| Titel: | Ueber Neuerungen an Steinbrechmaschinen. | 
| Autor: | S–l. | 
| Fundstelle: | Band 235, Jahrgang 1880, S. 260 | 
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                        Ueber Neuerungen an
                           								Steinbrechmaschinen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 28.
                        Ueber Neuerungen an Steinbrechmaschinen.
                        
                     
                        
                           Während im Allgemeinen die Brechmaschinen für Gesteinsarten und Erze dadurch zu
                              									wirken pflegen, daſs eine bewegliche Platte gegen eine feststehende, oder daſs zwei
                              									bewegliche Platten derart sich gegen einander bewegen, daſs, während der obere
                              									Abstand zwischen ihnen sich gleich bleibt, der untere eine Vergröſserung und
                              									Verringerung in ganz kurzen Zeiträumen abwechselnd erfährt und durch den
                              									solchergestalt ausgeübten Druck die zwischen beide gebrachten Massen zerkleinert
                              									werden, versucht Brown's Brechmaschine (Scientific American, 1879 Bd. 40 S. 194) die
                              									schleifende Wirkung mit der drückenden zu vereinigen.
                           
                           Der guſseiserne, kreisrunde Behälter A (Fig. 8 und
                              										9 Tafel 28) trägt in sich die genau in einander passenden Platten L, deren Auswechselung nach Oeffnung des Apparates
                              									keine Schwierigkeiten verursacht, und besitzt eine seitliche Austrageöffnung H, welcher die gebrochenen Massen auf dem geneigten
                              									Boden X zugehen. Der arbeitende, abgestumpft
                              									kegelförmige, mit Längsrippen versehene Theil C sitzt
                              									auf der senkrechten Welle B, welche oben ihre Lagerung
                              									durch eine Art Kugelgelenk findet, unten excentrisch in dem Kegelrad G eingesetzt ist und auf einem durch die Schraube R stellbaren Hebel ruht. Durch das Getriebe P erhält die Welle eine drehende und zwar excentrische
                              									Bewegung und nähert sich der gerippte Theil C nach und
                              									nach sämmtlichen Theilen der Umfläche L, wodurch die
                              									zwischen beide gebrachten Massen eine Zerkleinerung erfahren. – Dieser Brecher soll
                              										10t des festesten Gesteines in Zeit einer
                              									Stunde verarbeiten.
                           Statt des gewöhnlich in Steinbrechmaschinen gebrauchten einen beweglichen Backens hat
                              										Franz
                                    											Welter in Lüttich (* D. R. P. Nr.
                              									7494 vom 5. März 1879) deren zwei über einander angebracht, welche durch eine und
                              									dieselbe Welle abwechselnd vor und zurück bewegt werden und so arbeiten, daſs der
                              									obere Backen sehr groſse Wände grob zerkleinert, der untere fein bricht. Die sonst
                              									räumlich getrennten Grob- und Feinbrecher finden sich also hier in einem Apparate
                              									vereinigt.
                           Als Vorzüge der Construction werden vom Erfinder folgende
                              									angeführt: 1) Sehr groſse Stücke können ohne ungewöhnlich starke Construction der
                              									einzelnen Theile auf kleine Dimensionen gebracht werden. 2) Die Inanspruchnahme von
                              									Kraft bei einer halben Drehung der Welle ist gleich der Kraft bei der anderen halben
                              									Drehung, daher der Gang ein gleichförmiger, weshalb das Fundament schwächer
                              									hergestellt, die Zahl der Umdrehungen erhöht und dadurch die Leistungsfähigkeit
                              									vergröſsert werden kann. 3) Die Umtriebsmaschine kann eine schwächere sein, weil die
                              									Leistung des Apparates sich auf die beiden halben Umdrehungen der Welle gleichmäſsig
                              									vertheilt, nicht abwechselnd sehr groſse und gar keine Leistung erfolgt. 4) Die
                              									Anlagekosten für Apparat und Motor stellen sich niedriger als unter gewöhnlichen
                              									Verhältnissen bei gleicher Leistungsfähigkeit.
                           
                              
                                 S–l.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
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