| Titel: | Taschenuhren mit Datum, Monaten, Wochentagen und Mondphasen; von C. J. Crozet zu Magland. | 
| Fundstelle: | Band 235, Jahrgang 1880, S. 36 | 
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                        Taschenuhren mit Datum, Monaten, Wochentagen und
                           								Mondphasen; von C. J. Crozet
                           								zu Magland.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 3.
                        Crozet's Taschenuhren mit Datum u. dgl.
                        
                     
                        
                           Auf Taf. 3 stellt Fig. 19 das
                              									Werk einer mit den sogenannten „Quantièmes“,
                              									d.h. mit Datum, Monaten, Wochentagen und Mondphasen vollständig eingerichteten
                              									Taschenuhr von 19 Linien (43mm) in wirklicher Gröſse dar; Fig.
                                 										20 zeigt das Zifferblatt und Fig. 21 das
                              									Werk einer andern Uhr von 14 Linien (31mm,5),
                              									gleichfalls in natürlicher Gröſse, für Datum, Monate und Wochentage, jedoch ohne
                              									Mondphasen. (Die Zapfen der Räder der Uhr Fig. 21
                              									sind in einer Deckplatte b gelagert, welche abgebrochen
                              									dargestellt ist, um die Gestaltung gewisser Räder sichtbar zu machen. Man muſs sich
                              									diese Platte bis zur punktirten Linie erweitert denken.) In sämmtlichen Figuren sind
                              									die gleichen Organe durch gleiche Buchstaben bezeichnet.
                           Das 7zahnige Rad c (Fig. 21)
                              									trägt den Wochentagszeiger A (Fig. 20),
                              									das 12zahnige Rad d den Monatszeiger B und das 31zahnige Rad e
                              									den Datumzeiger C. Die Uhr Fig. 19
                              									enthält auſserdem ein Rad f mit 59 Zähnen und einem
                              									doppelten Mond, dessen Phasen in einem Fensterchen des Zifferblattes sichtbar sind.
                              									Das Rad g, welches den Stundenzeiger trägt, greift in
                              									zwei Räder h und i von der
                              									doppelten Zähnezahl, deren jedes daher in 24 Stunden 1 Umlauf vollendet. Nach jeder
                              									Umdrehung läſst ein Stift j des einen Rades h das 7zahnige Rad c mit
                              									seinem Wochentagzeiger um 1 Zahn weiter springen. Das andere Rad i besitzt zwei Stifte j,
                              									wovon der eine das 31zahnige Datumrad e, der andere das
                              									59zahnige Mondphasenrad f alle 24 Stunden um 1 Zahn
                              									weiter bewegt. Das Rad k von 31 Zähnen, welches mit dem
                              									gleichfalls 31zahnigen Rade e in Eingriff steht,
                              									enthält an seiner unteren Fläche einen Stift, welcher bei jedem Umlauf das Monatrad
                              										d um 1 Zahn weiter schiebt. Die Federn l haben die Bestimmung, die betreffenden Räder zwischen
                              									je zwei auf einander folgenden Sprüngen an ihrer Stelle zu halten. In Fig.
                                 										19 sind die Räder c und d sternförmig, während in Fig. 21
                              									ihre Zähne nach erfolgter Einsetzung der Spindeln in vorgeschriebenen Curven
                              									abgerundet sind, um einen leichteren Gang zu erzielen. An dem Umfang der Platte sind
                              									die federnden Drücker m geschraubt, welche durch einen
                              									Druck auf die Knöpfchen n in Wirksamkeit gesetzt
                              									werden. Mit Hilfe des auf das 31zahnige Datumrad e
                              									wirkenden Drückers ist man in den Stand gesetzt, nach Verfluſs derjenigen Monate,
                              
                              									welche 30, 29 oder 28 Tage haben, den Zeiger auf das richtige Datum springen zu
                              									lassen, während die übrigen Drücker zur richtigen Einstellung der anderen Räder und
                              									ihrer Zeiger dienen, wenn eine zufällige Stockung im Gang der Uhr eingetreten sein
                              									sollte. Die Construction dieser Drücker, sowie die Form der Verzahnung ist es
                              									hauptsächlich, wodurch sich Crozet's Quantième-Uhren
                              									von den seitherigen Constructionen, deren Drücker aus drei Theilen, nämlich Wippe,
                              									Schiebklinke und Feder bestehen, vortheilhaft unterscheiden. Auch gestattet die Crozet'sche Methode der Zahnconstruction eine sehr
                              									scharfe Centrirung, diese Hauptbedingung eines sanften und sicheren Ganges.
                           Vorstehende Verbesserungen und der Ersatz einfacher in die Räder getriebener
                              									Messingstifte, statt der so empfindlichen und zerbrechlichen Stahlkommata, die man bei
                              									derartigen Uhren gewöhnlich anwendet, haben Crozet in
                              									den Stand gesetzt, die in Rede stehende Einrichtung mit und ohne Mondphasen nicht
                              									nur an Taschenuhren von 43mm, sondern auch an
                              									solchen von 31mm,5 mit der mäſsigen Preiserhöhung
                              									von 20 bis 30 Franken anzubringen, ohne ihre Dicke zu vermehren. (Nach dem Bulletin de la Société d'Encouragement, 1879 Bd. 6 S.
                              									456.)
                           Nachtrag. In jüngster Zeit hat Crozet nach den Sitzungsberichten der Société d'Encourragement, 1879 S. 244 mit seinen
                              									Quantième-Uhren eine Aenderung vorgenommen, welche die Anbringung des Datum- und
                              									Wochentagzeigers an einer Taschenuhr unter einer Preiserhöhung von bezieh. nur 3 und
                              									2 Franken ermöglicht: Beide Zeiger bewegen sich nämlich mit dem Stunden- und
                              									Minutenzeiger concentrisch und sitzen an Central rädern mit abgerundeten Zähnen,
                              									wovon dasjenige des Datumzeigers 45 statt 31, das des Wochentagzeigers 21 statt 7
                              									Zähne hat. Das Zifferblatt des letzteren ist wie gewöhnlich in 7 gleiche Theile
                              									getheilt, welche der Zeiger sprungweise durchläuft, während das 21zahnige Rad, woran
                              									er befestigt ist, selbstverständlich bei jedem Zeigersprung 3 seiner Zähne
                              									überspringt. Da der Datumzeiger vermöge der Zähnezahl seines Rades alle 24 Stunden
                              									um einen Winkel von 8° weiterspringt, so können sich die 31 Theilstriche seines
                              									Zifferblattes nur über ⅔ des Umfanges erstrecken, wodurch ein freier Raum zur
                              									Unterbringung des Secundenzeigers gewonnen wird. Der übrige Raum gegen den Rand hin
                              									gestattet die Anwendung gröſserer Stundenziffern als bei gewöhnlichen
                              									Quantième-Uhren. Bei dem neuen Datumzifferblatt muſs man natürlich alle Mal nach
                              									Verfluſs eines Monates den Zeiger 14 bis 17 leere Sprünge machen lassen, um ihn
                              									wieder auf den ersten zu bringen. Diese neue Anordnung bietet beim Gebrauch eine
                              									gröſsere Sicherheit. Wenn man nämlich in Folge eines Uebersehens den Datumzeiger den
                              									31. Strich seines Zifferblattes hat überschreiten lassen, so setzt er seinen Weg
                              									fort, ohne das Datum zu markiren, und man wird dadurch leichter auf die versäumte
                              									Einstellung aufmerksam als bei gewöhnlichen Quantième-Uhren mit vollständigem
                              									Datumzifferblatte.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
