| Titel: | Neuerungen an Holzbearbeitungsmaschinen und Apparaten der Chemnitzer Werkzeugmaschinen-Fabrik, vormals Joh. Zimmermann in Chemnitz. | 
| Autor: | J. P. | 
| Fundstelle: | Band 235, Jahrgang 1880, S. 338 | 
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                        Neuerungen an Holzbearbeitungsmaschinen und
                           								Apparaten der Chemnitzer Werkzeugmaschinen-Fabrik, vormals Joh. Zimmermann in
                           								Chemnitz.
                        Mit Abbildungen im Text und auf Tafel 34.
                        Holzbearbeitungsmaschinen der Chemnitzer
                           								Werkzeugmaschinenfabrik.
                        
                     
                        
                           Die mit Rücksicht auf ihre stetige Vervollkommnung (*
                              									1876 222 305. 220 33. 1873 209 6. * 1869 193 177) wiederholt behandelte Zinkenfräsmaschine wurde neuerdings noch dahin
                              									verbessert (vgl. * D. R. P. Nr. 7071 vom 8. April 1879), daſs nun mittels derselben
                              									sowohl die beistehend in Fig. 4 veranschaulichten gewöhnlichen, als auch verdeckte Zinken hergestellt werden können, wie sie die Textfiguren 2 und
                              									3 zeigen.
                           
                              
                              Fig. 1., Bd. 235, S. 337
                              
                           
                              
                              Fig. 2., Bd. 235, S. 337
                              
                           
                              
                              Fig. 3., Bd. 235, S. 337
                              
                           
                              
                              Fig. 4., Bd. 235, S. 337
                              
                           Die Maschine hat wie früher vier Frässpindeln, nämlich je zwei auf den beiden
                              									horizontal verschiebbaren Supporten, welche mit ihren Schlitten gemeinschaftlich die
                              									in bekannter Weise eingeleitete verticale Aufwärts- und Abwärtsbewegung vollführen.
                              									Hiermit ist aber auch noch eine seitliche Bewegung der Frässpindeln verbunden, indem
                              									sich die Supporte an den den verticalen Ständerarmen zugekehrten Seiten mit Nasen
                              									gegen angeschraubte Schablonen anlegen, wobei sie durch belastete Hebel angedrückt
                              									werden. Die seitliche Bewegung der Supporte entspricht der Form der Schablonen, und
                              									es ist leicht einzusehen, daſs dieser Mechanismus, sobald entsprechend anders
                              									geformte Schablonen benutzt werden, auch zur Herstellung gewöhnlicher Verzinkungen
                              									und anderer Zinkenformen geeignet ist.
                           Beim Fräsen verdeckter Zinken werden die Zapfen und
                              									Zinken gleichzeitig gefräst, indem die beiden Bretter, wie Textfigur 1 zeigt, rechtwinklig zusammengespannt gleichzeitig der
                              									Anarbeitung unterzogen werden. Bei jedem Auf- und Niedergang der Frässpindeln werden
                              									demnach vier Zapfen und vier Zinken, nämlich so viele, als Frässpindeln vorhanden
                              									sind, gleichzeitig fertig. Bezüglich der Leistungsfähigkeit der so verbesserten
                              									Zinkenfräsmaschine mag angeführt werden, daſs mittels derselben je 15 gewöhnliche
                              									Zinkenzapfen, je 30 gewöhnliche Zinkenschlitze, oder je 9 verdeckte Zinkenzapfen und
                              									Schlitze gleichzeitig, in einer Minute hergestellt werden können, wobei die
                              									Frässpindeln ungefähr 5000 Umdrehungen in der Minute machen. Diese Maschine ist
                              									sonach jetzt nicht nur zur Kistenfabrikation, sondern auch für die Möbeltischlerei
                              									sehr zu empfehlen.
                           Neuerdings ist auſser dieser für Massenfabrikation geeigneten Maschine ein einfacher,
                              									billigerer und doch leistungsfähiger Zinkenfräsapparat
                              									(Textfigur 5 und 6) zur Patentirung eingereicht worden; derselbe eignet sich für
                              									jede Tischlerei, kann auf jeder Fräsmaschine angebracht werden und gestattet sowohl
                              									offene, als auch verdeckte Zinken schnell und genau herzustellen, indem man einfach
                              									den Apparat mit der Hand der rasch rotirenden Fräse zuführt.
                           
