| Titel: | Ueber Neuerungen in der Eisenerzeugung. | 
| Autor: | F. | 
| Fundstelle: | Band 235, Jahrgang 1880, S. 432 | 
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                        Ueber Neuerungen in der
                           								Eisenerzeugung.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 369 dieses
                           								Bandes.)
                        Mit Abbildungen auf Tafel 38 und 43.
                        Neuerungen in der Eisenerzeugung.
                        
                     
                        
                           Vereinigter Flamm- und Bessemerofen. Derselbe soll nach
                              										F. Krupp in Essen (* D. R. P. Nr. 2356 vom 28.
                                 									December 1878 und Zusatz * Nr. 3295 vom 29. März 1878) dazu dienen, das Bessemern
                              									solcher Eisensorten zu ermöglichen, welche in der gewöhnlichen Birne zu kalt gehen,
                              									namentlich das billigere weiſse und das nach der Krupp'schen Methode (* 1879 233 43)
                              									gereinigte Eisen. Es soll ferner möglich sein, beim Bessemern dieser kalt gehenden
                              									Eisensorten beliebig groſse Mengen von Stahl- und Eisenabfällen zuzusetzen und durch
                              									Nachheizung den erzeugten Stahl zur Ruhe kommen zu lassen und so zu verbessern. Dies
                              									soll dadurch erreicht werden, daſs der Apparat so eingerichtet wird, das
                              									eingebrachte Metall in beliebiger Abwechslung zu heizen, oder Wind durch dasselbe zu
                              									blasen. Das geschmolzene Roheisen wird durch die Schnauze in den Apparat
                              									eingelassen, hier zunächst überhitzt, dann im umgestellten Apparat gebessemert.
                              									Unter Zusatz von beliebigen Abfallmengen wird dann im wieder umgestellten Apparat
                              									nachgeheizt und durch die während dieses Nachheizens eintretende Beruhigung des
                              									Metalles sowie durch passende Zuschläge das Product entsprechend gebessert.
                           Der in Fig. 13 bis 15 Taf. 38
                              									dargestellte Ofen ist dadurch entstanden, daſs der eigentliche Ofenkörper eines
                              									Flamm Schmelzofens um seine Längsachse drehbar gemacht und auf der einen schmalen
                              									Seite seines ovalen Querschnittes mit Bessemerdüsen versehen ist. Hat der Apparat
                              									die Stellung von Fig. 15, so
                              									treten die Heizgase abwechselnd von der einen Seite des Ofens aus den Kanälen a der Regeneratorkammern c
                              									in die Oeffnungen b des eigentlichen Apparates und
                              									gehen aus den
                              									entsprechenden Oeffnungen der gegenüber liegenden Seite wieder fort. Wird der
                              									Apparat dagegen in die durch die Fig. 13 und
                              										14 veranschaulichte Stellung gedreht, so öffnet sich durch ein Excenter
                              										d selbstthätig das Windventil e und läſst durch das Rohr f Bessemerwind in die Düsengehäuse g und von
                              									diesen durch die Düsen h in das flüssige Metall treten.
                              									Der drehbare Ofenkörper ruht mit den Kränzen i, i1 auf den Rollen k, von
                              									denen ein Paar gleichzeitig die Zahnräder zum Drehen des Ofens bildet. Die Achse der
                              									Zahnradrolle k trägt auf einer Seite das Schneckenrad
                              										l, welches durch die Schnecke m gedreht wird.
                           Das Füllen und Ausleeren des Apparates erfolgt durch die Schnauzen, welche während
                              									des Heizens durch eine in der Zeichnung weggelassene Thür geschlossen ist. Um den
                              									eigentlichen Apparat zur Reparatur gegen einen anderen auswechseln zu können, ohne
                              									daſs die Feuerung auſser Betrieb kommt, steht derselbe auf einem ausfahrbaren Wagen.
                              									Das Heizen der Beschickung erfolgt in vortheilhafter Weise auf einem ganz flachen
                              									Herde, der beim Entleeren durch die Schnauze das Zurückbleiben eines Theiles des
                              									Metalles trotzdem nicht zuläſst, wie es bei einem sehr flachen feststehenden Herde
                              									mit Abstichentleerung unvermeidlich ist. Das Bessemern im aufgerichteten Apparat
                              									erfolgt ohne Gefahr für die Regeneratorkammern, da diese während dieser Zeit durch
                              									die aufgehobene Verbindung der Oeffnungen a und b von dem eigentlichen Ofenraum abgesperrt sind.
