| Titel: | Schlag- und Waschmaschine für Garne in Strähnen. | 
| Autor: | Kl. | 
| Fundstelle: | Band 234, Jahrgang 1879, S. 368 | 
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                        Schlag- und Waschmaschine für Garne in
                           								Strähnen.
                        Mit einer Abbildung auf Tafel 27.
                        Boulieu und Charlon's Garnwaschmaschine.
                        
                     
                        
                           Gebrüder Boulieu und E. Charlon haben
                              									einer solchen vornehmlich für den Gebrauch in Seidenfärbereien bestimmten Maschine
                              									die in Fig. 15
                              									Taf. 27 nach dem Technologiste, 1879 S. 563
                              									veranschaulichte Form und Zusammensetzung gegeben, welche von anderen derartigen
                              									Apparaten wesentlich abweicht.
                           In dem guſseisernen, mit schmiedeisernem beweglichem Deckel L und mit dem Wasserzufluſsrohr F versehenen
                              									Behälter P sind auf der horizontalen Welle O in der Entfernung von 1m zwei guſseiserne Scheiben A befestigt,
                              									welche je vier hohle kupferne Haspel I für die Aufnahme
                              									der Strähne tragen. Diese Haspel sind nicht durchbrochen, dagegen sind ihre fünf
                              									Seitenwände nach innen gebogen. In die Vertiefungen greifen die Kanten der gleich
                              									geformten, ebenfalls in Kupfer ausgeführten leeren Haspel i ein; letztere haben feste Lager, die Haspel I aber können auf der einen Seite um einen senkrechten Stift gedreht
                              									werden, wenn man durch die Arbeitsöffnung M Strähne
                              									aufzustecken oder abzunehmen hat. Während des Ganges der Maschine drücken sie gegen
                              									die Haspel i, so daſs letztere das Garn auf ersteren
                              									festhalten, ohne jedoch eine zeitweilige Drehung der Strähne zu verhindern.
                           In demselben Behälter P sitzen auf der Welle B zwei vierarmige Schläger mit Schaufeln D, welche in senkrechter Richtung zur Drehachse
                              									verstellbar sind. Durch Zahnradübersetzung wird B von
                              									der Welle O aus in entgegengesetzter Richtung zur
                              									Drehung der letzteren getrieben. Setzt man nun die Scheibe A in Bewegung, so folgen die Strähne der Centrifugalkraft, hängen straff
                              									und in senkrechter Richtung zur Achse O gespannt an
                              									ihren Haspeln, begegnen unterwegs je einer Schaufel D
                              									und fallen, nachdem sie von dieser einen Schlag erhalten, in das Waschwasser des
                              									Troges E. Den zwei segmentartig gebogenen Kupferstäben
                              										KK1 ist die Führung
                              									des Strähnes im Wasser überlassen. Dieselben haben bei K1 eine gröſsere Entfernung von einander als
                              									bei K, so daſs jeder Strähn beim Einfallen in das
                              									Wasser sich ausbreiten kann, dagegen beim Verlassen desselben durch die Verengung
                              									der Führung bei K wieder gezwungen ist, sich auf der
                              									Mitte seines Haspels zu sammeln, ehe er wieder mit dem Schläger zusammentrifft. Die
                              									Stärke des Schlages wird durch das Verschieben der Schaufeln D beliebig geregelt; gibt man dem Schläger eine feste Stellung, so daſs
                              									jeder der vier Strähne auf einer und derselben unbeweglichen Schaufel auffällt, so
                              									erzielt man damit das kräftigste Schlagen. Die Zeitdauer des Waschens wird durch
                              									einen Zähler bestimmt, von welchem aus auch die Maschine zum Stillstand gebracht und
                              									der Zufluſs des Wassers unterbrochen wird.
                           Da der ganze Apparat von einfacher Construction und von geringem Umfang ist, da er
                              									überdies wenig Wasser verbraucht und das Schlagen in ebenso wirksamer Weise
                              									ausführt, wie die langsame Handarbeit, so dürfte er sich zur Beachtung um so mehr
                              									empfehlen, als das Haus Baugé und A. Delafond in Lyon
                              									in der Lage ist, über dessen Vortheile und Leistungen in der Praxis Auskunft zu
                              									ertheilen.
                           
                              
                                 Kl.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
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