| Titel: | Steuerungsventile mit verzögertem Rückgang. | 
| Fundstelle: | Band 235, Jahrgang 1880, S. 175 | 
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                        Steuerungsventile mit verzögertem
                           								Rückgang.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 16.
                        J. Dingler's Steuerungsventile mit verzögertem
                           								Rückgang.
                        
                     
                        
                           Diese von der Dingler'schen Maschinenfabrik in
                              									Zweibrücken (* D. R. P. Nr. 5962 vom 20. August 1878) palentirte Einrichtung
                              									ermöglicht, die Ausströmventile auch nach erfolgtem Rückgang ihres Bewegungshebels
                              									noch beliebig lange offen zu halten und damit die speciell bei Coulissensteuerungen
                              									auftretenden hohen Compressionen zu umgehen.
                           Bei der Bewegung der Excenterstange in der Richtung des Pfeiles Fig. 4 hat
                              									sich die Gabel des Ventilbewegungshebels an die Verstärkung der Ausströmventilstange
                              									gelegt und dieselbe zur Oeffnung des Ventiles gehoben. Gleichzeitig mit der
                              									Ventilstange wurde auch das zum Schlieſsen erforderliche Belastungsgewicht gehoben,
                              									welches hier in Form eines guſseisernen Cylinders angeordnet, unten zur Führung der
                              									Ventilspindel ausgebüchst ist und sammt dieser von dem Anschlaghebel erfaſst wird
                              										(Fig. 5). Beim Rückgange des Hebels folgt ihm das Belastungsgewicht
                              									natürlich sofort, nicht aber die Ventilspindel, da diese durch ihr Eigengewicht die
                              									Stopfbüchsenreibung nicht überwindet und das Belastungsgewicht zunächst noch keine
                              									Wirkung äuſsert. Erst wenn letzteres mit dem Ventilhebel so weit gesunken ist, daſs
                              									sich der darin angebrachte Anschlag auf die Ventilspindel aufsetzt, geht nunmehr
                              									auch diese nach abwärts und der Ventilschluſs erfolgt.
                           
                           In Fig.
                                 										4 ist der Anschlag im Belastungsgewichte verstellbar, in Fig. 5 fix;
                              									die Verstärkung der Ventilspindel wird durch eine Büchse mit Muttergewinde gebildet,
                              									welche sich in gewissen Grenzen verstellen läſst, um die Voreröffnung reguliren zu
                              									können; unter keinen Umständen darf die Verschleppung gröſser sein, als der
                              									Aufwärtsgang des Ventilhebels bis zum todten Punkt beträgt, weil sonst, da zunächst
                              									das Gewicht um den Betrag der Verschleppung gehoben werden muſs, im todten Punkt das
                              									Ausströmventil noch geschlossen wäre. Nach Analogie der Schiebersteuerung kann man
                              									der Verschleppung als oberste Grenze die Summe der äuſseren und inneren Deckung
                              									setzen.
                           Die Dingler'sche Construction dürfte sich besonders zur
                              									Verbesserung der vielfach so ungünstig arbeitenden Fördermaschinen mit Ventilen und
                              									Coulissensteuerung empfehlen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