                           Die in Fig. 16 Taf. 43 dargestellte Form besteht aus einer gewöhnlichen, nur
                              									flach gedrückten Bessemerbirne mit breiter Schnauze, durch welche der Apparat
                              									mittels einer Crampton'schen Kohleneinspritzfeuerung a
                              									geheizt wird. Statt dieser kann auch die Siemens'sche Feuerung (vgl. Fig. 1 Taf.
                              									38) genommen werden. Die Drehung und Windsteuerung der Birne erfolgt wie gewöhnlich.
                              									Der Wind tritt durch das Rohr b in eine über die ganze
                              									Breite der Birne gehende Reihe von Düsengehäusen c und
                              									von diesen in die Bessemerpfeifen d.
                           Die in Fig. 17 Taf. 43 dargestellte Form unterscheidet sich von der vorigen nur
                              									durch die schmale Schnauze und den Doppelboden. Die beiden Böden werden während des
                              									Bessemerns getrennt, durch beide Zapfen a in der
                              									gewöhnlichen Weise mit Wind versehen, während beim Drehen des Apparates in die
                              									liegende Stellung zum Heizen selbstthätig der Wind in dem unteren Boden b durch Leuchtgas ersetzt wird, welches durch etwas
                              									Dampf mit Druck eingeführt wird, während die Feuergase durch den Kanal d abgehen. Der obere Boden c behält den zur Verbrennung des Leuchtgases nöthigen Wind.
                           Eine andere Form des Ofens wird auf Taf. 43 durch Fig. 18 bis
                              										20 während des Bessemerns, durch Fig. 21 bis
                              										23 während des Heizens dargestellt. Der Ofenkörper a trägt an seinen beiden Kopfenden die Zapfen b und c, welche auf den
                              									Reibungsrollen d ruhen. Die Drehung erfolgt mittels des Vorgeleges
                              										e durch eine Dampfmaschine, deren Kurbelachse bei
                              										f zu sehen ist und welche auf dem Schwungrad g eine Bremse trägt. Die Heizgase treten durch die
                              									Oeffnungen l ein, welche während des Bessemerns durch
                              									Klappen verschlossen sind, während der Apparat durch die Oeffnung m beschickt und entleert wird; doch kann die
                              									Entleerung, um alle Schlacke zurückzuhalten, auch durch eine in Fig. 19
                              									punktirt angegebene Abstichöffnung z erfolgen. Der Wind
                              									tritt durch den Zapfen c aus dem selbsttätigen Ventil
                              										h durch die Rohre i in
                              									die Düsen k. Die Heizgase gehen durch die Oeffnungen
                              										o der Zustellungsköpfe n der Gasgenerativfeuerung von l aus in den
                              									Ofen. Während des Bessemerns werden diese Oeffnungen o
                              									nach Abstellung der Gasfeuerung durch die Thüren p
                              									geschlossen. Der Ofen kann auch als Doppelofen mit gemeinsamer Gasfeuerung
                              									angeordnet werden, indem man den Ofenkörper a zur Linie
                              										XY (Fig. 20)
                              									symmetrisch bei a1 noch
                              									einmal aufstellt und den Heizköpfen n bei o1 dieselben
                              									verschlieſsbaren Oeffnungen gibt, als bei o.
                           A. Schuchart in Wetter (* D. R. P. Nr. 2122 vom 15.
                                 									November 1877) hat für Puddel- und Schweifsöfen einen Rost construirt, welcher
                              									mittels Hebel vorn heruntergelassen werden kann. Bei Verwendung einer backenden
                              									Kohle soll das glühende Brennmaterial ein Gewölbe bilden, so daſs der vorn gesenkte
                              									Rost abgeschlackt werden kann, ohne daſs das Feuer herunterfällt. Der Rost soll
                              									durch Wässerdampf mittels Unterwindgebläses gekühlt werden – eine Einrichtung,
                              									welche nicht besonders empfehlenswerth erscheint.
                           Beitrag zur Kenntniſs des Martinstahles. Ein
                              									Siemens-Martinstahlwerk hatte im Anfang ihres Betriebes Schienen hergestellt, welche
                              									trotz des zur Fabrikation verwendeten ziemlich gleichmäſsigen Materials bei den
                              									Proben ein höchst abweichendes Verhalten zeigten. A. v.
                                 										Kerpely (Zeitschrift des berg- und hüttenmännischen
                                 										Vereines für Steiermark und Körnten, 1880 S. 1) hat 10 dieser Schienen
                              									untersucht; dieselben enthielten in 100 Theilen:
                           
