| Titel: | J. Cleminson's Verbesserung des Mansell'schen Holzrades. | 
| Autor: | M. | 
| Fundstelle: | Band 235, Jahrgang 1880, S. 264 | 
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                        J. Cleminson's Verbesserung des Mansell'schen
                           								Holzrades.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 28.
                        Cleminson's Verbesserung des Mansell'schen Holzrades.
                        
                     
                        
                           Die wegen ihres ruhigen Ganges und ihres günstigen Einflusses auf Erhaltung von
                              									Radreifen und Eisenbahn-Oberbau mit Recht gerühmten Mansell'schen Holzräder, welche
                              									speciell in England sehr allgemeine Anwendung gefunden haben, leiden seit Einführung
                              									der continuirlichen Bremsen an verschiedenen Uebelständen.
                           Während man bisher bei den wenigen gebremsten Wagen die Anwendung der Mansell'schen
                              									Räder überhaupt auf die ungebremsten Wagen beschränken konnte, entfällt dieses
                              									Auskunftsmittel selbstverständlich, sobald alle Wagen gebremst werden sollen; zudem
                              									ist auch die Wirkung der mechanischen Bremsen im Allgemeinen eine weit energischere
                              									als die der Handbremse, schon aus dem Grunde, als bei Einführung der mechanischen
                              									Bremsen in erster Linie eine, raschere Arretirung der Züge verlangt wird. Diese
                              									Einflüsse machen sich zunächst auf den Radreifen geltend, welcher, bei den
                              									Holzrädern bekanntlich nur durch zwei seitliche Ringe festgehalten, durch nichts am
                              									Verdrehen gehindert wird und sich somit bei übermäſsigem Bremsdruck ohne weiteres
                              									über der Holzscheibe verdrehen kann, wodurch sowohl die beabsichtigte Bremswirkung
                              									vermindert, als auch das Rad in kurzer Zeit zerstört wird.
                           Hält jedoch der Radreif Stand, so fällt der in bekannter Weise aus Holzsegmenten
                              									zusammengesetzten Radscheibe die Aufgabe zu, einen Theil der Reibungsarbeit auf die
                              									Achse zu übertragen, welcher, je nach der unvermeidlichen Differenz des
                              									Bremswiderstandes an den beiden Rädern derselben Achse, unter Umständen fast
                              									verschwinden, andererseits aber auch einen bedeutenden Werth annehmen kann. Da aber
                              									die Radnabe nur durch einige Schraubenbolzen mit den Holzsegmenten verbunden ist, so
                              									werden sich im Laufe der Zeit bei der wechselnden Richtung der Beanspruchung die
                              									Schraubenlöcher beiderseits erweitern, so daſs unter Umständen eine völlige Trennung
                              									von Nabe und Radscheibe vorkommen kann. Dies ist in der dem Iron,
                              									1879 Bd. 14 S. 739
                              									bezieh. Engineer, 1879 Bd. 48 S. 427 entnommenen
                              									Abbildung Fig. 19
                              									Taf. 28 nach der Photographie eines derart zerstörten Rades dargestellt.
                           Fig.
                                 										20 und 21 lassen
                              									ersehen, in welcher Weise J. Cleminson in
                              										London diese Uebelstände behebt. Die Radnabe wird mit
                              									vier vorstehenden Armen ausgeführt, zwischen welche die Holzsegmente eingepreſst
                              									und, in gewöhnlicher Weise durch aufgeschraubte Scheiben mit den Radreifen
                              									verbunden, durch ebensolche Scheiben bei der Nabe vereinigt werden. So wird mittels
                              									dieser Arme die Kraftübertragung auf die Nabe vermittelt und einem Lostrennen der
                              									letzteren vorgebeugt; um gleichzeitig den Radreifen am Verdrehen zu hindern, erhält
                              									derselbe an vier Stellen Quernuthen eingefräst, in welche die Enden des Nabenkranzes
                              									hineinreichen (vgl. die obere Hälfte von Fig. 21).
                              									Der Radreifen wird jedoch nach wie vor nur von den Holzsegmenten getragen und so die
                              									charakteristische Leichtigkeit und Elasticität des Mansell'schen Rades erhalten.
                           
                              
                                 M.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
