| Titel: | Ueber Dampf-Wasseröfen; von Hermann Fischer. | 
| Autor: | Hermann Fischer | 
| Fundstelle: | Band 234, Jahrgang 1879, S. 35 | 
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                        Ueber Dampf-Wasseröfen; von Hermann
                              								Fischer.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 4.
                        H. Fischer, über Dampf-Wasseröfen.
                        
                     
                        
                           In neuerer Zeit wird mehr und mehr versucht, die Erwärmung des Wassers der
                              									Warmwasser-Heizungsöfen mittels Dampf zu bewirken. Man will die Möglichkeit, eine
                              									gröſsere Wärmemenge in dem Ofen aufzuspeichern, welcher in dem zu beheizenden Räume
                              									Platz findet, mit der anderen verbinden, die Speisung der Oefen mit Wärme von einer
                              									entfernten Wärmequelle aus mittels verhältniſsmäſsig enger Röhren zu erreichen.
                           Vorerst ist daran zu erinnern, daſs nur in einigen Fällen die Aufspeicherung
                              									gröſserer Wärmemengen in den Oefen bezieh. Wärme abgebenden Körpern als
                              									empfehlenswerth bezeichnet werden kann, in anderen Fällen dagegen dieses Verfahren
                              									entschieden verworfen werden muſs. Zahlreiche Heiztechniker sind bemüht, die Oefen
                              									der Warmwasserheizung mit möglichst engen Hohlräumen zu versehen, um den Folgen aus
                              									dem Wege zu gehen, welche auftreten, sobald verhältniſsmäſsig groſse Wassermengen
                              									als Wärmebehälter vorhanden sind.
                           Betrachten wir nun kurz die Vorgänge, welche gröſsere Wassermengen in einem Dampfofen
                              									im Gefolge haben.
                           Um das Wasser des betreffenden Ofens entsprechend warm zu machen, ist die Verdichtung
                              									einer gröſseren Dampfmenge erforderlich. Aus diesem und dem anderen Grunde, daſs
                              									nämlich bei Beginn des Heizens ein weit gröſserer Temperaturunterschied zwischen
                              									Dampf und Wasser herrscht als während des Fortheizens, wird zu Anfang des Heizens
                              									eine weit gröſsere Dampfmenge verlangt als später. Dem entsprechend muſs die
                              									Dampfkesselanlage sein. Da ferner der zu erwärmende Raum für das Anheizen gröſserer
                              									Wärmemengen erfordert als für den Ersatz der nach auſsen entführten Wärme, so
                              									steigert sich theils der soeben genannte Uebelstand, theils ist für das Anheizen
                              									eine erheblich längere Zeit erforderlich.
                           Nach Verlauf der Anheizzeit wird das Wasser die höchste Temperatur besitzen, sofern man nicht vorher für die Herabdrückung derselben gesorgt hat;
                              									d.h. der mit gröſserem Wasserraum versehene Ofen erfordert eine sehr sorgsame
                              									Beaufsichtigung und Regelung, wenn derselbe verhindert werden soll, nach dem
                              									Anheizen eine unerträglich hohe Temperatur in dem betreffenden Raum hervorzubringen,
                              									da der höheren Temperatur des Wassers entsprechend auch nach dem Absperren des
                              									Dampfes so lange zu groſse Wärmemengen dem Zimmer zugeführt werden, bis die
                              									Wassertemperatur auf die richtige Höhe herabgesunken ist.
                           Der Vortheil der Aufspeicherung gröſserer Wärmemengen im Ofen besteht in der
                              									Möglichkeit, auch nach Unterbrechung des Wärmezuflusses eine gewisse Wärmemenge dem
                              									Zimmer zugehen zu lassen. Dieser Vortheil – welcher, wie oben kurz erörtert, leicht
                              									in einen höchst unangenehmen Nachtheil umschlagen kann – wird zunächst dahin
                              									verwerthet, daſs man die Bedienung des Feuers früher aufhören läſst als die
                              									Benutzung der zu beheizenden Räume. Für Wohnräume ist dieser Vortheil gewiſs nicht
                              									gering, namentlich, wenn von einer gröſseren Sammelheizung, welche für
                              									Geschäftsräume bestimmt ist, gleichzeitig Wohnräume beheizt werden sollen. Auch in
                              									anderen jedoch ähnlichen Fällen dürfte dieser Vortheil schwerwiegend genug sein, um
                              									den früher genannten Nachtheil in den Hintergrund treten zu lassen.
