| Titel: | Zur chemischen Technologie des Glases. | 
| Fundstelle: | Band 232, Jahrgang 1879, S. 522 | 
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                        Zur chemischen Technologie des
                           								Glases.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 348 dieses
                           								Bandes.)
                        Mit Abbildungen auf Tafel 45.
                        Zur chemischen Technologie des Glases.
                        
                     
                        
                           Glasschmelzöfen. Während die Glasschmelzöfen mit
                              									Holzfeuerung (vgl. 1838 69 155. 1862 164 347), auch die mit directer Steinkohlenfeuerung, wie
                              									sie z.B. von Bagon (* 1840 77 44), Guinand (* 1841 80 36), Bessemer (* 1842 86 182), Crosfield (* 1842
                              										86 424), Chance (* 1848
                              										110 336) und Pilkington
                              									(* 1861 162 109) beschrieben wurden, immer mehr
                              									zurücktreten, finden die Schmelzöfen mit Gasfeuerung mehr und mehr Beifall.
                              									Derartige Oefen wurden in D. p. J. bereits beschrieben von Bellford (* 1855 136 105), White (* 1858 149 176), Schinz (1858 150 332), Venini (* 1861 159 422),
                              									dann von Boëtius (* 1870 197
                              									498), Nehse (* 1876 220
                              									427), Platenka (* 1876 222
                              									322) und Dillinger (1877 224
                              									520), namentlich aber von Friedr. Siemens (* 1872 203 11), dessen Ofen in Deutschland die weiteste
                              									Verbreitung gefunden hat (vgl. 1878 228 92). Zwar
                              									versuchte Schinz (* 1862 166
                              									270. 1863 167 439. 1866 182
                              									216) durch Rechnung nachzuweisen, daſs die Siemens'schen Oefen unpraktisch seien,
                              									und auch Pütsch (1866 180
                              									127 und 489) hatte Manches daran auszusetzen, betonte aber Schinz gegenüber die Vortheile der Generatorgasfeuerung (1867 183 25). Boëtius (* 1863 167 283) und F. Siemens
                              									(1866 180 322) zeigten die Haltlosigkeit dieser Einwürfe
                              									(vgl. 1871 202 417).
                           Inzwischen hat nun Friedr. Siemens
                              									in Dresden (* D. R. P. Nr. 2955 vom 18. October 1877) seine continuirlich arbeitende
                              									Glasschmelzwanne noch verbessert. Auf Taf. 45 zeigt Fig. 1 einen
                              									Längsschnitt nach I-IV durch die Wanne und einen
                              									Regenerator, Fig. 2 einen
                              									Horizontalschnitt nach V-VI durch die Wanne und Fig.
                                 										3 einen Querschnitt nach VII-VIII durch den
                              									ganzen Ofen, Fig. 4 den
                              									Durchschnitt einer Arbeitsstelle. Die vier Regeneratoren R1 bis R4 liegen jetzt dicht neben einander und bilden bei
                              									gleicher Länge ein zusammenhängendes Ganze mit dem Ofen, wodurch der Wärmeverlust
                              									durch Leitung und Strahlung geringer wird als früher. Der gröſsere Theil A der Regeneratoren ist wieder mit Chamottesteinen
                              									ausgesetzt, der durch die Mauer m davon getrennte
                              									kleinere Theil B nicht. Dieser der Einlegestelle
                              									zunächst liegende Theil nimmt die mechanisch fortgeführten Bestandtheile des
                              									Glassatzes auf, so daſs die ausgesetzten Regeneratoren A rein bleiben; diese sind übrigens von der Rösche C aus, die Theile B von den Wechselklappen
                              										W aus leicht zugänglich.
                           Die Wanne selbst ist nicht mehr durch Zwischenwände in verschiedene Räume getheilt
                              									(vgl. * 1872 203 11 und 14. * 204 190), sondern bildet ein Ganzes, in Folge dessen Reparaturen seltener
                              									werden. In der geschmolzenen Glasmasse U schwimmen an
                              									dem den Arbeitsstellen 
                              									a des Ofens zugewendeten Ende Thonkränze oder Ringe k, während durch den oberen Theil O des Ofens die Flamme streicht, so daſs das Schmelzen
                              									des Glases nur von der Oberfläche aus erfolgt. Der Boden b und die Wände w der Wanne sind wie früher
                              									mit Luftkühlungen e umgeben, in denen mittels der
                              									Schornsteine s eine lebhafte Bewegung kalter Luft
                              									unterhalten wird. Neben Erzielung einer längeren Haltbarkeit des Wannenmaterials
                              									wird dadurch verhindert, daſs das Glas durch die Fugen in die darunter liegenden
                              									Regeneratoren dringen kann.
