| Titel: | Ueber mechanische und andere Eigenschaften von Eisen und weichem Stahl; von Daniel Adamson. | 
| Autor: | –r. | 
| Fundstelle: | Band 234, Jahrgang 1879, S. 194 | 
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                        Ueber mechanische und andere Eigenschaften von
                           								Eisen und weichem Stahl; von Daniel
                              									Adamson.Nach einem Vortrag, gehalten in der Herbst-Versammlung 1878 des
                                    													Iron and Steel
                                          												Institute.
                        Mit Abbildungen im Text sowie auf Tafel 16 und 17.
                        Adamson, über Eigenschaften von Eisen und weichem
                           								Stahl.
                        
                     
                        
                           Es sind im Laufe der Zeit unzählige Versuche gemacht worden, um die Festigkeit von
                              									Eisen und Stahl, sowohl in Gestalt von Stäben, als Platten kennen zu lernen. Allein
                              									nicht nur in Folge der mangelhaften Einrichtung der zu diesen Zwecken angewendeten
                              									Maschinen, sondern auch durch Verkennung der Momente, welche für die richtige
                              									Beurtheilung der Eigenschaften der genannten Metalle maſsgebend sind, gelangte man
                              									häufig zu ganz unzuverläſsigen und oft sich widersprechenden Resultaten. Vor Allem
                              									wirken zu kurze Versuchsstäbe trügerisch sowohl in Bezug auf Tragfähigkeit, als
                              									Längenausdehnung vor dem Zerreiſsen. Beide Ziffern erscheinen in diesem Falle zu
                              									hoch. Verfasser hat mit Stäben von 254mm
                              									gearbeitet und gefunden, daſs bei weichen Metallen und Anwendung von genau und
                              									zweckmäſsig construirten Zerreiſsmaschinen das Maximum der Tragfähigkeit ungefähr
                              									bei ⅝ der Längenausdehnung eintritt und von da ab bis zum Bruch allmälig abnimmt.
                              									Ferner ist das Hauptaugenmerk nicht nur auf den Kohlenstoffgehalt, sondern auf
                              									sämmtliche das Eisen begleitende Elemente zu richten, wie dies unzweifelhaft aus den
                              									vielen vom Verfasser angestellten und nachstehend beschriebenen Versuchen
                              									hervorgeht. Endlich ist die Temperatur, welcher das Metall bei den Versuchen
                              									ausgesetzt wird, von auſserordentlicher Bedeutung für den Erfolg. In diesen
                              									Andeutungen ist der Rahmen gegeben für die Beurtheilung, welcher sämmtliche Eisen-
                              									und Stahlfabrikate bei ihrer Verwendung zu den verschiedenen Zwecken unterzogen
                              									werden sollen, und in welchen alle vorzuführenden, während einer 21 jährigen Praxis
                              									gesammelten Erfahrungen zu fassen sind.
                           Um einen Maſsstab zu erhalten zur Beurtheilung, ob bei Kesselexplosionen oder bei
                              									Zusammenstöſsen von Schiffen und ähnlich wirkenden Kräften Schmiedeisen oder Stahl
                              									gröſseren Widerstand leistet, hat Verfasser im Juni 1876 folgende Versuche
                              									angestellt.
                           Auf einen eisernen Amboſs (Fig. 1 Taf.
                              									16) von 508mm im Quadrat, welcher mit einer 254mm weiten und 102mm tiefen, nahezu halbkugelförmigen Höhlung versehen war, wurden die zu
                              									untersuchenden eisernen und stählernen Platten von 457mm im Quadrat und 11mm,1 bezieh. 9mm,5 Dicke gelegt. Auf letztere wurde ein
                              									hölzerner Dreifuſs gestellt, an welchem, in einer Höhe von 305mm über der betreffenden Platte, zwischen zwei
                              									Gummiringen 1k,36 angefeuchtete Schieſsbaumwolle
                              