                           Der zweite eingangs bemerkte Zweck, die Wärme von einer Quelle aus auch den
                              									entferntet liegenden Räumen mittels verhältniſsmäſsig enger Röhren zuleiten zu
                              									können, ist nur durch Verwendung des Dampfes, dessen Geschwindigkeit vermöge eines
                              									passend gewählten Ueberdruckes eine groſse sein kann, zu erreichen. Die Wärmeabgabe
                              									der lediglich mit Dampf gefüllten Oefen ist schwer zu regeln (vgl. 1876 222 8). Ich bemerke hier ausdrücklich, um nicht
                              									miſsverstanden zu werden, daſs eine Regelung des Dampfzuflusses bei geeigneter Einrichtung des Wasserabflusses sehr
                              									wohl möglich ist und an verschiedenen Orten auch mit Erfolg angewendet wird. Die
                              									gebräuchlichste Regelung besteht jedoch z. Z. noch in dem zeitweisen Absperren des
                              									Dampfes. Je nach dem Vorhandensein gröſserer oder geringerer Massen in dem zu
                              									beheizenden Raum, welche Wärme aufnehmen und demnächst wieder abgeben, wird
                              									hierdurch eine geringere oder gröſsere Schwankung in der Temperatur des Zimmers
                              									hervorgerufen. Zweckmäſsig erscheint es und, wenn nur wenige zur Aufnahme gröſserer
                              									Wärmemengen geeignete Körper im Zimmer vorhanden sind, sogar nothwendig, in Form von
                              									Wasser das Wärmeaufspeicherungsvermögen am Ofen selbst anzubringen.
                           Die Dampfwasseröfen von Gebrüder Sulzer (Erbkam's Zeitschrift
                                 										für Baukunde, 1873 Bd. 13 S. 449), Geneste und
                                 										Herscher (* 1876 222 8), Arnold und Schirmer (1878 227 355) entsprechen
                              									diesem Zweck.
                           Der Dampfwasserofen von H. Rösicke
                              									in Berlin (* D. R. P. Nr. 156 vom 10. August 1877), welchen Fig. 13
                              									Taf. 4 im senkrechten Schnitt wiedergibt, ist in Bezug auf die Regulirbarkeit jenen
                              									Oefen vorzuziehen. Derselbe besteht aus den Cylindern a
                              									und b, die durch zwei ringförmige Böden zu einem
                              									Gefäſse verbunden sind. Ein zweiter kleinerer, diesen concentrischer Cylinder bildet
                              									den Wasserbehälter c, durch welchen ein Dampfrohr d geht und der mit dem erstgenannten Gefäſse mittels
                              									der Röhren e und des Abstellhahnes f verbunden ist. Ein Sockel h, der behufs Lüftung der Räume mit der bekannten Luftzuführungsklappe i und Zimmerluft-Umlaufsvorrichtung k versehen ist, trägt den Ofen, während eine Bekrönung
                              										l und Gesims m als
                              									decorative Ausstattung desselben anzusehen sind. Die Luftkapsel n gestattet das Füllen und Entleeren des Ofens.
                           Der Dampf, welcher nicht abgestellt zu werden braucht, hält durch fortwährendes
                              									Nachströmen von oben das Dampfrohr d stets gefüllt,
                              									durch Condensation die frei gewordene Wärme an das Wasser abgebend; das
                              									Condensationswasser flieſst unten in der Richtung des Dampfstromes ab. Das Wasser
                              									des Gefäſses c wird, leichter geworden, von dem andern
                              									kältern Wasser verdrängt, wodurch ein Kreislauf desselben in Richtung der
                              									eingezeichneten Pfeile stattfindet.
                           Die Regelung der Wärmeabgabe erfolgt nur durch den Hahn f. Sobald dessen Stellung nur einen kleineren Querschnitt frei läſst, wird
                              									der Wechsel des Wassers aus dem äuſseren in das innere Gefäſs und umgekehrt träger
                              									sein, als wenn der Hahn vollständig geöffnet ist. In ersterem Falle sinkt die
                              									Temperatur im äuſseren Gefäſs auf einen niedrigeren Grad als in letzterem, d.h. die
                              									Wärmeabgabe des äuſseren Gefäſses, dessen Oberfläche die des inneren Gefäſses
                              									vielfach überwiegt, wird geringer. Bei vollständig geöffnetem Hahn wird dagegen die
                              									Temperatur im äuſseren Gefäſs entsprechend höher. Der Hohlraum o im eigentlichen Ofen, oberhalb der
                              									Wasserstandschraube g, steht zu dem Wasserraum in
                              									solchem Verhältniſs, daſs die durch Anwärmen des Wassers eintretende Ausdehnung
                              									desselben eine Spannung im Ofen eintreten läſst, welche höchstens gleich der des im
                              									Dampfrohre d befindlichen Dampfes ist.