                              
                              Fig. 5., Bd. 235, S. 338
                              
                           
                              
                              Fig. 6., Bd. 235, S. 338
                              
                           Die Ein Spannung des zu bearbeitenden Holzes erfolgt durch
                              									Schienen, welche mittels Endschrauben festgespannt und beim Lüften durch Federn vom
                              										Holze abgedrückt
                              									werden, so daſs letzteres leicht nach dem Fräsen entfernt werden kann. Die Bretter
                              									werden dabei so eingespannt, daſs sie einen rechten Winkel bilden. Unter der Platte
                              									dieses Einspannapparates wird die Schablone befestigt, welche der herzustellenden
                              									Verzinkung entsprechend geformt ist, nämlich auf der ganzen Länge regelmäſsige
                              									Vertiefungen hat, die man als Zähne bezeichnen kann, und welche in Form und Theilung
                              									den herzustellenden Zapfen und Schlitzen entspricht. – Schiebt man den Apparat an
                              									die Fräse heran, so wird letzterer an der Schablone hingleiten und beim Hin- und
                              									Herschieben die Zinkenschlitze oder Zapfen herstellen.
                           Bezüglich der Leistungsfähigkeit ist zu unterscheiden, ob bei der
                              									offenen Verzinkung auch, wie bei der verdeckten, abgerundete Zinken und Schlitze
                              									zulässig sind; dann kann man verdeckte und offene Zinken von gleicher Theilung mit
                              									einerlei Schablonen und einerlei Fräsen anfertigen, bei beiden Zinkenarten in der
                              									Minute 16 Zapfen und 16 Schlitze. Wenn hingegen bei offener Verzinkung die Zapfen
                              									eckig gewünscht werden, so ist eine zweite Schablone und eine zweite Fräse extra
                              									nöthig; die Leistungsfähigkeit beträgt dann die Hälfte.
                           Die Zinken können mittels dieses Apparates in beliebigen
                              									Theilungen angefertigt werden, man braucht nur zu jeder Theilung andere Schablonen.
                              									Man kann mit dem Apparat Bretter bis 500mm breit
                              									und 25mm stark verzinken; dieselben können auch
                              									ungleich dick sein. Der Preis ist 200 M., worin eine Fräse und eine Schablone
                              									inbegriffen ist.
                           Ein besonderer Zinkenfräsen-Schärfapparat ermöglicht es, die Fräsen für die
                              									Zinkenfräsmaschine und für den Zinkenfräsapparat so genau zu schärfen, wie dies aus
                              									freier Hand, selbst bei groſser Geschicklichkeit, kaum möglich ist.
                           Die Handhabung desselben ist eine ganz einfache. Die zu
                              									schleifende Fräse wird in die Hauptspindel des Apparates gesteckt und mittels
                              
