| Titel: | Indicator mit ruckweiser Papierbewegung; von Schäffer und Budenberg in Buckau-Magdeburg. | 
| Autor: | Fr. | 
| Fundstelle: | Band 234, Jahrgang 1879, S. 16 | 
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                        Indicator mit ruckweiser Papierbewegung; von
                           									Schäffer und Budenberg in
                           									Buckau-Magdeburg.
                        Mit Abbildungen im Text und auf Tafel 1.
                        Schäffer u. Budenberg's Indicator mit ruckweiser
                           								Papierbewegung.
                        
                     
                        
                           Textabbildung Bd. 234, S. 15Dieser Indicator (* D. R. P. Nr. 3962 vom 11. Juli 1878) ist zur
                              									selbstthätigen Abnahme einer gröſseren Folge von Diagrammen bestimmt, liefert
                              									jedoch, wie aus der Natur der Papierbewegung nothwendig folgt, keine ganz
                              									vollständigen Diagramme. Er ist nämlich derart eingerichtet, daſs der Papiercylinder
                              									zwar dem Kolbenhingang der Dampfmaschine vollständig folgen kann, beim Rückgang
                              									jedoch für eine kürzere oder längere Pause zurückgehalten wird, so daſs sich das
                              									neue Diagramm gegenüber dem alten verschiebt. Es entsteht dadurch beiläufig die im
                              									Holzschnitt skizzirte Figur, aus welcher die Bildung der Diagrammlinie klar erhellt
                              									und ebenso der Umstand, daſs bei der Kolbenumkehr – an der Stelle x – das für die Güte der Ausströmung charakteristische
                              									vordere Eck des Diagrammes, ähnlich wie beim todten Gang der Indicatorbewegung,
                              									verloren geht, indem hier der Papiercylinder einige Zeit stehen bleibt. Ist diese
                              									Curve jedoch aus getrennt abgenommenen Diagrammen genügend bekannt, so lassen sich
                              									die so erhaltenen Diagramme durch Einziehen der punktirten Linien leicht zu einem
                              									vollständigen Bilde der Dampfarbeit ergänzen.
                           Selbstverständlich hat man es in der Hand, den zeitweisen Stillstand des Papiercylinders an das
                              									andere Diagrammende zu verlegen, bezieh. die Curven des Rückganges vollständig zu
                              									erhalten, dagegen die Admissionslinie zu unterbrechen, was jedoch kaum ausnahmsweise
                              									geschehen dürfte.
                           Um nun diese momentane Bewegungsunterbrechung zu erzielen, ist der Papiercylinder
                              									nicht, wie gewöhnlich, durch starke Reibung mit der Schnurrollentrommel verbunden,
                              									sondern lose und ziemlich leicht beweglich auf derselben aufgesetzt und wird nur
                              									durch einen Sperrzahn p (Fig. 2 bis
                              										5 Taf. 1), welcher an der Schnurrollentrommel befestigt ist und in ein am
                              									Papiercylinder angebrachtes Sperrrad z eingreift, nach
                              									einer Richtung mitgenommen. Auſserdem greift jedoch noch in das Sperrrad s eine Sperrklinke r,
                              									letztere am Trommelständer fest gelagert und zur Feststellung des Papiercylinders
                              									bestimmt. Diese Klinke r wird für gewöhnlich durch eine
                              									gewundene Feder (Fig. 2 und
                              										3) in der Richtung des Pfeiles der Figur 4
                              									auſser Eingriff mit dem Sperrrade s verdreht und legt
                              									sich dabei mit einem federnden Arm an den Umfang der Schnurrollentrommel. An dem
                              									Umfange dieser Trommel befindet sich jedoch eine Warze, auf welcher gleichzeitig der
                              									Sperrzahn p befestigt ist, und sobald diese, gegen Ende
                              									des Trommelhubes, unter den federnden Arm der Klinke r
                              									gelangt, wird dieselbe nach rechts verdreht und greift in die Sperrradzähne ein.
                              									Zunächst setzt der Papiercylinder, mitgenommen von dem Sperrzahn p, noch seine Bewegung in der Pfeilrichtung der Figur
                                 										4 fort; sobald jedoch die Schnurrollentrommel zurückgeht, kommt die Klinke
                              										r zur Wirksamkeit und hält den Papiercylinder so
                              									lange über der rücklaufenden Schnurrollentrommel zurück, bis die Warze der letzteren
                              									den federnden Arm der Klinke r verlassen hat. Den Rest
                              									des Rückganges macht dann der Papiercylinder mit der Schnurrollentrommel
                              									gemeinschaftlich, theils durch die noch immer zwischen Trommel und Cylinder
                              									bestehende Reibung mitgenommen, theils unter dem Zuge des Papierbandes, dessen Weg
                              									aus Fig. 4 ersichtlich ist. Der ausgebende Cylinder, welcher den
                              									Papiervorrath enthält, ist durch Stirnräder mit der Schnurrollentrommel verbunden
                              									und macht somit den ganzen Rücklauf mit; der aufnehmende Cylinder dagegen, welcher
                              									das beschriebene Papier ansammelt, steht mit dem Papiercylinder in
                              									Stirnradverbindung. Bei dessen Feststellung bleibt also auch der aufnehmende
                              									Cylinder stehen, während der ausgebende Cylinder zurückläuft und das Papier vom
                              									Papiercylinder abzuziehen strebt. Da dies momentan nicht möglich ist, so wird dem
                              									ausgebenden Cylinder durch eine Spiralfeder eine gewisse Verdrehung gestattet;
                              									sobald aber der Papiercylinder wieder frei ist, so hilft auch dieser Federzug mit,
                              									die rückläufige Bewegung des Papiercylinders einzuleiten. Diese Spiralfeder muſs
                              									auſserdem dem Einflüsse der wechselnden Durchmesser von Ausgabe- und
                              									Aufnahmecylinder Rechnung tragen; übrigens ist die hieraus entstehende
                              									Ungenauigkeit, in Folge der sparsamen Verwendung des Papieres, erst bei ungewöhnlich langen Versuchsreihen
                              									von Bedeutung.
                           Die allgemeine Anordnung des Indicators ist die gewöhnliche nach Richards' System. Hinzugefügt ist ein stellbarer Stift
                              									für die Atmosphärenlinie (Fig. 2),
                              									welcher bei Abnahme einzelner Diagramme selbstverständlich nicht erforderlich ist.
                              									Endlich zeigt Fig. 2 noch
                              									zwei federnd angepreſste Rollen i am Papiercylinder,
                              									welche den Zweck haben, das Papierband glatt und fest anzulegen.
                           
                              
                                 Fr.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
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