| Titel: | Schrauben-Drehbank zur gleichzeitigen Herstellung mehrerer Schrauben. | 
| Autor: | J. P. | 
| Fundstelle: | Band 234, Jahrgang 1879, S. 20 | 
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                        Schrauben-Drehbank zur gleichzeitigen Herstellung
                           								mehrerer Schrauben.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 2.
                        Schrauben-Drehbank zur gleichzeitigen Herstellung mehrerer
                           								Schrauben.
                        
                     
                        
                           Die von Otto
                                    											Bourset in Berlin (* D. R. P. Nr.
                              									4431 vom 7. Juli 1878) construirte Schraubendrehbank dient zur gleichzeitigen
                              									Herstellung von acht Stück Schrauben. Dieselbe ist in Fig. 1 bis
                              										11 Taf. 2 dargestellt, und zwar zeigen Fig. 1 den
                              									Längsschnitt, Fig. 2 die
                              									Draufsicht, Fig. 3 und
                              										4 die Vorder- und Rückansicht der Einspannvorrichtung und des Antriebes,
                              										Fig. 5 und 6 Vorder-
                              									und Rückansicht der Fräs- und Abschneidvorrichtung, Fig. 7 und
                              										8 Vorder- und Rückansicht des Gewindeschneidmechanismus, 
                              									Fig.
                                 										9 einen Theil der Fräs- und Abschneidvorrichtung in gröſserem Maſsstabe,
                              										Fig. 10 das Gewindeschneideisen mit dem Halter und endlich Fig.
                                 										11 letzteren allein, gleichfalls in gröſserem Maſsstabe.
                           Durch die Riemenscheibe B erhält die Antriebswelle A von dem unten liegenden Vorgelege die zum
                              									Schraubenschneiden nothwendigen Bewegungen und überträgt dieselben durch das
                              									Stirnrad a auf die acht Zahnräder b (Fig. 3) und
                              									somit auf die acht hohlen Spindeln, in welche die zu verarbeitenden Metallstangen
                              									eingespannt werden. Das Einspannen der letzteren erfolgt dadurch, daſs die vorn
                              									aufgeschlitzte, mit vier Stellschrauben β (Fig.
                                 										1 und 4) versehene
                              									innere Hülse c mittels der Mutter α in die hohle Stahlspindel hineingezogen wird, indem
                              									sich hierbei die Stellschrauben β an das Arbeitsstück
                              									fest anlegen. Diese Schrauben brauchen bei jedem Durchmesser des Arbeitsstückes nur
                              									einmal eingestellt zu werden. Vor den Spindeln werden die Arbeitsstücke in passenden
                              									auswechselbaren Büchsen e des Ständers D geführt, welcher auf dem Supportschlitten
                              									festgeschraubt und mit diesem durch Handrad R, Getriebe
                              									und Zahnstange dem Bette entlang verschiebbar ist. An dem Ständer D befindet sich die Fräs- und Abschneidvorrichtung,
                              									bestehend aus der mit conischem Zapfen E in einem Stück
                              									(Rothguſs) hergestellten Scheibe F (Fig. 1 und
                              										5), welche die radialen Stähle H zum
                              									Anfräsen und die tangentialen Stähle J zum Abschneiden
                              									des fertigen Stückes enthält. Sämmtliche Stähle sind durch Schrauben y festgestellt und die radialen durch Schrauben x nachstellbar (vgl. Fig. 9). Auf
                              									der cylindrischen Fortsetzung g des conischen Zapfens
                              										E ist durch Stiftkeile y und Mutter δ der mit Zahnsegment versehene
                              									Arm G1 befestigt, in
                              									welchen das durch Handrad F1 drehbare Getriebe G (Fig. 2 und
                              										6) eingreift, um die Verdrehung der Scheibe F beim Abschneiden zu bewerkstelligen. Der Ständer O der Gewindeschneidvorrichtung ist auf dem Bette frei verschiebbar, um
                              									beim Einsetzen neuer Schneidstähle bei Seite geschoben werden zu können, und wird
                              									durch Einlegen des Arretirungshebels λ (Fig. 7) in
                              									die Ringnuthen der Kupplungsstange K mit dem Schlitten
                              									verbunden. In diesem Ständer befinden sich die acht Gewindeschneideisen, von je drei
                              									Federn i (Fig. 7 und
                              										10) gehalten und durch je drei mit etwas Spielraum eingreifende Zapfen
                              										k des Halters l (Fig.
                                 										11) an der Drehung gehindert; letzterer ist mit der Welle m fest verbunden, welche am anderen Ende die in Feder
                              									und Nuth verschiebbare Bremsrolle n trägt (Fig.
                                 										1 und 8). Um jede
                              									Bremsrolle ist ein Bremsband geschlungen, das einerseits an dem auf dem Hauptkörper
                              									eingeschraubten Stift p, andererseits an dem auf der
                              									drehbaren Scheibe q befindlichen Zapfen r befestigt ist. Die Drehung dieser Scheibe erfolgt
                              									durch den Griff Q. Die Spannung jedes einzelnen
                              									Bremsbandes kann genau regulirt werden, da man die hohlen Cylinder s um die Zapfen r drehen
                              									und dann durch die Muttern s'
                              									festklemmen kann. Die
                              									ganze Bremsvorrichtung ist durch eine Blechkappe bedeckt. Beim Gewindeschneiden sind
                              									die Wellen m festgebremst. Ist das Gewinde fertig, so
                              									wird die Bremse geöffnet, der Antrieb umgesteuert und dann die Bremse wieder
                              									festgezogen, wonach sich die eben fertig geschnittenen Gewinde aus den Schneideisen
                              									herausschrauben. Die Bremsen ermöglichen auch ein völliges Ausschneiden aller acht
                              									Gewinde, wenn nicht alle zu gleicher Zeit fertig sind, indem das früher fertig
                              									gewordene Gewinde die Welle m bei im Bremsbande
                              									schleifender Rolle mit herumdrehen wird, bis das letzte Gewinde fertig ist. Um bei
                              									dem darauf folgenden Abstechen der fertigen Schrauben den entstehenden Grat zu
                              									entfernen, sind an der Frässcheibe F noch Federfeilen
                              										z (Fig. 9)
                              									angebracht.
                           
                              
                                 J.
                                    										P.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