                              
                              									Schraube darin festgehalten. Auf dieser Spindel befinden sich mehrere
                              									Schraubengänge, deren Steigungen den Steigungen der zu schärfenden
                              									Fräsen-Schneidkanten entsprechen, und es hat der Arbeiter nur nöthig, den
                              									Führungsstift in die betreffende Nuth einzustellen. Beim Schärfen der übrigen
                              									Schneiden der Fräse ist die Spindel mit derselben so viel zu drehen, bis die nächste
                              									Schneidkante vor der Schmirgelscheibe steht. Beide Einstellungen kann der Arbeiter
                              									ablesen; auch wird die letztere noch durch Einschnappen in eine Theilscheibe
                              									besonders gesichert. Während des Schleifens hat der Arbeiter die Spindel mit der
                              									Fräse hin und her zu schieben und so auf die ganze Länge der Schneidkante an der
                              									Schleifscheibe vorbei zu führen. Ein Führungsbogen bewirkt hierbei die Verschiebung
                              									des die Fräse tragenden Supportes senkrecht zur Achse der Schleifscheibe
                              									entsprechend dem Fräsenprofil.
                           Für Cigarrenkisten- und Jalousie-Fabriken von besonderer
                              									Wichtigkeit ist die patentirte Holzhobelmaschine für
                                 										Cigarren- und Jalousiebrettchen zum gleichzeitigen Hobeln mehrerer ungleich
                                 										dicker Hölzer (vgl. * D. R. P. Nr. 8564 vom 10. August 1879). Mittels
                              									derselben ist man im Stande, 6mm und mehr in der
                              									Dicke verschiedene Hölzer neben einander so zu hobeln, daſs von allen diesen Hölzern
                              									nur ein gleich schwacher Span weggenommen wird, also sämmtliche Brettchen in
                              									entsprechend verschiedenen Dicken aus der Maschine hervorgehen. Die Brettchen werden
                              									hierbei auf einer Seite gehobelt, wobei die Spandicke beliebig regulirt werden kann.
                              									In Fig. 1 und 2 Taf. 34
                              									ist diese Maschine in zwei Ansichten dargestellt; Fig. 3 zeigt
                              									dieselbe im Durchschnitt.
                           Der Vorschub des Holzes geschieht durch die im Gestell C gelagerten Walzen A und
                              										B, sowie durch ein doppeltes Rädervorgelege D nebst Stufenscheibe 
                              									E. Die Messerwelle F ist
                              									ebenfalls im Gestell C festgelagert und wird von der
                              									Riemenrolle G betrieben. Vor und hinter der Messerwelle
                              									werden die vertical verstellbaren Tische H und J geführt. Oberhalb der Walzen A und B befinden sich, über deren Breite
                              									vertheilt, je sechs Druckrollen K, welche durch
                              									Gewichte L und mittels der Hebel M das zuzuführende Holz auf die Walzen A und B drücken. Die
                              									Gewichtshebel M haben ihren Drehbezieh. Aufhängepunkt
                              									in den Schienen N, welche je sechs Druckstücke O tragen, bezieh. auf welchen sich die Druckstücke
                              									vertical bewegen können. Diese Schienen N sind auf
                              									jeder Seite in einen gemeinschaftlichen Rahmen P
                              									gelagert. Beide Rahmen sind sammt den Schienen und den darauf befindlichen
                              									Druckstücken im Gestell vertical durch die Schrauben Q
                              									verstellbar.
                           In jeder dieser Stellungen haben die Druckstücke auf den Schienen
                              										N so viel Verticalbewegung, als die Löcher in den
                              									Druckstücken höher sind wie die Schienen selbst. Zu gleicher Zeit haben aber die
                              									Druckrollen K an den Gewichtshebeln M mindestens ebenso viel Verticalbewegung. In Folge
                              									dessen können die Hölzer, welche neben einander gehobelt werden, in der Dicke um
                              									ebenso viel von einander verschieden sein, als obige Verticalbewegung der
                              									Druckstücke und Druckrollen es zuläſst.
                           Die Zahl der neben einander zu hobelnden Hölzer richtet sich nach
                              									der Zahl der Druckstücke und Gewichtshebel; dieselbe ist zu sechs für die
                              									vorliegende Breite gewählt worden.