                           Das bei c eingelegte Glasgemenge wird nach
                              									vorgeschrittener Schmelzung auf den Boden sinken, verdrängt dadurch eine andere
                              									Menge Glas, welche durch die Bodenkühlung steifer und damit specifisch leichter
                              									geworden ist, nach oben. Diese wird wieder, nachdem sie eine Zeit lang an der
                              									Oberfläche der Hitze ausgesetzt war und ordentlich durchgeschmolzen ist, specifisch
                              									schwerer als die darunter befindlichen Schichten und muſs in Folge dessen nach unten
                              									sinken. Dieses durch die Unterschiede im specifischen Gewicht bedingte Verhalten des
                              									Glases in Verbindung mit dem beim Ausarbeiten desselben durch die auf der Bühne M stehenden Glasmacher auftretenden hydrostatischen
                              									Druck in der Pfeilrichtung nach den Arbeitsstellen hin ruft eine schlängelnde
                              									Bewegung der Glasmasse hervor. Die im Glase schwimmenden, durch die Bewegung
                              									desselben in der Richtung nach den Arbeitsstellen hin dicht zusammen und gegen die
                              									Wandung w der Wanne gedrängten Kränze k verhindern, daſs noch nicht gehörig durchgeschmolzene
                              									Glasmassetheilchen direct zu den Arbeitsstellen hingeführt werden; dieselben werden
                              									vielmehr an oder in den Kränzen je nach fortgeschrittener Schmelzung aufgehalten.
                              									Durch Einwirkung der Hitze durchgeschmolzen, sinken sie alsdann zu Boden und
                              									verdrängen andere specifisch leichtere Glasmassen nach oben in die Nächstliegenden
                              									Kränze, worauf das Spiel von neuem beginnt. Dieses Auf- und Niedersteigen und
                              									ununterbrochene Fortschreiten verursacht ein jedesmaliges Durchschmelzen des Glases,
                              									bis die Glastheilchen vollkommen geläutert zur Verarbeitung gelangen. Da die Kränze
                              									ziemlich tief eintauchen, so muſs das Glas immer fast bis unten hin untersinken,
                              									wodurch Stauung und daraus folgende Entglasung vermieden wird.
                           Generatorgase und Luft treten getrennt durch die über einander liegenden Kanäle g und l ein, die Flamme
                              									streicht quer durch den Ofen, die Verbrennungsproducte entweichen durch die
                              									gegenüber liegenden Kanäle zu den Regeneratoren und gelangen durch die zu den
                              									Wechselklappen führenden Kanäle x zum Schornstein.
                              									Durch diese Anordnung der Kanäle g und l erhält das Glas im freien Raum der Wanne vor den
                              									Kränzen, welche man mit dem Schmelzraum der früheren Construction vergleichen
                              									könnte, die gröſste Hitze, während sich in dem übrigen Theile des Ofens nach den
                              									Arbeitsstellen zu die Zahl der Kanäle verringert und somit die Hitze abnimmt. Zur
                              									Mäſsigung der Hitze im
                              									vorderen Theile der Wanne wird der Schornsteinzug so geregelt, daſs aus den
                              									Arbeitslöchern die Flamme heraustritt.
                           Jeder Theil der Wanne ist durch die Luft- und Gaskanäle nach dem Aufheben der
                              									Chamotteplatten p leicht zugänglich. Die von dem Glase
                              									angegriffenen Kränze werden durch die Oeffnung d
                              									ausgewechselt; zum Anwärmen stellt man sie vorher in der Oeffnung auf.
                           Wo es sich um Massendarstellung namentlich gewöhnlicher Flaschen handelt, leistet
                              									dieser Ofen Vorzügliches. Versuche, welche Referent über die Ausnutzung der
                              									Brennstoffe (vgl. 1876 220 255) in denselben gemacht hat,
                              									sollen nächstens mitgetheilt werden.