                              									eingeklemmt waren. Auf dieser lagen 56g,7 trockene
                              									Schieſsbaumwolle mit eingesteckter Zündschnur. Nach dem Losschieſsen ergab sich,
                              									daſs schmiedeiserne Platten von 11mm Dicke dem
                              									ganzen Umfang der Höhlung nach ausgerissen waren und das betreffende Stück, in der
                              									Längenfaser durchweg
                              									geborsten., auch noch eine Anzahl Querrisse zeigte (vgl. Fig. 2 Taf.
                              									16); Stahlplatten dagegen, 9mm,5 dick, waren nur
                              									auf eine Tiefe von etwa 76mm in die Amboſshöhlung,
                              									ohne Spur eines Risses eingetrieben.
                           Im September 1877 wurden diese Versuche mit 27 verschiedenen
                              									Platten der besten Kesselbleche von Staffordshire, Shropshire, Yorkshire und
                              									Lowmoor, sowie solcher aus Bessemer- und Siemens-Martin-Stahl fortgesetzt. Die Figuren
                                 										3 bis 13 Taf. 16
                              									versinnbildlichen theilweise den Zustand, in welchem die einzelnen Bleche sich nach
                              									der Explosion befanden, während Tabelle I S. 200 und 201 die Analysen der Stahl- und
                              									Eisensorten mit Bezug auf die Figuren auf Taf.
                                 										16 und 17 wiedergibt.
                           Aus den Explosionsversuchen geht unzweideutig hervor, daſs für solche und ähnliche
                              									Inanspruchnahme der ausgeglühte weiche Stahl dem Schmiedeisen unter allen Umständen
                              									vorzuziehen ist.
                           Die Schieſsbaumwolle im Gewichte von nur 680g wurde auch in einer Höhe von 229mm über den Platten explodirt. In einem Falle
                              									wurde die Stahlplatte, welche nach dem ersten Schuſs in die Amboſshöhlung 44mm,5 ausgebogen worden war, mit der convexen Seite
                              									nach oben gedreht und einem zweiten Schuſs ausgesetzt, wodurch wohl eine Einbiegung
                              									im entgegengesetzten Sinne, aber kein Riſs entstand.
                           Die Nothwendigkeit des Ausglühens geht u.a. daraus hervor, daſs eine Stahlplatte,
                              									welche nach der Analyse eine vorzügliche Zusammensetzung zeigte, aber während des
                              									Auswalzens zu kalt geworden war, ähnlich den Eisenplatten bei dem Schieſsversuch
                              									ausriſs und in die Amboſshöhlung fiel. Stahlplatten, welche vorher in Oel getempert
                              									und dann ausgeglüht worden waren, widerstanden dagegen vorzüglich. Durch Fig.
                                 										3 und 4 ist eine
                              									Stahlplatte dargestellt, welche bei dem Versuche gespalten worden war, und die
                              									darauf hin vorgenommene Analyse ergab einen Schwefel- und Phosphorgehalt in der
                              									dreifachen Höhe von demjenigen, welcher bei gutem Bessemer- oder
                              									Siemens-Martin-Stahl gestattet sein sollte. Die gewonnenen Resultate leiten
                              									sämmtlich darauf hin, daſs in der Mehrzahl der Fälle der Gehalt an Schwefel,
                              									Phosphor und Schlacke die Widerstandsfähigkeit von Eisen und Stahl gegen plötzliche
                              									Stöſse vermindert, und mancher Dampfkessel würde nicht in die Luft geflogen sein,
                              									wenn die zuständigen Ingenieure das betreffende Material vor der Inanspruchnahme auf
                              									seine chemische Zusammensetzung untersucht hätten.
                           Eine weitere Reihe von Versuchen wurde angestellt, um die Widerstandsfähigkeit von
                              									Eisen und Stahl gegen das Ausdornen fest zu stellen.
                           Zu diesem Zwecke wurden aus jeder Platte runde Unterlagsscheiben
                              									ausgehauen und in jede derselben ein Loch von der Weite der für die betreffende
                              									Blechstärke passenden Niete gebohrt, während der Scheibenrand eine solche Breite
                              									behielt, wie es die Ueberlappung bei einfacher Nietreihe und Blechen gleicher
                              									Stärke, zur Anfertigung von Dampfkesseln, erfordert. Die besten Eisenplatten
                              									verschiedener Qualitäten lieſsen sich auf besagte Weise um 27 bis 50 Proc. im Loch
                              									aus einander treiben, ohne zu reiſsen; beste Yorkshire-Platten widerstanden bis zu
                              									einer Ausdehnung von 91,5 Proc., während zwei weiche Stahlplatten von dem Material
                              									entsprechend schmälerer Ueberlappung und um 1/32 engerer Lochung eine Ausdehnung von 133 bezieh.
                              									187 Proc. aushielten, ohne zu bersten. Die beiden letztgenannten Platten (deren
                              									Analysen in der Tabelle
                              									nicht aufgenommen sind) waren nur wenig gekohlt und die stärkere enthielt weniger
                              									Phosphor sowie nur etwa ¼ des Schwefels der anderen. Diese Resultate bestätigen
                              									augenscheinlich die oben ausgesprochene Behauptung.
                           In einem Berichte, welcher i. J. 1862 von Kirkaldy über
                              									die von ihm mit R. Napier und Söhne in Glasgow
                              									angestellten Zerreiſsversuche veröffentlicht worden ist, wurde in Folge der so sehr
                              									verschiedenen Resultate die Vermuthung ausgesprochen, daſs die Form der
                              									Versuchsstäbe die Festigkeit beeinflusse. Diese Ansicht ist indessen durchaus irrig.
                              									Man beging früher bei solchen Versuchen den groſsen Fehler, sich bei Bezeichnung des
                              									bezüglichen Materials lediglich auf die Firma des Fabrikanten zu beziehen, ohne zu
                              									berücksichtigen, daſs auch in derselben Hütte Specialitäten von sehr verschiedener
                              									chemischer Zusammensetzung erzeugt werden.
                           In Fig. 14 ist
                              									beispielsweise die Zerreiſsprobe von einem Stück weichen Stahlkesselbleches
                              									mittelguter Qualität abgebildet, dessen Analyse in Tabelle II S. 200 und 201
                              									verzeichnet ist. Dasselbe zeigte bei einer Belastung von 3t,13 auf 1qc
                              									eine bleibende Verlängerung, die Maximaltragfähigkeit betrug 4t,71 bei einer Längenausdehnung von 15 Proc. und
                              									es brach mit 4t,08 bei einer Verlängerung um 26
                              									Proc.
                           In Fig. 15
                              									Taf. 16 ist eine Stahlplatte mit verhältniſsmäſsig hohem Schwefel- und
                              									Phosphorgehalt dargestellt, welche, tun eine NormalzifferNolmalziffer für die Widerstandsfähigkeit zu erhalten, einen rechteckigen Querschnitt
                              									hatte, während die Versuchsplatten Fig. 16 und
                              										17 absichtlich nach verschiedenen Maſsen ausgehobelt worden waren. Wie
                              									Tabelle II zeigt, sind jedoch die Bruchbelastungen für die drei Platten ganz
                              									unwesentlich von einander abweichend.
                           Nach alledem spielt unzweifelhaft die chemische Zusammensetzung und nebenbei
                              									jedenfalls die mechanische Verarbeitung der Masse hier die Hauptrolle.
                           Zum Beweise dafür, daſs zu kurze Stäbe in Bezug auf die Längenausdehnung vor dem
                              									Zerreiſsen trügerisch sind, wurden folgende Versuche angestellt.
                           Eine 254mm lange Probe von
                              									weichem Stahl (Fig. 18)
                              									wurde durch Einkerbungen der Längenrichtung nach in 10 gleiche Theile getheilt.
                              									Nachdem sie der Maximaltragfähigkeit bei einer Gesammtverlängerung von 18,5 Proc.
                              									unterworfen worden war, wurde ersichtlich, wie auch auf der zugehörigen Figur
                              									angedeutet, daſs von links nach rechts fortschreitend der erste Theil eine
                              									Verlängerung von 14 Proc., der zweite eine solche von 17, der dritte 19, der vierte
                              									21, die beiden mittleren 23, der siebente 20, der achte 17, der neunte 17 und der
                              									zehnte, entsprechend dem ersten, 14 Procent an Länge gewonnen hatte.
                           Ganz ähnlich wurde mit dem Versuchsstab Fig. 19 bei
                              									fast gleicher Erscheinung verfahren, mit dem einzigen Unterschied, daſs hier die
                              									Belastung über die Maximaltragfähigkeit hinaus bis nahe zu dem Punkte, wo der Bruch
                              									stattfinden muſste, fortgesetzt wurde, wobei die Längenausdehnung von 18,5 bis auf
                              									25 Proc. stieg.
                           Fig.
                                 										20 stellt eine Stahlprobe vor von verhältniſsmäſsig hohem Kohlengehalt,
                              									mit 1 Proc. Mangan und, wie verschiedene Analysen gezeigt haben, von sehr
                              									gleichmäſsiger Beschaffenheit; der Gehalt an Silicium, Schwefel und Phosphor ist
                              									dagegen sehr gering. An Tragfähigkeit übertrifft dieser Stahl die besten
                              									Yorkshire-Kesselbleche um das doppelte, bei mindestens ebenso groſser
                              									Längenausdehnung. Ebenso hielten Nietlöcher beim Ausdornen eine Erweiterung von 89
                              									Proc. aus, ehe sie rissen, während bei bestem Yorkshire-Blech von gleicher Dicke
                              									nicht über 91 ½ Proc. Ausdehnung beobachtet wurden.
                           
