| Titel: | F. J. Martins' Zeitregulator. | 
| Autor: | A. P. | 
| Fundstelle: | Band 233, Jahrgang 1879, S. 302 | 
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                        F. J. Martins' Zeitregulator.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 28.
                        F. J. Martins' Zeitregulator.
                        
                     
                        
                           Gewöhnliche Uhren zeigen bekanntlich nur die mittlere Sonnenzeit. Da die scheinbare
                              									Bewegung der Sonne nicht in der Ebene des Erdäquators, sondern in der Ebene der
                              									Ecliptik erfolgt und die Bewegung der Erde in ihrer elliptischen Bahn eine
                              									ungleichförmige ist, so culminirt die Sonne bald vor
                              									bald nach 12 Uhr, d.h. dem Zeitpunkte, welchen die
                              									gewöhnlichen Uhren als Mittagszeit anzeigen, und zwar beträgt der gröſste
                              									Unterschied zwischen der wahren und der mittleren Sonnenzeit ungefähr 16 Min. 45
                              									See. Soll nun eine Pendeluhr die wahre Sonnenzeit zeigen, so müssen Mittel vorhanden
                              									sein, die Pendellänge der Zeitgleichung gemäſs automatisch zu reguliren. Diesen
                              									Zweck hat F. J. Martins in Para, Brasilien, nach dem Scientific
                                       											American, 1878 Bd. 39 S. 262 durch folgende Anordnung
                              									erreicht. Die Uhr enthält, wie Fig. 8 Taf.
                              									28 zeigt, auf ihrer Rückseite eine Scheibe A, welche
                              									mit dem Werk dergestalt verbunden ist, daſs sie in 4 Jahren eine Umdrehung macht.
                              									Die Scheibe ist in 4 Quadranten getheilt, welche eben so viel Jahre mit ihren
                              									Monaten und Tagen, unter Berücksichtigung des Schaltjahres, umfassen. Fig.
                                 										9 stellt den Monat September mit seiner Eintheilung in 30 Tage und
                              									Beifügung der Zeitgleichung in gröſserem Maſsstabe dar. Die Scheibe besitzt einen
                              									wellenförmigen Rand, auf welchem der Schieber B (Fig.
                                 										10), woran die Pendelfeder befestigt ist, mit seiner Schneide ruht. Die
                              									Abweichungen des Scheibenumfanges von der Kreislinie sind so berechnet, daſs sie das
                              									Pendel um den richtigen Betrag heben oder senken und auf diese Weise durch Aenderung seiner Länge,
                              									welche von zwei Stiften an, zwischen denen die Pendelfeder gleitet, zu rechnen ist,
                              									den Unterschied zwischen der mittleren und wahren Zeit ausgleichen.
                           
                              
                                 A. P.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