                           Um in gewöhnlichen und anderen Glasschmelz-Wannenöfen fortdauernd
                              									schmelzen und arbeiten zu können, schlägt F. Siemens in
                              									Dresden (* D. R. P. Nr. 925 vom 3. Juli 1877) ferner vor, ein mit Boden versehenes
                              									zweitheiliges Schiffchen, wie die beiden Schnitte Fig. 5 und
                              										6 Taf. 45 zeigen, auf dem Glase schwimmen zu lassen. An jeder
                              									Arbeitsöffnung des Wannenofens schwimmt eines derselben auf dem Glase und der
                              									Glasmacher entnimmt das zu verarbeitende Glas aus der der Ofenöffnung zugekehrten
                              									Arbeitsabtheilung A, während die andere abgekehrte
                              									Abtheilung B das Glas durch die Oeffnungen r aus der Wanne empfängt und durch die im Stege s befindlichen Oeffnungen a in die Abtheilung A übertreten läſst. Die
                              									Löcher r sind in der Auſsenwand in solcher Höhe
                              									angebracht, daſs das Glas aus der Wanne direct unter der Oberfläche des Glases
                              									geschöpft wird. Alle Unreinigkeiten, welche auf der Oberfläche des Glases schwimmen,
                              									bleiben also zurück und das eingetretene Glas wird, indem sich dasselbe über die
                              									Oberfläche der Abtheilung B verbreitet, unter der
                              									Einwirkung der Hitze raffinirt und sinkt nach unten in dem Maſse, wie durch das
                              									erhöhte specifische Gewicht des Glases bestimmt wird und neues Glas durch die
                              									Oeffnungen r eintritt. Die Löcher a sind fast am Boden des Schiffchens angebracht und
                              									vermitteln den Eintritt des durch sein vergröſsertes specifisches Gewicht gesunkenen
                              
                              									raffinirten Glases von B nach A. Das geläuterte Glas tritt also in den unteren Theil der Abtheilung A ein, um an der Oberfläche derselben Abtheilung vom
                              									Glasmacher, ähnlich wie aus einem gewöhnlichen Arbeitsringe, gesammelt und
                              									verarbeitet zu werden. Die Gröſse der Schiffchen richtet sich nach der Menge des aus
                              									einem Arbeitsloche zu verarbeitenden Glases, nach der Schmelzfähigkeit des
                              									Wannenofens und nach der angewendeten Hitze; doch dürfte 1m Länge bei 0m,5
                              									Breite und 0m,25 Tiefe meist genügen.
                           Um die Temperatur des Glases in der Abtheilung A etwas
                              									zu mäſsigen, ist es zuweilen zweckmäſsig, durch Erhöhung des Steges s eine Schutzwand gegen die Ofenhitze herzustellen,
                              									welche, wie die Durchschnitte Fig. 7 und
                              										8 Taf. 45 zeigen, zu einer völligen Bedeckung der Arbeitsabtheilung
                              									ausgedehnt werden kann (vgl. * 1852 153 23. * 1872 204 193).
                           
                           Rickman in London (Engineer, 1878 Bd. 45 S. 457) geht bei seinem
                              									Glasschmelzofen wieder zur Halbgasfeuerung zurück, wie Verticalschnitt I-II und Horizontalschnitt III-IV
                              									Fig.
                                 										9 und 10 Taf. 45
                              									zeigen. Die Kohlen werden durch die Oeffnung F in den
                              									Behälter A eingefüllt, vergasen in dem Generator B, während die gebildete Koke auf dem steilen Roste C verbrennt. Zu beiden Seiten der Generatoren liegen
                              									Luftkanäle E. Die durch dieselben zugeführte heiſse
                              									Luft mischt sich mit den aus den beiden Generatoren in den gemeinschaftlichen
                              									Verbrennungsraum D eintretenden Gasen, die Flamme
                              									schlägt durch die 6 Oeffnungen G, umspült die 6
                              									gedeckten Häfen H, worauf die Rauchgase durch die
                              									Kanäle K und dem Sammelkanal L in den Schornstein S entweichen. Ein in der
                              									Glasfabrik von Pellat und Comp. in London befindlicher
                              									Ofen soll sehr befriedigend arbeiten; eine so gute Ausnutzung der Brennstoffe als
                              									durch Regenerativfeuerung kann mit demselben natürlich nicht erreicht werden.
