| Titel: | Drehthermometer von Fr. Kuntze in Leipzig. | 
| Autor: | A. P. | 
| Fundstelle: | Band 233, Jahrgang 1879, S. 121 | 
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                        Drehthermometer von Fr. Kuntze in
                           								Leipzig.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 14.
                        [Drehthermometer von Fr. Kuntze in Leipzig.]
                        
                     
                        
                           Auf Taf. 14 stellt Fig. 8
                              									dieses sinnreich construirte Instrument (* D. R. P. Nr. 4752 vom 27. September 1878)
                              									in der Vorderansicht, Fig. 9 im
                              									Verticaldurchschnitt dar. Seine Wirkungsweise beruht auf der unter dem Einflüsse der
                              									Temperaturveränderung stattfindenden Schwerpunktsverschiebung einer um eine
                              									Horizontalachse drehbaren scheibenförmigen Kapsel. Diese Kapsel besteht aus zwei
                              									Theilen A und B und
                              									schliesst zwei concentrische Hohlräume ein, den scheibenförmigen Raum C und den ringförmigen Kanal D (Fig. 8 und
                              										10), welch letzterer durch eine beim Verschrauben der beiden Hälften A und B hineingepreſste
                              									Kautschuk-Scheidewand df (Fig. 10)
                              									unterbrochen ist. Dicht neben dieser Scheidewand befindet sich auf der einen Seite
                              									eine Oeffnung d', welche den Ringkanal mit dem Hohlraum
                              										C, und auf der anderen Seite eine Oeffnung f', welche ihn mit der äusseren Luft in Verbindung
                              									setzt.
                           Die ganze Anordnung ist, wie die Skizze Fig. 11
                              									näher veranschaulicht, dem Wesen nach nichts anderes, als ein um seine Achse
                              									drehbares cylindrisches Gefäſs C mit einer aus
                              									demselben tretenden, an ihrem Ende offenen concentrischen Röhre. Durch Hebung oder
                              									Senkung des Gegengewichtes q mittels der
                              									Mikrometerschraube m kann die Kapsel auf die stabile
                              									oder labile Gleichgewichtslage eingestellt werden. Nachdem bei einer gewissen
                              									Temperatur der ganze Raum C und der halbe Ringkanal D mit Quecksilber gefüllt worden ist, so wird das
                              									System bei dieser Temperatur im Gleichgewichte beharren, bei jeder
                              									Temperatursteigerung aber im Sinne eines Uhrzeigers, bei jeder Temperaturabnahme in
                              									entgegengesetzter Richtung sich drehen. Die Gröſse des Drehungswinkels, welche von
                              									der Schwerpunktslage der Kapsel und von den Dimensionen der Hohlräume abhängt, und
                              									mit ihr die Zeigerdrehung, wird dadurch vervielfältigt, daſs ein am Umfange der
                              									Scheibenkapsel befestigtes Zahnsegment E in ein Rad F greift, welches seine Bewegung auf das Getriebe des
                              									über einer thermo-metrischen Scale laufenden Zeigers z
                              									überträgt.
                           
                              
                                 A. P.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