                           Um die Messer von der Messerwelle F
                              									wegnehmen bezieh. leicht und genau einstellen zu können, kann der ganze Druckapparat
                              									in zwei Theilen rechts und links auf dem Tisch aus dem Wege geschoben werden,
                              									nachdem die Stifte R (Fig. 2)
                              									entfernt sind.
                           Beim Hobeln von stärkeren Hölzern wird der Druck durch Auflegen
                              									der Gewichte S auf die Druckstücke O vergröſsert.
                           Die Kraft, mit welcher überhaupt die Hölzer vorgeschoben werden,
                              									resultirt aus dem oben erwähnten Gewichtshebeldruck und aus dem Druck, welchen die
                              									Gewichtshebel T nebst Gewichten U hervorbringen, indem dieselben die Vorschubwalzen A und B senkrecht nach
                              									oben drücken. Dieser verticale Hub der Walzen wird durch die Stellschrauben v begrenzt; die Walzen können daher über den Tisch nur
                              									so viel vorstehen, als diese Stellschrauben es gestatten.
                           Die Tische H und J sind in schräg liegender Führung verstellbar mittels
                              									Schrauben w und w1; letztere regelt die wegzunehmende Spandicke.
                           Um die Maschine zum Hobeln von gleichen
                                 										Dicken umzustellen, werden die Druckstücke O
                              									durch die Schrauben X auf die Schienen N festgebremst und die Gewichtshebel M jederseits durch einen Bolzen unter einander
                              									verbunden, welcher durch das Loch z am Ende jedes
                              									Hebels gesteckt wird. Beim Hobeln gleicher Dicken steht also bei dieser Maschine die
                              									Druckvorrichtung fest, dagegen ist der Tisch H leicht
                              									beweglich. Die Gröſse der Bewegung desselben richtet sich nach der Dicke des Holzes,
                              									welches gehobelt wird, und diese Bewegungsgröſse gibt gleichzeitig die Spanstärke
                              									an, welche von den Hölzern weggenommen wird. Um diese Tischbewegung zu erzielen,
                              									sind die Kegelräder abzunehmen und die Spindel w1 ist etwas vorwärts zu schrauben. Der gelöste Tisch
                              										H bewegt sich dann durch einen Hebel Z und ein aufgestecktes Gewicht nach oben und preſst
                              									das zu hobelnde Holz an die Druckvorrichtung. Damit sich jedoch der Tisch H nicht zu hoch bewegt, wird unten bei b ein Anschlag befestigt, welcher zur rechten Zeit an
                              									die Führung anstöſst. Auf den Rahmen P sind auf beiden
                              									Seiten Zeiger c angebracht, welche auf der Scale d am Gestell C anzeigen,
                              									wie dick das gehobelte Holz wird.
                           Will man das gehobelte Holz dicker oder dünner haben, so stellt
                              									man die ganze Druckvorrichtung durch die Schrauben Q
                              									höher oder tiefer.
                           Im Anschlüsse an die Mittheilungen über Schärfapparate für Bandsägeblätter (* 1879
                              									233 96) bringen wir in Fig. 4 bis
                              										6 Taf. 34 einen Apparat zur Darstellung, für welchen die Chemnitzer Werkzeugmaschinen-Fabrik das deutsche Patent
                              									nachgesucht hat. Derselbe dient zum mechanischen Schärfen von Bandsägeblättern und
                              									hat sich auſserordentlich gut bewährt, da er nicht nur die Arbeit weit rascher und genauer verrichtet, als
                              									dies durch gewöhnliche Handarbeit mit der Feile möglich ist, sondern auch durch
                              									jeden Arbeiter, selbst einen Knaben, bedient werden kann.
                           Das Schärfen geschieht durch eine Stahlfräse A, welche auf der im Bügel C zwischen Körnerspitzen gelagerten Spindel B
                              									aufgekeilt wird, wie in Fig. 4
                              									ersichtlich. Der Bügel C kann durch die Schraube D um Achse E gedreht
                              									werden, um die Fräse dem Sägeblatt entsprechend anzustellen, und wird durch Anziehen
                              									der Schraube E im Tische F
                              									in geneigter Lage festgehalten. In dem Bügel C befindet
                              									sich auſser D noch eine Schraube G, welche mit dem Tisch F
                              									in Verbindung steht und eine federnde Unterlagscheibe H