                           Im Anschluſs hieran möge nach der Glashütte, 1878 S. 33 auch der Ofen von Boëtius kurz beschrieben werden (vgl. * 1870 197 498), welcher in Deutschland nächst dem Siemens'schen die weiteste
                              									Verbreitung gefunden hat. Wie Längsschnitt und Querschnitt in Fig. 11 und
                              										12 Taf. 45 zeigen, liegen unter dem Herde meist zwei Generatoren A, welche entweder in ganzer Höhe oder nach Fig.
                                 										11 nur theilweise getrennt sind. Die Generatoren werden durch geneigte
                              									Ebenen C, schräg liegende Roste D und nach oben sich verengende Seitenwände N
                              									gebildet. Die bei B eingefüllten Kohlen vergasen, die
                              									Koke verbrennt auf dem Rost D, so daſs die Gase bereits
                              									mit hoher Temperatur in den Flammenkanal K eintreten.
                              									Die durch die Seitenkanäle F zugeleitete atmosphärische
                              									Luft erwärmt sich an den Seitenwänden N des Generators
                              									und den horizontalen Kanälen H, tritt aus einer Anzahl
                              									seitlicher Oeffnungen in den Gasstrom ein, die Flamme umspült die Häfen G, während die Rauchgase durch kleine Kamine m entweichen.
                           A. Pütsch in Berlin (* D. R. P. Nr.
                                 									1034 vom 1. November 1877) verwendet eine vereinfachte Regenerativfeuerung, welche
                              									in Fig. 13 und 14 Taf. 45
                              									in Verticalschnitt I-II und Horizontalschnitt III-IV dargestellt ist. Die Gase werden in dem dicht an
                              									den Ofen gebauten Generator A erzeugt, treffen bei B mit der aus dem Spalt a
                              									strömenden, stark vorgewärmten Luft zusammen, die Flamme umspült die Häfen H, während die abziehenden Feuergase durch den Spalt
                              										b nach der Steuerkammer D gelangen. Diese enthält zwei Oeffnungen d1 und d2, welche zu den beiden Regeneratoren E1 und E2 führen und
                              									abwechselnd durch einen aus feuerfestem Material hergestellten Schieber geöffnet und
                              									geschlossen werden können. In Fig. 14
                              									hält der Schieber die Oeffnung d2 verschlossen, die abgehenden Feuergase ziehen
                              									daher durch die Oeffnung d1 in den Regenerator E1 und geben ihre Wärme an die gitterförmig aufgestellten
                              									Steine ab, worauf sie durch den Kanal c bei der aus dem
                              									Grundriſs ersichtlichen Stellung der Luftklappe F in
                              									den Schornsteinkanal e gelangen.
                           Inzwischen tritt atmosphärische Luft durch das mit einem Regulirschieber versehene
                              									Luftloch f auf die andere Seite der Luftklappe F und von dort in den Kanal c2, durchstreicht den durch vorherigen
                              									Betrieb erhitzten Regenerator E2 und verläſst denselben stark erwärmt durch die
                              									Oeffnung g2, welche zu
                              									einer zweiten der ersten entsprechenden Steuerkammer G
                              									führt. Je nach der Schieberstellung steht diese durch die Oeffnungen g1 und g2 abwechselnd mit
                              									einem der beiden Regeneratoren in Verbindung. Aus der Kammer G tritt dann die heiſse Luft in den Kanal a.
                              									Nach einer gewissen Zeit wird die Stellung der beiden Schieber sowie der Luftklappe
                              									gewechselt. Der Weg der Feuergase geht dann durch die jetzt freiliegende Oeffnung
                              										d2 nach dem
                              
                              									abgekühlten Regenerator E2 und hierauf durch den Kanal c2 nach dem Schornsteinkanal e; die durch das Luftloch einziehende atmosphärische Luft dagegen tritt
                              									durch Kanal c1 in den
                              									heiſsen Regenerator E1
                              									und von dort durch die Oeffnung g1 in die Steuerkammer G. Für beide Fälle der Schieber- und Luftklappenstellung ist die
                              									Zugrichtung nur in den Regeneratoren und den Kanälen bis zur Luftklappe eine
                              									verschiedene; im Ofen selbst bleibt sie unverändert.
                           E. H. Siebert in Berlin (* D. R. P.
                                 									Hr. 3647 vom 7. Mai 1878) hat einen Glasschmelzofen mit Regenerativfeuerung
                              									construirt, von welcher Fig. 15 bis
                              										18 Taf. 45 den senkrechten Längsschnitt I-II, den Horizontalschnitt III-IV, die
                              									Schnitte V-VI und VII-VIII
                              									veranschaulichen.