                           Fig.
                                 										21 Taf. 16 ist eine Probe bestes Yorkshire-Kesselblech. Dieses, wie alle
                              									übrigen Eisenbleche, bricht schon unter der Maximallast bei nur mäſsiger
                              									Mehrverlängerung plötzlich ab. Wie aus der Analyse ersichtlich, enthält dasselbe nur
                              									ganz kleine Mengen Phosphor, keinen Schwefel und ungefähr 2,4 Proc. Schlacke. Die
                              									Probe fand, wie auch bei den folgenden Stäben, in der Richtung der Faser statt. Fig.
                                 										22 gilt ebenfalls für bestes Kesselblech; die Probe brach sofort bei der
                              									Maximalbelastung. Fig. 23 ist
                              									ein Kesselblech, welches in Lancashire häufig zur Verwendung kommt, weicher und
                              									reiner als das vorige, nur der Schlackengehalt betrug 3,54 Proc., war also
                              									verhältniſsmäſsig hoch. Dasselbe riſs fast plötzlich bei der Maximalbelastung. (In
                              									der Tabelle sind abweichende Schlackengehalte angegeben. D. Red.)
                           Die Proben Fig. 24 und
                              										25 Taf. 16 wurden beide vor dem Versuch doppelt gelocht, und zwar waren
                              									in der ersteren die Löcher eingebohrt und in der zweiten eingepreſst. Wie aus der
                              									Tabelle ersichtlich, hielt die Platte mit den eingebohrten Löchern bedeutend mehr
                              									aus wie die andere und ebenfalls mehr als eine ungebohrte Platte vom gleichen
                              									Querschnitt. Die Platte mit den gestoſsenen Löchern war nach dem Lochen nicht
                              									ausgeglüht worden und zeigte krystallinischen Bruch.
                           Auf Taf. 17 stellt Fig. 28
                              									einen Rundeisenstab aus Cleveland-Eisen, Fig. 29
                              									einen vierkantigen Stab aus Lancashire-Eisen dar; letzteres war von
                              									auſsergewöhnlicher Reinheit und zeigt in Folge dessen auch ganz auffallende
                              									Erscheinungen; denn die Maximaltragfähigkeit war auſserordentlich gering und die
                              