                              									aus Gummi, die zwischen dem Kopf dieser Schraube und dem Tisch F angebracht ist, zwingt, die Fräse beständig auf den
                              									Zahn der Säge zu drücken. Hierdurch wird eine gleichmäſsige Arbeit der Fräse auf
                              									ihrem ganzen Umfang erzielt. Der Tisch F ist mit dem
                              									Träger J durch die Schraube K verbunden und in einem Schlitze senkrecht verstellbar. Diese Anordnung
                              									läſst es zu, daſs der Tisch F und somit auch die Fräse
                              										A gemäſs der Neigung der Zähne schief gestellt
                              									werden kann.
                           Als Auflage dient dem Sägeblatt die in einem Schlitze verstellbare
                              									Platte N; die Feder O hält
                              									das Blatt aufrecht. Bei einer Umdrehung des Schwungrades hat die Fräse einen Zahn
                              									geschärft. Der Apparat hat dabei nun noch die Aufgabe, das Sägeblatt um einen Zahn
                              									weiter zu rücken; es geschieht dies dadurch, daſs der am Schwungrad P befestigte Bogen Q beim
                              									Drehen gegen eine Knagge R des Stückes S drückt, Letzteres ist auf einer durch zwei Ansätze
                              									des Bügels C gehenden Achse befestigt und trägt auf der
                              									der Knagge entgegengesetzten Seite einen Arm mit der in einer Hülse befindlichen
                              									Klinke T. Wenn daher der Bogen Q auf die Knagge R wirkt, bringt derselbe
                              									eine Bewegung der Klinke T in horizontaler Richtung
                              									hervor und hierdurch den Vorschub des Sägeblattes um einen Zahn; dabei wird die
                              									Klinke T durch die Schraube U fest gehalten und durch die Feder V
                              									beständig auf den Zahngrund gedrückt. Die Gröſse des Vorschubes richtet sich nach
                              									der Zahntheilung und wird durch Einstellung der Schraube W am Stücke S bewirkt, indem diese auf den
                              									Bügel C früher oder später aufstöſst. Die Rückbewegung
                              									der Klinke nebst Vorschubhebel geschieht durch eine passend eingelegte Feder.
                           Damit sich jedoch die Fräse während der Dauer des Vorschubes nicht
                              									dreht, hat man an beiden Kegelrädern, welche die Drehbewegung vom Schwungrad P auf die Spindel B
                              									übertragen, eine Anzahl Zähne ausgelassen. Diese Räder sind also auf die Dauer des
                              									Verschiebens des Blattes auſser Thätigkeit gesetzt, indem das eine an dem anderen
                              									vorbeigleitet. Damit ein Verschieben des Blattes überhaupt möglich ist, hat die
                              									Fräse A an einer Stelle des Umfanges eine Nuth, durch
                              									welche das Sägeblatt während des Stillstandes der Fräse gleitet.
                           Wie aus den Textfiguren 7 und 8 (in Ansicht und Grundriſs, mit
                              									Weglassung der Führungsrollen links und rechts) ersichtlich ist, liefert die
                              									genannte Fabrik diesen selbstthätigen Schärfapparat auch combinirt mit ihrem
                              									Schränkapparat (vgl. 1877 224 551) und ist hierdurch ein vollkommenes Werkzeug zum
                              									Schärfen und Schränken von Bandsägeblättern geboten.
                           In Fig. 7 bis
                              										15 Taf. 34 ist ein zweckmäſsig construirter selbstthätiger Schränkapparat für Kreissägeblätter dargestellt, für
                              									welchen die Chemnitzer Werkzeugmaschinen-Fabrik
                              									gleichfalls ein deutsches Patent nachgesucht hat und der sich, nach vorgenommener
                              									Umstellung, auch als selbstthätiger Schränkapparat für Bandsägeblätter verwenden
                              									läſst.
                           Im Gestell A ist eine Welle B gelagert, auf welche ein Excenter C aufgekeilt ist, das an seinen beiden Enden je eine
                              									Schraubenfläche besitzt. Beim Drehen des Handrades ertheilen die Endflächen des
                              									Excenters den beiden Schränkhebeln D eine schwingende
                              									Bewegung, so daſs sich dieselben mit ihren oberen Enden gegen einander bewegen; die
                              									Rückbewegung erfolgt durch eine Feder E und wird
                              									begrenzt durch ein Paar Gummieinsätze F, welche in den
                              									Schränkhebeln selbst befestigt sind.
                           