                           Man sieht, daſs die Regelung dieses Dampfofens ebenso bequem und sicher von statten
                              									geht, wie die eines Warmwasserofens. Als Nachtheil der Ofenconstruction wäre
                              									hervorzuheben, daſs die Temperatur des Wassers im äuſseren Gefäſs überhaupt keine
                              									hohe sein wird, sonach groſse Heizoberflächen erforderlich sein werden.
                           Joh. Haag in Augsburg (* D. R. P.
                              									Nr. 2898 vom 17. October 1877) sowie Fischer und Stiehl
                              									in Essen haben sich weniger bemüht, eine bequemere Regelung der Wärmeabgabe zu
                              									schaffen, dagegen, anscheinend mit Erfolg, eine Regelung des
                              									Wärmeaufspeicherungsvermögens zu erreichen gesucht.
                           Haag's Dampfwasserofen ist aus der
                              									Durchschnittszeichnung Fig. 14
                              									Taf. 4 genügend deutlich
                              									zu erkennen. Zwei Blechtrommeln a und b, welche mit Hilfe eines unteren und eines oberen
                              									ringförmigen Bodens ein rohrförmiges Gefäſs bilden, stellen den eigentlichen Ofen
                              									dar. Derselbe ist auf einen durchbrochenen Sockel gestellt und durch umgelegte
                              									Blechgesimse verziert. Innerhalb des Gefäſses steigt ein enges Rohr s zunächst senkrecht, hierauf in Schlangenwindungen
                              									nach unten. Oben und unten ist dieses Rohr gegen die Böden des ringförmigen Gefäſses
                              									abgedichtet und endlich oben mit dem Dampfzleitungsrohr d, unten mit dem Hahn r bezieh. dem
                              									Condensationswasserrohr c verbunden.
                           Der Ofen ist nur zum Theil mit Wasser gefüllt; der Hohlraum über dem Wasser soll
                              									luftleer sein. Um die Luftleere zu erreichen, wird bei geöffneter Verschraubung f möglichst viel Dampf durch das Dampfrohr s geschickt; das dieses Rohr umgebende Wasser geräth
                              									ins Sieden, so daſs eine lebhafte Dampfentwicklung eintritt, welche die Luft aus dem
                              									oberen Hohlraum treibt.
                           Hier ist auf eine Schwache des Ofens aufmerksam zu machen. Da die Luft, selbst wenn
                              									sie die Temperatur des Dampfes angenommen hat, schwerer ist als der Dampf, so kann
                              									sie nur durch Mitreiſsen seitens des Dampfes aus dem Ofen entfernt werden. Deshalb
                              									wird – abgesehen von der Diffusion beider Gase – der in Rede stehende Hohlraum
                              									niemals luftleer werden können; ja er wird, je nach der Entschiedenheit und der
                              									Dauer des Kochens, bei offener Verschraubung  f in
                              									verschiedenem Maſse von Luft befreit werden. Die Folge hiervon ist eine mangelhafte,
                              									wenigstens nicht sicher berechenbare Wirkung des Vorganges, welcher, wie unten
                              									angegeben, auf die Luftleere oder doch Luftverdünnung dieses Raumes sich stützt.
                           Nachdem man die Luft in genügendem Maſse ausgetrieben zu haben glaubt, verschlieſst
                              									man die Verschraubung f sorgfältigst, worauf der Ofen
                              									zur Benutzung fertig ist.
