| Titel: | Elektrische Beleuchtung von Fabriksälen. | 
| Autor: | E–e. | 
| Fundstelle: | Band 233, Jahrgang 1879, S. 304 | 
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                        Elektrische Beleuchtung von
                           								Fabriksälen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 28.
                        Elektrische Beleuchtung von Fabriksälen.
                        
                     
                        
                           In den optischen Werkstätten von Sautter und Lemonnier
                              									(vgl. 1876 220 472. 1878 227
                              									101) sind einige Verbesserungen eingeführt worden, welche eine noch gröſsere
                              									Gleichmäſsigkeit in der Vertheilung des elektrischen Lichtes im ganzen Räume
                              									bezwecken. Die Länge der Werkstätte ist 28m, ihre
                              									Breite 11m, die Fläche also 310qm; die 4m,5
                              									hoch liegende Decke ruht auf drei etwa 3m von
                              									einander abstehenden Reihen Säulen, die in der Reihe etwa 3m,5 von einander entfernt sind. Diese Säulen
                              									dienen gleichzeitig als Stützpunkte des Ueberbaues für die groſsen Dreh- und
                              									Schleifscheiben. Dazu sind sie unter einander und mit Holzsäulen, die zwischen ihnen
                              									stehen, in 2m Höhe über dem Boden durch eiserne
                              									Träger verbunden, an welchen groſse, zum Tragen der Werkzeuge bestimmte eiserne
                              									Armaturen befestigt sind. Diese Vereinigung von Säulen und Trägern warf bei der
                              									Gasbeleuchtung die Arbeiter sehr störende Schattenstreifen.
                           In Fig. 17 der zugehörigen Abbildungen auf Taf. 28 bedeutet a die Serrin'sche Lampe, b
                              									ihre Aufhängung, c einen kegelförmigen reflectirenden
                              									Schirm, welcher das elektrische Licht nach oben wirft und alle nach unten
                              									gerichteten directen Strahlen auffängt; d sind zwei dem
                              									Saale entlang laufende Schirme aus Leinwand, die mit Papier überzogen sind. Den
                              									elektrischen Strom liefert eine Gramme'sche Maschine, die etwa 2e,5 verbraucht. In der Serrin'schen Lampe liegt
                              									die positive Kohle nicht oben, sondern unten, damit das meiste Licht nach der Decke
                              									geworfen wird, was der Schirm c noch befördert, der
                              									zugleich das Auge gegen das direct von der Lichtquelle kommende grelle Licht
                              									schützt. Auch die Decke und die weiſsen Wände tragen zur Vertheilung und Zerstreuung
                              									des Lichtes das ihrige bei, so daſs die Beleuchtung heller und die Schatten weniger
                              									scharf sind, als zu der Zeit, wo die Werkstätte durch 30 Gasflammen erleuchtet
                              									wurde. Die Anlage hat 1760 M. für jede Lampe gekostet; die stündliche Unterhaltung
                              									kostet 27 Pf., nämlich 15 Pf. für 0m,085 Kohle,
                              									wovon 1m 1,80 M. kostet, 10 Pf. für 2e,5 Kraft zu je 4 Pf. und 2 Pf. für die
                              									Instandhaltung.
                           Eine ähnliche Einrichtung erhielt u.a. die Manchon'sche
                              									Weberei in Rouen. Hier stehen in einem groſsen Saale von 1008qm Fläche 160 Webstühle; früher brannten 160
                              									Gasflammen, deren jede 155l Gas in der Stunde
                              									verbrauchte. Die Decke ist 5m über dem Boden und
                              									erhält direct das Licht von einer Serrin'schen Lampe, die in einem mit einem
                              									Reflector versehenen Blechkübel untergebracht ist, wie es Fig. 18
                              									Taf. 28 zeigt. In dem Kübel ist auſserdem unten ein Commutator angebracht, welcher
                              									die Lampe behufs des Aufsteckens frischer Kohlen zu isoliren gestattet, ohne daſs man nach der
                              									Maschine geht. Den Kübel kann man in der aus Fig. 19
                              									ersichtlichen Weise mittels einer Trommel aufziehen und herablassen.Eine ähnliche Aufhängung der Lampe ist in Menier's Fabriken verwendet und nebst dem dabei benutzten Kabel in
                                    												D. p. J. 1878 227 101 beschrieben worden. Sechs solche Lampen
                              									erhellen den Saal. Die Gesammtkosten, welche unsere Quelle (Oppermann's Portefeuille des machines, 1879
                              									S. 7) einzeln aufführt, belaufen sich auf stündlich 5,91 M., während die
                              									Gasbeleuchtung stündlich 7,64 M. zu stehen kam.
                           
                              
                                 E–e.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
