ×
                              									0,21751)] = 64665c.
                           Die Summe der specifischen Wärmen ist: (9,8 × 0,2450) + (6 ×
                              									0,186) + (10 × 0,1692) + (39,1 × 0,2438) + (86 × 0,1138) = 24,528 und somit die
                              									Endtemperatur = 64665:24,528 = 2636°.
                           Die Zunahme wäre sonach 2636 – 1650 = 986°. Wedding (Eisenhüttenkunde,
                              									Bd. 3 S. 441) findet mit exacterer Rechnung und etwas anderen Grundzahlen 802° und
                              										Rinmann (daselbst S. 441) 890°.Mit Hollway's Zahlen ergaben sich
                                    										1098°.
                           Eine mehr den wirklichen Verhältnissen sich anpassende Berechnung
                              									von Akerman stellt sich folgendermaſsen, wenn der
                              									Schwefelkies mit 90 Proc. Bisulfuret (also 48 Proc. Schwefel und 42 Proc. Eisen) und
                              									10 Proc. fremder Substanz (deren specifische Wärme = 0,15 genommen) und wenn von der
                              									Schlackenbildung abgesehen die Reaction 5FeS2 + 12O
                              									= FeS + 4FeO + 4SO2 + 5S zu Grunde gelegt wird.Diese Gleichung entspricht indessen nicht den Verhältnissen, nach welchen
                                    											später Hollway für den Betrieb rechnet. Denn 5
                                    											Aeq. Schwefelkies = 300 G.-Th. mit 4,5 G.-Th. Kupfer würden hier die groſse
                                    											Menge von 1 Aeq. Monosulfuret = 44 G.-Th. mit 4,5 G.-Th. Kupfer geben. Der
                                    											Gehalt des erblasenen Steines betrüge somit nur etwa 10 Proc. Kupfer. Hollway legt später für die Betriebscalculation
                                    											einen Stein von 33,33 Proc. Kupfer unter, welcher auſserdem noch 29,59 Proc.
                                    											Schwefel und 37,08 Eisen enthalten würde. Besteht nun der Rohkies aus 10
                                    											Proc. fremden Substanzen, 1,5 Proc. Kupfer und dem Rest als Bisulfuret, so
                                    											braucht man, um einen Stein von genannter Zusammensetzung zu erzielen,
                                    											(statt 300) 2222,22 G.-Th. Rohkies. Alsdann sind zu oxydiren 880,70 G.-Th.
                                    											Eisen und 1132,30 G.-Th. Eisenoxydul zu verschlacken (= 1604,2 G.-Th.
                                    											Schlacke); zu oxydiren 503,25 G.-Th. Schwefel zu 1006,50 G.-Th. schwefliger
                                    											Säure; zu verdampfen 503,25 G.-Th. Schwefel; einzublasen 754,85 G.-Th.
                                    											Sauerstoff mit 2500,80 G.-Th. Stickstoff; zuzuschlagen 471,80 G.-Th.
                                    											Kieselsäure. Nimmt man dann noch (mit Wedding:
                                       												Eisenhüttenkunde, Bd. 3 S. 438) die specifische Wärme der Schlacke
                                    											zu 0,33 und den Wärmegehalt des Steines, wie er den Ofen verläſst, zu 270c (vgl. Dürre
                                    											1876 220 249), so wird das Resultat ein erheblich
                                    											ungünstigeres. Die Temperatur des Windes ist zu 50°, die
                              									Verbrennungswärme des Eisens, wenn es zu Oxydul verbrennt, zu 1280c gerechnet.
                           Man findet an entwickelter Wärme: (48
                              									× 0,4 × 2220) + (42 × 0,8 × 1280) + 50 [(0,240,24 = Specifische Wärme des Sauerstoffes, die aber nur 0,21751
                                    										beträgt. × 28,8 Sauerstoff) + (0,244 × 95,4 StickstoffIm Original 96,4 Stickstoff.)] =
                              										87133c.
                           Für verbrauchte Wärme kommt in
                              									Betracht die latente Schmelzwärme (= 30c nach Akerman), sodann die Wärmemenge zur Zerlegung von
                              										FeS2 in FeS und S – rückwärts zu berechnen aus
                              									der Verbindungswärme (200c nach Akerman) von FeS zu FeS2 – endlich der Wärmeverbrauch zur Zerlegung von FeS in Fe und S (nach Favre und Silberman 634c auf 1 Eisen, wenn Monosulfuret entsteht). Ferner
                              									hat man die Wärmeverluste für die Verdampfung des Schwefels anzusetzen (dessen
                              									Verdampfung bei 420° und dessen specifische Wärme mit 0,178; die latente Dampfwärme
                              									= 300c und schlieſslich die von 38,4 schwefliger
                              									Säure und 95,4 Stickstoff bei 600° (nach Akerman)
                              									entführten Wärmemengen. Der ganze Betrag ist: (30\times 100)+(200\times 66\
                                 										[\mbox{Monosulfuret}])+(634\times 66\times 0,8+\frac{28}{44})+(48\times
                                 										0,5\times 0,178\times 420)+(48\times 0,5\times 300)+600\ [(38,4\times
                                 										0,155)+(95,4\times 0,244)]=64034^c. Es bleiben somit übrig