                              									Mehrverlängerung bis zum Bruch sehr groſs. Solche vorzugsweise reine Eisensorten
                              									haben gleichzeitig die gröſste Widerstandsfähigkeit bei verhältniſsmäſsig hohen
                              									Temperaturgraden.
                           Fig.
                                 										30 Taf. 17 stellt einen Stab von schwedischem Eisen und vorzüglicher
                              									Reinheit dar. Derselbe war ebenfalls vor der Probe äuſserlich regelmäſsig
                              									eingetheilt und zeigte einen ganz auffallenden Unterschied zwischen der
                              									Längenausdehnung der mittleren Partie und derjenigen der Enden, welcher sich auf
                              									31,75 Proc. beziffert.
                           Fig.
                                 										31 und 32 Taf. 17
                              									stellen Stäbe aus weichem Stahl dar, wie solcher sehr oft zur Anfertigung von Nieten
                              									verwendet worden ist; derselbe ist von ähnlicher Beschaffenheit wie das zu
                              									Kesselblechen verarbeitete Metall; nur ist gröſsere Sorgfalt auf seine Herstellung
                              									gelegt worden. Ein Vergleich zwischen der Tragfähigkeit der letzten beiden
                              									Versuchsstäbe und der vorhergehenden spricht sehr zu Gunsten des weichen Stahles,
                              									während dessen Längenausdehnung derjenigen des besten Schmiedeisens kaum
                              									nachsteht.
                           Die Fig. 33 und
                              										34 Taf. 17 liefern Proben von sehr reinem Schmiedeisen und
                              									verhältniſsmäſsig hoher Tragfähigkeit, welches sich erfahrungsmäſsig vorzugsweise
                              									zur Nietenfabrikation eignet; denn an mehreren 100 Dampfkesseln hat noch kein Fall
                              									festgestellt werden können, wo ein aus diesem Material angefertigter Nietkopf
                              									abgesprungen wäre.
                           Aus einer sehr groſsen Anzahl von Schweiſsversuchen mit Stahlkesselblechen hat sich
                              									ergeben, daſs behufs einer guten Schweiſsung das Metall nicht über 0,125 Proc.
                              									Kohlenstoff, 0,04 Proc. Schwefel und Phosphor und 0,1 Proc. Silicium haben soll. Die
                              									zu dem genannten Zwecke günstigste Zusammensetzung ist allerdings bis zur Stunde
                              									nicht ermittelt. Im Allgemeinen scheint der Siemens-Martin- den Bessemerstahl in
                              									dieser Beziehung zu übertreffen. Weder Schmiedeisen, noch weicher Stahl zeigt bei
                              									fortschreitender Temperaturerhöhung vom Zustand der Atmosphäre bis zur Rothglut ein
                              									gleichmäſsig wechselndes Verhalten. Bis zu einer Temperatur von 230° widersteht
                              									dieses Metall wohl ziemlich gleichbleibend starken Erschütterungen, aber darüber
                              									hinaus bis zu 370° zeigt es sich durchweg brüchig, und Eisensorten geringer Qualität
                              									sind bei dieser Temperatur stets faulbrüchig.
                           