                           Das durch den Kanal a zugeführte Generatorgas geht bei
                              									der in Fig. 16
                              									gezeichneten Stellung des Gaswechselventiles B' durch
                              									den Kanal b zum Regenerator C' und tritt durch die Oeffnung d in den
                              									Verbrennungskanal D'. Die atmosphärische Luft tritt
                              									durch o ein und gelangt bei der angenommenen Stellung
                              									der Wechselklappe B durch den Kanal c' in den Regenerator C
                              									und durch die Oeffnung d' ebenfalls in den Feuerraum
                              										D', um die Verbrennung des Gases zu unterhalten.
                              									Die Verbrennungsproducte entweichen durch den zweiten Verbrennungskanal D und theilen sich hier, indem ein Theil durch den
                              									Regenerator F', den Kanal b', zur Wechselklappe B' und von hier durch
                              									den Kanal f', der zweite durch den Regenerator F und die Kanäle c und f zum Schornstein gelangt. Nach entsprechender Drehung
                              									der Wechselklappen durchziehen die bei a und o eintretenden Gase den Ofen in umgekehrter
                              									Richtung.
                           Um die unangenehmen Wirkungen der abwechselnd von der einen und der anderen Seite
                              									kommenden Flamme auf die Häfen zu beseitigen, sind im Oberofen zwischen je zwei
                              									Häfen die Oeffnungen k angebracht, welche in die
                              									horizontalen Sammelkanäle m münden, die ihrerseits wieder mit den
                              									senkrechten Kanälen g und h verbunden sind. Die von hier abgezweigten Kanäle l, l' laufen unter den Luftzuführungskanälen c,
                                 										c' und nur durch Thonplatten von diesen getrennt der ganzen Länge nach hin
                              									bis p, wo sie sich zu dem einen Kanal x vereinigen, der zum Schornstein führt. Während des
                              									Schmelzprocesses arbeitet der Ofen mit einer wechselnden Flamme. Sobald es nöthig
                              									wird, Theile des Ofens in ihrer Temperatur zu steigern, wird der Schornsteinschieber
                              										3 gezogen. Hierdurch wird ein Theil der Flamme
                              									genöthigt, seinen Ausweg durch die Oeffnungen k zu
                              									nehmen, wodurch den Häfen an der der Flammenrichtung abgekehrten Seite Wärme
                              									zugeführt wird. Durch Schlieſsen und Oeffnen der kleinen Abzugsöffnungen k mittels eingelegter Steine hat man es in der Gewalt,
                              									die Menge der Wärme, welche nach einem bestimmten Theile des Ofens gezogen werden
                              									soll, zu regeln. Die durch k abgeführten Gase sollen
                              									ihre Wärme an die Luftkanäle abgeben.
                           Um bei der Ausarbeitung des Glases eine gleichmäſsige Hitze zu erzielen, schlieſst
                              									man die Schornsteinschieber 1 und 2, so daſs der Rückgang des Feuers durch die
                              									Regeneratorsysteme aufhört; hierauf werden sowohl Gaswechsel B', als auch Luftwechsel B zur Mitte
                              									gestellt, so daſs die Klappen derselben die punktirten Stellungen annehmen. Hierbei
                              									theilt sich sowohl der Gas-, als auch der Luftstrom in zwei Theile. Durch die
                              									Regeneratorsysteme C' und F' gehen jetzt Ströme Gas und durch die Regeneratorsysteme C und F Ströme Luft,
                              									welche sich in den Verbrennungskanälen D' und D vereinigen und zwei Flammen bilden, wodurch das Feuer
                              									im Ofen selbst gleichmäſsig vertheilt wird. Durch Stellung der Klappen der
                              									Wechselventile kann man jede dieser beiden Flammen verstärken oder schwächen.
                           Damit nun die Flammen ihren Ausweg nicht durch die Arbeitslöcher nehmen und hier die
                              									Arbeiter stören, wird der Schornsteinschieber 3
                              									gezogen. Hierdurch wird das abgehende Feuer gezwungen, um die Häfen herum seinen
                              									Ausweg durch die Oeffnungen k zu nehmen. Durch Zufluſs
                              									von Gas und Luft und durch Stellung des Schornstein-Schiebers 3 hat man es in der Gewalt, den Inhalt der Häfen auf
                              									der gewünschten Temperatur zu erhalten und auch aus den Arbeitslöchern nur so viel
                              									Flammen austreten zu lassen, als erforderlich ist.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