                              										87133-64034=23099^c.
                           Die Summe der specifischen Wärmen der übrig bleibenden festen
                              									Producte – immer von den Schlacken abgesehen – ist (42\times 0,8\times
                                 										\frac{36}{28}\times 0,167So
                                    											setzt Akerman die specifische Wärme des
                                    											Eisenoxyduls.)+(42\times 0,2\times \frac{44}{28}\times
                                 										0,136Specifische Wärme
                                    											des Monosulfurets, nach Regnault.)+(10\times 0,15)=10,5096 und somit
                              									die Endtemperatur 23099:10,5096=2198^{\circ}.
                           Um die Schlackenbildung zu befördern, können kieselsäurehaltige
                              									arme Erze, alte Schlacken, Gangart mit noch etwas Erzgehalt u.s.w. zugeschlagen
                              									werden, deren nutzbare Metalle dann theils im Concentrationsstein, theils im
                              									Sublimat mit gewonnen würden. Der Procentsatz an solchen Zuschlägen kann wegen ihrer
                              									geringen specifischen Wärme (= 0,15 nach Akerman's
                              									Meinung) ein sehr erheblicher sein. Nimmt man 1000° als die für den Proceſs
                              									erforderliche Temperatur an, so darf die Summe der specifischen Wärmen betragen 23099 : 1000 = 23,099,
                              									wovon als Rest für die Zuschläge bliebe 23,099 – 10,5096 = 12,59. Man dürfte sonach
                              									12,59 : 0,15 = 83,8 Proc. solcher Zuschläge, mehr als ⅘ vom behandelten Erz,
                              									zubringen.
                           Würde man den Gebläsewind mit 500° anwenden, so stellt sich die
                              									verfügbare Wärmemenge auf 23099 + 450 [(38,4 × 0,155) + (95,4 × 0,244)] = 36680°.
                              									Die entsprechende Temperatur würde 36680 : 10,5096 = 3490° betragen, und um alsdann
                              									bei der festen Grenze von 1000° zu bleiben, wäre ein Zusatz von (36,680 – 10,509) :
                              									0,15 = 174 Proc. solcher Zuschläge gestattet.Bei der Besprechung von Hollway's Versuchen und
                                    											Projecten äuſsert sich Allen aus Sheffield
                                    											dahin, daſs statt 1000° besser 1200° als die für den Proceſs nothige
                                    											Temperatur anzusehen sei.
                           Die Steigerung an Zuschlägen würde nur günstig auf den Verlauf der
                              									Schmelzungen einwirken. 20k Kiese dürften etwa
                              										12k Eisenoxydul und dieses mit 38k Fluſsmittel (mit Gehalten an Kalk, Thonerde und
                              									Magnesia) würde eine Schlacke von etwa 30 Proc. Eisenoxydul, 30 Proc. an sonstigen
                              									Basen und 35 bis 40 Proc. Kieselsäure geben. Das specifische Gewicht dieser Schlacke
                              									würde nur 3,2 ausmachen und eine viel bessere Sonderung von Stein und Schlacke würde
                              									die Folge sein.
                           Ueber Anlagekapital und Betriebskosten einer Anlage für die Behandlung von 304800t Erz von nicht unter 1½ Proc. Kupfer in Spanien
                              									stellt Hollway folgenden Ueberschlag an.
                           Kohlen. Für den (kalten) Gebläsewind 20320t und 11176t zur
                              									Erwärmung desselben auf 538°. Die Erze enthalten 1,5 Proc. Cu und 90 Proc. FeS2. Letztere geben 66 Proc. Stein (FeS), von welchen
                              									60 Proc. zu oxydiren sind; 3 Proc. gehen in die Schlacke und 3 Proc. bleiben im
                              									concentrirten Stein, welcher alsdann über 30 Proc. Kupfer enthalten wird (nämlich 3
                              									Th. Rohstein + 1,5 Th. Kupfer = 4,5 Th. Concentrationsstein mit 33⅓ Proc.
                              									Kupfer).
                           60 Th. Rohstein (FeS) erfordern 32,7 Th. Sauerstoff (wenn man die
                              									Reaction FeS + O3 = FeO + SO2 gelten läſst); man hat also auf 1t Erz 1t,391
                              									Luft nöthig; statt dessen sind für den Kohlenbedarf 1t,6 gerechnet. Für 50 Wochen (zu 160 Stunden) im Jahr findet man 1016k Luft die Minute (rund 800cbm, im Original 830cbm). Die Gebläsecylinder müſsten hierfür im Ganzen 7qm,3 Querschnitt erhalten bei einer
                              									Kolbengeschwindigkeit von 114m in der Minute. Nach
                              									den Bemerkungen eines Fachmannes ist der mittlere Druck mit 1k,195 auf 1qc
                              									anzunehmen, wenn die Cylinder mit 1k,757 blasen.
                              									Nach den englischen Maſsen resultiren 2178e
                              									(indicirte) oder mit 10 Proc. Zuschlag für die Reibung der Maschine 2395e (indicirte). Für Maschinen nach dem
                              