                              
                              Fig. 7., Bd. 235, S. 342
                              
                           
                              
                              Fig. 8., Bd. 235, S. 342
                              
                           In jedem der letzteren befindet sich ein Schränkbacken G, welcher durch die Schrauben H und J, sowie durch je ein Untertheil c und je einen Keil a so
                              									eingestellt und gehalten wird, als nothwendig ist, damit die eigentliche
                              									Schränkfläche o von jedem der beiden Backen G je eine Zahnspitze des auf dem Bolzen W drehbaren Sägeblattes drückt und dabei schränkt. Wie
                              									viel die eine Zahnspitze rechts und die andere gleich viel links geschränkt wird,
                              
                              									hängt ebenfalls von obiger Einstellung ab.
                           Um die nächstfolgenden zwei Zähne schränken zu können, muſs das
                              									Sägeblatt entsprechend gedreht werden. Dies geschieht selbstthätig, indem beim
                              									Weiterdrehen des Handrades das Excenter C den Stift O nach auswärts, mithin das obere Hebelende P nach einwärts derart verschiebt, daſs die in das
                              									Sägeblatt eingreifende Klinke Q das Blatt um 2 Zähne
                              									weiter dreht. Die Kraft hierzu ist gering und kann durch Nachziehen der Klemmbacken
                              									auf dem Bolzen W geregelt werden. Das Zurückgehen des
                              									Stiftes O sowie des Hebels P nebst Klinke Q geschieht durch eine Feder
                              										R; die Gröſse dieses Rückganges, mithin auch die
                              									Gröſse des damit zusammenhängenden Vorschubes vom Sägeblatt, richtet sich nach der
                              									doppelten Zahntheilung des Blattes, nach welcher die Stellschraube S einzustellen ist.
                           Wie dieser Apparat zum selbstthätigen Schränken von
                              									Bandsägeblättern umgeändert wird, kann aus Fig. 14 und
                              										15 Taf. 34 ersehen werden. Man setzt ein Paar andere Schränkbacken ein, ebenso eine
                              									anders geformte Sperrklinke V, nachdem die Sperrklinke
                              										Q nebst Feder entfernt worden ist; der letztere ist
                              									für diesen Zweck überflüssig, da die Klinke hierbei durch ihr eigenes Gewicht in den
                              									Spielraum zwischen je 2 Zähne fällt. Damit die Zahnspitzen in die richtige Höhenlage
                              									zu den Schränkflächen o gebracht und erhalten werden
                              									können – was bei der Verwendung für Kreissägeblätter durch verticales Verstellen des
                              									Bolzens W erfolgt – wird hierfür eine senkrecht
                              									verstellbare Unterlage T verwendet, welche an ihren
                              									beiden Enden durch die verstellbaren Hebel U gehalten
                              									wird, deren Köpfe die seitliche Führung für das Blatt abgeben.
                           Hierzu sei noch erwähnt, daſs dieser Apparat in zwei verschiedenen
                              									Gröſsen gebaut wird und zwar AAV für Kreissägeblätter bis 350mm Durchmesser bei 1¼mm Blattdicke und AAW für solche bis 600mm Durchmesser bei 2¼mm Blattdicke.
                           Eine für den Wagenbau äuſsert zweckmäſsige Maschine, für welche
                              									die Chemnitzer Werkzeugmaschinen-Fabrik allein das
                              