                           Das gewöhnliche Handelseisen (Fig. 35 bis
                              										40 Taf. 17) läſst sich sowohl bei gewöhnlicher Temperatur, als bei
                              									Rothglut, ohne rissig zu werden oder abzubrechen, bequem umbiegen; allein in eine
                              									Lösung von geschmolzenem Talg eingetaucht, entsprechend einer Temperatur von etwa
                              									320°, bricht der Stab schon unter dem mäſsigen Schlag eines Hammers ab. Ganz
                              									ähnliche Eigenschaften haben Bessemer- und Siemens-Martin-Stahl, nur daſs letztere
                              									bei gewöhnlicher Temperatur und Rothglut mehr aushalten können. Dagegen verhält sich
                              									geschmiedetes Eisen von auſsergewöhnlicher Reinheit, wie in Fig. 53 bis
                              										58 Taf. 17 dargestellt, bei allen Temperaturgraden bis zur Rothglut
                              									nahezu gleichmäſsig. Vgl. auch Tab. III S. 200 und 201.
                           Die wesentlichste Veranlassung zum Brüchigwerden bei den mittleren Temperaturgraden
                              									bietet nach allen Erfahrungen die Anwesenheit von Schwefel, dann erst der Phosphor
                              									und die übrigen, das Eisen in der Regel verunreinigenden Substanzen. Ferner ist
                              									erwiesen, daſs die Tragfähigkeit des Eisens mit der Anwesenheit fremder Elemente,
                              									wenigstens bis zu einem gewissen Grade, zunimmt, während umgekehrt seine Weichheit
                              									und Schmiedbarkeit in directem Zusammenhang steht mit seiner Reinheit. Das
                              									bekanntlich sehr Phosphor haltige Cleveland-Roheisen entbehrt bei Temperaturen von
                              									265 bis 315° jeder Festigkeit; trotzdem ist dasselbe zu gewissen Zwecken anderen
                              									reineren Eisensorten unbedingt vorzuziehen.
                           
                              
                              Fig. 1–2., Bd. 234, S. 198
                              
                           
                           Im Laboratorium der Weardale Iron and Coal Company zu
                              									Spennymoor (Durham) wurden mit verschiedenen Eisen- und Stahlsorten in nachfolgender
                              									Art Aetzproben gemacht, welche uns darüber belehren, wie sich diese Metalle in
                              									Berührung mit Säuren verhalten.
                           Die Probestücke bestanden aus Plättchen von 51mm im Quadrat und 9mm,5 Dicke und wurden beim ersten Versuch während 17 Tagen der Einwirkung
                              									eines Wasserbades, welches mit 1 Proc. Schwefelsäure versetzt war, unterworfen (vgl.
                              
                              										Fig. 59 Taf. 17). Alle 24 Stunden wurde der Gewichtsverlust eines jeden
                              
                              									Plättchens bestimmt. Die Resultate sind im vorstehenden Diagramm Fig. 1 abgebildet. Tab. IV S. 200 und 201 gibt die
                              									chemische Zusammensetzung der dem Versuch unterworfenen Sorten, welche zum Schluſs
                              									folgende Gewichtsverluste zeigten:
                           
                              
                                 A
                                 Gewöhnliches Eisen
                                 Fig.
                                 
                                    53
                                    
                                 79,0 Proc. Verlust
                                 
                              
                                 B
                                 Tudhoe-Kronen-Eisen
                                 „
                                 
                                    54
                                    
                                 46,4
                                 
                              
                                 C
                                        „       Prima        „
                                 „
                                 
                                    55
                                    
                                 34,7
                                 
                              
                                 D
                                 Mittelharter Stahl
                                 „
                                 
                                    56
                                    
                                 13,0
                                 
                              
                                 E
                                 Weicher Stahl
                                 „
                                 
