| Titel: | Patronen von O. Jones in Paris. | 
| Autor: | F. H. | 
| Fundstelle: | Band 232, Jahrgang 1879, S. 514 | 
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                        Patronen von O. Jones in
                           								Paris.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 44
                           							
                        Hentsch, über Jones' Patronen.
                        
                     
                        
                           Eine neue Art Gewehrpatronen ist von O. Jones in Paris	(* D. R. P. Nr. 5487 vom 29. Oktober 1878) angegeben worden. Es sind mehrere Arten
                              									zu unterscheiden, welche sämmtlich darin einander gleichen, daſs eine Metallhülse
                              									zur Aufnahme des Treibmittels dient und diese ganze Hülse von dem Bleigeschosse
                              									umgeben ist. Die erste Art (Längenschnitt Fig. 1 Taf.
                              									44) besitzt einen glatten messingenen vorne geschlossenen Cylinder mit nach auſsen
                              									umgebogenem Rande am hinteren Ende zur Aufnahme des Treibmittels. Ueber diese Hülse
                              									ist das Bleigeschoſs gepreſst, welches aus einem langen cylindrischen Theile und
                              									ogivaler Spitze besteht. Am hinteren Ende ist dasselbe unter Bildung eines Absatzes
                              									geschwächt und hier ein kurzes Bodenstück aufgeschoben, welches Geschoſs und
                              									Pulverhülse zusammenhält. Im Boden desselben befindet sich die Zündung. Bei dem
                              									Abfeuern verläſst das Geschoſs zusammen mit der Pulverhülse den Gewehrlauf und
                              									bleibt in demselben nur das Bodenstück zurück. Die zweite Patrone Fig. 2 ist
                              									ebenso eingerichtet; nur besteht die Pulverhülse aus Eisen und ist auf der
                              									Auſsenseite gerippt, um das Geschoſs besser mit derselben zu verbinden. Die dritte
                              									Art (Fig. 3) unterscheidet sich von der zweiten dadurch, daſs der zur Aufnahme
                              									des Pulvers dienende Raum durch eine Scheidewand in eine gröſsere hintere und eine
                              									kleinere vordere Abtheilung zerfällt, welche durch eine kleine Oeffnung mit einander in Verbindung
                              									stehen. Diese Einrichtung hat den Zweck, daſs die im hinteren Räume befindliche
                              									Pulvermasse im Laufe, die in dem kleinen vorderen Räume befindliche Treibmasse erst
                              									auſserhalb desselben zur Verbrennung gelangt und durch Reaction der Gase gegen die
                              									hinter dem Projectile befindliche Luft die Treibkraft noch auſserhalb des Laufes
                              									vermehrt wird. Als Vortheile dieser Geschoſsconstructionen gibt der Erfinder an,
                              									daſs das Pulver vollständig zur Verbrennung gelangt, daſs ferner das Geschoſs durch
                              									die Ausfütterung widerstandsfähiger und nicht so leicht deformirt wird und daſs
                              									endlich in Folge der Kürze des Bodenstückes dessen Entfernen aus dem Laufe leicht
                              									und durch eine geringe Bewegung des Auswerfers herbeigeführt werden kann.
                           
                              
                                 F.
                                    										H.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
