| Titel: | Bramâo's Galvanometer. | 
| Fundstelle: | Band 233, Jahrgang 1879, S. 457 | 
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                        Bramâo's Galvanometer.
                        Bramâo's Galvanometer.
                        
                     
                        
                           Die Galvanometer, welche der Telegrapheningenieur Bramâo
                              									der portugiesischen Telegraphenverwaltung im vorigen Jahre in der Pariser
                              									Weltausstellung zur Schau gestellt hatte, bestehen aus zwei hohlen Messingsäulen von
                              										25cm Höhe und 5cm Durchmesser; in dem zwischen den beiden Säulen bleibenden Räume von 1
                              									bis 2cm hängt, geschützt durch Glaswände, ein sehr
                              									kleiner Magnet an einem Coconfaden. In der einen Säule befindet sich ein Solenoid
                              									aus Kupferdraht, durch welches der Strom geführt wird; soll aber das Galvanometer
                              									als Differentialgalvanometer dienen, so kommt in jede der beiden Säulen ein
                              									Solenoid, und der Strom theilt sich zwischen beiden.
                           Da der Magnet sich senkrecht zur Achse des Solenoids einstellt, so wird er bei keiner
                              									Stärke des Stromes abgelenkt werden, wenn seine Schwingungsebene mit der neutralen
                              									Ebene des Solenoids zusammenfällt; wenn man aber das Solenoid hebt oder senkt, so
                              									daſs die beiden Ebenen nicht mehr zusammenfallen, so wird der Magnet nach rechts
                              									oder nach links abgelenkt, je nachdem die neutrale Ebene unter oder über die
                              									Schwingungsebene gerückt wurde, und die Ablenkungen sind proportional der Entfernung
                              									der beiden Ebenen von einander. Somit kann man die Empfindlichkeit dieser
                              									Galvanometer ganz bequem von Null bis zu einem gewissen Maximum steigern.
                           Hängt man die Magnetnadel in gleicher Entfernung zwischen zwei einander ganz ähnliche
                              									Solenoide, so daſs der Aufhängefaden in der Ebene der Solenoidachsen liegt, so
                              									befindet sich die Schwingungsebene der Nadel in der Ebene der Maximalwirkung der
                              									beiden Solenoide, wenn die Zweigströme in letzteren so gerichtet sind, daſs die
                              									Solenoide der Nadel gleiche Pole zukehren; die Nadel bleibt auf Null stehen, so
                              									lange die beiden Zweigströme gleiche Stärke haben. Legt man noch einen Widerstand in
                              									den Zweig des einen Solenoids, so halten sich die Ströme nicht mehr das
                              									Gleichgewicht und die Nadel wird abgelenkt; durch Verrücken des einen Solenoids
                              									läſst sich aber das Gleichgewicht wieder herstellen, und man kann aus der Gröſse der
                              									nöthigen Verrückung die Gröſse des eingeschalteten Widerstandes berechnen. (Nach dem
                              										Journal télégraphique, 1879 Bd. 4 S.
                                 										281.)
                           
                              E–e.