| Titel: | Ueber Neuerungen in der Zuckerfabrikation. | 
| Fundstelle: | Band 235, Jahrgang 1880, S. 205 | 
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                        Ueber Neuerungen in der
                           								Zuckerfabrikation.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 130 dieses
                           								Bandes.)
                        Mit Abbildungen auf Tafel 21.
                        Ueber Neuerungen in der Zuckerfabrikation.
                        
                     
                        
                           Selbstthätige Spodiumwäsche von Pittrof Havelka und Mesz in Karolinenthal bei Prag (* D. R. P. Nr. 3479 vom 9. März 1878). Wie Grundriſs und Längsschnitt Fig.
                                 										1 und 2 Taf. 21
                              									zeigen, besteht diese Wäsche im Wesentlichen aus einer auf zwei Säulen S ruhenden Rinne von Eisenblech mit doppeltem Boden.
                              									Die den oberen Boden bildenden Theile B bis B3 sind ungelocht und
                              									fest genietet, die gelochten Bleche C bis C4 dagegen zum
                              									Herausnehmen eingerichtet. Die mit zwei Hähnen H und
                              										H1 versehene
                              									kupferne Rohrleitung U führt das Wasser in die mit den
                              									Kapseln A verschlossenen Querrohre R bis R4, welche mit drei Reihen Löchern versehen sind.
                           
                           Das zum Waschen bestimmte Spodium wird nun in den Trichter E gebracht, der Hahn H1 entsprechend geöffnet; die Wasserstrahlen des
                              									Querrohres R4 treiben
                              									das Spodium nach unten, die des Rohres R3 arbeiten jedoch gegen diese Richtung der Strömung
                              									des Spodiums. Auf diese Weise wird die Geschwindigkeit der Bewegung, welche das
                              									Spodium von der Wirkung der Wasserstrahlen bekommt, vermindert, das Wasser aber
                              									gezwungen, durch die Löcher des Siebes C4 auf den unteren Boden abzuflieſsen. Auf diese
                              									Weise wird ein Theil des Schmutzes von dem Spodium abgesondert; das Spodium bewegt
                              									sich weiter, gelangt auf das Sieb C3, durch welches noch das übrige Wasser abflieſst,
                              									jedoch gleich der Wirkung der Strahlen des Querrohres R2 ausgesetzt wird. Das Spodium häuft sich
                              									in der Vertiefung an, wird aber von den Strahlen des Querrohres R2 wieder in Bewegung
                              									gesetzt, bis es schlieſslich am Ende der Rinne mit noch etwas Wasser in den Kasten
                              										K fällt. Das Schmutzwasser läuft von dem Unterboden
                              									durch den Ausguſs s in den ersten Kasten K und schlieſslich nach dem Absetzen der
                              									mitgeschwemmten Kohlentheilchen aus dem letzten Kasten ab.
                           Glühcylinder für Knochenkohle von J. W. Klinghammer in Braunschweig (* D. R. P. Nr. 7186
                                 									vom 22. Februar 1879). Um eine gleichmäſsige Erhitzung der Knochenkohle zu
                              									erreichen, wird, wie die beiden Schnitte Fig. 3 und
                              										4 Taf. 21 andeuten, in dem Theile des Glühcylinders a, welcher der starken Glühhitze (von A bis B) ausgesetzt ist,
                              									ein oben spitz zulaufender, maſsiver oder hohler Cylinder b von Metall oder Chamotte eingefügt Die Knochenkohle wird von der Spitze
                              									dieses Einsatzes aus gegen den Rand der Glühcylinder geführt und bewegt sich über
                              									die Länge der Glühschicht in dem auf diese Weise verengten Rohrquerschnitte, um im
                              									Kühlrohre wieder zusammen zu treten.
                           Vorrichtung zum Entleeren der Knochenkohlen-Glühöfen.
                              									Statt der bei den Glühöfen sonst üblichen Schieber oder der Abzugsvorrichtungen mit
                              									gemeinschaftlichem Plattenschieber empfiehlt A.
                                    										Seyferth in Braunschweig (* D. R. P. Nr. 6642 vom 17. November 1878)
                              									rotirende Trommeln C (Fig. 5 bis
                              										7 Taf. 21), welche mit radialen Scheidewänden versehen sind, zwischen
                              									denen eine genau bemessene Menge Knochenkohle bei jeder Umdrehung der Trommel
                              									aufgenommen wird. Unterhalb jeder Reihe der Glühcylinder im Knochenkohle-Glühofen
                              									befindet sich ein gemeinschaftliches Sammelgefäſs G H I
                                 										K, das mit dem unteren Ende über der Abzugstrommel C steht und in welches sämmtliche Rohre je einer Reihe von Glühröhren
                              									münden; oder aber es mündet jedes der Kühlrohre mit entsprechender Oeffnung über
                              									dieser Trommel. Die Oberkante I K ist höher als die
                              									untere Ausfludsmündung des Glührohres, damit die Knochenkohle sich in dem
                              									Zwischenräume unter dem Böschungswinkel u (Fig.
                                 										5) aufstaut.
                           Unter jedem dieser Kästen befindet sich eine Trommel mit acht gleichen Abtheilungen, deren
                              									Wellen auf einem Gestell N liegen und mittels
                              									Handkurbel oder Riemenscheiben durch Zahnräder in gleichmäſsige Bewegung versetzt
                              									werden. Die aus den Kästen auslaufende Kohle stellt sich in den Trommelabtheilungen
                              									jeweilig unter dem Böschungswinkel ein (vgl. F G und
                              										H Z, Fig. 7).
                              									Wird dann die Trommelwelle gedreht, so entleeren sich die gefüllten Abtheilungen in
                              									einen untergestellten Behälter oder Wagen, während die Kohle wieder die ganz oder
                              									theilweise vorgerückten Abtheilungen der Trommel füllt.
                           Ersatz für Knochenkohle. G. F. Meyer in Holzminden (D.
                              									R. P. Nr. 5633 vom 13. Januar 1878) glaubt gefunden zu haben, daſs die Knochenkohle
                              									lediglich mechanisch wirke, und daſs es vollkommen genüge, wenn der Saft durch Sand
                              									und Kies filtrirt wird.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