                              									Recht der Ausführung und des Vertriebes erworben hat, ist die in Fig. 16 bis
                              										19 Taf. 34 dargestellte Radnaben-Bohrmaschine, Patent K. L. Lasch (*
                              									D. R. P. Nr. 7475 vom 16. April 1879).
                           Das allgemein gebräuchliche Verfahren, Radbüchsen durch Aufbohren
                              									mit conischen Löffelbohrern in die Wagenräder einzulassen, hat den Nachtheil, daſs
                              									das gebohrte Loch fast nie centrisch zum Rad ist und in den meisten Fällen nicht
                              									genau dem Conus der Büchse entspricht. Es macht sich daher ein Eintreiben schwacher
                              									Holzkeile zwischen Nabenwandung und Radbüchse nothwendig.
                           Abgesehen davon, daſs das erforderliche Abrichten der Räder eine
                              									zeitraubende Arbeit ist und sehr geübte Leute dazu nöthig sind, wird eine derartig
                              									einseitig durch Keile gehaltene Radbüchse bei Belastung des Wagens nie so fest
                              									sitzen, als wenn das Loch der Radnabe genau centrisch gebohrt ist und sich dem Conus
                              									der Radbüchse anschlieſst. Letzteres wird nun durch die vorliegende Maschine
                              									erreicht, und zwar bei etwa viermal gröſserer Leistung als durch Handarbeit, wobei
                              									ein sehr leichter Gang der Maschine dadurch erzielt wird, daſs das Kreuz, auf
                              									welches das Rad aufgespannt ist, auf Rollen läuft. Auch ist dadurch das
                              									Büchsen-Einlassen bei den schwersten Rädern ermöglicht. Die Maschine besteht in
                              									ihren Haupttheilen aus der Grundplatte mit angegossenen Bohrspindellagern, der
                              									Bohrspindel, dem Aufspannkreuz mit Lager und dem Schaltzeug.
                           An der Grundplatte a sind zwei zur
                              									Aufnahme der stählernen Bohrspindel B bestimmte Lager
                              									angegossen. Am vorderen Theil der Platte ist der seitlich im Kreis verstellbare, mit
                              									segmentartigem Fuſs versehene Ring C angeschraubt,
                              									welcher mittels zweier Laufrollen D und der
                              									bogenförmigen Leiste E zur Lagerung des dreiarmigen
                              									Aufspannkreuzes F dient. Die Achse der einen Laufrolle
                              									ist durch eine mit Kugelgelenk (Fig. 19)
                              									angekuppelte Welle h durch das Getriebe J mit den Rädern des Schaltzeuges verbunden. Die
                              									Schaltung wird hervorgebracht, indem das Rad J in das
                              									auf der Warze des Spindellagers laufende Doppelrad K
                              									greift und dann mittels des Zwischenrades l den inneren
                              									Zahnkranz m bewegt, dessen Warze durch das Lager der
                              									Bohrspindel hindurch reicht und zur Befestigung der Kammmutter n dient, welche sich durch Excenter bequem in das
                              									Gewinde der Bohrspindel ein- und auslegen läſst.
                           Die Maschine ist eingerichtet, um auf jeder Werkbank aufgeschraubt
                              									werden zu können; es kann dieselbe aber auch durch einen an die Grundplatte
                              									anzugieſsenden Fuſs freistehend eingerichtet werden.
                           Das Einlassen der Radbüchsen geschieht in folgender Weise: Das bis
                              									auf das Einlassen der Büchsen fertige Wagenrad wird an dem dreiarmigen Kreuz F aufgespannt. Je nach der conischen Beschaffenheit der
                              									Radbüchse wird der das Kreuz tragende Ring in der auf der Platte eingegossenen Nuth
                              									verschoben. Eine auf der Grundplatte angebrachte Scale P erleichtert die Schrägstellung des Rades. Nach Stellung des in die Spindel eingeklemmten
                              									Bohrmessers und Einlegen der Kammmutter n bewegt der
                              									Arbeiter entweder durch Eingreifen in die Radspeichen, oder durch einen in das Kreuz
                              										F eingeschraubten Drehung das aufgespannte Rad. Das
                              									Schaltzeug, welches durch die Laufrolle D in Bewegung
                              									gesetzt wird, schiebt die Bohrspindel durch die zu bohrende Radnabe. Zuletzt wird
                              									die Kammmutter ausgerückt und die Spindel durch Eingreifen in den am Ende derselben
                              									eingeschraubten Ring zurückgezogen. Ein zweimaliges Durchdrehen der Bohrspindel
                              									genügt, um das Loch fertig zu bohren.
                           Das Einfräsen der Verstärkung der Radbüchse, sowie der
                              									Stoſsscheiben geschieht mit gröſster Leichtigkeit.
                           
                              
                                 J. P.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