                                    57
                                    
                                   4,8
                                 
                              
                           Zur Controle dieses ersten Versuches wurde ein zweiter mit
                              									denselben Proben während der Dauer von 16 Tagen angestellt (vgl. Fig. 60
                              									Taf. 17), welcher, wie das Diagramm Fig. 2 nachweist, fast genau mit dem ersten
                              									übereinstimmt; nur wurde zuletzt das in Tabelle IV unter Fig. 58
                              									verzeichnete sehr weiche und reine Eisen, welches an Reinheit alle übrigen
                              									übertrifft, mit in die Versuchsreihe gezogen und erlitt am Ende des 16. Tages einen
                              									um 1⅞ Proc. geringeren Gewichtsverlust als der weiche Stahl.
                           Zum Beweise dafür, daſs Bessemerstahl sich vorzüglich zu solchen Zwecken verwenden
                              									läſst, zu welchen man bisher nur edlere Metalle auswählte, wurde eine Punschschüssel
                              									ausgefertigt, welche aus einer Platte von 609mm im
                              									Durchmesser und 6mm,3 Dicke kalt ausgetrieben,
                              									dann ausgeglüht und inwendig versilbert worden ist. Der Untersatz derselben besteht
                              									ebenfalls aus gewöhnlichem Bessemerstahl.
                           Aus der Reihe der mit gröſster Gewissenhaftigkeit ausgeführten Versuche geht hervor,
                              									daſs bei Auswahl des Materials für einen bestimmten Zweck, soweit dies Fabrikate aus
                              									Eisen und Stahl betrifft, eine viel gröſsere Sorgfalt obwalten muſs, als bisher zu
                              									geschehen pflegte. Vor Allem ist unzweideutig erwiesen, daſs Schmiedeisen heftige
                              									Stöſse weniger ertragen kann als weicher Stahl, und daſs letzterer überall den
                              									Vorzug verdient, wo Leichtigkeit der Construction und Stärke Bedingung sind. In
                              									Bezug auf Widerstandsfähigkeit gegen die Einwirkung von Säuren behaupten allerdings
                              									weicher Stahl und sehr reines Eisen die erste Rolle; allein was die Einwirkung des
                              									Seewassers auf diese Metalle betrifft, so fehlen uns bis jetzt ausreichende
                              									Erfahrungen zu einem endgütigen Urtheile. Das Gleiche ist der Fall in Bezug auf die
                              									Auswahl des geeignetsten Materials zu Artilleriezwecken. Sehr wahrscheinlich wird
                              									indessen zur Herstellung von Panzerplatten ein möglichst reines Eisen von längster
                              									Dauer sein.
                           Zu Brückenconstructionen und ähnlichen Zwecken wählt man jedenfalls am besten einen
                              									mittelharten Stahl, da derselbe etwa die doppelte Tragfähigkeit von gutem
                              									Schmiedeisen hat. Der Werth dieses Materials ist bis heute sehr unterschätzt worden,
                              									während dasselbe
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 234, S. 200–201
                              Procentgehalt; Material; Eisen;
                                 										Kohlenstoff; Mangan, Silicium; Schwefel; Phosphor; Kupfer; Sauerstoff; Figuren
                                 										Taf. 16 u. 17; Belastungsversuche; Maſse der Probestücke; Ausdehnung beim
                                 										Ausdornen nach dem Glühen; Maſse der Probestücke; Länge; Breite; Dicke;
                                 										Querschnitt; Beginn der bleihenden Verlängerung auf 1qc; Maximaltragfähigkeit auf 1qc; Durch Maximalbelastung entstandene
                                 										Verlängerung; Bruchbelastung auf 1qc;
                                 										Gesammtverlängerung; Weicher Bessemer-Stahl; Special-Yorkshire-Eisen; Bestes
                                 										Kesselblech;  Weicher Siemens-Martin-Stahl; Tiegelstahl; Weicher St. m. wenig
                                 										Kohlenstoff; Mittelharter Bessemerstahl; Special Yorkshire-Eisen; Bestes
                                 										Shropshire-Kesselblech; Weicher Siemens-Martin-Stahl; Cleveland-Stabeisen;
                                 										Special-Stabeisen; Schwedisches Stabeisen; Weicher Nietstahl; Special-Nieteisen;
                                 										Handelseisen; Weicher Siemens-Martin-Stahl; Gewöhnliches Eisen;
                                 										Tudhoe-Kronen-Eisen; Bestes Tudhoe-Eisen; Mittelharter Stahl; Reines Eisen
                              
                           
                           