                              									Compoundsystem werden 1k,016 Kohlen auf 1e stündlich gesetzt, so daſs für 8000 Stunden
                              									jährlich 19200t Kohle nöthig sind (wofür 20320t angesetzt wurden). Bei stündlich 11k,176 Wasserdampf auf 1e (indicirt) ist der gesammte Dampfbedarf
                              									stündlich 26767k und bei der Verdampfung von 27k,3 Wasser in der Stunde auf 1qm feuerberührter Kesselfläche ist der Bedarf an
                              									letzterer 980qm. In der folgenden
                              									Kostenaufstellung ist man aber, weil schwächere Windpressung angenommen wurde,
                              									wieder unter diesen Betrag herab gegangen.
                           Hollway beabsichtigt nicht, die Bessemerbirne als solche
                              									beizubehalten, sondern denkt eine Vorrichtung anzuwenden, wie sie in Fig. 5 Taf.
                              									38 abgebildet ist, bestehend in einem beweglichen Ofen mit geneigt angesetztem
                              									Fuchs, durch welchen die Beschickung herabrollt, und mit einem System von
                              									Staubkammern. Zum Abstechen dient ein fahrbarer Kübel.
                           Der Anschlag einer Anlage von genannter Gröſse stellt sich auf
                              									137000, höchstens 150000 £, worin 16 Dampfkessel völlig
                              									eingemauert und ausgerüstet mit 10620 £, 3 Paar
                              									Compound-Gebläsemaschinen mit 9200 £, 8 Whitwell'sche
                              									Winderhitzer mit 8000 £, 14 Schmelzöfen mit 10780 £, sowie etwa 5km
                              									Eisenbahn inbegriffen sind.
                           