                           Würde der über dem Wasser befindliche Hohlraum e
                              									vollständig luftleer sein, so würde derselbe nach Absperrung des das Rohr s erwärmenden Dampfes mit Dampf von entsprechend
                              									niedriger Temperatur gefüllt bleiben. Wegen des Vorhandenseins gewisser Luftmengen
                              									wird aber nach einer entsprechenden Abkühlung der in dem Hohlraum e befindliche Dampf zu Wasser verdichtet, und erst,
                              									nachdem vermöge des durch das Schlangenrohr s
                              									strömenden Dampfes das Wasser im Ofen bis zu dem der Luftspannung entsprechenden
                              									Siedepunkte erwärmt worden ist, findet die Füllung des Raumes e mit Dampf neuerdings statt. Die oben erwähnte
                              									Unsicherheit in Bezug auf den Grad der Luftverdünnung wird sich sonach bei dem
                              									Siedepunkt geltend machen. Die gesammte Oberfläche des Ofens, d.h. die Flächen der
                              
                              									Blechwände a und b, sowie
                              									diejenigen der beiden ringförmigen Böden sind als Heizflächen zu betrachten. Die
                              									Wärmeabgabe der den
                              									Hohlraum e einschlieſsenden Flächen hängt aber –
                              									abgesehen von den Temperaturen – von der Luftmenge ab, welche in dem Hohlraum
                              									zurückblieb. Je mehr Luft dem im Räume e vorhandenen
                              									Dampf beigemischt ist., um so geringer ist die Wärmeüberführung von dem Dampf in die
                              									Heizflächen. Man ersieht hieraus, daſs die Unsicherheit in Betreff des Grades der
                              									Luftverdünnung eine ernstere als die vorhin genannte Folge hat.
                           Nachdem irgend ein solcher Ofen in bezeichneter Weise vorgerichtet ist, hängt dessen
                              									Wärmeabgabe, da die verschiedenen Heizflächen in ihrer Gröſse nahezu unverändert
                              									bleiben, nur von der Temperatur des Wassers bezieh. des aus diesem erzeugten Dampfes
                              									ab. Es ist daher eine Regelung dieser Temperatur erforderlich, um eine Regelung der
                              									Wärmeabgabe des Ofens zu gewinnen. Sie wird bewirkt durch Einstellung des Hahnes
                              									oder Ventiles r; wenn r
                              									weniger Wasser austreten läſst, als durch Verdichtung des Dampfes entsteht, so wird
                              									das Schlangenrohr s, von unten anfangend, allmälig mit
                              									Wasser gefüllt, bis nur noch so viel Condensationsoberfläche übrig bleibt, als der
                              									Hahnstellung entspricht. Diese geringere nutzbare Fläche des Schlangenrohres erwärmt
                              									das Wasser des Ofens weniger, veranlaſst daher eine geringere Wärmeabgabe an das
                              									Zimmer.
                           Diese Regelung wirkt sicher, aber nicht sofort, indem eine gewisse Zeit für
                              									Ansammlung des Niederschlagswassers erforderlich ist. Da auſserdem das Wasser des
                              									Ofens erst nach Abgabe einer gewissen Wärmemenge auf die gewünschte niedrigere
                              									Temperatur sinkt, so ist ein Erfolg der Umstellung des Hahnes r erst nach längerer Zeit zu bemerken, sonach die
                              									Regelung der Wärmeabgabe recht langwierig und um so schwieriger, je gröſser die
                              									Wassermenge des Ofens ist.
                           Aus der im Eingange dieser Besprechung gegebenen Erörterungen geht hervor, daſs das
                              									Aufspeicherungsvermögen des Dampfwasserofens abhängig sein soll von der
                              									Benutzungsart des betreffenden Raumes und von dem Vorhandensein bezieh. dem Umfange
                              									anderer zur Wärmeaufspeicherung geeigneter Körper in dem Raum oder seinen
                              									Begrenzungsflächen. Wenn nun auch das letztere seitens des Baumeisters von
                              									vornherein in Rechnung gezogen werden kann, so ist das erstere, die Benutzungsart,
                              									nicht mit der wünschenswerthen Sicherheit festzulegen. Diesem Umstände ist nun durch
                              									die vorliegende Ofeneinrichtung Rechnung getragen. Da der wesentlichste Theil des
                              									Rohres s im unteren Viertel des Ofens angebracht ist,
                              									da ferner die Wärmeabgabe des mit wenig Luft gemischten
                              									gesättigten Wasserdampfes nur wenig hinter derjenigen des Wassers zurückbleibt, so
                              									ist die Höhenlage des Wasserspiegels im Ofen von geringem Einfluſs auf die
                              									Wärmeabgabe des Ofens. Man kann daher, je nachdem sich bei späterer Benutzung die
                              									Nützlichkeit eines gröſseren oder geringeren Wärmeaufspeicherungsvermögens
                              									herausstellt, durch Einfüllen oder durch Entnahme von Wasser die Wassermenge und damit das
                              									Wärmeaufspeicherungsvermögen ändern, ohne daſs hierdurch die Menge der abgegebenen
                              									Wärme wesentlich beeinfluſst wird. Selbstverständlich muſs eine möglichst
                              									vollkommene Luftleere über dem Wasser vorausgesetzt werden.
