| Titel: | Vorrichtung zum Schweissen von Blech und Flacheisen. | 
| Fundstelle: | Band 235, Jahrgang 1880, S. 22 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        Vorrichtung zum Schweiſsen von Blech und
                           								Flacheisen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 1.
                        [Vorrichtung zum Schweiſsen von Blech und Flacheisen.]
                        
                     
                        
                           Bei dem Verfahren zum Schweiſsen von Blechen und Flacheisen, welches F.
                                    											Krupp in Essen (* D. R. P. Nr. 5978
                              									vom 5. Januar 1879) angegeben hat, wird das an seinen Kanten zusammenzuschweiſsende
                              									Blech A (Fig. 12 und
                              										13 Taf. 1) zwischen zwei Walzen B (oder
                              									einem mehrgliedrigen Walzwerk) eingespannt, die in gewöhnlicher Art gedreht und
                              									abgehoben werden.
                           Das Brennmaterial wird im Füllraum a des Schweifsfeuers
                              										C aufgegeben; die Schüröffnungen b dienen zur Regulirung des Feuers und die Winddüsen
                              										c zur Erzeugung einer Stichflamme. Der Ofen hat
                              									eine dem zu Schweiſsenden Blech entsprechende Länge und sind die Schüröffnungen und
                              									Winddüsen auf diese Länge gleichmäſsig vertheilt. Die Schüröffnungen und der
                              									Füllraum sind durch Klappen oder Schieber s auſsen zum
                              									Abschlieſsen eingerichtet; die Winddüsen können einzeln zur Regulirung des Windes
                              									durch eingesetzte Schieber abgeschlossen werden. Der Ofen wird durch entsprechende
                              									Lagerung leicht in die zum Schweiſsen geeignete Stellung gebracht. Nachdem die zu
                              									Schweiſsenden Kanten die richtige Hitze erhalten haben, werden dieselben einige Mal
                              									durch die Walzen hin- und hergezogen, damit die Schweiſsung erfolgt.
                           Das Krupp'sche Schweiſsverfahren hat gegen die
                              									bisherigen die Vortheile, daſs das Blech an jeder Stelle nur einmal Schweiſshitze
                              									erhält und eine ungleiche Ausdehnung oder ein einseitiges Strecken desselben nicht
                              									stattfindet, da es auf die ganze Länge zugleich und gleichmäſsig erwärmt und
                              									geschweiſst wird; ferner behält das Blech beim Wärmen und Schweiſsen dieselbe
                              									Lagerung und geschieht das Schweiſsen fast sofort nach Entfernung aus dem Feuer; das
                              									direct neben der Walze stehende Feuer erwärmt zugleich diese und wird dadurch die
                              									Abkühlung der Schweifskanten vermindert, die Schweiſsung erhält ein sauberes glattes
                              									Aussehen und die Einrichtung des Schweifsfeuers gestattet, daſs nur vorgewärmtes
                              									Brennmaterial in den Verbrennungsraum gelangt, wodurch eine Abkühlung der Hitze und
                              									des Bleches vermindert wird. Die Stichflamme bewirkt eine rasche Erzeugung der
                              									Schweifshitze und verhindert dadurch die Ausbreitung der Wärme im Blech und dessen
                              									Abzundern.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
