| Titel: | Ueber Brennmaterial-Ersparniss beim Cupolofenbetrieb in Bessemerwerken. | 
| Autor: | –r. | 
| Fundstelle: | Band 235, Jahrgang 1880, S. 437 | 
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                        Ueber Brennmaterial-Ersparniſs beim
                           								Cupolofenbetrieb in Bessemerwerken.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 44.
                        Zum Cupolofenbetrieb in Bessemerwerken.
                        
                     
                        
                           Auf den Stahlwerken von Brown, Bayley und Dixon in
                              									Sheffield werden in jüngster Zeit nach Engineer, 1879 Bd.
                                 
                                 										48 S. 321 mit bestem Erfolg die Gase der Bessemerbirnen zur Erhitzung der
                              									Gebläseluft für die Cupolöfen benutzt, wodurch eine Verminderung des
                              									Brennmaterialverbrauches von etwa 50k auf 1t Roheisen erzielt worden ist. Anstatt die
                              									Bessemergase frei entweichen zu lassen, wie dies auf den meisten Werken geschieht,
                              									ist hier die in Fig. 20 und
                              										21 Taf. 44 veranschaulichte Einrichtung getroffen.
                           Die oben bedeckte und mit einer Hebelklappe versehene Esse D der Bessemerbirne C steht an ihrem oberen
                              									Ende seitlich in Verbindung mit einem aus zwei Kammern bestehenden
                              									Winderhitzungsapparat A; dieser enthält in jeder Kammer
                              
                              									acht senkrechte U-förmige Guſsrohre von je 4m,88
                              									Länge und bietet eine Heizfläche von 159qm. Die
                              									Decke der zweiten Apparatkammer trägt ebenfalls eine Hebelklappe zum Auslassen der verbrannten
                              									Gase. B und B1 sind zwei durch den Apparat A gespeiste Cupolöfen, von welchen stets einer in
                              									Betrieb ist. Dieselben sind 11m,28 hoch und haben
                              
                              									zwei über einander liegende Formenreihen, deren Abstand von einander 305mm beträgt; die inneren Durchmesser der Cupolöfen
                              									nach dem Ausfüttern sind folgende: am Stichloch 1m,524, an der unteren Formenreihe, welche 1m,524 höher liegt, 1m,219; dieser
                              									Durchmesser bleibt auf eine weitere Höhe von 1m,524 derselbe und vergröſsert sich von da ab bis zur Füllöffnung auf 1m,372; von hier an bis zur Oberkante ist der
                              									Schacht cylindrisch.
                           Wenn ein Cupolöfen in Betrieb gesetzt werden soll, so füllt man ihn zunächst bis zur
                              									Höhe der oberen Formenreihe mit Kokes, gibt dann unter Zuschlag der notwendigen
                              									Fluſsmittel bis zum Gewichte von 3 Beschickungen für die Bessemerbirne Gichten von
                              									je etwa 77k Kokes auf 15 Roheisenmasseln, welche
                              									späterhin bis zum Ende des Blasens auf 150k Kokes
                              									und je 25 Masseln erhöht werden. Die Windtemperatur bewegt sich zwischen 200 bis
                              									260°. Bei diesem Betriebe beträgt der Kokesverbrauch auf die Tonne Eisen 66 bis
                              										70k. Je zwei Bessemerbirnen mit zugehörigen
                              									Heizapparaten und Cupolöfen liegen symmetrisch zu einander; die Windleitungen von
                              									der Gebläsemaschine zu den Apparaten und von dort zu den Cupolöfen sind so gelegt,
                              									daſs jeder Cupolöfen von jeder Bessemerbirne aus bedient werden kann.
                           
                              
                                 –r.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
