| Titel: | Continuirlich wirkender Apparat zur Destillation Ammoniak haltiger Flüssigkeiten; von Dr. H. Grüneberg. | 
| Autor: | H. Grüneberg | 
| Fundstelle: | Band 233, Jahrgang 1879, S. 141 | 
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                        Continuirlich wirkender Apparat zur Destillation
                           								Ammoniak haltiger Flüssigkeiten; von Dr. H.
                              									Grüneberg.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 16.
                        Grüneberg's Destillationsapparat für Ammoniak haltige
                           								Flüssigkeiten.
                        
                     
                        
                           Der in Fig. 1 und 2 Taf. 16
                              									dargestellte Apparat (*D. R. P. Nr. 5255 vom 21. Mai 1878) ist vornehmlich bestimmt
                              									zur Destillation des in den Gasfabriken erhaltenen Ammoniakwassers; er kann aber
                              									auch zur Destillation anderer Ammoniak haltender Flüssigkeiten dienen. Derselbe
                              									besteht aus einem Destillirkessel A, einem Rectificator
                              										B, einem Kühlapparat C, verbunden mit einem Absorptionsgefäſs D und
                              									einer hydraulischen Absperrung E. Der aufrecht stehende
                              									cylindrische Destillirkessel A hat eine concentrische
                              									innere Abtheilung a, welche den unteren Boden des
                              									Kessels durchbricht und sich unterhalb desselben fortsetzt; sie ist mit einem
                              									gewölbten Boden geschlossen und letzterer mit einem Ablaſshahn f versehen, welcher zum Entfernen der Unreinigkeiten
                              									des durch das Rohr e in den Cylinder a eingeführten Kalkes, sowie zum Ablassen des in
                              									demselben gebildeten Gypses dient. In der Abtheilung a
                              									hängt concentrisch das Rohr b bis hinunter zu dem
                              									cylindrischen Ansatz derselben. Dieses Rohr b ist unten
                              									geschlossen und mit Abfluſsröhrchen t versehen, oben
                              									dagegen mittels eines bei d durch eine Reihe von
                              									Oeffnungen durchbrochenen Kragens e mit dem Hauptkessel
                              										A verbunden. In dem genannten cylindrischen Ansätze
                              									befindet sich ein kleiner Rührapparat s, bestimmt, den
                              									durch das Rohr e eingeführten Kalk in innige Berührung mit der durch
                              									die Röhrchen t aus dem inneren Rohr b herabkommenden, von flüchtigen Ammoniakverbindungen
                              									befreiten Flüssigkeit zu bringen. Der Kessel A hat ein
                              									Abfluſsrohr h, welches auſserhalb des Apparates in dem
                              									cylindrischen Gefäſs i hydraulisch abgesperrt ist, und
                              									auſserdem einen Ablaſshahn q, welcher seine
                              									vollständige Entleerung ermöglicht.
                           Auf dem Destillirkessel A ist ein Rectificator bekannter
                              									Construction befestigt, welcher auch durch einen mit Koke o. dgl. gefullten Scrubber
                              									ersetzt werden kann; derselbe ist durch das Rohr k mit
                              									dem Kühlapparat C verbunden; letzterer wird aus dem
                              									Behälter E gespeist. Das Rohr l dient zur Ueberführung des in C erwärmten
                              									Wassers nach dem Rectificator.
                           Der Gang der Operation ist nun folgender: Die rohe Ammoniakflüssigkeit flieſst aus
                              									dem Behälter F in das Kühlgefäſs C und von hier mittels des Rohres l durch den Rectificator B
                              									in das absteigende Rohr b des Destillirkessels A. Am Boden des Einsatzes a dieses Kessels trifft sie herabflieſsend durch die Röhrchen t mit der dort befindlichen Kalkmilch zusammen, wird
                              									hier zerlegt, eine Reaction, die durch zeitweilige Bewegung des kleinen
                              									Rührapparates s unterstützt wird. Die nun freies
                              									Ammoniak haltende Flüssigkeit steigt in dem Cylinder a
                              									auf und flieſst an dessen oberem Rande über in den Hauptkessel A. Aus diesem wird dieselbe dann durch das Rohr h am Boden abgeführt, nachdem das Ammoniak daraus
                              									ausgetrieben ist.
                           Die in dem Kessel A, welcher vom Roste r aus geheizt wird, entwickelten Dämpfe treten durch
                              									die Oeffnungen d in den Rectificator und von hier aus
                              									durch das Rohr k entweder in den beschriebenen
                              									Kühlapparat C, welcher zugleich Dämpfe und Gase von
                              									einander scheidet, oder, wenn es sich um Darstellung von schwefelsaurem Ammoniak
                              									handelt, in ein Bleigefäſs mit Schwefelsäure. In ersterem Falle flieſst die in C condensirte Ammoniaklauge durch das Rohr m in das dasselbe hydraulisch absperrende Gefäſs E, woraus sie durch n
                              									abflieſst. Das Röhrchen o leitet die nicht condensirten
                              									Dämpfe in das ausgebleite und mit Schwefelsäure gefüllte Gefäſs D, aus welchem die nicht absorbirten Gase durch das
                              									Rohr p in die Feuerung geleitet werden.
                           
                        
                     
                  
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