                           Ueber den Betrieb legt Hollway folgende Berechnungen
                              									unter.
                           304800t Kiese mit nicht unter 1½
                              									Proc. Kupfer und mit 47g,965 Silber sowie 0g,191 Gold in 1t
                              									würden liefern 15240t Concentrationsstein mit 30
                              									Proc. Kupfer und 479g,623 Silber, sowie 1g,9135 Gold in 1t. Der Kupferverlust soll 10 Procent des Gesammtkupfers nicht
                              									überschreiten; es bleiben also 13716t Stein zur
                              									Verrechnung.
                           
                              
                                 13716t Stein
                                    											mit 30 Proc. Kupfer entsprechen 4115t,8
                                    												Kupfer,        1t zu 59 £ 1 Sh.
                                 243000 £
                                 
                              
                                 6578k,5 Silber, 1k zu
                                     6 £
                                 10 Sh.
                                 7,8 d.
                                   42970Im Original 84600 £, wonach sich auch
                                          
                                          													die folgenden Zahlen ändern.
                                 
                              
                                 26k,240 Gold,  1k zu
                                 128  „
                                 12   „
                                  –
                                     3375Im Original 6750 £, wonach sich auch die
                                          													folgenden Zahlen ändern.
                                 
                              
                                 Dazu würden noch 73152t Schwefel kommen, mit 2 £ 19 Sh.        für 1t =
                                 216000
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––––
                                 
                              
                                                                                                             Zusammen
                                 505345 £
                                 
                              
                                 Davon ab die Kosten für die Abscheidung des
                                    											Kupfers, Silbers        und Goldes aus dem Stein
                                   84345
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––––
                                 
                              
                                                                                                                 
                                    											Bleiben
                                 421000 £
                                 
                              
                                     An Auslagen kommen für:
                                 
                                 
                              
                                 Schwefelkies 304800t mit 5,91 Sh. für 1t
                                   90000 £
                                 
                              
                                 Kohle, auf 100t Kies 18t, also 54864t zu 22,63 Sh.
                                   62100
                                 
                              
                                 Fluſsmittel, an gewöhnlichem Sande oder
                                    											kieselsäurehaltigem        Gestein würde auf 3t Kies 1t erforderlich sein, oder 101600t        mit 4,92 Sh. für 1t. Es wird jedoch auf den ungünstigsten        Fall Rücksicht
                                    											genommen, daſs nämlich die Kieselsäure aus        dem Futter des Ofens
                                    											entnommen werden müſste. Da Sand        allein nicht anwendbar ist, so
                                    											wären 152400t Masse
                                    											zu        rechnen; die Kosten eingeschlossen Arbeit des
                                    											Ausfütterns        und Formen mit 9,84 Sh. für 1t
                                   75000
                                 
                              
                                     Von diesem Betrage dürften aber – immer
                                    											nach Hollway'sMeinung – wenigstens ⅔
                                    											erspart werden, weil man mit den Zu-schlägen werthvolle Metalle in den
                                    											Proceſs einführen kann.
                                 
                                 
                              
                                 Löhne u. dgl., auf 1t Erz 0,984 Sh.
                                   15000
                                 
                              
                                 Transport, 13716t Stein nach England zu befördern, zu 19,68 Sh.
                                   13500
                                 
                              
                                 Insgemein, einschlieſslich der Entwerthung
                                    											Anlage und Zinsen
                                   45400
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––––
                                 
                              
                                                                                                             Zusammen
                                 301000 £
                                 
                              
                           Der Nutzen würde somit 120000 £
                              									betragen oder 7,87 Sh. für 1t Schwefelkies.Im Original nahezu 11 Sh. für 1t. Der Werth des Sublimates ist, vom Schwefel abgesehen,
                              									unberücksichtigt geblieben. Dasselbe würde wahrscheinlich ein Gemenge von Schwefel,
                              									Schwefelarsen, Schwefelblei und Zinkoxyd, möglich auch von Schwefelzink, bilden mit
                              									Antheilen von Eisenoxyd und Schwefelthallium. Schwefel und Schwefelarsen lassen sich
                              									daraus mit reducirender Feuerung bei mäſsiger Temperatur (500°) abtreiben. Uebrigens
                              									würde der Absatz des Sublimates in. den Staubkammern auch wahrscheinlich von selbst
                              									derart erfolgen, daſs Schwefel und Schwefelarsen in der Hauptsache erst später
                              									niederfallen, als die Schwefelmetalle mit Zinkoxyd. Auſserdem würden noch etwa
                              										121920t schweflige Säure erfolgen.
                           An den Bericht schlieſst sich ausführliche Mittheilung der Besprechung an, in
                              									Hinsicht auf welche ich jedoch auf die Schrift selbst verweise. Nur sei noch
                              									erwähnt, daſs von einer Seite dem Hollway'schen
                              									Processe nachgesagt wurde, daſs er nicht neu sei und daſs zur Begründung dessen
                              									Bezug genommen wurde auf ein englisches Patent von Keates Nr. 2057 aus dem J. 1856. Nachdem der Gegenstand desselben
                              									anhangsweise mitgetheilt worden und es sich bei diesem Patent um „Entschwefelung von Kupfer
                                 										und Kupfersteinen“ auf einem dem Bessemerprocesse ziemlich nahe verwandten
                              									Wege handelt, so bin ich allerdings auch der Meinung, welcher in der Besprechung
                              									Ausdruck gegeben wurde, daſs sich mit Keates' Patent
                              									die Neuheit von Hollway's Verfahren nicht anfechten
                              									läſst. Ich muſs indessen anführen, daſs, nachdem einmal die Frage der Neuheit
                              									angeregt worden, Niemand auf die früheren Veruche Jossa's und den Bericht darüber von Kupelwieser verwiesen hat.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
