| Titel: | Rotationsmaschine von J. Stöcker in Luzern. | 
| Autor: | G. H. | 
| Fundstelle: | Band 235, Jahrgang 1880, S. 256 | 
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                        Rotationsmaschine von J. Stöcker in
                           								Luzern.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 27.
                        Stöcker's Rotationsmaschine.
                        
                     
                        
                           Diese Maschine ist als regulirbarer Wassermotor oder als Pumpe sowie als
                              									Dampfmaschine gleich gut verwendbar und verdient bei dieser Construction die
                              									äuſserst sinnreiche Umsetzung der geradlinigen Kolbenbewegung in eine rotirende,
                              									sowie die einfache Regulirung der Steuerung hervorgehoben zu werden. Fig. 4 bis
                              										7 Taf. 27 stellen die Maschine nach dem Schweizerischen
                                       												Gewerbeblatt, 1879 S. 304 in Ansicht, Längsschnitt
                              									und zwei Querschnitten dar.
                           Die motorische Kraft wirkt abwechselnd auf die fünf in einem gemeinsamen Gehäuse
                              									vereinigten und mit der Antriebwelle rotirenden Kolben k der Arbeitscylinder und wird mittels Kugelgelenken an einen Ring r übertragen. Letzterer ist auf der Antriebwelle
                              									mittels eines Universalgelenkes befestigt und erhält durch das abwechselnde Spiel
                              									der fünf Kolben eine schaukelnde Bewegung; dieselbe kann der Ring jedoch nicht frei
                              									ausüben, da ihn der in schiefer Lage festgestellte Teller i daran hindert. Vielmehr muſs sich der Ring r, um dem Einflüsse eines auswärts gehenden Kolbens – beispielsweise des
                              									in Fig. 5 unten stehenden – zu folgen, gegen den oberen weiter abstehenden
                              									Theil des Tellers i bewegen und wird auf diese Art,
                              									indem ein Kolben nach dem andern in gleicher Weise zur Wirkung kommt, in
                              									ununterbrochene Drehung versetzt. Um dabei möglichst wenig Reibungsverlust zu
                              									verursachen, sind zwischen dem Ring r und dem Teller
                              										i Stahlkugeln eingelegt.
                           
                           Die Steuerung geschieht durch zwei Schlitze in der gemeinsamen Hinterwand des
                              									Cylinderkörpers, welche auf dem Boden des Gehäuses wie ein Drehschieber
                              									arbeiten.
                           Wird der Teller i durch den Umkehrhebel t in eine normale Lage zur Achse gebracht, so ist auch
                              									die Kolbenkraft normal zum Teller und zur Kugelbahn gerichtet, so daſs keine
                              									Bewegung der Maschine erfolgen kann. Dreht man nun den Hebel t in gleichem Sinne weiter, bringt also jetzt den Teller i in eine entgegengesetzte Lage zur ursprünglichen, so
                              									wird die Kolbenkraft offenbar eine Abwärtsbewegung der Kugeln und eine Drehung des
                              									Ringes r nach der entgegengesetzten Richtung
                              									hervorrufen, die Maschine läuft dann rückwärts.
                           
                              
                                 G. H.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
