| Titel: | R. Martin's zerlegbarer Holzverkohlungsofen. | 
| Fundstelle: | Band 233, Jahrgang 1879, S. 132 | 
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                        R. Martin's zerlegbarer Holzverkohlungsofen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 13.
                        R. Martin's zerlegbarer Holzverkohlungsofen.
                        
                     
                        
                           Um auch in groſsen Waldungen statt der Meilerverkohlung Ofenverkohlung anwenden zu
                              									können, hat R. Martin in Niemes, Böhmen (*D. R. P. Nr. 1037 vom 2. November 1877) einen aus eisernem
                              									Gerippe von Walzeisen bestehenden Ofen in Vorschlag gebracht. Zu den Gerippen der
                              									Giebelwände wird ⊏-Eisen, für die Mittelständer und
                              									Gesperre aber etwa 15cm hohes I-Eisen verwendet. Fig. 6 und
                              										7 Taf. 15 zeigen Horizontalschnitt und Querschnitt des Ofens.
                           Jede Rippe besteht aus den beiden Wandsäulen a und den
                              									beiden Dachsparren b. Dieses Gerippe ist mit
                              									Flacheisenlaschen c und Schrauben an den Stöſsen zu
                              									einem festen Ganzen verbunden, kann aber beim Abbruch des Ofens in seine einzelnen
                              									Theile zerlegt werden. Die einzelnen Gerippe werden durch die Ankerstangen d und die Flacheisenkeile k verbunden. Nun werden die beiden aus starkem Eisenblech hergestellten
                              									cylindrischen Feuerherde F aufgebaut, die im Innern mit
                              									Chamotte ausgefüttert und mit einem Rost versehen sind. Diese stehen mit den
                              									guſseisernen Rohren r in Verbindung, welche in je drei
                              									Gängen am Boden des Ofens hin- und herlaufen und den Ofen an der den Herden
                              									entgegengesetzten Giebelseite verlassen, wo sie in den Rauchsammler e treten, der mit einer kleinen Feuerung versehen ist,
                              									um die Luft des auf e stehenden Schornsteines zu
                              									erwärmen und im Anfang des Ofenbetriebes den Zug der Feuerung zu befördern. Nun
                              									werden die Wandungen aus Blechen hergestellt, welche mit Vorreibern an die eisernen
                              									Rippen befestigt werden. Zunächst wird die untere, innere Blechreihe x auf den Grundmauern anfgestellt und jedes einzelne
                              									Blech durch zwei Paar Vorreiber über einander befestigt, dann die Bleche der zweiten
                              									Reihe y mit dem angenieteten Falz f auf die Oberkante der unteren Bleche gesetzt und
                              									ebenfalls befestigt; in gleicher Weise folgen die übrigen Bleche der Seiten und der
                              									Decke. Sämmtliche Fugen werden mit Lehm gedichtet. In derselben Weise werden dann auch die äuſseren
                              									Wandungen hergestellt und dabei die Zwischenräume zur Verminderung des
                              									Wärmeverlustes mit Asche gefüllt.
                           Zur Beschickung des Ofens dient die ebenfalls mit Lehm und Asche gedichtete Thür G. Das am oberen Theile der der Feuerung
                              									entgegengesetzten Giebelseite befindliche Rohr R führt
                              									die gebildeten Dämpfe zum Condensationsapparat; die nicht verdichteten Feuerungsgase
                              									werden unter die Feuerung F geleitet. Der Ofen soll 37
                              									bis 40 Proc. Destillationsproducte und 25 bis 27 Proc. Holzkohle liefern, während
                              									die Meilerverkohlung nur 17 Proc. Kohle gibt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