                              
                                 Nummer
                                 a
                                 b
                                 c
                                 d
                                 
                              
                                 I
                                 II
                                 III
                                 IV
                                 V
                                 VI
                                 VII
                                 VIII
                                 IX
                                 X
                                 
                              
                                 Kohlenstoff
                                 0,298
                                 0,273
                                 0,298
                                 0,336
                                 0,480
                                 0,370
                                 0,290
                                 0,389
                                 0,313
                                 0,450
                                 
                              
                                 Phosphor
                                 0,193
                                 0,162
                                 0,152
                                 0,130
                                 0,144
                                 0,138
                                 ?
                                 0,174
                                 0,144
                                 0,112
                                 
                              
                                 Schwefel
                                 0,077
                                 0,077
                                 0,118
                                 0,043
                                 0,067
                                 0,132
                                 0,043
                                 0,005
                                 0,036
                                 0,146
                                 
                              
                                 Kupfer
                                 0,090
                                 0,010
                                 0,010
                                 0,010
                                 0,009
                                 0,010
                                 ?
                                 0,008
                                 0,049
                                 0,008
                                 
                              
                                 Silicium
                                 0,005
                                 Spur
                                 0,028
                                 Spur
                                 0,005
                                 0,005
                                 0,005
                                 Spur
                                 0,028
                                 0,028
                                 
                              
                                 Mangan
                                 0,145
                                 0,145
                                 0,130
                                 0,100
                                 0,116
                                 0,145
                                 0,160
                                 0,290
                                 0,232
                                 0,145
                                 
                              
                           Kobalt, Nikel, Antimon und Arsen starke Spurer.
                           Die Schienen stammen aus 4 verschiedenen Beschickungen a, b, c und d, wie dies in der
                              									Tabelle zusammengezogen erscheint und über welche folgende Angaben gemacht
                              									werden:
                           
                           
                              
                                 Beschickung
                                 Dauer derSchmelzung
                                 Eingesetzt
                                 Ferromangan
                                 Gewicht derBeschickung
                                 Ausgebracht
                                 Verlust
                                 
                              
                                 GrauesRoheisen
                                 Spiegeleisen
                                 ZusammenRoheisen
                                 Stahl-schienen-Enden
                                 Eisenabfälle
                                 Alte Eisen-schienen
                                 Zusammenschmied-bares Eisen
                                 Guſsblöcke
                                 Abfall
                                 Zusammen
                                 
                              
                                 
                                 Std.
                                 k
                                 k
                                 k
                                 k
                                 k
                                 k
                                 k
                                 k
                                 k
                                 k
                                 k
                                 k
                                 Proc.
                                 
                              
                                 a
                                 6¾
                                   700
                                 300
                                 1000
                                 2200
                                 800
                                 –
                                 3000
                                   85
                                 4085
                                 3747
                                 180
                                 3927
                                   3,8
                                 
                              
                                 b
                                 6¼
                                 1000
                                 300
                                 1300
                                   700
                                 800
                                 1500
                                 3000
                                 170
                                 4470
                                 3969
                                   80
                                 4049
                                   9,4
                                 
                              
                                 c
                                 6⅓
                                 1000
                                 300
                                 1300
                                   700
                                 800
                                 1500
                                 3000
                                 150
                                 4450
                                 4012
                                 140
                                 4152
                                   6,7
                                 
                              
                                 d
                                   61/12
                                   700
                                 300
                                 1000
                                 2200
                                 800
                                 –
                                 3000
                                   85
                                 4085
                                 3514
                                 120
                                 3634
                                 11,4
                                 