                           Das ist der Kern sowohl der Haag'schen, als auch der
                              									später zu besehreibenden Fischer und Stiehl'schen
                              									Dampfwasserofen-Construction. Nach Oeffnung eines geeigneten Hahnes am Boden des
                              									Ofens flieſst Wasser aus dem Hohlraum und es sinkt der Wasserspiegel; durch
                              									Eingieſsen von Wasser in die Oeffnung der Füllschraube vermag man den Wasserspiegel
                              									zu heben. Wenn der erstgenannte Vorgang verhältniſsmäſsig wenig Umstände veranlaſst,
                              									so ist das Zufällen doch mit Mühen verbunden und ein unliebsames Bespritzen des
                              									betreffenden Raumes kaum zu vermeiden. Man wird daher die Regelung bezieh. die
                              									Aenderung der im Ofen befindlichen Wassermenge nicht häufig vornehmen wollen.
                           Der Ofen von Fischer und Stiehl
                              										(Fig. 15 Taf. 4) besteht aus einer Blechtrommel a, in welche drei Böden b, c und d genietet sind. Der Raum zwischen c und d ist
                              									verhältniſsmäſsig klein; er dient zur Aufnahme des von der Dampfkesselanlage
                              									gelieferten Dampfes und ist deshalb mit der Dampfleitung sowohl, als auch mit der
                              									Condensationswasserleitung in Verbindung gesetzt. Der Raum über c ist theilweise mit Wasser gefüllt, theilweise aber
                              									möglichst luftleer gemacht. Der Boden b trägt eine
                              									Füllschraube, der Mantel a einen Ausfluſshahn, so daſs
                              									die Menge des Wassers, also das Wärmeaufspeicherungsvermögen, geändert werden kann.
                              									Selbstverständich steht der Ofen auf einem Sockel und ist je nach Art des Raumes, zu
                              									dessen Erwärmung er dienen soll, mit Verzierungen, Mantel u. dgl. ausgerüstet. Die
                              									Erwärmung des Wassers vermittelt der Boden c.
                           Man sieht, daſs in Bezug auf den Grundgedanken dieser Ofen mit dem Haag'schen übereinstimmt und auch gleiche Zwecke
                              									erfüllt. In Bezug auf die Theilanordnung sind aber wesentliche Verschiedenheiten
                              									vorhanden, welche sich folgendermaſsen fühlbar machen werden.
                           Der Haag'sche Ofen beansprucht für dieselbe Wärmeabgabe
                              									einen geringeren Raum, und die Regelung des Dampfzutrittes mittels des Aufstauens
                              									von Condensationswasser in der Heizschlange ist eine verhältniſsmäſsig bequeme.
                           Der Ofen von Fischer und Stiehl ist dagegen einfacher
                              									construirt, hat eine, wenn auch kleine, directe Dampfheizungsfläche und zeichnet
                              									sich namentlich aus durch den gröſseren Wasserraum, welcher sowohl zu einer sehr
                              									groſsen Wärmeaufspeicherung benutzt werden kann, als auch – wegen der tiefen Lage
                              									der Flächen zwischen Kesseldampf und Wasser – gestattet, mit sehr geringem
                              									Wärmeaufspeicherungsvermögen zu arbeiten. Es wird sonach für gewisse Fälle der Haag'sche, für andere Fälle der Fischer-Stiehl'sche Ofen den Vorzug verdienen.
                           Im Eingange wurde bemerkt, daſs die Dampfwasseröfen nur in besonderen Fällen zur
                              									Anwendung zu empfehlen seien. Von diesen besonderen Fällen sind nur einige derartig,
                              									daſs sie eine Aenderung des Wärmeaufspeicherungsvermögens erforderlich machen. Wo
                              									diese nicht nöthig ist, wird man vorziehen, billigere Constructionen anzuwenden,
                              									oder den bequemer zu regelnden Rösicke'schen Ofen
                              									wählen.
                           
                        
                     
                  
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