                           doch von unseren groſsen Bessemer- und
                              
                              									Siemens-Martin-Stahlwerken mit gröſster Zuverläſsigkeit in Bezug auf regelmäſsige
                              									Zusammensetzung und in beliebigen Mengen hergestellt werden kann.
                           Platten aus Eisenblech haben stets, wenn sie vertical auf die Richtung der Faser in
                              									Anspruch genommen werden, eine bedeutend geringere Tragfähigkeit als im anderen
                              									Sinne, veranlaſst durch die in Schmiedeisen stets vorhandenen Schlackentheilchen,
                              									welche sich beim Auswalzen fadenförmig zwischen die Eisenfasern legen, dadurch die
                              									Cohäsion beeinträchtigen und selbst bei Verwendung des besten Roheisens nie ganz
                              									beseitigt werden können. Für Stabeisen fällt dieser Uebelstand weit weniger ins
                              									Gewicht, weil hier die Inanspruchnahme fast ausschlieſslich in der Richtung der
                              									Faser erfolgt. Wenn man eine eiserne Schiene durchschneidet, die Schnittfläche
                              									polirt und anätzt, so läſst sich die beim Auswalzen in ihr zurückgebliebene Schlacke
                              									als feine Fäden deutlich mit dem Auge erkennen, und es ist klar, daſs ein solches
                              									Material, wenn oft schwere Lasten über dasselbe herrollen, aus Mangel an Cohäsion
                              									nicht lange widerstehen kann. Ganz reine Eisensorten lassen sich am zweckmäſsigsten,
                              									zu dünnen Platten ausgewalzt, an Stelle von Kupfer oder anderen weichen Metallen,
                              									beispielsweise zu Feuerbüchsen für Locomotiven verwenden. Zu diesen und ähnlichen
                              									Zwecken eignet sich vorzugsweise weicher Bessemer- oder Siemens-Martin-Stahl, wenn
                              									er hinlänglich rein hergestellt werden kann, wegen der gänzlichen Abwesenheit von
                              									Schlacke. Gewöhnliches Staffordshire- oder Cleveland-Eisen verdient, zu Stäben oder
                              									Ketten verarbeitet, jedenfalls dem reinen Eisen gegenüber, in Anbetracht seiner
                              									gröſseren Tragfähigkeit, zum Aufhängen stabiler Lasten den Vorzug. Zu Kanonen und
                              									Gewehrläufen dürfen unreine Eisensorten selbstredend nicht verwendet werden, weil
                              									durch die bei heftigem Feuern entstehende Temperaturerhöhung des Metalles sehr
                              									leicht Brüche eintreten können. Es ist überhaupt räthlich, Schieſswaffen nie heiſs
                              									werden zu lassen, weil dadurch stets das Leben der Schützen gefährdet wird. Zur
                              									Anfertigung gestanzter Geschirre, von Flintenschlössern u. dgl. wählt man am besten
                              									sehr reines Eisen, welches sich nachträglich leicht härten läſst.
                           Bei der Verarbeitung derjenigen Metalle, welche sich durch groſse Tragfähigkeit
                              									auszeichnen, ist es nothwendig, auſserordentliche Vorsicht obwalten zu lassen, damit
                              									nicht die erstrebten Vortheile ganz oder theilweise verloren gehen. Gewaltsame
                              									Behandlung und Einstoſsen von Löchern im kalten Zustand sind durchaus zu verwerfen.
                              									Den Metallarbeitern sollte überhaupt das Verhalten von Eisen und Stahl bei den
                              									verschiedenen Temperaturgraden möglichst zur Kenntniſs gebracht werden, um das
                              									Aushämmern im halbkalten Zustand ein für allemal zu vermeiden. Zur Erzeugung einer
                              									Normaltemperatur bei dieser Behandlung setzt man das Metall am besten einem Strom
                              									von Wasserdampf aus,
                              									oder taucht es während einiger Zeit in kochendes Wasser. Selbst dann, wenn nach dem
                              									Ausschmieden bei zu hoher Temperatur das betreffende Werkzeug nachträglich
                              									ausgeglüht wird, ist es stets zweifelhaft, ob seine ursprüngliche Stärke wieder
                              									erreicht werden kann. Wenn Schwungradachsen, Eisenbahnwagenachsen und dergleichen
                              									Artikel sich warm gelaufen haben, soll man stets die Bewegung einstellen, weil sonst
                              									die Gefahr vorhanden ist, daſs durch Eintrocknen des Schmiermaterials eine so hohe
                              									Temperatur entsteht, daſs das Metall bedeutend an Festigkeit verliert. Bei warm
                              									gewordenen Schwungradachsen aus Stahl ist die Wasserkühlung durchaus fehlerhaft,
                              									denn es entstehen dadurch nur zu leicht kleine Risse, welche die Gefahr eines
                              									Bruches erhöhen. Die Ursache der Festigkeitsverminderung, welche selbst beim
                              									reinsten Eisen zwischen atmosphärischer Temperatur und Rothglühhitze eintritt, ist
                              									zwar bis heute nicht ergründet; allein die Thatsache läſst sich nicht bestreiten und
                              									deshalb ist es im allseitigen Interesse, Denjenigen, welche mit der Verarbeitung von
                              									Gegenständen aus Eisen oder Stahl betraut sind, in dieser Beziehung die gröſste
                              									Vorsicht anzuempfehlen.
                           Im Laufe der auf den Vortrag Adamson's folgenden Besprechung machte H. Tresca
                              									auf eine in der Ausstellung 1878 befindliche amerikanische Maschine von Bliſs und Williams aufmerksam, welche dazu dient, um in
                              									einer Operation Bleche in cylindrische oder irgend eine andere Form zu biegen. Dr.
                              										C. W. Siemens sprach das Bedauern aus, daſs Adamson zu seinen Versuchsstäben nicht die Länge von
                              										203mm gewählt habe, wie solche von der
                              									französischen und englischen Marine u.a. eingeführt worden ist. Es wären dadurch
                              									Vergleiche wesentlich erleichtert worden. Ferner ist Siemens der Ansicht, daſs überall da, wo Fabrikate aus Eisen und Stahl in