                              
                           Die bedeutende Abweichung in der chemischen Zusammensetzung der von ein und derselben
                              									Beschickung herrührenden Schienen erklärt sich daraus, daſs beim Guſs das Abstechen
                              									direct in die Metallformen mittels eines längs des Ofens fahrbaren Coquillenwagens
                              									erfolgte, während man sonst auf deutschen und österreichischen Hütten das
                              									Fluſsmetall nach dem Umrühren zuerst in eine Guſspfanne und aus dieser in die Formen
                              									flieſsen läſst. Dieses Verfahren ist aber für Stahlhütten, welche Eisen von
                              									wechselnder Zusammensetzung verarbeiten und wegen seines Phosphorgehaltes weichen
                              									Stahl erzeugen, durchaus unerläſslich. Bei der üblichen Form des Stahlherdes bildet
                              									nämlich das Metallbad auf der Stichseite eine viel dickere Schicht und ist mehr
                              									gegen die Einwirkung des bei der Arbeitsthür einströmenden Sauerstoffes geschützt
                              									als das bei der Arbeitsthür befindliche viel weniger tiefe Metallbad. Hier scheint
                              									namentlich der Phosphor durch das Eisen wieder reducirt und neuerdings aufgenommen
                              									zu werden.
                           Bei den Schlagproben mit einem Fallblocke von 500k
                              									Gewicht und 7m,5 Fallhöhe zerbrachen die Schienen
                              									I und IV beim ersten Schlage, während die Schienen II und III Durchbiegungen von 73
                              									und 54mm beim ersten Schlage zeigten und auch den
                              									zweiten Schlag ohne Schaden ertrugen. Dieses Verhalten entspricht der chemischen
                              									Zusammensetzung. Schiene I hat den verhältniſsmäſsig höchsten Phosphorgehalt und
                              									einen mit diesem unverträglich hohen Kohlenstoffgehalt; bei IV ist der
                              									Phosphorgehalt zwar am geringsten, aber der Kohlenstoffgehalt um so gröſser und die
                              									für beide zulässige Grenze ist wieder überschritten, um so mehr, als auch der
                              									Mangangehalt der geringste in der Gruppe ist, wo doch dieser bekanntlich auf die
                              									Verträglichkeit der beiden anderen Elemente vermittelnd einwirkt. II enthält am
                              									wenigsten Kohlenstoff; auch die Summe von Kohlenstoff und Phosphor ist in derselben
                              									niedriger als in den übrigen drei Proben. III enthält zwar am wenigsten Phosphor,
                              									aber wieder mehr Kohlenstoff als II und zudem 0,118 Proc. Schwefel, wodurch das
                              									weniger gute Verhalten gegenüber II erklärt erscheint. Ferner zerbrach die Schiene V
                              									beim ersten Schlage, während VI 65mm Durchbiegung
                              									gab und auch den zweiten Schlag ertrug. Schiene VII gab beim ersten Schlag 71mm Durchbiegung und litt auch vom zweiten Schlage
                              									keinen Schaden, während
                              									VIII beim ersten Schlage sich 53mm durchbog und
                              									beim zweiten zerbrach. IX ertrug nach 70mm
                              									Durchbiegung auch den zweiten Schlag, X zerbrach aber beim ersten Schlage.
                           Daſs die Proben II, III, VI, VII und IX trotz des verhältniſsmäſsig hohen Phosphor-
                              									und Kohlenstoffgehaltes die Schlagprobe gut bestanden haben, kann nur die Folge
                              									einer bei entsprechender Schweifshitze erfolgten guten mechanischen Bearbeitung
                              									sein; doch scheint auch die Molecularbeschaffenheit des Stahles und der
                              									Verbindungszustand des Phosphors von Einfluſs zu sein. Beim Behandeln der Proben mit
                              									verdünnter Salpetersäure zeigte sich nämlich, daſs das Probepulver der Schienen II,
                              									VI, VII und IX sich leicht löste, das der übrigen aber schwer. Ein bei mehrstündiger
                              									Behandlung der Proben IV, V und X erhaltener ungelöster Rückstand bestand aus einer
                              									fast reinen, an Phosphor sehr reichen Eisenverbindung.
                           Diese die Bruchfestigkeit des Stahles augenscheinlich verringernde Phosphorverbindung
                              									scheint erst im Stahlofen gebildet zu sein. Der Umstand, daſs dieselbe bei ein und
                              									derselben Beschickung in dem an Kohlenstoff reicheren Theile des Metallbades in
                              									schädlicher Menge auftritt, läſst vermuthen, daſs Abkühlungen und oxydirende
                              									Einflüsse, z.B. in der Nähe der Arbeitsthür, ihrer Entstehung entgegenwirken, oder
                              									die etwa schon vorhandene zerstören.
