| Titel: | Steph. Quast's combinirter direct und indirect wirkender Regulator. | 
| Autor: | R. | 
| Fundstelle: | Band 235, Jahrgang 1880, S. 97 | 
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                        Steph. Quast's combinirter direct und indirect wirkender
                           								Regulator.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 12.
                        Quast's combinierter direct und indirect wirkender
                           								Regulator.
                        
                     
                        
                           Der in Fig. 1 und 2
                              									veranschaulichte Regulator von Steph. Quast in
                              										Aachen (* D. R. P. Nr. 5828 vom 26. September 1878)
                              									beruht seiner Wesenheit nach auf dem Principe des zuerst auf der Wiener
                              									Weltausstellung 1873 erschienenen Denis'schen
                              									Regulators (* 1876 219 284) und zeichnet sich vor demselben durch verschiedene
                              									constructive Verbesserungen aus; beide Regulatoren sind für gröſsere Kraftäuſserungen der Natur der Sache nach unverwendbar, da der
                              									indirecten Kraftentwicklung eine directe Kraftäuſserung des Stellzeuges auf den zu
                              									bewältigenden Widerstand der Steuerung oder der Drosselvorrichtung vorausgehen
                              									muſs.
                           Der von der Hülse des Centrifugalregulators ausgehende doppelarmige Hebel hat am äuſseren Ende eine
                              									Stange angelenkt, welche in ihrer weiteren Fortsetzung direct zu dem
                              									Regulirungsmechanismus führt, jedoch nicht aus einem Stücke besteht, sondern aus dem
                              									am Regulatorhebel befindlichen Obertheil, einem drehbaren Mittelstück, welches eine
                              									Reibungsscheibe aufgesetzt trägt, und endlich aus dem mit der Regulirvorrichtung
                              									verbundenen Untertheil, der oben in ein Muttergewinde ausgeht, in welches das
                              									drehbare Mittelstück eingeschraubt ist. Beim Sinken der Regulatorkugeln wird
                              									zunächst durch die directe Verbindung die Zugstange gehoben, gleichzeitig aber auch
                              									die auf dem Mittelstücke angebrachte Reibungsscheibe über die Mittelstellung einer
                              									zweiten senkrechten Scheibe gerückt und von dieser, welche durch einen Schnurlauf
                              									fortwährend gedreht und mittels einer Schraubenfeder angepreſst wird, gleichfalls in
                              									Drehung versetzt. In Folge dieser Drehung schraubt sich das Mittelstück in das
                              									Muttergewinde des Untertheiles der Zugstange und zieht dasselbe dergestalt, die
                              									directe Wirkung des Regulatorhebels unterstützend, nach aufwärts. Wenn endlich die
                              									Geschwindigkeit des Motors abzunehmen beginnt, findet sofort die directe Einwirkung
                              									des Regulatorhebels nach der entgegengesetzten Seite hin statt und senkt, beim
                              									nunmehr wieder erfolgenden Steigen der Regulatorkugeln, die Zugstange wieder nach
                              									abwärts. Die indirecte Wirkung dauert jedoch so lange im selben Sinne fort, bis die
                              									Mittelstellung erreicht ist, und da sie ein Heben der Zugstange bewirkt, so ergibt
                              									sich als thatsächliches Resultat eine Differenz Wirkung zwischen directer und
                              									indirecter Regulirung, welche bei richtiger Wahl der Uebersetzungsverhältnisse die
                              									sofortige Herstellung der Normalgeschwindigkeit bewirkt, unter allen Umständen aber
                              									nach geringen Schwankungen dieses Resultat erzielt.
                           Betreffs der theoretischen Regründung des hierbei stattfindenden Vorganges verweisen
                              									wir auf die Müller-Melchiors'sche Abhandlung über J. G. Bodemer's indirect intermittirend wirkenden
                              									Regulator (* 1876 222 512) und bemerken nur noch als hübsche Einzelconstruction des
                              										Quast'schen Regulators die Einrichtung der
                              									senkrechten Reibungsscheibe, welche durch eine diametrale Vertiefung in zwei
                              									getrennte Arbeitsflächen zerfällt (vgl. Fig. 2), um
                              									so die Reibungsscheibe des Regulators bei jeder Umdrehung einmal auszulösen und
                              									hierdurch eine gröſsere Empfindlichkeit hervorzurufen.
                           
                              
                                 R.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