                              									einem Stück gegossen werden können, von der Schweiſsung abzusehen sei. In Bezug auf
                              									die mit manchem weichen Stahl erzielten günstigen Resultate glaubt er der
                              									Anwesenheit von Mangan sei Vieles zu verdanken, weil dasselbe den übrigen das Eisen
                              									verunreinigenden Elementen so zu sagen als Schutzmantel diene; im Uebrigen sei es
                              									richtig, daſs die Güte einer Eisensorte, auſser der zur Verleihung von Stärke
                              									erforderlichen Anwesenheit einer mäſsigen Menge Kohlenstoff, im umgekehrten
                              									Verhältniſs stehe zu dem Vorhandensein sämmtlicher übrigen Elemente. Was
                              									Brückenconstructionen angeht, so bedauert Siemens, daſs
                              									die mit denselben betrauten Ingenieure nicht auf gröſsere Tragfähigkeit des zur
                              									Verwendung gelangenden Materials halten, weil der Unterschied in den Selbstkosten
                              									eines Stahles von hoher oder niederer Tragfähigkeit zu unbedeutend ist, um in die
                              									Wagschale zu fallen.
                           Barnaby, Haupt-Ingenieur der
                              									englischen Marine, machte in Bezug auf die Länge der Probestäbe die ähnliche
                              									Bemerkung wie Dr. Siemens. Ferner hat derselbe die
                              									Genugthuung, mittheilen zu können, daſs heute auf den englischen Werften, im groſsen
                              									Gegensatz zu der Zeit, welche 12 bis 15 Jahre zurück liegt, der weiche Stahl zum
                              									Schiffsbau mit Vorliebe verwendet wird. Es ist allerdings wahr, daſs zu seiner
                              									Verarbeitung groſse Sorgfalt nöthig ist; trotzdem wird dieses Bedenken von Vielen zu
                              									hoch veranschlagt. Unzweifelhaft leidet der Stahl durch das Ausstoſsen der Löcher,
                              									wenn letztere nicht nachträglich ausgeräumt werden. Der Verlust ist indessen weniger
                              									beträchtlich als man glaubt, und die englische Marine hat eine groſse Anzahl Schiffe
                              									gebaut, deren Panzer am Kiel gestoſsene und weder nachträglich bearbeitete, noch
                              									durch Ausglühen der Platten versicherte Löcher enthielten. Das Ausglühen geschieht
                              									überhaupt nur dann, wenn die Schiffe nicht durch Privatunternehmer gebaut werden,
                              									weil der Schaden, welcher durch schlechte Behandlung hierbei entstehen kann, viel gröſser ist als
                              									der durch das Lochen verursachte. Ferner ist beobachtet worden, daſs dicke Platten
                              									durch das Lochen mehr leiden als dünne, und daſs das Nieten der Stärke des Materials
                              									weit mehr schadet als das Lochen. Bei der Anfertigung von Dampfkesseln mag es wohl
                              									angehen, die Nietlöcher zu bohren, aber bei Schiffsplatten, wo ein groſses Stück
                              									Arbeit in verhaltniſsmäſsig geringer Zeit geleistet werden soll, ist es durchaus
                              									nothwendig, die Löcher zu stoſsen. Was den schädlichen Einfluſs des Seewassers
                              									betrifft, so bemerkt Barnaby, daſs es wohl in der
                              									ersten Zeit, während welcher Stahlplatten demselben ausgesetzt waren, den Anschein
                              									hatte, als ob ihre Zerstörung schneller vor sich ginge als diejenige von
                              									Eisenplatten; allein heute nach vierjährigen Erfahrungen spricht die allgemeine
                              									Ansicht der Admiralität zu Gunsten des weichen Stahles. Zur Sicherung des guten
                              									Erfolges wird auf den englischen Werften heute von jeder zum Schiffsbau zu
                              									verwendenden Eisen- oder Stahlplatte ein Streifen abgehauen, welcher sich sowohl bei
                              									Rothglut, als in kaltes Wasser eingetaucht biegen und zusammenschlagen lassen muſs,
                              									ohne rissig zu werden, bevor die betreffende Platte zum Zeichen der Tauglichkeit
                              									gestempelt wird.
                           Professor Gruner bemerkt, daſs die
                              									Ansichten über die Verwendbarkeit des Stahles in Frankreich auſserordentlich weit
                              									aus einander gehen. Er persönlich sei entschiedener Anhänger sowohl des Bessemer-,
                              									als des Siemens-Martin-Processes und glaube, daſs die Fabrikate beider eine groſse
                              									Zukunft vor sich haben. Einer der bedeutendsten Constructeure Frankreichs habe ihm
                              									noch vor Kurzem mitgetheilt, daſs er sich beider Stahlsorten mit vorzüglichem
                              									Erfolge bediene. Ein dem entgegenstehendes Urtheil habe er aus dem Munde eines
                              									Ingenieurs der französischen Marine, welcher die Verwendung des Stahles zu
                              									Schiffszwecken unter der Behauptung verwirft, daſs derselbe nach kurzem Gebrauche,
                              									selbst dann, wenn er nach der Analyse sich als vorzüglich erwiesen habe, rissig und
                              									brüchig werde. Ein anderer Ingenieur vertrat die ähnliche Ansicht und gab dem Eisen
                              									zu seinen Constructionen den entschiedenen Vorrang. Es tritt deshalb die sehr ernste
                              									Frage heran, ob es möglich ist, die Stahlfabrikation in Zukunft mit hinreichender
                              									Sicherheit zu handhaben, um nach Wunsch den Anforderungen, welche zu den
                              									verschiedenen Zwecken an das Fabrikat gestellt werden, nachzukommen. Die Frage ist
                              									um so ernster, als es im Interesse jedes Fabrikanten liegt, nicht nur billig,
                              									sondern auch viel zu erzeugen.
                           
                              
                                 –r.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               
