| Titel: | Gust. Knape's Zerstäubungsapparat für flüssigen Appret. | 
| Autor: | Kl. | 
| Fundstelle: | Band 233, Jahrgang 1879, S. 455 | 
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                        Gust. Knape's Zerstäubungsapparat für flüssigen
                           								Appret.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 41.
                        Knape's Zerstäubungsapparat für flüssigen Appret.
                        
                     
                        
                           Manche Baumwoll- und Halbwollartikel verlangen einen ganz fein und gleichmäſsig über
                              									das Gewebe verbreiteten einseitigen Appret, welcher möglichst wenig in dasselbe
                              									eindringen soll. Gust. Knape in Meerane, Sachsen (*D. R. P. Nr. 4634 vom 8. Juni 1878) hat zu diesem Zweck
                              									einen neuen, Aufsehen erregenden Zerstäubungs- und Aussprühapparat zum Auftragen
                              									flüssiger, aus aufgelöster Stärke, Gummi, Gommelin, Leim oder Gelatine bestehender
                              									Appreturmassen auf Gewebe mittels gepreſster Luft construirt.
                           Die Waare geht in gespanntem Zustand, in geneigter oder senkrechter Richtung über
                              									zwei Walzen, welche sich in passender Entfernung vor dem in Fig. 4 bis
                              										7 Taf. 41 dargestellten Zerstäubungsapparat befinden. Dieser selbst
                              									besteht aus einem verzinnten Kupferkasten A, von der
                              									Länge der gröſsten Waarenbreite, zur Aufnahme der Appretmasse. Er enthält im Innern seiner Länge nach
                              									eine Anzahl Abtheilungen oder Zellen, welche man je nach der Breite des vor dem
                              									Kasten vorüberlaufenden Gewebes alle oder theilweise in Betrieb setzen kann. Die
                              									Scheidewände reichen nicht bis auf den Boden des Kastens, sondern lassen zur
                              									Communication der Appretmasse durch den ganzen Kasten eine Entfernung von 20 bis
                              										24mm zwischen sich und dem Boden. Die oberen
                              									Lufträume der Zellen sind jedoch luftdicht von einander getrennt.
                           Der Appret wird durch die fest verschlieſsbaren Stutzen B eingefüllt, die Höhe der Flüssigkeit im Apparat durch ein Standrohr C angezeigt. Ein offenes Dampfrohr M durchzieht unterhalb der Scheidewände die ganze Länge
                              									des Kastens und dient einestheils zum Erwärmen der Appretflüssigkeit, anderntheils
                              									zum Ausblasen und Reinigen des ganzen Apparates, sowie es auch zum Anfeuchten schon
                              									appretirter Waare durch ausgeschleuderten Dampf benutzt werden kann. Jede Abtheilung
                              									oder Zelle hat nun einen besonderen Luftstutzen D,
                              									welcher mittels Gummischlauch und Hahn S mit dem
                              									gemeinschaftlichen Windrohr R in Verbindung gesetzt
                              									werden kann. Jede Zelle enthält ferner ein gebogenes Rohr E. Das untere Ende desselben befindet sich auſserhalb des Kastens, ist
                              									während der Arbeit durch die Stopfschraube F
                              									verschlossen und wird nach der Arbeit zur Reinigung des Rohres geöffnet; das andere
                              									obere Ende geht durch den Luftkanal K, welcher von der
                              									hinteren Kastenwand, von zwei Leisten und einer Deckschiene gebildet wird. In diese
                              									obere Mündung des Rohres E ist eine kleine Düse G eingeschraubt, welche wieder von einer gröſseren, in
                              									der Wand des Kastens A angebrachten Düse J umgeben ist, doch so, daſs zwischen beiden noch ein
                              									entsprechender Raum frei gelassen ist. Der innere kegelförmige Raum der äuſseren
                              									Düse J verläuft zu einer schlitzförmigen feinen
                              									Oeffnung. Endlich sind in der Deckschiene des Kanales K
                              									zu beiden Seiten jeder Düse H Schlitze L angebracht, durch welche die im Kasten A befindliche gepreſste Luft in den Raum zwischen den
                              									inneren und äuſseren Düsen und von da ins Freie strömen kann.
                           Werden nun eine der Waarenbreite entsprechende Anzahl Hähne S des gemeinschaftlichen Windrohres R
                              									geöffnet, um die gepreſste Luft in den Kasten A
                              									eintreten zu lassen, so drückt diese die Appretflüssigkeit der einzelnen Zellen
                              									durch die untere Seitenöffnung G der entsprechenden
                              									Rohre E in die Höhe zu den Düsen H und J, zwischen welchen
                              									der Flüssigkeitsstrahl mit der bei L einströmenden
                              									gepreſsten Luft zusammentrifft und von dieser zerstäubt wird, um als feiner
                              									Staubregen durch die Schlitzöffnung der Düse J auf das
                              									vorbeigehende Gewebe geschleudert zu werden. Je nach der angewendeten Stärke des
                              									Luftdruckes und je nach dem rascheren oder langsameren Gang des Gewebes wird die
                              									Appretlösung mehr oder weniger in dasselbe eindringen, dasselbe mehr oder weniger
                              									befeuchten.
                           
                           Die gepreſste Luft kommt aus dem mit einem Manometer Q
                              									versehenen Windkessel P, in welchen sie durch eine oder
                              									mehrere selbstständig oder im Zusammenhang mit der Appreturmaschine arbeitende
                              									Luftpumpen N hineingetrieben wird. Durch einen Hahn
                              									zwischen dem Windkessel und dem Windrohre R wird die
                              									Verbindung mit dem Apparat beliebig unterbrochen und hergestellt.
                           
                              
                                 Kl.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
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