                           Dieses eigentümliche Verhalten des Phosphor haltigen Martin-Fluſsstahles gibt nun ein
                              									einfaches Mittel zur Prüfung des Stahles auf die besprochenen, für seine
                              									Bruchfestigkeit entscheidenden Eigenschaften, indem man 0,2 bis 0g,5 Drehspäne mit 10 bis 20cc zur Hälfte mit Wasser verdünnter Salpetersäure
                              									erhitzt. Ob ein wechselnder Gehalt an Mangan und Silicium auf Bildung und Verhalten
                              									der Phosphoreisen-Verbindung von Einfluſs ist, müssen weitere Beobachtungen
                              									lehren.
                           Die verschiedene chemische Beschaffenheit der einzelnen Schienen wird theilweise auch
                              									durch die wechselnde Zusammensetzung des Alteisens bedingt sein. Man sollte
                              									natürlich, um die Qualität des Productes ganz in seiner Gewalt zu haben, die
                              									chemische Beschaffenheit aller zur Verwendung kommenden Materialien genau kennen.
                              									Dies ist aber bei Altmaterial, selbst wenn dessen Ursprung wie bei Schienen meistens
                              									auch bekannt ist, fast nicht möglich, da man nicht jedes Stück Alteisen der Analyse
                              									unterwerfen kann. Aber zahlreiche Stichproben, mindestens auf Phosphor und, wenn
                              									Verdachtsgründe dafür sprechen, auch auf andere land- oder districtläufige
                              									Beimengungen zu untersuchen, ist bei den Ansprüchen, die man heutzutage an das
                              									Eisenhüttenwesen stellt, und im Interesse des guten Rufes jeder Stahlhütte
                              									unerläſslich. Auf Grund solcher Stichproben muſs man sich dann Anhaltspunkte für die
                              									Bruchbeschaffenheit des Eisens schaffen und dieses, sowie bei gut organisirten
                              									Puddelhütten das Luppeneisen, nach dem Bruchansehen genau nach Klassen sortiren.
                              									Aber auch der Betrieb muſs ungeachtet dessen fortwährend durch analytische Untersuchungen
                              									controlirt werden, um Fehler der oben geschilderten Art sogleich zu erkennen und
                              									ihre Folgen im Keime zu ersticken.
                           Schlieſslich sei wiederholt auf die Bezeichnungsweise der Eisenarten hingewiesen. Nachdem
                              									die von einer internationalen Commission i. J. 1876 zu Philadelphia vorgeschlagene
                              									Nomenclatur des Eisens (vgl. 1877 223 326) in Deutschland
                              									allgemeinen Eingang gefunden hat und auch in dem deutschen Zolltarif, sowie in der
                              									deutschen Statistik berücksichtigt worden ist, empfiehlt das kais. Patentamt, die
                              									Bezeichnungen der Eisenarten auch in den Beschreibungen der neuen Erfindungen,
                              									welche mit den Patentgesuchen eingereicht werden, möglichst genau danach zu
                              									wählen.
                           Im Anschluſs hieran möge auf einige neue Bücher aufmerksam gemacht
                              									werden.
                           A. v. Kerpely
                              									gibt einen ausführlichen Bericht über die Eisenhütten Frankreichs, bespricht dann
                              									die Fortschritte in der Eisen- und Stahlindustrie, namentlich aber die Herstellung
                              									von Schmiedeisen und Stahl. (A. v. Kerpely: Eisen und Stahl
                                 										auf der Weltausstellung in Paris i. J. 1878. Bericht an das k. Ungarische
                              									Finanzministerium. 200 S. in 4. Mit Textabbildungen und 11 lithographirten Tafeln.
                              									Leipzig 1879. Arthur Felix.)
                           B. Kerl
                              									bespricht, unter Angabe der wichtigsten Literatur, die Eigenschaften der Metalle und
                              
                              									ihrer hüttenmännisch wichtigen Verbindungen, die Hüttenprocesse, die
                              									Hüttenmaterialien, die Hüttenapparate und Geräthschaften und endlich die
                              									Hüttenproducte. (B. Kerl: Grundriſs der allgemeinen
                                 										Hüttenkunde. 2. Auflage 423 S. gr. 8. Mit 322 Textfiguren. Leipzig 1880.
                              										Arthur Felix.)
                           Erfreulich ist ferner das Erscheinen einer
                              									kurz gefaſsten Anleitung zur docimastischen Untersuchung von Erzen, Hütten- und
                              									anderen Kunstproducten auf trockenem und nassem Wege, ebenfalls mit
                              									Literaturangaben. (B. Kerl: Probirbuch. 150 S. in 8.
                              									Mit 69 Textfiguren. Leipzig 1880. A. Felix.)
                           
                              
                                 F.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               
